Kampfgeschwader „Sachsenberg“

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Das Kampfgeschwader „Sachsenberg“, auch Geschwader „Sachsenberg“, Kommando „Sachsenberg“, Schlachtstaffel „Sachsenberg“, offiziell Flieger-Abteilung „Ost“ (aufgestellt im Januar 1919 beim Generalkommando des Garde-Korps in Berlin), war eine fliegende Freiformation beim Grenzschutz Ost im Kampf gegen den Terror der Bolschewisten im Baltenland.

Schlachtstaffel Sachsenberg, Vorbereiter der Befreiung von Riga, Deutsche Kriegszeitung, Nr. 24, 15. Juni 1919

Geschichte

Freiwilliger des Kampf-Geschwaders Sachsenberg I.jpg
Freiwilliger des Kampf-Geschwaders Sachsenberg II.jpg

Die Männer der Fliegertruppe unter Gotthard Sachsenberg unterstanden dabei der 1. Garde-Reserve-Division des VI. Reserve-Korps[1] unter Rüdiger von der Goltz. Aufgabe des Geschwaders war die Unterstützung der Infanterie und Artillerie der deutschen Freikorps. Insbesondere der Schutz der Eisernen Division, aber auch der Baltischen Landeswehr, zuletzt der Deutschen Legion galt es zu gewährleisten. Die schwachen Luftstreitkräfte der Bolschewistischen waren von den deutschen Marine- und Jagdfliegern schnell vollständig besiegt, auch die die ausländischen Interventionstruppen (Engländer und Franzosen) konnten gegen die neuen Ganzmetallflugzeuge (Junkers D.I und Junkers CL.I) nichts ausrichten, so daß die Fliegerabteilung sich der Schlachtfliegerei widmete.

Zu den großen Taten der Sachsenberger gehörte die Vorbereitung des Handstreichs zur Befreiung Rigas von der Roten Armee am 22. Mai 1919 mit Hans Baron von Manteuffel an der Spitze. Als die Reichswehrunterstützung Ende 1919 ausfiel, wurde das Geschwader in die Heimat verlegt und teilweise in die Vorläufige Reichswehr übernommen.

Angehörige

Das Kampfgeschwader bestand aus rund 50 Offizieren und 650 Unteroffizieren und Mannschaften, vorwiegend vom Marine-Feld-Jagdgeschwader (MFJ I) und der Jagdstaffel Nr. 7 (Jasta 7). Zu den bekannten Flugzeugführern gehörte Gotthard Sachsenberg (im Ersten Weltkrieg 31 Luftsiege) selbst, aber auch

Zu den bekanntesten Beobachtern gehörte der spätere Generalmajor der Luftwaffe Walther Wadehn (1896–1949).

Flugplätze

Hauptquartier des Geschwaders war der einstige Luftschiffhafen Wainoden der Kaiserlichen Marine bei Riga, später auch auf Flugplätzen in Alt-Autz (lett. Auce; nahe der Grenze zu Litauen) und Peterfeld (lett. Pehtera; südlich von Mitau).

Flieger-Abteilungen

Anfänglich bestand das Kampfgeschwader aus drei Abteilungen:[3]

Im März 1919 bestand das Geschwader aus neun Abteilungen, die zusätzlich über Halberstadt CL.II, DFW C-Flugzeuge, Kampfflugzeuge der Luftverkehrsgesellschaft (LVG), Rumpler C-Typen und Fokker D.VIII verfügten:

  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 413
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 416
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 417
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 421
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 424
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 425
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 426
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 427
  • Freiwilligen Flieger-Abteilung 433

Fußnoten

  1. Generalkommando VI Reservekorps
  2. Flugmaat (Marine-Feld-Jagdstaffel Nr. II), zuletzt Vize-Flugmeister der Kaiserlichen Marine Alexander „Alex“ Montanus Zenzes (1898–1980) aus Chemnitz, der 19 bestätigte (und weitere unbestätigte) Luftsiege errang (er war schon für den Pour le Mérite eingereicht, aber die Abdankung des Kaisers verhinderte eine Verleihung), studierte nach dem Krieg und wurde Dr. rer. pol. Er wanderte mit seiner Frau Gertrude (Lebensrune.png 1897 in Hirschberg), die er schon 1926 in San Francisco heiratete, als die beiden dort waren, endgültig 1929 aus Yokohama kommend in die USA aus. 1934 beantragte er die Staatsbürgerschaft. 1942 wurde er, nach einem Mexikobesuch, wo er wohl andere Deutsche traf, vom FBI vorübergehend als „hochintelligenter deutscher Agent“ verdächtigt (FBI-Aktenzeichen: 245-C-3841245 vom 29. September 1942). Er ruht auf dem „Fresh Pond Crematory and Columbarium“.
  3. Kampfgeschwader Sachsenberg, Axis History