Reichstagsbrand

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Der brennende Reichstag
Der Plenarsaal des deutschen Reichstages vor und nach dem Brande

Als Reichstagsbrand wird die Zerstörung des Reichstagsgebäudes in Berlin durch Brandstiftung am 27. Februar 1933 bezeichnet. In einem Prozeß, der von September bis Dezember 1933 stattfand, wurde der niederländische Anarchokommunist Marinus van der Lubbe als Alleintäter zum Tode verurteilt. Die anderen der Mittäterschaft bezichtigten Kommunisten wurden freigesprochen.

Verlauf

Entgegen dem von Anfang an durch Sozialdemokraten erhobenen Vorwurf einer nationalsozialistischen Urheberschaft der Brandstiftung ist die Alleintäterschaft van der Lubbes heute gesichert. Zweifel an der Alleintäterschaft kamen auf, da es unmöglich schien, daß van der Lubbe allein einen so mächtigen Brand legen konnte. Für das rasche Ausbreiten des Feuers ist jedoch das Phänomen der Rauchgasexplosion verantwortlich, welches zur damaligen Zeit noch nicht ausreichend erforscht war.

Die Berliner Feuerwehr rückte mit mehr als 60 Fahrzeugen an, Feuerwehrleute aus 15 Revieren waren im Einsatz. Der Plenarsaal wurde vollständig zerstört.

Nach 1945 tauchten eine Reihe von fadenscheinigen Gutachten sowie allerlei schlecht gefälschte Dokumente auf, welche die nationalsozialistische Reichsregierung bezichtigten, den Brand gelegt zu haben. Diese wurden als Falsifikat enttarnt. Der geständige van der Lubbe wollte mit seiner Brandstiftung ein Zeichen gegen die Machtübernahme der Nationalsozialisten setzen.[1]

Als Reaktion wurden am 28. Februar 1933 durch die NSDAP die Reichstagsbrandverordnung erlassen, die Teile der Weimarer Reichsverfassung faktisch außer Kraft setzten.

Theorien

Johann von Leers geht in seiner Artikelserie „Vom Reichstagsbrand zum Untergang des Reiches“, welche 1954/1955 in der Emigrantenzeitschrift „Der Weg“ erschien, von einem gezielten Verrat durch die „Abwehr“ unter Wilhelm Canaris aus.[2] Der Brand sei zur Destabilisierung Deutschlands und der jungen nationalsozialistischen Regierung gelegt worden, um einen Militärputsch unter Kurt von Schleicher zu provozieren. Ausführende seien die Verräter Wolf-Heinrich von Helldorf und Hans Bernd Gisevius gewesen, wobei van der Lubbe nur als Strohmann benutzt worden sei:

„Als ausführendes Organ der Brandstiftung muß die Abteilung II der ‚Abwehr‘ angesehen werden. Nur sie besaß alle technischen Hilfsmittel. Die gestellte Aufgabe bedeutete für sie wenig mehr als eine Routineangelegenheit der Art, wie sie sie vielfach im Ruhrkampf durchexerziert hatte. Als Mittel kam flüssiger Phosphor in Betracht, ein Brandstiftungsmittel, das damals nur in Fachkreisen bekannt war und von dem schon eine kleine Menge genügte, einen Großbrand hervorzurufen. (Anmerkung: Dazu ‚Van der Lübbe benützte Phosphor — Der Reichstagsbrand 1933 von Hausinspektor Scranowitz geschildert‘ [Nordwestzeitung, Oldenburg vom 26.8.1954]). […] Neben dem von der ‚Abwehr‘ mit flüssigem Phosphor ausgerüsteten Brandstifterkommando lief noch eine Parallelaktion: die Aktion Van der Lubbe. Sie fand in der Regie der ‚Abwehr‘ statt, um durch Opferung eines Sündenbocks die Urheber [Helldorf, Gisevius, Schleicher] abzuschirmen. Van der Lubbe, ein geistig unterentwickelter Holländer, war landstreichend vermutlich erstmalig im April 1931 in Gronau in die Kartei der ‚Abwehr‘ geraten.“

Siehe auch

Literatur

  • Fritz Tobias: Reichstagsbrand – Geschichte einer Legende, Grote-Verlag, 1962
  • Fred Duswald / Fritz Tobias: Polit-Kriminalfall Reichstagsbrand. Legende und Wirklichkeit, Grabert-Verlag, Tübingen 2011, ISBN 978-3-87847-264-3 – bestätigt die Forschungen von Fritz Tobias von 1962
  • Sven Felix Kellerhoff: Der Reichstagsbrand. Die Karriere eines Kriminalfalls, be.bra verlag, Berlin 2008 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  • Eckhard Jesse / Uwe Backes / Karl-Heinz Janßen / Hans Mommsen / Henning Köhler / Fritz Tobias: Reichstagsbrand – Aufklärung einer historischen Legende, Piper, München/Zürich 1986
  • Heinz Roth: Widerstand im Dritten Reich, 1976

Verweise

Achtung 2.png Bitte beachten Sie zu den aufgeführten Verweisen auch diesen Warnhinweis!


Fußnoten

  1. Sven Felix Kellerhoff: Der Reichstagsbrand – Die Karriere eines Kriminalfalls, be.bra verlag (2008); Seite 132 – Die Lösung
  2. Heinz Roth druckte die Artikelserie in seinem Buch „Widerstand im Dritten Reich“ (1976) nach.