Schwerin, Richard von

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Richard von Schwerin an der Kriegsfront

Richard Hugo Ernst von Schwerin (Lebensrune.png 24. Mai 1892 in Peitschendorfswerder, Kreis Sensburg; Todesrune.png 23. Juli 1951 in Dobrock) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Richards Vater Georg von Schwerin

Leben

Richard von Schwerin (links) und Karl-Adolf Hollidt
Von links: Richard Eichler (Infanterie-Regiment 212), Richard Wolf (Infanterie-Regiment 208), Richard von Schwerin (79. Infanterie-Division) und Andreas von Auloc (Infanterie-Regiment 226)
Eberhard Rodt, Ernst Haeckel, Richard von Schwerin und ein unbekannter Kapitän zur See bei der Kapitulation in Bremerhaven, Mai 1945

Familie

Richard war aus dem uradeligen Hause von Schwerin und gehörte nicht dem gräflichen Hause an, wie z. B. die Generäle Gerhard Graf von Schwerin oder Bogislav Graf von Schwerin. Er war Sohn von Georg von Schwerin (1856–1923), Herr auf Peitschendorfswerder und vom 22. Mai 1893 bis Kriegsende bzw. Eintritt in den Ruhestand am 31. Dezember 1918 Landrat von Sensburg. Richards Brüder waren Otto-Martin (Lebensrune.png 1886), Hermann (Lebensrune.png 1890) und Friedrich (Lebensrune.png 1900). Sein Großvater, der Kreisdeputierte und Rittergutsbesitzer Otto Engelhard von Schwerin, war vor dem Vater von 1868 (kommissarisch, ab 28. Juli 1869 endgültig) bis 1892 Landrat von Sensburg. Am 3. August 1923 heiratete Oberleutnant von Schwerin seine Verlobte Maria Freiin von Troschke.

Militär

Aus dem Kadettenkorps kommend trat er am 18. Oktober 1913 in das Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2 ein und nahm am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende diente er bei der 2. Freiwilligen-Kompanie seines Regiments, im Sommer 1919 erfolgte seine Übernahme in die Vorläufige Reichswehr. Im Zweiten Weltkrieg war er mit seinem Infanterie-Regiment 212 (sein Nachfolger wurde Oberstleutnant Richard Karl Eichler, der mit dem Regiment unterging, seit dem 31. Januar 1943 als vermißt galt und nachträglich zum Oberst befördert wurde) an der Ostfront und mit seiner 79. Infanterie-Division im Kessel von Stalingrad, aus der er jedoch mit seinem Stab am 9. Januar 1943 ausgeflogen wurde. Im Endkampf um Deutschland führte er den Divisionsstab z. b. V. 172 bzw. ab April 1945 die Division z. b. V. 617 in den Niederlande.

Lexikon der Wehrmacht

„Richard von Schwerin trat nach seiner Kadettenausbildung am 18. Oktober 1913 als Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom Landrat Georg von Schwerin kam dabei zum 1. Pommersches Grenadier-Regiment ‚König Friedrich Wilhelm IV‘ Nr. 2. Am 1. August 1914 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 2. Februar 1913 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 1. Pommersches Grenadier-Regiment ‚König Friedrich Wilhelm IV‘ Nr. 2 eingesetzt. Noch 1914 wurde er dann als Kompanieführer der 12. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Anfang September 1915 wurde er schwer verwundet. Nach seiner Wiederherstellung wurde er ab dem 1. Mai 1916 als Adjutant bei der Etappeninspektion der Kommandantur Bersky im Bezirk Grodko eingesetzt. Am 1. November 1916 wurde er dann zum Stab vom Reserve-Infanterie-Regiment 59 versetzt. Ende Dezember 1917 wurde er dann als Ordonnanzoffizier zum Stab der 1. Reserve-Infanterie-Brigade versetzt. Diese Funktion übte er dann bis Anfang November 1918 aus. Dabei wurde er am 1. Mai 1918 zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Anfang November 1918 kam er dann als 1. Ordonnanzoffizier zum Stab der 1. Reserve-Division. Anfang Februar 1919 wurde er dann zum Führer der 2. Freiwilligen-Kompanie vom 1. Pommersches Grenadier-Regiment ‚König Friedrich Wilhelm IV‘ Nr. 2 ernannt.
Im Herbst 1919 wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei später auf den 18. Mai 1918 festgelegt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 3. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. April 1923 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Prenzlau ernannt. Diese Funktion übte er dann fast drei Jahre aus. Am 3. August 1923 hat er Maria Freiin von Troschke geheiratet. Im Frühjahr 1926 wurde er dann zur 7. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Juni 1926 wurde er dann als Nachfolger von Hauptmann Günther von Dewitz genannt Krebs zum Chef der 7. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Prenzlau ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1926 zum Hauptmann befördert. Am 30. September 1932 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt zum Stab des I. Bataillons vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Potsdam versetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als Adjutant zur Wehrgauleitung Lübeck nach Schleswig-Holstein versetzt. Dort wurde er zum 1. September 1934 zum Major befördert.
Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er als solcher am 1. Oktober 1934 zum Infanterieführer II nach Schwerin versetzt. Dort wurde er als Adjutant eingesetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann damit am 15. Oktober 1935 zum Adjutant der 12. Infanterie-Division ernannt. Mitte Mai 1936 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 81 in Mainz ernannt. Durch die Umbenennung seines Bataillons wurde er dann am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 87 in Mainz ernannt. Als solcher wurde er zum 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg gab er Ende August 1939 sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 212 ernannt. Mit diesem wurde er dann im Verband der ebenfalls neuen 79. Infanterie-Division an der Westfront eingesetzt. Zum 1. März 1940 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher führte er sein Regiment im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Im Mai 1941 wurde er mit seinem Regiment nach Klagenfurt verlegt um dort für den Balkanfeldzug bereit zu stehen. Da dieser aber vorzeitig beendet wurde, kam er dabei nicht mehr zum Einsatz. Im Juli 1941 verlegte die gesamt 79. Infanterie-Division nach Polen. Von dort wurde sein Regiment im August 1941 mit der gesamten Division nach Südrussland verlegt. Dabei kam er zuerst in den Raum Kiew im Südabschnitt der Ostfront. Am 26. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 14. Januar 1942 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Karl Strecker mit der Führung der 79. Infanterie-Division beauftragt. Zum 1. Juni 1942 wurde er in Südrussland zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann gleichzeitig auch zum Kommandeur der 79. Infanterie-Division ernannt.
Seine Division führte er dann in den folgenden Monaten beim Angriff auf Stalingrad. Ab Oktober 1942 wurde seine Division dann auch verstärkt zur Eroberung der Stadt eingesetzt. Im November 1942 geriet er dann mit seiner Division in den Kessel von Stalingrad. Dort wurde er zum 1. Dezember 1942 zum Generalleutnant befördert. Aus dem Kessel wurde er mit seinem Stab am 9. Januar 1943 ausgeflogen. In der Folge wurde er mit seinem Stab mit der Neuaufstellung der 79. Infanterie-Division beauftragt. Anfang Juni 1943 wurde er wegen Krankheit während der schweren Kämpfe im Kuban-Brückenkopf abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 1. Oktober 1943 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Egon von Neindorff zum Kommandeur der 189. Reserve-Division ernannt. Ende September 1944 gab er sein Kommando wegen einer erneuten Erkrankung an Oberst Ernst von Bauer wieder ab. Daraufhin wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Ende November 1944 wurde er zum Kommandeur der 172. Reserve-Division ernannt. Am 1. Februar 1945 wurde er dann angeblich bei der Umbenennung seines Stabes auch noch zum Kommandeur vom Divisionsstab z.b.V. 172 ernannt. Im April 1945 wurde er zum Kommandeur der Division z.b.V. 617 in der Niederlande ernannt. Diese führte er dann bis zur Kapitulation der deutschen Wehrmacht Anfang Mai 1945. Bei Kriegsende geriet er im Frühjahr 1945 anscheinend nicht in Gefangenschaft. Ende September 1945 wurde er dann durch die englischen Besatzungstruppen verhaftet. Aus dieser Gefangenschaft wurde er am 19. März 1948 wieder entlassen.“[1]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. von Schwerin, Richard, Lexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1930. S. 150.