Schmelcher, Willy

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SS-Oberführer Willy Schmelcher

Willy Schmelcher (auch: Willi; Lebensrune.png 25. Oktober 1894 in Eppingen bei Bruchsal; Todesrune.png 15. Februar 1974 in Saarbrücken) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, Bauingenieur, SA-Führer, Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstages, Polizeipräsident sowie Reichsführer TN und Höherer SS- und Polizeiführer, zuletzt SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei im Zweiten Weltkrieg.

Chronologie

SS-Standartenführer Willy Schmelcher u. a. mit Josef Bürckel, Reichsführer SS Heinrich Himmler und SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich, um 1935 (1938 kann nicht stimmen, da war Schmelcher schon SS-Oberführer)
Originalunterschrift des Polizeipräsidenten von Saarbrücken, 1940
SSPF Schmelcher
Reichsführer TN SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Willy Schmelcher
HSSPF Willy Schmelcher
  • 1894 in Eppingen als Sohn des Glasermeisters Jakob Schmelcher geboren
    • Willy erbte 1931 das Haus der Eltern. Dieses wurde im Bombenterror beschädigt. Nach dem Einfall der Franzosen 1945, gaben diese das Haus zur Plünderung frei.
  • 1901 bis 1911 Volksschule und Realschule in Eppingen,
  • 1911 Einjährigen-Examen an der Realschule in Eppingen
  • 1911 Beginn des Studiums an der Baugewerbeschule Stuttgart
  • 3.8.1914 Freiwillige Meldung zum Deutschen Heer zwecks Teilnahme am Ersten Weltkrieg
  • 3.8. bis 1.10.1914 Grundausbildung im I. Rekrutendepot/Badisches Ersatz-Pionier-Bataillon Nr. 14
  • 1.10.1914 Versetzung in die 3. Kompanie/Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14, kurz darauf mit diesem an die Kriegsfront (Westfront)
  • 30.1.1915 erste schwere Verwundung; Lazarett
  • 14.5. bis 17.7.1915 zur Genesung in der 2. Kompanie/Badisches Ersatz-Pionier-Bataillon Nr. 14
  • 17.7.1915 Unteroffizier
  • 17.7.1915 in die 1. Kompanie/Badisches Ersatz-Pionier-Bataillon Nr. 14 versetzt
  • 20.10.1915 bis 14.3.1916 in der Minenwerfer-Kompanie Nr. 312/12. Landwehr-Division
    • die Minenwerfer-Kompanie Nr. 312 wurde am 5.10.1915 aufgestellt. Hierzu wurde die schwere Minenwerfer-Abteilung Nr. 23, 2/3 der mittlere Minenwerfer Abteilung Nr. 151, die leichter Minenwerfer-Abteilung Nr. 233, und die leichter Minenwerfer-Abteilung Nr. 234 verwendet.
  • 1.3.1916 Offizier-Aspirant
  • 14.3. bis 9.6.1916 Offiziersaspirantenkursus beim Ersatz-Pionierbataillon Nr. 9
  • 9.6.1916 Rückkehr in die Minenwerfer-Kompanie Nr. 312
  • 17.8.1916 etatmäßiger Vizefeldwebel
  • 31.1. bis 8.2.1917 krank
  • 12.7.1917 Leutnant der Reserve
  • 3.3.1918 erneut schwer verwundet; Lazarett
  • 25.4. bis 31.5.1918 zur Genesung im Minenwerfer-Ersatz-Regiment Markensdorf
  • 1.6.1918 Rückkehr in die Minenwerfer-Kompanie Nr. 312
  • 25.9.1918 erneut verwundet
  • 27.9.1918 in britische Kriegsgefangenschaft geraten
  • 31.12.1919 aus der Gefangenschaft entlassen; anschließend in die Heimat beurlaubt
  • 1.2.1920 aus dem aktiven Dienst der Vorläufigen Reichswehr entlassen
  • Juli 1920 Abitur (Kriegsreifeprüfung) an der Oberrealschule in Stuttgart
  • Oktober 1920 bis 1925 Maschinenbaustudium an der TH Stuttgart
  • 1920 bis 1928 Mitglied im Wikingbund,
  • 1.9.1923 bis 1.2.1924 Zeitfreiwilliger bei der Fahr-Abteilung 5 (Ludwigsburg)
  • 1.10.1924 Oberleutnant der Reserve
  • 1925 Diplom-Ingenieur-Examen
  • 1925 bis 1927 bei der Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau Stuttgart tätig
  • 1927 Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister des Bauingenieurfachs
  • 1927 bis 1931 Vorstand des technischen Büros der Wasser- und Abwasservereinigung Neustadt a. d. Haardt (Rheinpfalz)
  • 1.6. oder 21.6.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 90.783) und in die SA
  • 1928 bis 1.8.1930 Gau-SA-Führer Baden als SA-Standartenführer ehrenhalber
  • 1930 bis 1.1.1934 Mitglied und Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Stadtrat Neustadt,
  • 17.6.1930 Eintritt in die Allgemeine SS (Nr. 2.648) als SS-Anwärter; Ernennung zum SS-Mann noch am selben Tag
  • 27.7.1930 SS-Truppführer mit Wirkung vom 27.7.1930
  • 27.7.1930 bis 30.1.1931 Führer des SS-Trupps Neustadt/Haardt im SS-Sturm 103
  • 1.8.1930 aus der SA ausgetreten
  • 30.1.1931 SS-Sturmführer
  • 30.1.1931 bis 10.9.1932 Führer des SS-Sturms 4/II/10
  • 1931 wegen „Beleidigung eines Juden zu 50 RM Geldstrafe“ verurteilt
  • April 1932 bis 1933 Bauingenieur bei der Internationalen Baumaschinenfabrik Neustadt/Haardt
  • 9.9.1932 SS-Sturmhauptführer
  • 10.9.1932–24.4.1933 beauftragter Führer der 10. SS-Standarte (Neustadt/Haardt) als Nachfolger von Theodor Eicke
  • 24.12.1932 SS-Sturmbannführer mit Wirkung vom 10.9.1932
  • März 1933 Mitglied des Pfälzischen Kreistags (Fraktionsführer der NSDAP) in Speyer
  • 24.4.1933 SS-Standartenführer mit Wirkung vom 20.4.1933
  • 24.4.1933 bis 10.7.1935 Führer der 10. SS-Standarte mit Wirkung vom 20.4.1933
  • 12.11.1933 bis 8.5.1945 Mitglied des Reichstages (Wahlkreis 27, Rheinpfalz-Saar)
  • 1.3.1935 bis 12.2.1936 kommissarischer Polizeipräsident in Saarbrücken
  • 20.9.1935 SS-Oberführer mit Wirkung vom 15.9.1935
    • dem Stab SS-Abschnitt XXIX unterstellt
  • 24.9. bis 15.10.1935 militärische Übung in der 13. Kompanie des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 57 (Ohrdruf)
  • 13.2.1936 bis Januar 1942 Polizeipräsident in Saarbrücken
    • seit dem 1.4.1936 dem Stab des SS-Oberabschnitts Südwest unterstellt
  • 30.3. bis 8.5.1937 Reserveübung im Infanterie-Regiment 70 bei der 36. Infanterie-Division
    • in dieser Zeit der dem Stab/SS-Oberabschnitt Rhein unterstellt
  • 1.3.1938 Hauptmann der Reserve
  • März bis 10.4.1938 stellvertretender Gauwahlleiter der NSDAP in Niederösterreich
  • 5.12.1938 bis 15.5.1944 dem SD-Hauptmann unterstellt
  • 1.3.1939 dem Grenz-Pionier-Bataillon 13 zugeteilt
  • 26.8.1939 bis 25.7.1940 Chef der 1. Kompanie/Pionier-Bataillon 36/36. Infanterie-Division
  • 1940 Leiter des Stabs der Zivilverwaltung im Bereich der 11. Armee (nach einer anderen Quelle der 1. Armee)
  • Dezember 1940 bis Januar 1942 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Polizeipräsidenten in Metz beauftragt
  • 19.11.1941 bis 1.7.1943 SS- und Polizeiführer im Generalbezirk Tschernigow (Ukraine)
    • zugleich SS- und Polizei-Standortführer in Tschernigow
  • 31.12.1941 Oberst der Polizei
    • Berechtigung „zum Anlegen der Achselstücke eines Obersten der Polizei“
  • 16.9.1942 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei
  • 19.5. bis 8.9.1943 SS- und Polizeiführer in Shitomir (Ukraine)
  • 10.9.1943 Chef der Technischen Nothilfe (Reichsamt Technische Nothilfe) im Hauptamt Ordnungspolizei als Nachfolger von Hans Weinreich
  • 15.10.1943 zum „Reichsführer TN“ ernannt
  • 9.11.1943 SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei
  • 15.5.1944 dem Stab RFSS unterstellt
  • 11. bis 30.12.1944 vertretungsweise (i.V.) Höherer SS- und Polizeiführer „Warthe“ im Wehrkreis XXI mit Dienstsitz in Posen
    • 30.12.1944 aufgehoben
  • 1945 Leiter des Arbeitsstabs Süd der Technischen Nothilfe
  • Kriegsgefangenschaft
  • 17.11.1945 Internierungshaft
    • vom französischen Militärgericht, Abteilung „Kriegsverbrecher“, freigesprochen
  • 10.9.1948 von der Sonderspruchkammer in die Gruppe der „Belasteten“ eingestuft
  • 17.11.1948 von der Sonderspruchkammer für die Internierten des Lagers Balingen in die Gruppe der „Minderbelasteten“ eingestuft
    • provisorisch aus der Internierungshaft entlassen
    • das 1935 gebaute Gartenhaus im Saarland und die 1941 in Metz gekaufte Villa wurden „eingezogen“ und somit den Franzosen übereignet.
  • 18.1.1949 nach Einspruch der französischen Militärregierung erneut von der Sonderspruchkammer für die Internierten des Lagers Balingen in die Gruppe der „Minderbelasteten“ eingestuft und bis 31.7.1953 auf Bewährung gesetzt
    • endgültig aus der Internierungshaft entlassen
  • Nach dem Krieg in Scheidterberg (Saar) wohnhaft
  • 1954 bis 1962 im Saarländischen Ministerium des Innern, Abteilung für Zivilschutz und Zivilverteidigung

Tod

Generalleutnant der Polizei a.D. Dipl.-Ing. Willy Schmelcher verstarb am 15. Februar 1974 in Saarbrücken, dabei hat er sich bleibende Verdienste erworben, wie ihm der Saar-Innenminister Alfred Wilhelm (CDU) in dem Nachruf des Ministeriums bescheinigte.

Familie

Am 26. Mai 1934 heiratete der kommissarische Polizeipräsident von Saarbrücken SS-Standartenführer Schmelcher seine Verlobte Hilde Berg, aus der Ehe sind vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter, entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)