Ferdinand III. (HRR)

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Ferdinandus III. Dei Grat. Imperator Rom. semp. August. Germ. Hung. Boh. Rex Archidux Aust. Dux Burgund etc.; Der Kaiser bis zur Taille abgebildet, ist in Harnisch gekleidet, in der rechten Hand hält er das Reichsschwert, die linke Hand ruht auf dem Reichsapfel, den Kopf spannt ein Lorbeerkranz um, im Hintergrund auf dem Tisch liegt die Reichskrone.

Ferdinand III. (Lebensrune.png 13. Juli 1608 in Graz, Erzherzogtum Österreich; Todesrune.png 2. April 1657 in Wien), der als Ferdinand Ernst, Erzherzog von Österreich geboren wurde, war seit 1625 bzw. 1627 König von Ungarn, Kroatien und Böhmen, seit 30. Dezember 1636 römisch-deutscher König und, nach dem Tod des Vaters, seit dem 15. Februar 1637 römisch-deutscher Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Wahlspruch des deutschen Kaisers war „Pietate et iustitia“ („Mit Frömmigkeit und Gerechtigkeit“).

Werdegang

Ferdinand III., deutscher Kaiser, der Sohn Ferdinands II. und der Maria Anna von Baiern, wurde am 13. Juli 1608 zu Graz geboren. Am Hofe seines Vaters erhielt er durch Jesuiten seine religiöse und wissenschaftliche Ausbildung. Als Obersthofmeister diente ihm der Johanniter Johann Jacob v. Dhaun, ein ebenso ehrenwerther und frommer, wie kluger Mann, welchem [665] man großen Einfluß auf die geistige Entwicklung des Prinzen zuschrieb. Am 8. Decbr. 1626 wurde F. zum Könige von Ungarn, am 21. Novbr. 1627 zum Könige von Böhmen gekrönt. Seit 1626 nahm er an den Beratungen der Minister Teil und wurde in die Geschäfte eingeführt.

1630 wohnte er dem Kurfürstentage zu Regensburg an, wo sich sein Vater erfolglos Mühe gab, seine Wahl zum römischen Könige zu bewirken, und besuchte von dort aus Nürnberg, Augsburg, München und Innsbruck. Im folgenden Jahre bewarb er sich vergeblich um den Oberbefehl über das kaiserliche Heer und dann um Wallensteins Einwilligung in seine Teilnahme am Feldzuge beim Schwedischen Krieg (1630–1635).[1]

Prager Frieden

Im Namen seines Vaters war er maßgeblich am Zustandekommen des Prager Friedens beteiligt.

Titel

Der vollständige Titel Ferdinands III. lautete:

Infantin Maria Anna (1606-1646), Kaiserin in Germanien, in ganzer Figur mit ihrem erstgeborenen Sohn Ferdinand (1633-1654)
Wir Ferdinand der Dritte von Gottes Gnaden erwählter Römischer Kayser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hungarn, Böheim, Dalmatien, Croatien, und Sclavonien, etc. König, Ertzhertzog zu Oesterreich, Hertzog zu Burgund, zu Brabandt, zu Steyer, zu Kärndten, zu Kräyn, zu Lützenburg, zu Württemberg, Ober- und Nieder-Schlesien, Fürst zu Schwaben, Marggraff des H. Römischen Reichs, zu Burgau, zu Mähren, Ober- und Nieder-Laußnitz, Gefürsteter Graf zu Habspurg, zu Tyrol, zu Pfierd, zu Kyburg und zu Görtz, etc. Landgraff im Elsaß, Herr auf der Windischen Marck, zu Portenau, und zu Salins, etc.[2]

Nachkommen

In erster Ehe heiratete Ferdinand 1631 in Wien Maria Anna von Spanien, Tochter des Königs Philipp III. von Spanien. Sie hatten folgende Kinder:

  1. ∞ 1666 Margarita Theresa von Spanien (1651–1673)
  2. ∞ 1673 Claudia Felizitas von Österreich-Tirol (1653–1676)
  3. ∞ 1676 Eleonore Magdalene von der Pfalz (1655–1720)
  • Maria (Lebensrune.png/Todesrune.png 1646)

In zweiter Ehe heiratete Ferdinand 1648 in Linz Maria Leopoldine von Österreich-Tirol (1632–1649). Mit dieser hatte er einen Sohn:

In dritter Ehe heiratete Ferdinand 1651 in Wien Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua-Nevers (1630–1686). Mit dieser hatte er vier Kinder:

  1. ∞ 1670 Michael I. (1640–1673), König von Polen
  2. ∞ 1678 Karl V. (1643–1690), Herzog von Lothringen

Fußnoten

  1. Artikel „Ferdinand III.“ von Felix Stieve in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 664–671
  2. Abschied des Reichstags zu Regensburg vom 17. Mai 1654 (Jüngster Reichsabschied/Recessus Imperii Novissimus, RIN)

Vorgänger Amt Nachfolger
Ferdinand II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Leopold I.