Jagdgeschwader 134
Jagdgeschwader 134 „Horst Wessel“ (JG 134) war ein Jagdgeschwader der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Stiftungstag des Geschwaders war der 20. April 1935, dessen erste Flugzeugausrüstung von SA-Stabschef Viktor Lutze als „Wehrgabe der SA“ übergeben wurde. Am 24. März 1936, nach dem Abschluß der Aufstellung, erhielt das JG 134 den Ehrennamen „Horst Wessel“. Aus dem Geschwader wurde am 1. November 1938 das Zerstörer-Geschwader 142 „Horst Wessel“ und schließlich am 1. Mai 1939 das Zerstörer-Geschwader 26 „Horst Wessel“.
- „Die Aufstellung des Jagdgeschwaders 134 begann am 4. Januar 1936 mit der Aufstellung der III.(s) / Jagdgeschwader 134 in Döberitz. Die Gruppe war mit der Heinkel He 51 ausgerüstet und unterstand dem Luftkreiskommando IV bzw. dem Höheren Fliegerkommandeur IV. Im Februar 1936 verlegte die Gruppe nach Lippstadt, wo sie durch die Jagdfliegerschule Schleißheim auf die volle Sollstärke gebracht wurde. Am 15. März 1936 wurde sie den neu aufgestellten Stab des Jagdgeschwaders 134 unterstellt. Bereits im März 1936 verlegte die Gruppe im Zuge des Einmarsches der Wehrmacht in das entmilitarisierte Rheinland nach Köln-Butzweilerhof, eine Staffel verlegte nach Düsseldorf. Am 3. März 1937 wurde die in Köln liegende 7. Staffel zur Aufstellung der I. / Jagdgeschwader 234 verwandt. Im März 1937 erfolgte die Umrüstung auf die Arado Ar 68 E. Im gleichen Monat verlegte die Gruppe nach Lippstadt und am 15. März 1937 nach Barth, wo sie am 15. März 1937 dem Stab des Jagdgeschwaders 134 unterstellt wurde. Am 1. April 1937 wurde die Gruppe zur I./Lehr-Geschwader Greifswald umbenannt und schied aus dem Geschwaderverband aus. Die Aufstellung des Geschwaderstabes und der I. und II. Gruppe erfolgte am 15. März 1936. Der Geschwaderstab wurde am 15. März 1936 in Dortmund aufgestellt. Ausgerüstet war der Stab mit der Arado Ar 68 F. Er unterstand dem Luftkreiskommando IV bzw. dem Höheren Fliegerkommandeur IV, ab dem 1. November 1937 dem Luftkreiskommando 4 bzw. dem Höheren Fliegerkommandeur 4. Am 1. April 1938 folgte die Unterstellung unter das Luftwaffengruppenkommando 2 bzw. dem Höheren Fliegerkommandeur 4.
- 1938 wurde der Stab dann mit der Messerschmitt Bf 109 D-1 ausgerüstet. Am 1. Juli 1939 wurde das Geschwader dem Luftwaffengruppenkommando 2 bzw. der 3. Fliegerdivision. Am 1. November 1938 wurde der Stab in Stab / Zerstörergeschwader 142 umbenannt. Die I. Gruppe des Geschwaders wurde am 15. März 1936 in Dortmund aufgestellt. Ausgerüstet war die Gruppe mit der Arado Ar 68 und der Arado Ar 65. 1937 wurde die Gruppe auf die Messerschmitt Bf 109 B ausgerüstet. Am 1. März 1937 gab die Gruppe im Zuge der Zellteilung Teile an die I. / Jagdgeschwader 334 ab. Bis zum 1. Juli 1937 wurde die Gruppe wieder auf Sollstärke gebracht. Am 1. November 1938 wurde die Gruppe in I.(s) / Zerstörergeschwader 142 umbenannt. Die II. Gruppe des Geschwaders wurde am 15. März 1936 in Werl aufgestellt. Ausgerüstet war die Gruppe mit der Arado Ar 68 und der Arado Ar 65. 1937 wurde die Gruppe auf die Messerschmitt Bf 109 B ausgerüstet. Am 1. März 1937 gab die Gruppe im Zuge der Zellteilung Teile an die II. / Jagdgeschwader 234 ab. Bis zum 1. Juli 1937 wurde die Gruppe wieder auf Sollstärke gebracht. Am 1. November 1938 wurde die Gruppe in II.(s) / Zerstörergeschwader 142 umbenannt. Die IV. Gruppe des Geschwaders wurde am 1. Juli 1938 in Dortmund aufgestellt. Sie bestand, im Gegensatz zu den anderen Gruppen, nur aus einem Gruppenstab mit zwei Gruppen. Ausgerüstet war sie mit der Arado Ar 68, wurde jedoch bereits nach wenigen Wochen auf die Messerschmitt Bf 109 D-1 umgerüstet. Die fehlende dritte Staffel der Gruppe wurde am 1. September 1938 aufgestellt. Im September 1938 verlegte die Gruppe nach Neisse in Schlesien, wo sie nach dem Ausscheiden der III. Gruppe am 1. November 1938 in III.(s) / Zerstörergeschwader 142 umbenannt wurde.“[1]
Fliegerhorst Werl
Erste Erkundungen der topographischen Gegebenheiten fanden 1934 statt. Mitte des Jahres wurde das Bauvorhaben öffentlich bekanntgegeben. Im November 1934 wurde in der Villa Wulf als „Deutsche Verkehrsfliegerschule Werl“ ein erstes Büro für den Baumeister Espenschied und seinen Stellvertreter Hörmann eingerichtet. Die Bauleitung bestand aus den Fachbereichen Hoch- und Tiefbau, Elektrik sowie technische Bereiche. Baubeginn war im Januar 1935., am 1. März 1935 wurde die Gründung der Luftwaffe offiziell bekanntgegeben und die Deutsche Verkehrsfliegerschule Werl am 1. April 1935 in „Bauleitung Flugplatz Werl“ umbenannt. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der Fliegerhorst am 7. April 1936 eingeweiht. Somit war Werl Garnisonsstadt. Flugplatzkommandant war Major Theo Osterkamp, gleichzeitig Kommandeur der II. Gruppe/JG 134.
Um den Flugzeugführern vom Fliegerhorst aus Werl eine realistische Übungsmöglichkeit zu geben, hatte Major Osterkamp am Möhnesee ein Gelände für Schießübungen und Bombenabwurfübungen angekauft. Es lag an einem Berghang südlich der Ortschaft Günne-Beringsen. Der Schießplatz wurde vermessen und soweit wie nötig abgeholzt. Dann richtete man die betonierten Anzeigerdeckungen und drei Scheibenbahnen ein. Ein Scheibenkommando ermittelte die geschossenen Ergebnisse, wenn sich die Heinkel He 51 und He 51 C-1 entweder in heulendem Sturzflug auf das Ziel stürzten oder im versteckten Tiefflug die Schießscheiben ansteuerten, um ihre Geschoßgarben möglichst genau ins Ziel zu setzen. Die betonierten Überreste dieses Schießplatzes sind noch heute im Wald bei Günne-Beringsen zu sehen.
Mitte April 1945 wurde der Flugplatz von der deutschen Luftwaffe auf Befehl des letzten Kommandanten hinsichtlich des heranrückenden Feindes geräumt, die Lagerbestände zuvor an die Zivilbevölkerung verteilt.
Stationierte Einheiten
Folgende Verbände waren auf dem Platz stationiert:
Verband | Beginn | Ende | Bemerkung |
---|---|---|---|
II./JG 134 | 1.4.1936 | 1.11.1938 | mit Arado Ar 65 und Arado Ar 68 |
I./JG 142 | 1.11.1938 | 1.1.1939 | mit Messerschmitt Bf 109 |
II./ZG 142 | 1.1.1939 | 1.5.1939 | mit Messerschmitt Bf 109 |
II./ZG 26 | 1.5.1939 | 1.10.1939 | mit Messerschmitt Bf 109 |
III./JG 26 | 23.9.1939 | 1.11.1939 | mit Messerschmitt Bf 109 |
II./JG 26 | 1.11.1939 | 27.1.1940 | mit Messerschmitt Bf 109 |
I./KG 77 | 10.1939 | 6.1940 | mit Dornier Do 17 |
I./KG 54 | 18.5.1940 | 30.5.1940 | mit Heinkel He 111 |
I./KG 54 | 30.5.1940 | 10.6.1940 | mit Junkers Ju 88 |
Stab/SKG 210 | 5.1941 | 6.1941 | mit Messerschmitt Bf 110 |
II./SKG 210 | 5.1941 | 6.1941 | mit Messerschmitt Bf 110 |
Stab/SG 1 | 13.1.1942 | 2.5.1942 | mit Messerschmitt Bf 109 E |
I./SG 1 | 15.3.1942 | 1.5.1942 | mit Messerschmitt Bf 109 |
II./KG 2 | 7.9.1944 | 14.9.1944 | mit Dornier Do 217 E und Dornier Do 217 K |
Für die Blindflugschule I war der Flugplatz bis 1945 einer der Außenlandeplätze.
Personen
Kommodore
- 1. April 1936 Oberstleutnant Kurt-Bertram von Döring
Gruppenkommandeure
I. Gruppe
- 1. April 1936 Major Josef Kammhuber
- September 1938 Oberstleutnant Hermann Frommherz
- 1. November 1938 Hauptmann Wilfried von Müller-Rienzburg
II. Gruppe
- 15. März 1936 Major Theo Osterkamp
- November 1937 Major Friedrich Vollbracht
III. Gruppe
- 4. Januar 1936 Hauptmann Oskar Dinort
IV. Gruppe
- 1. Juli 1938 Hauptmann Johann Schalk
Weitere Angehörige (Auswahl)
- Walter Grabmann (Geschwaderadjutant bis zu seinem Wechsel zum JG 234)
- Hans Hahn