Kampfgeschwader „Sachsenberg“
Das Kampfgeschwader „Sachsenberg“, auch Geschwader „Sachsenberg“, Kommando „Sachsenberg“, Schlachtstaffel „Sachsenberg“, offiziell Flieger-Abteilung „Ost“ (aufgestellt im Januar 1919 beim Generalkommando des Garde-Korps in Berlin), war eine fliegende Freiformation beim Grenzschutz Ost im Kampf gegen den Terror der Bolschewisten im Baltenland.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Männer der Fliegertruppe unter Gotthard Sachsenberg unterstanden dabei der 1. Garde-Reserve-Division des VI. Reserve-Korps[1] unter Rüdiger von der Goltz. Aufgabe des Geschwaders war die Unterstützung der Infanterie und Artillerie der deutschen Freikorps. Insbesondere der Schutz der Eisernen Division, aber auch der Baltischen Landeswehr, zuletzt der Deutschen Legion galt es zu gewährleisten. Die schwachen Luftstreitkräfte der Bolschewistischen waren von den deutschen Marine- und Jagdfliegern schnell vollständig besiegt, auch die die ausländischen Interventionstruppen (Engländer und Franzosen) konnten gegen die neuen Ganzmetallflugzeuge (Junkers D.I und Junkers CL.I) nichts ausrichten, so daß die Fliegerabteilung sich der Schlachtfliegerei widmete.
Zu den großen Taten der Sachsenberger gehörte die Vorbereitung des Handstreichs zur Befreiung Rigas von der Roten Armee am 22. Mai 1919 mit Hans Baron von Manteuffel an der Spitze. Als die Reichswehrunterstützung Ende 1919 ausfiel, wurde das Geschwader in die Heimat verlegt und teilweise in die Vorläufige Reichswehr übernommen.
Angehörige
Das Kampfgeschwader bestand aus rund 50 Offizieren und 650 Unteroffizieren und Mannschaften, vorwiegend vom Marine-Feld-Jagdgeschwader (MFJ I) und der Jagdstaffel Nr. 7 (Jasta 7). Zu den bekannten Flugzeugführern gehörte Gotthard Sachsenberg (im Ersten Weltkrieg 31 Luftsiege) selbst, aber auch
- Josef Jacobs (im Ersten Weltkrieg 48 Luftsiege),
- Theo Osterkamp (im Ersten Weltkrieg 32 Luftsiege),
- Alexander Zenses[2] (im Ersten Weltkrieg 19 Luftsiege),
- Gerhard „Küken“ Hubrich (1896–1972; Flugmeister; im Ersten Weltkrieg 12 Luftsiege) und
- Hans Goerth (Vize-Flugmeister; im Ersten Weltkrieg 7 Luftsiege).
Zu den bekanntesten Beobachtern gehörte der spätere Generalmajor der Luftwaffe Walther Wadehn (1896–1949).
Flugplätze
Hauptquartier des Geschwaders war der einstige Luftschiffhafen Wainoden der Kaiserlichen Marine bei Riga, später auch auf Flugplätzen in Alt-Autz (lett. Auce; nahe der Grenze zu Litauen) und Peterfeld (lett. Pehtera; südlich von Mitau).
Flieger-Abteilungen
Anfänglich bestand das Kampfgeschwader aus drei Abteilungen:[3]
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 413 (mit Rumpler C.IV)
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 416 (mit Junkers D.I/J9 und Fokker D.VII)
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 417 (mit Junkers CL.I/J8)
Im März 1919 bestand das Geschwader aus neun Abteilungen, die zusätzlich über Halberstadt CL.II, DFW C-Flugzeuge, Kampfflugzeuge der Luftverkehrsgesellschaft (LVG), Rumpler C-Typen und Fokker D.VIII verfügten:
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 413
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 416
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 417
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 421
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 424
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 425
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 426
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 427
- Freiwilligen Flieger-Abteilung 433