Kleinmann, Wilhelm

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SA-Standartenführer Wilhelm Kleinmann
Wilhelm Kleinmann

Wilhelm Otto Max Kleinmann (Lebensrune.png 29. Mai 1876 in Barmen, Todesrune.png Mai 1945[1]) war ein deutscher Burschenschafter, Angehöriger der Preußischen Armee, Offizier des Deutschen Heeres, Freikorpskämpfer des Grenzschutzes Ost, Politiker, Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium und SA-Gruppenführer.

Leben

Jugend

Wilhelm Kleinmann wurde am 29. Mai 1876 in Barmen geboren, studierte nach dem Besuch des Gymnasiums an den Technischen Hochschulen Berlin und Hannover von 1896 bis 1900 Bauingenieurwesen und trat dann zur Ausbildung in den Dienst der Preußisch-Hessischen Staatseisenbahn. Er wurde der Eisenbahndirektion Elberfeld zugeteilt.

Nach Abdienung seines Einjährigen-Jahres machte er die Regierungsbaumeister-Prüfung.

Erster Weltkrieg

Dann trat er bei Kriegsbeginn Dienst bei der Eisenbahndirektion Elberfeld, bei der Generaldirektion der Elsaß-Lothringen Reichseisenbahn in Straßburg und bei der Eisenbahndirektion Saarbrücken. In diesen Stellungen konnte er außerordentliche organisatorische Erfahrungen sammeln.

Bei Kriegsbeginn wurde er deshalb sofort zum Feldeisenbahndienst eingezogen und an der Ostfront eingesetzt. 1916 wurde er Betriebschef der Militäreisenbahndirektion 9. in Bukarest. Seinen organisatorischen Fähigkeiten war es mit zuzuschreiben, daß es damals trotz des Zusammenbruches Österreich-Ungarns gelang, wesentliche Teile der Meckensen-Armee noch rechtzeitig abzutransportieren und wertvolles Eisenbahnmaterial zu retten.

Weimarer Republik

1918 wurde Dr. Wilhelm Kleinmann mit besonderen Aufträgen nach Moskau und Petersburg entsandt. Er wurde dann im Jahre 1919 Batteriechef der Militäreisenbahndirektion in Wilna, um dort die Geschäfte abzuwickeln und an die litauische Eisenbahnbehörde zu übergeben. Er wurde gleichzeitig als Beauftragter des Feldeisenbahnchefs und des Ministers der öffentlichen Arbeiten der Deutschen Gesandtschaft in Kowno zugeteilt, um das in Litauen und Lettland zurückgebliebene Eisenbahnmaterial zu sichern.

1920 erhielt er wiederholt einen ganz besondere Fähigkeiten voraussetzenden Frontposten: Er wurde Oberregierungsbaurat und Betriebsleiter der Eisenbahndirektion Kattowitz. Hier stand er unter der Gewalt der französischen Besatzungsbehörde, dauernd bedroht von den polnischen Insurgenten. Es war in diesen Jahren der oberschlesischen Aufstände, die das Land an den Rand der Anarchie brachten, fast eine Unmöglichkeit, einen geregelten Eisenbahnbetrieb aufrechtzuerhalten. An der Abwehr der polnischen Aufstände beteiligte sich Dr. Wilhelm Kleinmann aktiv, und wenn die Polen ihn damals erwischt hätten, dann wäre es ihm sicherlich nicht gut gegangen, denn er, der findige Eisenbahntechniker, hatte allein durch seine Betriebsmaßnahmen manches Gefecht gegen sie gewonnen. Dr. Wilhelm Kleinmann war als Angehöriger des Deutschen Ausschusses auch Mitglied der Kommission, die nach dem Genfer Diktat über die Teilung Oberschlesiens die künftige Gestaltung des oberschlesischen Eisenbahnnetzes vorzunehmen hatte.

In den Jahren nach 1920 hatte er die ersten Kontakte zu den Nationalsozialisten in Essen, wo er auch deren Beauftragter in Transportfragen wurde. So wurde er Chef der Oberbetriebsleitung Essen der Reichsbahn. Mitglied der NSDAP wurde er am 1. Oktober 1931.

Drittes Reich

Im Mai 1933 wurde er Leiter des Führerstabes der NSDAP bei der Deutschen Reichsbahngesellschaft und am 1. Juni 1933 wurde er zum Präsidenten der Reichsbahndirektion Köln ernannt, bis er am 8. August 1933 zum stellvertretenden Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngesellschaft ernannt wurde. Kleinmann löste Wilhelm Weirauch ab.

Rudolf Heß hatte inzwischen den Führungsstab Reichsbahn als eine Sektion des Verbindungsstabes der NSDAP aufgebaut. Als Verbindungsmann der NSDAP zur Reichsbahn wählte Heß Kleinmann aus.

Kleinmann wurde zum Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium am 12. Februar 1937 ernannt. Inzwischen wurde er auch Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. Kleinmann verlor am 27. Mai 1942 seine Stelle als Staatssekretär an Albert Ganzenmüller und wurde im gleichen Monat zum Generaldirektor der Mitropa ernannt.

In der SA wurde Kleinmann im September 1933 zum SA-Standartenführer und am 5. Juni 1934 zum SA-Oberführer befördert. Er bekleidete auch das Amt des Leiters der Geschäftsgruppe Verkehr für den Vierjahresplan. Kleinmann war Mitglied im Freundeskreis Reichsführer-SS.

Auszeichnungen (Auszug)

SA-Oberführer Wilhelm Kleinmann

Literatur

Fußnoten

  1. SA-Gruppenführer Kleinmann wurde entweder kurz nach der Kapitulation der Wehrmacht von der Roten Armee ermordet oder starb unter ungeklärten Umständen in einem Internierungslager bei Posen im August 1945. Er galt zuerst als vermißt und wurde später auf Antrag seiner Ehefrau für tot erklärt, seine Leiche wurde nie gefunden.