Geisler, Hans Ferdinand
Hans Ferdinand Geisler (fälschlicherweise auch Hans-Ferdinand oder Geißler; 19. April 1891 in Hannover; 25. Juni 1966 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Reichsmarine, der Reichswehr und der Wehrmacht (Kriegsmarine und Luftwaffe), zuletzt General der Flieger und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Chronologischer Werdegang
- 1. April 1909 Eintritt in die Marineschule Mürwik (MSM)
- 1909 – 1911 Grundausbildung an der Marineschule
- 1911 – 1915 Dienst auf dem Linienschiff „Nassau“
- 1915 – 1916 Beobachter II. Marineflieger Abteilung
- 1916 – 1917 Beobachter I. Seeflieger-Abteilung
Zwischenkriegszeit
- 1919 – 1920 Beobachter der Seeflieger-Abteilung Holtenau
- 1922 – 1925 Kompanieführer Schiffsstamm-Division der Ostsee
- 1925 Fliegerreferent im Stab der Marinestation der Ostsee
- 1926 – 1928 Referent in der Flottenabteilung der Marineleitung
- 1928 – 1932 Leiter des Funkversuchskommandos Warnemünde
- 1933 Abteilungsleiter in der Marineleitung
- 1. September 1933 im Rang eines Fregattenkapitäns Übertritt zur noch nicht enttarnten Luftwaffe der Reichswehr
- 1933 – 1935 Chef der Ausbildungsabteilung im RLM
- 1935 – 1939 Führer der Marineluftstreitkräfte
- sein Nachfolger wurde Joachim Coeler
- 1. April 1937 Ernennung zum Generalmajor
- 1939 General zur besonderen Verwendung (z. b. V.) in der Luftflotte 2
Zweiter Weltkrieg
- 5. September 1939 bis 2. Oktober 1939 Kommandeur der 10. Flieger-Division
- 19. Juli 1940 Ernennung zum General der Flieger
- 2. Oktober 1939 bis Ende August 1942 Kommandierender General des X. Flieger-Korps (die umbenannte 10. Flieger-Division)
- Das X. Flieger-Korps nahm unter seinem Kommando am Unternehmen „Weserübung“ teil und wurde anschließend in Norwegen stationiert. Von hier aus griff es in das Unternehmen „Adlerangriff“ ein.
- Während dieser Zeit fungierte er zugleich vom 3. Juni bis 20. September 1940 in Vertretung des Chefs des Ausbildungswesens im RLM
- Im Dezember 1940 erfolgte die Verlegung nach Sizilien zur Unterstützung der Italiener im Mittelmeer und in Nordafrika. Nach der Eroberung Griechenlands wurde das Korps im Juni 1941 dorthin verlegt, Geislers Hauptquartier befand sich von nun an in Athen. Am 31. August 1942 gab Geisler das Kommando des Korps an den Generalleutnant Otto Hoffmann von Waldau ab und war bis Oktober 1942 erneut Offizier zur besonderen Verwendung beim RLM.
- 31. Oktober 1942 Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst
- Er kam nicht in Kriegsgefangenschaft.
Wehrmachtberichte
- 10. April 1940: „Die militärischen Maßnahmen zum Schutz der Neutralität von Dänemark und Norwegen wurden am 9. April von starken Einheiten des Heeres, der Kriegsmarine und die Luftwaffe unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie von Falkenhorst, von Seestreitkräften unter dem Befehl des Generaladmirals Saalwächter und des Admirals Carls und von zahlreichen Verbänden der Luftwaffe unter Führung des Generalleutnants Geißler in engster Zusammenarbeit durchgeführt.“
Familie
Abstammung
Hans wurde am 19. April 1891 als Sohn des Postrats Gustav Adolf Geisler und seiner Gemahlin Mathilda Franziska Wilhelmine Katharina, geb. Halm geboren. Am 2. Juli 1891 fand die Taufe statt, zu den Taufpaten gehörten Frau Landgerichtspräsident Nicolai in Karlsruhe, Frau Staatsanwalt Dr. Jolly in Offenburg (Baden), Herr Regierungsrat Geisler in Magdeburg und Herr Hotelbesitzer Halm in Konstanz.[1]
Ehe
Oberleutnant zur See der Seeflieger Hans Ferdinand Geisler (wohnhaft in Seddin/Kreis Stolp; Eltern bereits verstorben und zuletzt wohnhaft in Karlsruhe) heiratete am 16. April 1919 in Ostpreußens Hauptstadt Königsberg seine Verlobte Margareta Hedwig Amailia von Hillebrandt ( 10. Juni 1891 in Irlacken, Kreis Wehlau), die Tochter von Rittmeister a. D. Gustav von Hillebrandt und der zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Anna, geb. Borek.
Beförderungen
- 1. April 1909 Seekadett (Crew 09)
- 12. April 1910 Fähnrich zur See
- 19. September 1912 Leutnant zur See
- 2. Mai 1915 Oberleutnant zur See
- 21. Januar 1920 Kapitänleutnant
- 1. Januar 1928 Korvettenkapitän
- 1. Januar 1933 Fregattenkapitän
- 1. September 1934 Oberst
- 1. April 1937 Generalmajor
- 1. April 1939 Generalleutnant
- 19. Juli 1940 General der Flieger
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse [2]
- Abzeichen für Beobachter auf Marineflugzeugen (1915)
- Erinnerungsabzeichen des Marineflugwesens [2]
- Ehrenkreuz des Weltkrieges mit Schwertern
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis II. Klasse
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 10. April 1940
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 4. Mai 1940[3] als Generalleutnant und Kommandierender General des X. Flieger-Korps
- Deutsches Kreuz in Gold am 20. Oktober 1942[3] als General der Flieger und Kommandierender General des X. Flieger-Korps
Fußnoten
- Geboren 1891
- Gestorben 1966
- Deutscher General der Flieger
- General der Flieger (Luftwaffe der Wehrmacht)
- Oberleutnant zur See (Kaiserliche Marine)
- Fregattenkapitän (Reichsmarine)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Minensuchboot-Kommandant (Reichsmarine)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Freikorps-Mitglied
- Erwähnung im Wehrmachtbericht