Frank, Karl Hermann

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SS-Gruppenführer Frank (mit Kragenspiegel vor 1942, Ehrenwinkel und Ärmelstreifen „RFSS“)

Karl Hermann Frank (Lebensrune.png 24. Januar 1898 in Karlsbad, Donaumonarchie; Todesrune.png 22. Mai 1946 in Prag) war ein deutscher Soldat im Ersten Weltkrieg, Freikorpskämpfer (Stellvertreter Henleins im Sudetendeutschen Freikorps), Politiker (NSDAP), SS-Obergruppenführer und General der Polizei, Staatsminister, Mitglied des Reichstages und Träger des Ritterkreuzes des Kriegsverdienstkreuzes im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Frank als Zeitfreiwilliger der Freikorps
Karl Frank als Politiker und Mitglied des Reichstages (anläßlich der am 4. Dezember 1938 stattgefundenen Ergänzungswahl zu dem im April 1938 gewählten Reichstag bis Frühjahr 1945)

Karl Hermann Franks Vater war ein glühender Anhänger Georg Heinrich Ritter von Schönerers. Nach dem Abitur studierte Frank zwei Semester Jura an der Karls-Universität und trat zum Ende des Ersten Weltkrieges der kaiserlichen und königlichen Armee bei, nach anderen Quellen wurde er wegen einer Augenverletzung abgelehnt. Schon als junger Mann war er ein Verfechter der Wiedereingliederung des Sudentenlandes in das Deutsche Reich. Nach den Freikorpskämpfen beim Grenzschutz und einer Buchhandelslehre wurde er erfolgreicher Buchhändler.

Drittes Reich

1935 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Sudetendeutsche Partei (SdP) und Mitglied des tschechoslowakischen Parlaments. Im Oktober 1938 wurde er stellvertretender Gauleiter des Sudetengaus.

1939 wurde er zum SS-Gruppenführer (SS-Angehöriger seit 1938; SS-Nr. 310.466) befördert und im April 1939 nach der Okkupation der Rest-Tschechei zum Staatssekretär unter dem Reichsprotektor für Böhmen und Mähren Konstantin Freiherr von Neurath. Zudem wurde er gleichzeitig zum Höheren SS- und Polizeiführer von Böhmen und Mähren ernannt.

Zweiter Weltkrieg

SS-Obergruppenführer Karl Hermann Frank
Von links nach rechts: SS-Standartenführer Dr. Erwin Weinmann (Befehlshaber der Sipo und des SD Prag), SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Heinrich-Friedrich „Heinz“ Reinefarth (Generalinspekteur im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren) und SS-Obergruppenführer und General der Polizei Karl Hermann Frank in Prag bei einem Bankett.

Nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich, mit dem er sich freundschaftlich verbunden fühlte, war er 1942 verantwortlich für die Verfolgung der Bluttäter und ihre Banden. Frank war, obwohl nominell dem Reichsprotektor Konstantin von Neurath (bzw. dem Stellvertreter Kurt Daluege), danach Wilhelm Frick unterstellt, galt aber im Protektorat Böhmen und Mähren als sehr einflußreich, dies belegt ein Schreiben von Frank an Himmler vom September 1943:

Reichsführer! Ich melde, daß mich der Führer am 20.8.d.Js. zum Deutschen Staatsminister für Böhmen und Mähren ernannt hat. Gleichzeitig hat der Führer eine Anordnung über das Protektorat Böhmen und Mähren erlassen, laut der dem Reichsprotektor in Böhmen und Mähren die Vertretung des Reichsoberhauptes obliegt, während die Wahrung der Reichsinteressen umfassenden Regierungsgeschäfte Sache des Staatsministers sind. Auch in meinem neuen Amt werde ich mich bemühen, in treuer Gefolgschaft als SS-Mann meine Pflicht und Schuldigkeit zu tun.“[1]

Ehrenschild des Protektorats Böhmen und Mähren

1944 stiftete Frank die Auszeichnung Ehrenschild des Protektorats Böhmen und Mähren.

Nachkriegszeit und Ermordung

Am 8. Mai 1945 konnte sich Karl Hermann Frank aus dem erschütterten Prag absetzen und entkam knapp den Pogrom der Tschechen und Sowjets an alle Deutschen. Bei Pilsen geriet er zunächst in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde ausgiebig in Wiesbaden verhört. Doch als einer der politischen Führer im Protektorat Böhmen und Mähren wurde Frank von den VSA wieder an die „Tschechoslowakei“ ausgeliefert, dort zum Tode verurteilt und am 22. Mai 1946 in Prag im Gefängnis Pankrác durch den Strang am Würgegalgen öffentlich hingerichtet.

Zeugen und Filmaufnahmen bezeugen die makellosen Haltung des deutschen Offiziers, der kerzengerade und mit hocherhobenen Kopf seinem Henker entgegenlief, keine Regung zeigte, als ihm die Schlinge umgelegt wurde und mit stoischer Selbstsicherheit sich dem Unweigerlichen vor 5.000 Zuschauern hingab. Seine Überreste nach Obduktion und entwürdigender Ausstellung wurden einem anonymen Grab übergeben.

Dienstarchiv

Im Februar 1946 bargen Angehörige der VS-amerikanischen Armee in einer Geheimaktion aus einem Stollen bei Stiechowitz das Dienstarchiv von SS-Obergruppenführer und General der Polizei Karl Hermann Frank.

Familie

Erste Ehe

Franks erste Frau war Anna Müller aus Karlsbad (Lebensrune.png 5. Januar 1899), die er am 21. Januar 1925 heiratete. Aus der Ehe sind zwei Söhne entsprossen:

Die Ehe wurde am 17. Februar 1940 geschieden, Anna heiratete später den stellvertretenden Gauleiter des Sudetenlandes, SA-Brigadeführer Dr. Fritz Köllner.

Zweite Ehe

Mit seiner zweiten Ehefrau die Ärztin Karola, geb. Blaschek (Lebensrune.png 13. August 1913), die er am 14. April 1940 heiratete, hatte Frank drei Kinder:

  • Edda (Lebensrune.png 16. August 1941)
  • Wolf-Dietrich (Lebensrune.png August 1942)
  • Holle-Sigrid (Lebensrune.png 8. März 1944)

Karola Frank wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges trotz der Tatsache, daß sie sich während des Krieges für Tschechen in Böhmen eingesetzt hatte, verschleppt und verbrachte bis 1956 elf Jahre in sowjetischer Folterhaft, wo sie Zwangsarbeit leisten mußte. Ihre Kinder wurden ihr entrissen und wuchsen bei Fremden auf.

Beförderungen (Auswahl)

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Schreiben von SS-Obergruppenführer Frank an Reichsführer SS Heinrich Himmler vom 1. September 1943. SSO-Akte Karl Hermann Frank