Mälzer, Kurt
Kurt Mälzer ( 2. August 1894 in Altenburg; 24. März 1952 in Werl) war ein deutscher Offizier der Sächsischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe und nach dem Verrat Italiens und dem Fall Achse Stadtkommandant von Rom.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Mälzer trat 1914 noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Fahnenjunker in die Sächsische Armee beim 2. Königlich Sächsischen Train-Bataillon Nr. 19 im XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armee-Korps ein. Hier fungierte er u. a. als Zug- und Kompanieführer. Außerdem absolvierte er während des Krieges eine Flugzeugführerausbildung. In der Reichswehr war er Zugführer bei der Infanterie und in einem Transport-Bataillon, er besuchte vom 1. Oktober 1923 bis zum 31. Juli 1924 die Artillerie-Schule in Jüterbog und wurde anschließend bis zum 31. März 1928 Batterie-Offizier beim 4. (Preußisch-Sächsischen) Artillerie-Regiment in Dresden.
Vom 1. April 1928 bis zum 31. März 1933 wurde er an die „Technische Hochschule zu Berlin“ nach Charlottenburg kommandiert. Das Studium schloß er als Diplom-Ingenieur ab (Verleihung am 30. Oktober 1933). Danach wurde er bis zum Ende des Jahres an das Reichswehrministerium kommandiert. Vom 1. Januar 1934 bis zum 30. September 1934 diente er, nun als Angehöriger der Luftwaffe, als Kompaniechef und Ausbilder an der Fliegertechnischen Schule 1 in Jüterbog.[1]
Danach ging es für zwei Monate an das Reichsluftministerium und ab dem 1. Dezember 1934 in den Stab des Vorkommandos der Lufttechnischen Akademie in Berlin-Gatow. Vom 1. Oktober bis zum 28. Februar 1937 war er Ausbilder an der Akademie. Vom 1. März 1937 bis zum 30. November 1938 war Mälzer als Kampfflieger Gruppenkommandeur beim Kampfgeschwader 255 und Kommandant des Fliegerhorstes in Landsberg am Lech. Danach ging es für zwei Monate in den Stab des Luftwaffengruppenkommandos 2,[2] wo er auch nach der Umbenennung in Luftflotte 2 bis zum 27. Mai 1940 blieb. Bis September 1942 war er dann Kommandeur der Feld-Luftzeuggruppe Belgien/Nordfrankreich, danach bis zum 20. September 1943 Abteilungschef des RLM-Nachschubamtes GL/E 2 (Fliegerisches Gerät). Bis zum 31. Januar 1944 wurde Generalleutnant Mälzer Kommandeur der Luftzeuggruppe 17 in Wien. Er kam dann in die Führer-Reserve OKL und wurde dem Oberbefehlshaber Südwest, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, zur Verfügung gestellt, der ihn ab dem 1. Februar 1944 zum Stadtkommandanten in Rom machte, wo er das Massaker an der Via Rasella erlebte und später vermutlich in britische Kriegsgefangenschaft kam, ggf. Rückzug ins Reich und Gefangennahme am 8. Mai 1945). In Rom befehligte er auch die italienischen Einheiten, die bei der Schlacht um die Stadt gemeinsam mit den deutschen Truppen den Invasionstruppen aus Anzio begegnen sollten.
Nachkriegszeit und Anklage
Mälzer wurde 1946 wegen „Kriegsverbrechen“ gemeinsam mit Generalfeldmarschall Kesselring, Eberhard von Mackensen und Chef des SD Herbert Kappler angeklagt, letztendlich vor einem britischen Militärgericht in Italien als Opfer der Siegerjustiz zum Tode verurteilt, aber am 29. Juni 1947 zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.
Tod
Er starb unter ungeklärten Umständen noch vor seiner kurz bevorstehenden Entlassung in der JVA Werl. Sein Begräbnis mit militärischen Ehren wurde vom Verband deutscher Soldaten, dem Deutschen Rote Kreuz, dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, der FDP und Den Falken mit über 1.000 Trauergästen abgehalten. Generalleutnant a. D. Kurt Mälzer ruht auf der Kriegsgräberstätte Werl-Hilbeck.
Beförderungen
- Fahnenjunker (8. Mai 1914)
- Fähnrich (12. Februar 1915)
- Leutnant (29. September 1915)
- Oberleutnant (1. Februar 1925)
- Hauptmann (1. Juli 1929)
- Major (1. Dezember 1934)
- Oberstleutnant (1. Oktober 1936)
- Oberst (1. Januar 1939)
- Generalmajor (1. Oktober 1941)
- Generalleutnant (1. Oktober 1943)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Königlich Preußisches Flugzeugführer-Abzeichen
- Königlich Sächsischer Albrechts-Orden, Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern
- Königlich Bulgarischer Militär-Verdienstorden, Ritterkreuz
- Flieger-Erinnerungsabzeichen (1914)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)