Wiese, Johannes

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Wiese, der „Löwe von Kuban“, am 4. April 1944 als Gruppenkommandeur der I./JG 52

Johannes Wiese (Lebensrune.png 7. März 1915 in Breslau; Todesrune.png 16. August 1991 in Kirchzarten in Baden) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major und Jagdflieger der Luftwaffe sowie Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg und später Oberstleutnant der Bundeswehr.

Das Flieger-As errang 133 bestätigte Luftsiege (darunter 70 Iljuschin Il-2 „Schturmowik“) bei über 480 Feindflügen. Weitere 75 Luftsiege wurden ihm offiziell nicht angerechnet, da diese kriegsbedingt – weil weit hinter den feindlichen Linien – nicht von neutralen Stellen konfirmiert werden konnten.

Werdegang

Bf 109 F-2 von Johannes Wiese, Stab I./JG 52, Ostfront, September 1941
Wiese als Oberstleutnant der Bundeswehr

Von der Infanterie zur Fliegertruppe

Johannes Wiese trat 1934 als Offiziersanwärter (Fahnenjunker) in das 6. Infanterie-Regiment der Reichswehr ein. 1936 kam er zur Luftwaffe, in welche er als Oberfähnrich übernommen wurde. Am 1. April 1937, zum Leutnant befördert, kam er im September 1938 zur Flieger-Ersatz-Abteilung 17 nach Quedlinburg.

Zweiter Weltkrieg

Am Anfang des Zweiten Weltkrieges wurde Wiese zunächst als Aufklärer eingesetzt. Danach kam er als Oberleutnant an die Ostfront zum Jagdgeschwader 52, wo er im Stab der II. Gruppe als Adjutant diente. Zusammen mit dem damaligen Kommodore des JG 52, Major Johannes Trübenbach, flog er viele Einsätze als dessen Rottenflieger. Auch bei der Bekämpfung von Bodenzielen waren beide sehr erfolgreich und wurden dafür auch namentlich im Wehrmachtbericht genannt.

Am 23. September 1941 erzielte Wiese seinen 1. Luftsieg, am 26. Juni 1942 seinen 7. Luftsieg. Er wurde als Staffelkapitän zur 2./JG 52 versetzt, wo er am 25. Oktober 1942 seinen 33. Abschuß und am 25. Dezember 1942 den 50. Abschuß verbuchte.

Nach dem 53. Abschuß wurde Hauptmann Johannes Wiese am 5. Januar 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 8. Februar 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Bei den Russen erhielt er den Ehrennamen „Löwe von Kuban“, weil er im Luftkampf so verbissen kämpfte und niemals aufgab, bis er dann letztendlich seinen Luftkampfgegner zum Abschuß brachte.

Wiese wurde am 11. Mai 1943 mit der Führung der I. Gruppe/JG 52 beauftragt und errang am 8. Juni 1943 seinen 75. Luftsieg. Am 5. Juli 1943 schoß er zwölf feindliche Flugzeuge ab. Am 28. Oktober 1943 konnte er seinen 125. Abschuß an der Ostfront erringen, wofür er zum Major befördert wurde.

Nach dem 133. Abschuß wurde ihm am 2. März 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen, welches ihm am 4. April 1944 auf dem Berghof in Berchtesgaden zusammen mit Gerhard Barkhorn, Erich Hartmann und Walter Krupinski (alle vom JG 52) persönlich vom Führer überreicht wurde.

Reichsluftverteidigung

Am 1. Juni 1944 wurde Wiese zur Verbandsführerschule des Generals der Jagdflieger versetzt. Im Oktober kam er zum Geschwader Stab des JG 77 in der Reichsluftverteidigung. Am 1. Dezember 1944 wurde er zum Kommodore des Jagdgeschwaders 77 ernannt.

Endkampf

Im Luftkampf am 24. Dezember 1944, wieder einmal von einer Spitfire verwundet, mußte er über Bottrop mit dem Fallschirm abspringen. Bis Kriegsende befand er sich im Lazarett.

Kriegsgefangenschaft

Am 6. September 1945 wurde Major Wiese von den US-Amerikanern an die Sowjetunion ausgeliefert und kam bis 28. November 1949 in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Bundeswehr

Johannes Wiese trat beim Aufbau der Luftwaffe der Bundeswehr wieder in den aktiven Dienst ein und war zuletzt als Oberstleutnant u. a. im Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg im Breisgau eingesetzt. Er wurde am 30. November 1970 in den Ruhestand versetzt.

Auszeichnungen (Auszug)

Johannes Wiese 1988 mit seinen hohen Auszeichnungen und dem Luftwaffenpokal in seiner Hand; im Krieg wurde er selbst fünfmal abgeschossen bzw. mußte durch Luftkampfschäden notlanden.