Richthofen, Manfred von (1892)

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Jagdflieger Manfred von Richthofen; für den gleichnamigen General siehe: Manfred von Richthofen (1855).
Gefallen für unser Vaterland: Rittmeister Manfred von Richthofen

Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen (Lebensrune.png 2. Mai 1892 in Breslau; Todesrune.png gefallen 21. April 1918 bei Vaux-sur-Somme in Frankreich), genannt „Der rote Baron“, war ein deutscher Jagdflieger der Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg. Das Flieger-As erzielte mit 80 bestätigten Abschüssen die höchste Anzahl von Luftsiegen, die im Ersten Weltkrieg von einem einzelnen Flugzeugführer erreicht wurde.

Lothar und Manfred von Richthofen

Leben

Großmutter Marie Johanne Ernestine Freifrau von Richthofen (1839–1913) mit ihrem Enkel Manfred; Marie, eine geb. Seip, war die Ehefrau des Julius Georg Ludwig Freiherr von Richthofen (1830–1899).

Sein jüngster Bruder Bolko Freiherr von Richthofen (1903–1971) schrieb über Manfred in seinen Erinnerungen:

„Wohl immer hat bei ihm der Entschluß festgestanden, in der von ihm erwählten Laufbahn Außerordentliches zu leisten […] Vielleicht mögen anfangs Ehrgeiz und Sportlust starke Triebfedern für Manfreds Entschluß gewesen sein, vom Sattel in den Führersitz seines weltberühmten roten Kampfflugzeuges zu steigen. Je härter und schwerer aber die Kämpfe, je bedeutungsvoller der Luftkrieg für Deutschlands Schicksal und je größer Manfreds eigene Verantwortung wurden, um so ernster wurde bei aller Heiterkeit und Zuversicht des Geistes sein unbeugsamer Wille, allein und ausschließlich das Beste zu tun und zu geben für Volk und Vaterland.“

Herkunft und Ausbildung

Hauptmann Victor Carganico und Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen im Gespräch [beide Mitte); die beiden flogen schon 1915 in der Brieftauben-Abteilung Ostende (B.A.O.) an der Ostfront, da war von Richthofen noch Beobachter und Georg Zeumer sein Flugzeugführer. Am 20. Dezember 1915 wurde die Abteilung in Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung 1 (Kagohl 1) umbenannt.

Als Sproß eines bedeutenden schlesischen Geschlechtes wurde Manfred von Richthofen am 2. Mai 1892 in Breslau geboren. Er entstammte der Adelsfamilie „Richthofen“. Er war das zweite von vier Kindern des Kavallerie-Majors und Ehrenritter des Johanniter-Ordens Albrecht Philipp Karl Julius Freiherr von Richthofen (1859–1920) und dessen Frau Kunigunde Hildegard Marie Luise Elisabeth, geborene von Schickfus und Neudorff (1868–1962), und ein Nachfahre des preußischen Feldmarschalls Leopold von Anhalt-Dessau und des Generals und Geheimen Kriegsrats Johann Philipp von Beust. Seinen Vornamen erhielt er nach seinem Großonkel, dem General der Kavallerie und Flügeladjutanten seiner Majestät Manfred von Richthofen (1855–1939) aus dem Hause Barzdorf. Seine Geschwister waren Elisabeth „Ilse“ Therese Elfriede (1890–1963; verheiratete Freifrau von Reibnitz; im Krieg als Krankenschwester tätig), Lothar Siegfried (1894–1922), ebenfalls Jagdflieger, und Bolko Karl Alexander (1903–1971)

Der junge Freiherr war schon in jungen Jahren ein hervorragender Reiter und Jäger. Er besuchte von 1903 bis 1911 die Kadettenanstalt in Wahlstatt bei Liegnitz und wurde im Alter von neunzehn Jahren in das preußische Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander III. von Rußland“ aufgenommen.

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsbeginn 1914 führte er eine Kavallerie-Patrouille des Ulanen-Regiments „Kaiser Alexander III. von Rußland“ (Westpreußisches) Nr. 1 für kurze Zeit an der Ost- und dann an der Westfront. Im Mai 1915 trat Manfred von Richthofen zur neu gegründeten Fliegertruppe über. Im Oktober des Jahres kam es zu seiner schicksalhaften Begegnung mit Oswald Boelcke, dem allseits bewunderten Ritter der Lüfte, der sein Lehrmeister wurde und dessen Nachfolge Richthofen im Jahr darauf antrat.

Ab August 1916 focht der Freiherr als Jagdflieger mit seinen Kameraden gegen die erdrückende Übermacht des Feindes. Seine Maschine hatte er knallrot angestrichen und nannte sie „meinen roten Vogel“. Er begründete seinen legendären Ruf als „Roter Kampfflieger“, „Roter Teufel“ bzw. „Roter Baron“. Der Name Roter Baron wurde später zum Erkennungsmerkmal Manfred von Richthofens. Der Name geht auf ein englisches Nachkriegsbuch zurück, das seinen eigentlichen Titel „Freiherr“, den es im Englischen nicht gibt, nur mit „Baron“ übersetzen konnte.

Von Richthofen mit der belgischen (Ostkantone) Front-Krankenschwester Käte Otersdorf im Lazarett nach seiner schweren Kopfverletzung
Ehrenwache für Manfred von Richthofen am 19. November 1925

Am 17. September 1916 schoß von Richthofen den ersten Engländer im Luftkampf ab. Nach dem 16. Luftsieg, Anfang des folgenden Jahres, erhielt er – wie später auch sein Bruder Lothar – als Kommandeur der Jagdstaffel 11 den Pour le Merite und wurde Mitte 1917 schließlich Führer des Jagdgeschwaders 1.

Selbst in extremer Lage behielt der rote Kampfflieger die Nerven, bestand siegreich Luftkampf auf Luftkampf. Er wurde verwundet, erhielt Startverbot, scherte sich nicht darum und warf sich erneut ins Gefecht. Als man ihm von höchster Stelle nahelegte, sich in die Etappe zurückzuziehen, antwortete er:

Ich würde mir sehr elend vorkommen, wenn ich jetzt, behaftet mit Ruhm und Orden, als Pensionär dahinleben würde, um mein kostbares Leben der Nation zu erhalten, während jeder arme Kerl im Schützengraben, der seine Pflicht genauso tut wie ich, ausharrt.

Als „The Red Baron“ auch den bekanntesten englischen Flieger, Major Hawker, bezwang, stellten die Engländer ein Flugzeuggeschwader von freiwilligen Jägern auf. Ziel: von Richthofen erledigen! Wer den kühnen deutschen Ritter der Lüfte vernichten würde, hätte das Viktoria-Kreuz, Beförderung, ein eigenes Flugzeug, 5.000 Pfund Sterling und weitere Geschenke zu erwarten. Doch die Siegesserie des roten Kampffliegers hielt an. Weitere 30 englische Flugzeuge holte er vom Himmel. Schließlich wurde er mit 80 bestätigten Abschüssen der erfolgreichste Jagdflieger des Ersten Weltkrieges.

Kranzniederlegung durch Hermann Göring anläßlich des 20. Todestages von Manfred von Richthofen auf dem Invalidenfriedhof in Berlin
Das Grab Richthofens auf dem Invalidenfriedhof in Berlin war die heiligste Gedächtnisstätte der Luftwaffe.
Geschwister Manfred, Lothar, Bolko und Elisabeth von Richthofen auf dem Südfriedhof Wiesbaden, in ihrer Mitte ruht Mutter Kunigunde.

Fliegertod

Am Tage nach seinem 80. Luftsieg am 21. April 1918 erfüllte sich das Schicksal Manfred Freiherr von Richthofens: Über Vaux-sur-Somme bei Amiens kehrte er von einem Kampf gegen stark überlegene feindliche Jagdflieger nicht zurück. Manfred von Richthofen blieb im Luftkampf unbesiegt. Die tödliche Verwundung brachte ihm der Zufallstreffer eines australischen Bodenschützen bei.[1]

Beisetzung

Zwei Tage später fanden deutsche Soldaten eine englische Melderolle mit Wimpel und der Nachricht, daß von Richthofen gefallen sei. Die Australier hatten ihn am 22. April 1918 in Bertangles mit allen Ehren beigesetzt: Sechs Geschwaderführer trugen seinen Sarg, die Grabstätte wurde mit Kränzen geschmückt, auf denen die deutschen Farben Schwarz-Weiß-Rot prangten. Drei englische Ehrensalven wurden geschossen, Flugzeuge des Royal Flying Corps kreisten am Himmel.

In der darauf folgenden Nacht wurde die Ruhestätte von französischen Dorfbewohnern geschändet, als sie vergeblich versuchten, den Leichnam auszugraben und verschwinden zu lassen. Nachdem die Nachricht vom Tode des zum Nationalhelden stilisierten Fliegers in der Öffentlichkeit bekannt geworden war, verlas der Vizepräsident des Reichstages Hermann Paasche vor der Vollversammlung die folgende Erklärung:

„Unser Fliegerkönig, Rittmeister Freiherr von Richthofen, ist von seinem letzten Kampfesflug nicht zurückgekehrt. Sie wissen alle, obgleich er erst ein Vierteljahrhundert alt, war er ein Nationalheros geworden, ein Vorbild für seine Truppe, ein Beispiel dessen, was ein tüchtiger Mann im Felde leisten kann.“

Die zentrale Trauerfeier fand am 2. Mai 1918 in Anwesenheit der Kaiserin Auguste Viktoria sowie höchsten Militärs in der Alten Garnisonkirche von Berlin statt. Fünf Jahre später wurde er auf Veranlassung der französischen Militärbehörden auf den deutschen Soldatenfriedhof Fricourt umgebettet.

Filmbeitrag

Beisetzung Manfred von Richthofens (ohne Ton):

Nachfolge

Nach Richthofens Tod führte Wilhelm Reinhard das Geschwader bis zum Juli. Nachdem er bei einem Absturz ums Leben gekommen war, wurde auf Befehl des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte Hermann Göring mit der Führung des Jagdgeschwaders betraut.

Überführung der Leiche nach Deutschland (1925)

Sieben Jahre nach seinem Tod wurden die Gebeine von Manfred von Richthofen ehrenvoll exhumiert und nach Deutschland überführt. Am 19. November 1925 wurde er in einem Staatsakt in der Berliner Gnadenkirche aufgebahrt, zur Ehrenwache gehörte auch sein Bruder Lothar. Anschließend wurde er auch dem Invalidenfriedhof beigesetzt. Seine Mutter Kunigunde Freifrau von Richthofen, geb. Schickfus und Neudorff (1868–1962), Paul von Hindenburg, der jüngere Bruder Bolko Karl Alexander Freiherr von Richthofen (1903–1971), Hauptmann Hermann Köhl, Leutnant der Reserve Kurt Wüsthoff (jüngster Träger des Ordens Pour le Mérite), Rittmeister Karl Bolle und so viele andere folgten den Sarg, der von Charakter als Major Alfred Keller, Leutnant der Reserve Josef Veltjens, Hauptmann Bruno Loerzer, Leutnant Paul Bäumer, Charakter als Hauptmann Oskar Freiherr von Boenigk, Leutnant Julius Buckler und Leutnant Heinrich Bongartz getragen wurde.[2]

Am 28. Oktober 1926 errichtete der Verein „Ring der Flieger e. V.“ auf dem Grab feierlich einen Deckstein. 1937 wurde die Grabstätte 1937 vom NSFK repräsentativer gestaltet. Sie erhielt zusätzlich einen aufrecht stehenden Grabstein, der den Namen Richthofens in lateinischen Versalien trug.

Überführung nach Wiesbaden

Ab 1961 lag der Invalidenfriedhof im unmittelbaren Hinterland der Berliner Mauer und war nicht länger öffentlich zugänglich. Zum stufenweisen Ausbau der Grenzanlagen gehörte 1975 das Planieren des Richthofengrabes. Seiner Familie wurde gestattet, das Grab umzusetzen. Von Richthofens sterbliche Überreste ruhen seither neben denen seines Bruders Bolko und seiner Schwester Elisabeth im Familiengrab auf dem Südfriedhof Wiesbaden. Den Grabstein stiftete die Familie am 12. März 1975 dem Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ der Luftwaffe. Im Jahr 2009 wurde an der Stelle des ehemaligen Grabes auf dem Invalidenfriedhof Berlin ein Gedenkstein eingeweiht. Der 1975 versetzte Grabstein kehrte 2017 auf den Invalidenfriedhof zurück.

Beförderungen

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Deutsches Reich/Bundesstaaten

Rittmeister von Richthofen in Parade-Uniform mit Großer Ordensschnalle

Österreich-Ungarn

Bulgarien

Osmanisches Reich

Sonstiges

Im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg, im „Fliegerviertel“ in der Nähe des Flughafens Tempelhof, gibt es seit 1936 die nach ihm benannte Manfred-von-Richthofen-Straße.

Die Offiziere aller fliegenden Verbände der Luftwaffe spielen jedes Jahr zu seinen Ehren den „Red Barons Cup“ im Fußball aus.

In der Comicreihe Die Peanuts taucht der Rote Baron in der Phantasie des Hundes Snoopy als dessen Feind auf. Dabei sind jedoch weder Manfred von Richthofen noch sein Flugzeug je sichtbar im Bild. Auf dem Comic basierte auch das international erfolgreiche Lied Snoopy vs. the Red Baron (1966) von The Royal Guardsmen.

Das Videospiel und der Flugsimulator „Red Baron“ beziehen sich auf Manfred von Richthofen. Der Spieler kann sowohl auf seiten der Entente als auch auf seiten des Deutschen Reiches kämpfen.

Die deutsche Musikgruppe Richthofen benannte sich nach Manfred von Richthofen.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

Bucheinband

Verweise

Weltnetz

Bücher

Filmbeiträge

Verfilmung

  • Der Rote Baron (2008): Erbärmliche, dem vorherrschenden linken Zeitgeist angepaßte Verfilmung, welche sich in so gut wie keiner Weise an die historischen Gegebenheiten hält. Am peinlichsten ist die Darstellung von Richthofens als pazifistischen, zweifelnden Jagdflieger.

Fußnoten

  1. Der Fall Richthofen: Wer erschoß den Roten Baron?, Dokumentation 2012
  2. Album Foto Terbaik Manfred Freiherr von Richthofen (Der Rote Baron/The Red Baron) (archiviert)
  3. 3,0 3,1 3,2 Joachim Castan: Der Rote Baron – Die ganze Geschichte des Manfred von Richthofen. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-94461-7, S. 93
  4. Joachim Castan: Der Rote Baron – Die ganze Geschichte des Manfred von Richthofen. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-94461-7, S. 49
  5. Empfangsurkunde
  6. Joachim Castan: Der Rote Baron – Die ganze Geschichte des Manfred von Richthofen. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-94461-7, S. 149