9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“

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Truppenkennzeichen

Die 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ war eine Panzer-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Sie entstand aus Ersatzeinheiten der Leibstandarte und anderer SS-Panzerverbände im Februar 1943 in Frankreich und war der Schwesterverband der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“.

Geschichte

Die Division wurde am 1. Februar 1943 in Berlin-Lichterfelde als SS-Panzergrenadier-Division 9 aufgestellt. Die Ausbildung fand auf dem Truppenübungsplatz Mailly-le-Camp bei Reims statt, im April 1943 erfolgte die Verlegung ins flämische Ypern. Die Division erhielt den Ehrennamen „Hohenstaufen“ und wurde zur Panzer-Division umgruppiert, sie hieß nun 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“. Erster Kommandeur wurde SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich.

Bis März stand der Verband in Südfrankreich und wurde anschließend zusammen mit der Schwesterdivision „Frundsberg“ auf Anforderung von Erich von Manstein zur Heeresgruppe Süd verlegt, da die 1. Panzer-Armee unter General Hans-Valentin Hube wurde in der Westukraine bei Kamenez-Podolski eingekesselt war. „Hohenstaufen“ und „Frundsberg“ sollten den Kesselring aufbrechen und wurden dazu im II. SS-Panzerkorps zusammengefasst. Die Verbände griffen bei Tarnopol den zahlenmäßig weit überlegenen Bolschewisten an, nach drei Tagen Kampf wurde eine Verbindung zu Hubes Armee hergestellt, die sich unterdessen nach Westen durchkämpfte. Danach wurde das II. SS-Panzerkorps als Reserve der Heeresgruppe Nordukraine verwendet. Als am die Alliierten am 6. Juni 1944 in Nordfrankreich einfielen, wurde das Panzerkorps und damit auch die Hohenstaufen in die Normandie verlegt, wo sie am 26. Juni eintraf. Die Division kämpfte bei der Schlacht um Caen.

Im August 1944 nahm die Hohenstaufen an einem Gegenangriff auf die bei Avranches durchgebrochenen Einheiten der US-Armee teil. Kurz darauf wurde die gesamte deutsche 7. Armee sowie das II. SS-Panzerkorps im Kessel von Falaise von den Alliierten eingeschlossen. Kämpfend gelang es der Hohenstaufen zwischen Mortain und Domfront Domfront die feindlichen Linien zu durchbrechen. Es erfolgte der Marsch in den Raum Arnheim.

Während der Operation Market Garden im September 1944 wurden Alarmeinheiten der Division zusammen mit solchen der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ gegen die gelandeten Alliierten bei Oosterbeek westlich von Arnheim eingesetzt. Den Kampfgruppen der SS-Divisionen gelang es, den Widerstand der britischen und polnischen Fallschirmjäger zu brechen und schließlich am 22. September 1944 Arnheim wieder vollständig in Besitz zu nehmen.

Beide Divisionen wurden im Oktober nach Westfalen verlegt. Ab Anfang Dezember 1944 war die Hohenstaufen dort in Bereitschaft für die Ardennenoffensive, an der sie im Rahmen der 6. SS-Panzerarmee teilnahm, bevor die gesamte Armee zum Entsatz des eingeschlossenen Budapest nach Ungarn verlegt wurde.

Nach dem Scheitern des Unternehmens zog sich die Division im März 1945 nach Österreich zurück, wo sie bis Mai 1945 dem XXII. Armeekorps der 2. Panzerarmee unterstellt war. Nach der Kapitulation bei Steyr gingen die Angehörigen der Hohenstaufen in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurden im Juli 1945 im ehemaligen KL Ebensee am Traunsee interniert.[1]

Einsatzgebiete

  • Februar 1943 bis März 1944 Frankreich: Aufstellung
  • April 1944 bis Juni 1944 Südrußland: Die Division wurde als Ersatz für die um Kamenez-Podolski eingeschlossenen Verbände eingesetzt
  • Juni 1944 bis August 1944 Frankreich: Verhinderung der Einnahme Caens durch die Briten
  • September 1944 bis Dezember 1944 Niederlande: Teilnahme an den Kämpfen um den Großraum Arnheim
  • Dezember 1944 bis Februar 1945 Belgien: Bereitstellung für die Ardennenoffensive
  • Februar 1945 bis März 1945 Ungarn: Ziel war der Angriff zur Donau und die Befreiung von Budapest

Gliederung

1944

  • SS-Panzer-Regiment 9
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 19
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 20
  • SS-Panzer-Artillerie-Regiment 9
    • SS-Flak-Abteilung 9
    • SS-Sturmgeschütz-Abteilung 9
    • SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 9
    • SS-Panzerjäger-Abteilung 9
    • SS-Panzer-Pionier-Bataillon 9
    • SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 9
    • SS-Versorgungseinheiten 9

Anghörige

Kommandeure

Kommandeure der 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“.jpg
  • SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich: 15. Februar 1943 - 29. Juni 1944
  • SS-Standartenführer Thomas Müller: 29. Juni 1944 - 10. Juli 1944
  • SS-Brigadeführer Sylvester Stadler: 10. Juli 1944 - 31. Juli 1944
  • SS-Oberführer Friedrich-Wilhelm Bock: 31. Juli 1944 - 29. August 1944
  • SS-Oberführer Walter Harzer: 29. August 1944 - 10. Oktober 1944
  • SS-Brigadeführer Sylvester Stadler: 10. Oktober 1944 - 9. Mai 1945

Weitere (Auswahl)

Literatur

  • Wolfgang Fleischer / Richard Eiermann: Das letzte Jahr der Waffen- SS. Mai 1944 - Mai 1945, Podzun-Pallas, Wölfersheim-Berstadt 1997, ISBN 3-7909-0612-3
  • Herbert Fürbringer: 9. SS-Panzer-Division Hohenstaufen. Editions Heimdal, Bayeux 1984. ISBN 2-902171-17-X.
  • Robert J. Kershaw: Arnheim '44. Im September fällt kein Schnee. Die gescheiterte Luftlandung bei Arnheim 1944. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-01942-6.
  • Jean Mabire: Panzers SS dans l'enfer normand. Les divisions „Hohenstaufen” et „Frundsberg” pendant l'été 1944. (Collection Témoignages pour l'histoire) Grancher, Paris 2001, ISBN 2-7339-0734-4.
  • Wilhelm Tieke: Im Feuersturm letzter Kriegsjahre - 2. SS-Panzerkorps mit 9. und 10. SS-Division „Hohenstaufen“ und „Frundsberg“, Munin Verlag

Fußnoten

  1. Herbert Fürbringer: 9. SS-Panzer-Division Hohenstaufen, S. 532