Holzer, Friedrich

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Friedrich Holzer

Friedrich „Friedl“ Holzer (Lebensrune.png 13. Mai 1912 in Waldegg, Bezirk Wiener-Neustadt, Donaumonarchie; Todesrune.png 9. November 1984 in Arnsberg, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher Offizier, zuletzt SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS, Regimentsführer in der SS-Panzer-Brigade „Westfalen“ und Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold im Zweiten Weltkrieg.Verheiratet war er mit Elisabeth, geb. Tichy, aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen.

Werdegang

Krieger der SS-Division „Das Reich“ und der „LSSAH“ in Erlangen 1943 von links: SS-Untersturmführer Karl Mühleck, SS-Obersturmführer Joachim-Günther Schöntaube, SS-Hauptsturmführer Herbert Kuhlmann, SS-Hauptsturmführer Friedrich Holzer, SS-Untersturmführer Josef Zacharias und ein unbekannter SS-Untersturmführer.
Friedrich Holzer III.png

Friedrich war der Sohn des Wiener Prof. Dr. med. Karl Holzer und verlebte seine Kindheit in seinem Geburtsort Waldegg, einer idyllischen Gemeinde im Piesingtal. Nach der Matura trat er in die Fußstapfen seines Vaters und begann ein Medizinstudium, nach Florian Berger zwei, nach Mark C. Yerger immerhin acht Semester. Vom Oktober 1930 bis Mai 1942 gehörte er der österreichischen SA an. Er trat der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Österreichs (Hitlerbewegung) bei, die, inzwischen Massenpartei, bekanntlich am 19. Juni mit Wirkung vom 20. Juni 1933 vom Dollfuß-Regime verboten wurde. Am 1. Mai 1934 trat er der 11. SS-Standarte der Allgemeinen SS in Wien bei. Kurze Zeit später erfolgte der „Juliputsch“. In der Kampfzeit befanden sich alle NS-Organisationen in der Illegalität, Schikanen der Heimwehr waren an der Tagesordnung. Holzer genoß zwar den Schutz der einflußreichen Familie, aber als überzeugter Nationalsozialist blieb ihm nach über zwei Jahren Unzufriedenheit nichts anderes übrig, als in das deutsche Kernreich nach München zu übersiedeln. Hier nahm er wieder Fühlung zur SS auf und wurde am 1. Oktober 1936 als SS-Mann in die SS-Verfügungstruppe übernommen. Als solcher kam er zum 7. Sturm der SS-Standarte „Deutschland“. In dieser erlebte er den Einsatz beim Beitritt Österreichs. Inzwischen Führeranwärter wurde er zur SS-Junkerschule Braunschweig kommandiert. Die dortige Ausbildung während des 6. Friedens-Lehrganges (vom 1. April 1938 bis 31 Januar 1939) bestand er mit Auszeichnung. Da die Angehörigen der SS-Standarte „Deutschland“ schon 1938 die neue SS-Standarte „Der Führer“ in Wien bildeten, kam Holzer nach der Junkerschule als Zugführer des 3. Sturms in die Heimat, die nun wieder, auch offiziell, deutsch war. Schon am 15. März 1939 nahm er mit der Standarte an der Besetzung der Resttschechoslowakei (Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren), weshalb er auch mit der Sudetenlandmedaille ausgezeichnet wurde.

Zweiter Weltkrieg

Otto Kumm gedenkt „Friedl Holzer“

Die SS-Standarte „Der Führer“ wurde während des Polenfeldzuges als Reserve der im Abschnitt des Westwalls eingesetzten Armee unter General der Artillerie Dollmann in Alarmbereitschaft gehalten und nahm nicht aktiv am Feldzug teil. Am 10. Oktober 1939 wurde aus der Zusammenlegung der SS-Verfügungstruppe mit Teilen der SS-Totenkopfverbände die SS-Verfügungsdivision (VT-Division) gebildet. Im Mai 1940 wurde er Ordonnanzoffizier im III. Sturmbann seiner Standarte (nach anderen Quellen im Stab der Standarte) und nahm mit seiner Einheit am Westfeldzug 1940 teil. Als ein Zugführer verwundet ausfiel, bat Holzer um das Kommando und zeichnete sich am Feind aus. Er erhielt eine Beförderung zum SS-Obersturmführer und das Eiserne Kreuz, 2. Klasse. Es folgte für das Regiment der Balkanfeldzug, Holzer führte die 7. Kompanie, oft als Vorausabteilung für die Division. Er nahm an der Eroberung von Belgrad teil, war auch an den kurzen Kämpfen mit der griechischen Infanterie beteiligt. Im Ostfeldzug blieb Holzer Führer der 7. Kompanie und war zugleich seit Ende 1941 Adjutant des Regiments unter Otto Kumm. Die Kämpfe waren blutig, die Verluste groß. Im Oktober 1941 wurde es mit Teilen des SS-Infanterie-Regiments 11 wieder aufgefüllt. Am 23. Januar 1942 wurde das Regiment der SS-Brigade Schuldt angegliedert, am 29. Januar 1942, zum Ende der Schlacht von Rschew (als Eingreifreserve für die 9. Armee), hatte es nur noch eine Stärke von 29 Mann (darunter Holzer), alle andere waren entweder gefallen, verwundet oder erkrankt. Auch die Division war zu einer Kampfgruppe zusammengeschmolzen. Für seine Tapferkeit, auch im Nahkampf, wurde Holzer mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Auf eigenen Wunsch hin wurde Holzer zur Panzertruppe versetzt, wo er zuerst auf Panzer III ausgebildet wurde. Nach Absolvierung wurde er im Juni 1942, rechtzeitig zur Sommeroffensive 1942 (Fall Blau), zum Chef der 1. Kompanie in der neuen Panzerabteilung der SS-Division „Das Reich“ (mot.) ernannt. Im April und Mai 1943 besuchte er den Kompanieführerlehrgang an der Panzertruppenschule in Wünsdorf, anschließend erhielt er in Erlangen die Einweisung für neue Panzer, den die I. Abteilung des aufgestockten SS-Panzer-Regiments 2 „Das Reich“ wurde mit den neuen Panzerkampfwagen V „Panther“ ausgerüstet. Schon im Januar 1943 war die Division wieder an die Ostfront verlegt worden, und in der 3. Juniwoche 1943 ging es für die Männer in Erlangen ebenfalls gen Osten. Die Kämpfe waren erbittert und noch blutiger als im Winter 1941/1942. Nachdem Charkow am 23. August 1943 aufgegeben werden mußte, begann am 2. September 1943 das Absetzen über Poltawa auf den Dnjepr.

SS-Hauptsturmführer Holzer, der seine Kompanie zumeist als autarke Panzergruppe zur freien Jagd führte, erhielt am 12. September 1943 den Befehl, mit sieben „Panther“ seiner Kompanie in aller Eile von Kolomak nach Kraschanitschen zu marschieren. Hier sollten die Panzer als Feuerwehr zwischen der SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 2 „Das Reich“ und dem Grenadier-Regiment 344 (mit der 1. Kompanie/SS-Pionier-Bataillon „Das Reich“ unter Siegfried Brosow) agieren, denn die Hauptkampflinie war kaum noch zu halten. Um 16.30 Uhr erreichte er seinen Einsatzort, sogleich entdeckten die Deutschen 28 T-34, welche die deutsche Linien bei Höhe 188,3 am nördlichen Waldesrand durchbrochen hatten und Richtung Nikolajewka vorpreschten. Holzer entschied, sofort einzugreifen. Sein Funker meldete an alle: Angriff! Drei Panzer schickte er Richtung Osten, um den Feind direkt zu stellen. Er wich mit den anderen aus, um an der rechten Flanke anzugreifen. Die schnelle, wendigen „Panther“ glänzten, das Feuergefecht war heftig und dauerte 40 Minuten. Die Offiziere der Aufklärungsabteilung, die sich an ihren Ferngläsern festhielten, konnte es kaum glauben – nach dem Gefecht stellten sie fest, alle Feindpanzer waren vernichtet. Sieben davon hatte der Führungspanzer mit dem Kompaniechef erledigt. Holzer hatte leicht Verwundete zu beklagen, aber keine Gefallenen. Für diese Tapferkeitstat sollte er das Ritterkreuz erhalten.

Am 25. September 1943 überschritten die ersten Teile der Division bei Krementschug den Fluß und verlegten sofort in den Raum Kanew, wo die Rote Armee bereits einen Brückenkopf gebildet hatte. Hier wurde die Division bis Anfang November 1943 eingesetzt. Nach dem russischen Durchbruch bei Kiew wurde die Division am 6. November 1943 in den Raum Fastow verlegt. An diesem Tag wurde Holzer erneut verwundet und mußte in die Etappe transportiert werden. Seine Kompanie erhielt einen neuen Führer. Nach Lazarett und Reserve-Lazarett kam er zur weitern Genesung in das SS-Panzer-Ausbildungs-und-Ersatz-Regiment (SS-Pz.A.u.E.Rgt.), welches im Oktober 1943 auf den neuen SS-Truppenübungsplatz „Seelager“ an die Nordspitze Kurlands bei Riga verlegt worden war. Im Frühjahr 1944 mußte er erneut an die Ostfront, um vorübergehend die Führung der I. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 2 „Das Reich“. Ab dem 4. März 1944 kam es bei der Abwehr der russischen Frühjahrsoffensive bis zum 9. März 1944 zu schweren Abwehrkämpfen um Starokonstantinow. Die Reste der Kampfgruppe wurden dann am 18. März 1944 dem XXIV. Panzerkorps unterstellt. Am 25. März 1944 verlor die Kampfgruppe fast alle verbleibenden Fahrzeuge und marschierte in den nächsten Tagen durch ständigem Nahkampf in Richtung Kamenez-Podolsk. Im sogenannten Wandernden Kessel, dem „Hube-Kessel“ (Kesselschlacht von Kamenez-Podolski) erreichten die Reste schließlich wieder die deutsche Front, wo sie ebenfalls nach Westen verlegt wurde. Erneut verwundet wurde Holzer in die Heimat transportiert. Im Lazarett liegend erfuhr er von seiner Beförderung zum SS-Sturmbannführer, aber vor allem von der Verleihung der Nahkampfspange in Gold für über 50 Nahkampftage.

Holzer wurde schließlich wieder in das SS-Panzer-Ausbildungs-und-Ersatz-Regiment versetzt. Nach der Räumung des SS-Truppenübungsplatzes „Seelager“ Anfang August 1944 wurde die Kommandantur im Oktober 1944 offiziell aufgelöst. Im August/September 1944 verlegte das SS-Panzer-Ausbildungs-und-Ersatz-Regiment mit seinen Abteilungen 1 und 2 über den Truppenübungsplatz Wandern auf den Truppenübungsplatz Sennelager bei Paderborn. Hier bildete er bis Frühjahr 1945 junge Soldaten an den neuesten Panzermodelle aus. Als Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold wurde ihm durch Erlaß von Heinrich Himmler eine Rückkehr an die Kriegsfront untersagt. Aber der Feind rückte immer näher. Als dann im März 1945 die SS-Panzer-Brigade „Westfalen“ unter Hans Stern aufgestellt wurde, wurde Holzer mit einem der beiden Regimenter betraut.

Endkampf um Deutschland

Im Sennelager befanden sich, im Nordlager, ein SS-Panzer-Ausbildungs- und Ersatz-Regiment unter dem Ritterkreuzträger Obersturmbannführer Holzer, zwei SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilungen, eine SS-Panzer-Aufklärungs-Ersatz-Abteilung, eine SS-Panzer-Ersatz-Abteilung und ein SS-Panzer-Unterführer-Lehrgang. Ausbildungsführer war Obersturmbannführer Hans Stern, der dem Paderborner Panzer-Regiment 11 angehört und als Hauptmann und Kompaniechef am 15.7.1941 das Ritterkreuz erhalten hatte. Für die Ausbildung der 17 – 19jährigen gezogenen Rekruten standen fronterfahrene, meist verwundete Offiziere und Unteroffiziere zur Verfügung, dazu 30 bis 40 Panzer verschiedener Modelle, etwa fünf Königstiger, fünf Tiger, zehn Panther, der Rest Panzer IV. Weiter lag in der Senne die Heeres-Panzer-Abteilung 507, eine alte, im Osten bewährte Einheit mit felderfahrenen Führern und Mannschaften. Sie war zur Auffrischung in das Sennelager gekommen, 40-50 Königstiger waren geliefert, dazu kamen noch einige Tiger und Panzer IV. Die Heeres-Panzer-Abteilung 501, abgekämpft und zur Auffüllung auf den Truppenübungsplatz verlegt, verfügte kaum über Mannschaften und Kampfwagen. Außerdem lag im Sennelager die Panzer-Abteilung 512 mit den Jagdtigern, von denen bereits in der Führerlage am 23. März gesprochen worden war. Weiter gab es die Heeres-Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung Tiger 500, nun ohne Nummer, die bereits erwähnt wurde. Jetzt bemühten sich viele Stellen um die Verbände in der Senne. Um 22 Uhr des 28 März bat das Wehrkreiskommando im Auftrage der Heeresgruppe H, Blaskowitz, den Oberbefehlshaber des Ersatzheeres um Freigabe der Tigerlehrgänge Senne, an diesem Tage befahl die Heeresgruppe B, Model, den sofortigen Abmarsch des SS-Regimentes Holzer. Ein Verbindungsoffizier solle sofort zum Hauptquartier der Heeresgruppe in Neuenkleusheim bei Olpe kommen. Oberst Eichert-Wiersdorff sprach um 22 Uhr mit dem Kommandanten des Truppenübungsplatzes, Generalmajor Goerbig, wegen des Einsatzes der SS- und Heeres-Panzer-Einheiten, die auf dem Platze lagen.
An diesem 28. März hatte sich Hitler in der Mittagslage mit dem Generalstabschef des Heeres, Generaloberst Guderian, überworfen, weil dieser auf der Rückführung der Kurland-Armee bestanden hatte. […] Generaloberst Blaskowitz gab am Morgen des 29. März, des Gründonnerstags, die Gruppe Senne einschließlich der Panzer-Abteilung 507 zum Schutze der Südflanke des Wehrkreises frei, allgemeine Linie etwa: Warburg-Paderborn. […] Die 9. US-Panzer-Division, die zum V. Korps der Dritten US-Armee gehörte, stieß in den Raum Scherfede-Warburg vor. Model befahl am Mittag dieses 29. März dem Wehrkreis VI, daß die SS-Panzer-Aufklärungseinheiten mit größter Beschleunigung an die Durchbruchsfront über Niedermarsberg auf Korbach herangeführt würden. Kurz darauf ordnete die Heeresgruppe B an, der Einsatz des SS-Ausbildungs-Regimentes Senne sei unter allen Umständen zu beschleunigen, es solle über Korbach nach Süden vorstoßen, um sich dem Feinde bei Battenberg vorzulegen und dadurch dessen rückwärtige Teile abzuschneiden. Das Wehrkreiskommando bat auch das SS-Führungshauptamt um Freigabe des SS-Panzer-Ausbildungs-und Ersatz-Regimentes unter dem Obersturmbannführer Holzer, der SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung und der SS-Panzer-Ersatz-Abteilung. Der Führer befahl nun deren Einsatz. Sie wurden mit der S-Panzer-Unterführer-Ausbildungs-Abteilung und der Heeres-Panzer-Abteilung 507 zur SS-Panzer-Brigade Westfalen unter Obersturmbannführer Stern zusammengefaßt. Obersturmbannführer Friedrich Holzer, der am 10. Dezember 1943 als Kompaniechef im SS-Panzer-Regiment 2 „Das Reich“ das Ritterkreuz erhalten hatte,82 nahm in das ihm unterstehende Regiment auch Reste des seit Oktober 1944 in Steinhagen in Aufstellung befindlichen SS-Panzer-Regimentes 16, zwei schwache, mit einigen wenigen Ubungspanzern ausgerüstete Abteilungen auf, die in der Nacht vom 29. zum 30. März im Fußmarsch von Steinhagen nach Augustdorf gelangten. Dem SS-Obersturmbannführer Meyer wurde das SS-Panzer-Aufklärungs-Ausbildungs- und Ersatz-Regiment unterstellt, hierzu gehörten die Unterführer-Ausbildungs- und die Ersatz-Abteilung. Die Regimenter wurden im Fußmarsch in drei Kolonnen nach Süden befohlen: die westliche, das Regiment Meyer, über Kirchborchen in Richtung Marsberg, die mittlere über Dörenhagen-Eggeringhausen, hierzu gehörten die Lehr-Abteilung des Regimentes Holzer und die Heeres-Panzer-Abteilung 507.
Die östliche Kolonne, die erste und zweite Abteilung des Regimentes Holzer, marschierte nach Scherfede. 85 Das Regiment Meyer wurde am Abend des Gründonnerstag in Nordborchen einquartiert, etwa 1 000 Mann nach der Pfarrchronik des Pfarrvikars Belke, der später Pfarrer an der Herz-Jesu-Kirche in Paderborn war. 86 Das Wehrkreiskommando hatte am Gründonnerstag um 14 Uhr erfahren, daß feindliche Panzerspitzen Winterberg erreicht hätten. In einem Ferngespräch wies Oberst Eichert-Wiersdorff um 15.45 den Generalmajor Goerbig an, die SS-Panzer-Ersatz-Abteilung Uhden, die SS-Aufklärungs-Abteilung Denker und der Kampfkommandant Warburg sollten die Südgrenze des Wehrkreises an der Grenze der Provinz zwischen Helminghausen östlich Brilon und Herlinghausen östlich Warburg sichern und verteidigen. Die beiden SS-Abteilungen fuhren aber noch nicht vom Truppenübungsplatz ab. […] Die schwere Panzer-Abteilung 507 befand sich im Raum Dahl, je eine Kompanie bei den beiden Regimentern Meyer nordostwärts Nordborchen, Holzer zwei Kilometer östlich Lichtenau. Bisher habe die Brigade drei Panzer und einen Panzerspähwagen durch Panzerfaust vernichtet. Sein Gefechtsstand liege in Dörenhagen. […] Der starke Widerstand der Deutschen am Karfreitag, der Tod des Divisionskommandeurs Rose und vielleicht auch die politische Betrachtung des Gegners führten zur Verletzung des Kriegsvölkerrechts durch die Amerikaner. 80 bis 110 gefangene SS-Männer wurden erschossen. Die östliche Kolonne der SS-Brigade Westfalen, die 1. und 11. Abteilung des Regimentes Holzer, war an diesem Karfreitag bei 5cherfede auf die Task Force Lovelady gestoßen. 5cherfede wurde in schwerem, hin- und herwogendem Kampfe von den Deutschen gehalten. Abends stand das Regiment Holzer etwa in der Linie Dörenhagen-Lichtenau-Kleinenberg-5cherfede. In der Abendmeldung des Wehrkreiskommandos hieß es: „Feindliche stärkere Panzerkräfte sind über Husen-Atteln auf Kirchborchen vorgestoßen. Hier entwickelte sich Begegnungsgefecht mit der auftragsgemäß in südlicher Richtung marschierenden rechten Marschkolonne der Panzer-Brigade Westfalen. In den seit 12.00 Uhr entbrannten Kämpfen gingen Kirchborchen und Nordborchen verloren. [Diese waren aber noch in deutscher Hand!] SS-Aufklärungs-Regiment hält zur Zeit nördlich Nordborchen und in Linie Ostrand Nordborchen-Etteln-Ebbinghausen.“ […]
Das Regiment Meyer war stark mitgenommen und ziemlich zersprengt worden. Es sammelte, zur Zeit nicht verwendungsfähig, im Raum Dahl-Schwaney und würde vor dem 31. März abends nicht wieder einsatzfähig sein. Sterns mittlere Kolonne hatte nach schweren Kämpfen das Schlachtfeld behauptet und dem Feind damit den Weg nach Paderborn verlegt. Die eigenen Panzerausfälle waren gering, doch war die Masse für die Nacht zurückgezogen, um überholt zu werden, und zur Zeit nicht einsatzfähig. Das Regiment Holzer stand jetzt etwa in Linie Dörenhagen-Lichtenau-Kleinenberg-Scherfede in Verteidigung. Obersturmbannführer Stern beurteilte die Lage dahin, daß der Feind am 31. März, Karsamstag, seinen Angriff fortsetzen würde und daß es sich nicht um „vorgeschobene Panzerspitzen“, wie die Heeresgruppe B meinte, sondern um starke Kräfte mit reichlich Artillerie handele. Er beabsichtige, sich in der erreichten Linie zu verteidigen und seine Kräfte zu sammeln. Selbst anzugreifen erschien ihm nicht möglich wegen der weiten Verteilung der Brigade auf 15 bis 20 km, der mangelnden Gefechtsbereitschaft des Regimentes Meyer, der Notwendigkeit, die eigenen Panzer zu überholen, wozu die Instandsetzungsdienste erst herangeholt werden mußten, und wegen der Stärke des Gegners. […] m frühen Nachmittag des Karsamstag sah Flörke bei einer Kommandeursbesprechung in Dahl erstmals einen größeren Teil der Truppenführung des ihm unterstellten Verbandes. Er erfuhr, daß der Angriff am 1. April nicht möglich war. Das Regiment Holzer hatte wegen des Feinddrucks keine Reserven bilden können; die Panzer waren noch nicht wieder instand gesetzt, da die Dienste nicht heran waren. Sammeln und Neugliederung des zersprengten Regimentes Meyer waren bisher nur in den Anfängen gediehen. Die Brigade konnte am folgenden Tage noch nicht im Forst Hardehausen sammeln. So wurde der Angriff um einen Tag verschoben. Als man soweit war, traf General der Infanterie Petsch, Stellvertretender Befehlshaber des Wehrkreises IX Kassel, ein und erklärte, Flörkes LXVI. Korps sei ihm wie die Kasseler Truppen unterstellt, das Korps habe so schnell wie möglich den Raum Marsberg zu gewinnen. Der 1. April war ihm als Angriffstermin zu spät.
Der Versuch, die amerikanischen Truppen am Teutoburger Walde aufzuhalten, scheiterte. Bereits am 2. April brach die 5. US-Panzer-Division über Halle durch und umging Bielefeld, in Brackwede ließ Bürgermeister Bitter an diesem Tage die Panzersperren öffnen, er wurde dann auf Befehl des Kreisleiters Reineking erschossen. Am 4. April wurden Brackwede und Bielefeld genommen. In der Dörenschlucht kämpften noch Teile der panzerlosen Besatzungen der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“, die als IV. Abteilung in das SS-Panzer-Ausbildungs-und Ersatz-Regiment Holzer eingegliedert waren. Eine Kampfgruppe des SS-Obersturmführers Reinhold bestand vermutlich aus Teilen der vorher in der Senne stationierten SS-Panzer-Instandsetzungs-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung und Resten der SS-Abteilung Uhden. Im Süden Paderborns besetzte die Task Force Lovelady am 2. April Dahl, bis zum 4. April säuberte die 3. US-Panzer-Division die letzten kleinen Widerstandsnester. […] Am 4. April, um 16.05 Uhr, erreichte, wie es in einer Spätmeldung der 466. Division hieß, die Kampfgruppe Dettmar aus Paderborn in Gegend Veldrom die eigene Linie. Mitgeführt wurden ein Tiger, ein Sturmgeschütz, zwei Flakgeschütze 2-cm-Kaliber und 80 Mann. Am 5. April begann der Marsch der 3. US-Panzer-Division nach dem Osten […] Generalfeldmarschall Kesselring, Generalleutnant Flörke, Generalmajor Goerbig und Obersturmbannführer Stern überlebten den Krieg. Generalfeldmarschall Model verübte nach dem Ende des Ruhrkessels Selbstmord, Generaloberst Blaskowitz 1948 in Nürnberg […] Auf der Kriegsgräberstätte Bäddeken liegen 463 Tote, fast alle aus dem Kampfgebiet um Paderborn. Die Jüngsten von ihnen waren 16 Jahre alt, als sie fielen.[1]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Mark C. Yerger: German Cross in Gold Holders of the SS an Police, Volume 1 "Das Reich", 2003
  • Florian Berger: Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold, 2004, ISBN 978-3950130737

Fußnoten

  1. Friedrich Gerhard Hohmann: Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Raum Paderborn, in: „Westfälische Zeitschrift“, Nr. 130, 1980 (archiviert)
  2. Nach Scherzer und Fellgiebel war Holzer Chef der 1. Kompanie, nach vereinzelten, unbelegten Quellen Chef der 2. Kompanie.