Krüger, Friedrich-Wilhelm

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Friedrich-Wilhelm Krüger, hier als Obergruppenführer der Allgemeinen-SS nach seinem Wechsel 1935

Friedrich-Wilhelm Krüger (Lebensrune.png 8. Mai 1894 in Straßburg; Todesrune.png 10. Mai 1945 in Gundertshausen, Eggelsberg, Oberösterreich) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Freikorps, der Vorläufigen Reichswehr und der Waffen-SS sowie Verlagskaufmann, Funktionär der NSDAP, General der Polizei, Preußischer Staatsrat, Staatssekretär a. D., Mitglied des Reichstages und zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS sowie Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Friedrich-Wilhelm Krüger als SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS (Kragenspiegel ab 1942)

Friedrich-Wilhelm war der Sohn des späteren preußischen Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27 Alfred Krüger (Lebensrune.png 6. August 1914 vor Lüttich) und dessen Ehefrau Helene, geborene Glünder (Lebensrune.png 1930). Sein älterer Bruder war der spätere Schwerterträger SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Walter Krüger.

Krüger verließ noch vor dem Abitur das Humanistische Gymnasium in Rastatt und besuchte von 1909 bis 1913 die Kadettenhäuser in Karlsruhe und Groß-Lichterfelde. Am 22. März 1914 trat er als Leutnant in das Infanterie-Regiment „von Lützow“ (1. Rheinisches) Nr. 25 der Preußischen Armee ein. Bei diesem Regiment war Krüger während des Ersten Weltkrieges als Zug- und Kompanieführer in der MG-Kompanie sowie als Ordonnanzoffizier und Regimentsadjutant im Einsatz und wurde drei Mal verwundet. Den Krieg beendete er als Oberleutnant.

Freikorps und Weimarer Republik

1919 gehörte er der Freikorps „Eiserne Torpedobootsflottille“ unter Korvettenkapitän a. D. Rudolf Lahs (unter dem Generalkommando des Berliner Gardekorps) und 1920 dem Freikorps „Lützow“ an. Nach seiner Verabschiedung aus dem Militärdienst im Mai 1920 war er bis 1923 im Buchhandel und bei einem Verlag, von 1924 bis 1928 als Vorstandsmitglied bei der Berliner Müllabfuhr AG und 1929 schließlich als selbständiger Kaufmann tätig. Krüger war seit 16. September 1922 mit Elisabeth Rasehorn (Lebensrune.png 15. November 1896 in Bad Lausick) verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor.

Krüger wurde am 15. November 1929 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr.: 171.199). Nachdem er zunächst ab dem 16. März 1931 als SS-Sturmführer der SS (SS-Nr.: 6.123) beigetreten war, wurde er SS-Führer z. b. V. im SS-Abschnitt III und wechselte im 3. April 1931 zur SA, wo er Führer der SA-Gruppe „Ostland“ wurde.

Durch die Protektion seines persönlichen Freundes Kurt Daluege wurde er 1932 SA-Gruppenführer und Chef des Gruppenstabes z. b. V. (zum 1. Juli 1933 aufgelöst bzw. in die neue Dienststelle „Chef des Ausbildungswesens der SA“ überführt) bei der SA-Führung unter Chef des Stabes Ernst Röhm und 1932 als Abgeordneter der NSDAP für den Wahlkreis 5 Frankfurt an der Oder in den Reichstag gewählt, dem er bis 1945 angehörte. Er übernahm das Ausbildungswesen der SA (Chef AW) sowie die Führung der SA-Grenzeinheiten und wurde deshalb im 27. Juni 1933 zum SA-Obergruppenführer befördert. Die Finanzierung des Chefs AW übernahm das Reichsinnenministerium. Das Reichswehrministerium behielt dagegen seinen maßgeblichen personellen und konzeptionellen Einfluß, den es schon über das nun eingegliederte Reichskuratorium für Jugendertüchtigung (RKJ) ausgeübt hatte. In fünf vierwöchigen Lehrgängen wurden bis Ende März 1934 SA-Führer bis zum Standartenführer ausgebildet, teilweise auch in Spezialkursen im Reiter-, Pionier-, Nachrichten- und Schießwesen.

Nach dem „Röhm-Putsch“ wechselte er am 25. Januar 1935 wieder zur Schutzstaffel, wobei er seinen Rang als SS-Obergruppenführer bei der SS behalten durfte. Von März 1936 bis Oktober 1939 war er Inspekteur der SS-Grenz- und Wacheinheiten und Inspekteur der Reiter-SS (Christian Weber war dagegen Inspekteur der SS-Reitschulen).

Zweiter Weltkrieg

Wegen seines Ehrgeizes und seiner Loyalität zur Partei wurde er von Heinrich Himmler ab 4. Oktober 1939 zum Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF Ost) im Generalgouvernement mit Hauptquartier in Krakau ernannt. Am 8. August 1941 wurde er zum SS-Obergruppenführer und General der Polizei befördert. Im Januar 1942 war er zur sogenannten Wannsee-Konferenz von Reinhard Heydrich, meldete sich aber wie Leopold Gutterer (Propagandaministerium), Ulrich Greifelt (Stabshauptamt beim Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums) und Franz Schlegelberger (Justizministerium; ließ sich durch seinen Kollegen Roland Freisler vertreten) als „verhindert“. Ab Mai 1942 fungierte er zudem als Staatssekretär für das Sicherheitswesen im Generalgouvernement. Er überlebte zahlreiche Attentate in den besetzten Gebieten.

Von November 1943 bis April 1944 befehligte Friedrich-Wilhelm Krüger die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ als Kommandeur im besetzten Jugoslawien. Anschließend übernahm er das Kommando über die 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ (seit 20. Mai 1944 als SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS) und war vom 1. Oktober 1944 bis Februar 1945 Kommandierender General des V. SS-Freiwilligen-Gebirgskorps (sein Ia war Walter Harzer). Im Februar 1945 war er Himmlers Beauftragter für die deutsche „Südost-Front“, im April und Mai 1945 Kommandeur einer Kampfgruppe der Ordnungspolizei bei der Heeresgruppe Süd, die ab 1. Mai 1945 als Heeresgruppe Ostmark bezeichnet wurde.

Tod

Friedrich-Wilhelm Krüger starb am 10. Mai 1945 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Gundertshausen, Oberösterreich, die Sieger meldeten es als angeblichen Freitod, sein Bruder Walter fiel 12 Tage später.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 478.