Löb, Fritz

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Generalmajor Fritz Löb

Friedrich „Fritz“ Löb (Lebensrune.png 14. September 1895 in Berlin; Todesrune.png 22. Juni 1940 auf dem Flugplatz Evere bei Brüssel) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Oberstleutnant Fritz Löb
LÖB, Fritz I.jpg
LÖB, Fritz II.jpg
LÖB, Fritz III.jpg
  • 13. Februar 1913 aus dem Kadettenkorps kommend Eintritt in das Schleswig-Holsteinische Pionier-Bataillon Nr. 9
    • Mit der Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg stellte das Pionier-Bataillon zwei Feld-Bataillone, zu je drei Kompanien, und einen Scheinwerfer-Zug auf. Zu den Kompaniechefs des Bataillons gehörte der spätere Generalleutnant Hermann Karl Boettcher.
  • 31. Dezember 1915 Adjutant im Stab des Kommandeurs der Pioniere des IX. Armeekorps
  • 9. März 1918 Ordonnanzoffizier im Stab der 18. Infanterie-Division
  • 30. Dezember 1918 Rückkehr in das Pionier-Bataillon Nr. 9 zwecks Mobilisierung
  • 1. Februar 1919 im Freiwilligen-Regiment „von Oven“ des Freikorps „von Hülsen“
  • 12. Mai 1919 Adjutant des 3. (Reserve-)Pionier-Bataillons
  • 1. Oktober 1920 Adjutant des 3. Pionier-Bataillons
  • 3. Januar 1921 Führerausbildung beim Militärbezirkskommando III
  • 1. Oktober 1922 Zugführer im 3. Pionier-Bataillon
  • 1. Oktober 1924 Führergehilfenausbildung im Reichswehrministerium (T 4)
  • 1. Oktober 1925 Referent im Reichswehrministerium (T 2, dann T 5)
  • 1. Oktober 1930 Kompaniechef im 6. (preuß.) Pionier-Bataillon
  • 1. März 1933 Stabsoffizier im Stab des Infanterieführers VI
  • 1. April 1934 Übertritt in die noch getarnte Luftwaffe
  • 1. Mai 1934 zum Chef der Abteilung Beschaffungswesen im Technischen Amt des Reichsluftfahrtministeriums ernannt
  • 1. April 1936 Kommandeur der in Ansbach-Neukirchen neu aufgestellten II. Gruppe des Kampfgeschwaders 155 (das spätere Kampfgeschwader 76)
  • 1. Mai 1936 Versetzung in das Reichsluftfahrtministerium; die II. Kampfgeschwadergruppe übernahm Major Anton Heidenreich
  • 1. Dezember 1936 Leiter des Amtes Rohstoffe und Devisenstoffe im Vierjahresplan
  • 1. April 1937 Chef des Amtes für Deutsche Roh- und Werkstoffe im Vierjahresplan
  • 1. Februar 1938 Leiter der Hauptabteilung I (Mineralölwirtschaft, Chemie, sonstige Industrie, Textilien, Zellstoffe, Papier) im Reichsluftfahrtministerium
    • nach der Abberufung des bisherigen Leiters der Abteilung I, Fritz Löb, wurde von Hermann von Hanneken, Leiter der Hauptabteilung II (Bergbau, Eisen- und Stahlerzeugung, Energiewirtschaft), Ende Oktober 1938 zusätzlich mit der Leitung von Abteilung I betraut.
  • 1. Februar 1939 Chef des Lufwaffenverwaltungsamtes im Reichsluftfahrtministerium
  • 20. Mai 1940 Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau Belgien/Nordfrankreich

Bewertung

„Während 1936, nach Wevers Tod, Kesselring an die Spitze des Generalstabs trat, wurde der junge General Loeb, zwar auch ein Nichtflieger, aber ein besonders befähigter, überaus kluger Mann, sein Nachfolger im D-Amt und übernahm die Verantwortung für das Luftwaffenbauwesen. Damit trat eine Wende in der Entwicklung der Bodenorganisation ein. Deutschland hatte bisher eine große Anzahl von komfortablen Fliegerstandorten erhalten. Der Fliegerhorst entsprach dem See-Hafen der Marine mit allen Bequemlichkeiten, Kasernen, technischen Einrichtungen und Hilfsmitteln, wie ihn Deutschland in Kiel, Großbritannien in Portsmouth, Frankreich in Brest besaßen. Es fehlte aber der eigentliche Kriegshafen, wie er etwa der Bucht von Scapa Flow entsprochen hätte. Die taktischen und operativen Gesichtspunkte waren zurückgestellt worden. Die neue Planung unter Loeb machte Deutschland zum Aufmarschraum seiner Luft-Waffe, unter Berücksichtigung der militärisch-politischen Lage, der operativen Möglichkeiten und der taktischen Bedürfnisse und schuf ein System von Kriegsflugplätzen. An die Stelle des kostspieligen, auffälligen und luftempfindlichen Fliegerhorstes trat der ‚Einsatzhafen‘ (E-Hafen), einfach, ja primitiv, nur auf feldmässige Ansprüche und kriegsmässige Notwendigkeiten abgestellt. Die Reihenfolge des Ausbaus der verschiedenen Basen entsprach der militärpolitischen Lage.“[1]

Tod

Staatsbegräbnis
Grabstätte

Generalmajor Löb verunglückte tödlich in einer Junkers Ju 52 der Lufthansa bei einer Flugzeugkollision beim Landeanflug auf den Flugplatz Evere (Haren) bei Brüssel. Löb wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem in Berlin (Abteilung 22 B, Nr. 60/61) beigesetzt. Seit 1971 ruht mit ihm dort seine treue Gemahlin.

Flugunglück

Mit Generalmajor Löb starben an diesem Tag in der Maschine acht weitere Männer, die meisten von seinem Stab (Stab Lg.Kdo.Belgien/Nordfrankreich):

  • Augustin, Wilhelm (Lebensrune.png 13. Januar 1915 in Woxdorf), Feldwebel, tot
  • Kurmeyer, Werner (Lebensrune.png 26. April 1915 in Hildesheim), Oberleutnant, tot
  • Lorenz, Anton (Lebensrune.png 29. Dezember 1898), Hauptflugführer (im Rang eines Hauptmanns), tot
  • Lorenz, Heinz (Lebensrune.png 20. Oktober 1907), Oberflugführer (im Rang eines Oberleutnants), tot
  • Prümm, Carl (Lebensrune.png 6. Februar 1897), Major, tot
  • Schade, Ernst (Lebensrune.png 1. September 1903), Kanonier (Flak), tot
  • Schumann, Willi (Lebensrune.png 20. Oktober 1912), Obergefreiter, tot
  • von Schulz, Hellmut Friedrich (Lebensrune.png 21. April 1900 in Rostock), Hauptmann (Ia op 2), tot

Nur Lufthansa-Flugkapitän Hans Luft[2] und Hauptmann Kurt von Lange (Lebensrune.png 26. Dezember 1905 in Lüneburg) überlebten schwer verletzt. Von Lange wurde nach seiner Genesung Generalstabsoffizier, war zuletzt als Oberstleutnant i. G. (ggf. Oberst i. G.) im Endkampf um Deutschland Chef des Stabes des Luftgaukommandos III Dresden. Ob er denn Krieg überlebte, ist unbekannt. Bis auf den Generalmajor und den Hauptmann von Schulz (er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Chemnitz-St.-Nikolai-Thomas; Endgrablage: Block R) sind alle Opfer am 24. Juni 1940 in Evere beigesetzt wurden. Nach dem Kriege wurden sie auf die Kriegsgräberstätte Lommel überführt.

Zur Ursache des Unglücks ist im Kriegstagebuch (KTB) der 9. Staffel/JG 54 (später 3./JG 21) zu lesen:

„Die fliegende Kolonne fliegt über Brüssel nach Mönchengladbach. Die Tankpause in Brüssel bringt uns ein interessantes aber trauriges Zwischenspiel. Eine Do 17 landet auf eine startende Ju. Es waren mehrere Tote, darunter ein General zu beklagen.“

Staatsbegräbnis

Generalmajor Löb erhielt am 25. Juni 1940 ein Staatsbegräbnis in Berlin. Hunderte Offiziere, angeführt von Generaloberst Erhard Milch (Generalinspekteur der Luftwaffe), gaben ihm das letzte Geleit, darunter: Generalmajor Otto Mooyer (Bevollmächtigter des Reichsluftfahrtministeriums für das Luftfahrtindustriepersonal und Kommandeur der Fliegertechnischen Vorschulen), Charakter als General der Flieger Erich Quade (Höheren Flieger-Ausbildungs-Kommandeur III), Generalmajor Hermann von Hanneken (Bevollmächtigter für Eisen- und Stahl, auch zum Leiter der Hauptabteilung II – Industrie), Generalleutnant Ernst Seifert (Kommandant von Berlin), General der Flieger Wilhelm Wimmer (Chef Luftflotte 1), General der Infanterie Waldemar Erfurth (Oberquartiermeister V im Oberkommando des Heeres), General der Flakartillerie Günther Rüdel (Befehlshaber der Luftverteidigung und Inspekteur des Luftschutzes), Charakter als General der Flieger Eduard Dransfeld (Inspekteur des Kraftfahrwesens der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium), Charakter als Generalmajor Fritz Todt (Reichsminister für Bewaffnung und Munition), General der Flieger Bodo von Witzendorff (Chef vom Zentralamt) und General der Flieger Waldemar Klepke (Höherer Flieger-Ausbildungs-Kommandeur 3).

Familie

Oberleutnant Löb heiratete 1920 seine Verlobte Hertha von Witzleben (Lebensrune.png 11. Oktober 1896 in Zabern, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 8. Januar 1971 in Bad Eilsen, Kreis Schaumburg, Niedersachsen), Tochter des Obersten Hans Friedrich Arwied Arthur Magnus Eric von Witzleben[3] (1851–1939) und dessen zweiten Ehefrau Marie Mathilde Emilie Henriette von Thadden (1861–1925). Ihr Halbbruder, aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Elise Friederike Viktoria, geb. Ulrich (1857–1934), war Oberstleutnant Karl Gustav Hans Eric von Witzleben (1878–1912). Ihre ältere Schwester war Agnes Esther Mathilde Thekla Davida Erika (1895–1982), ihr jüngerer Bruder war Job Wilhelm Robert Eric (27. Juli 1898 in Frankfurt an der Oder), der am 4. Oktober 1918 als Leutnant bei den letzten Kämpfen in den Ardennen gefallen war.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Herbert Joachim Rieckhoff: Trumpf oder Bluff? 12 Jahre Deutsche Luftwaffe, Genf 1945, S. 159
  2. Hierbei könnte es sich tatsächlich um den Ingenieur und Flugkapitän sowie Stabsflugführer Karl Hermann Luft (Lebensrune.png 28. Oktober 1904; wohnhaft: Gentzgasse 39 in Wien, 18. Bezirk) handeln, der am 10. Oktober 1944 im Feindesland bei Prnjavor mit seiner Lufthansa-Ju 52/3m, Werknummer 641 382, „D-AUSS“, „Josef Langheld“ abstürzte und dabei umkam. Mit ihm fielen auch die beiden Funker Paul Reitz und Hans-Harald von Mühlen. Luft, Inhaber des Kriegsverdienstkreuzes beider Klassen mit Schwertern, hinterließ Eltern Karl und Ottilie, Gemahlin Martha und Tochter Ingeborg.
  3. Hans Friedrich Arwied Arthur Magnus Eric VON WITZLEBEN