Laegeler, Hellmuth

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Generalmajor (BW) Hellmuth Laegeler

Hellmuth Laegeler (Lebensrune.png 22. Januar 1902 in Ulm; Todesrune.png 13. Juli 1972 in Stuttgart) war ein deutscher Offizier der Reichswehr, der Wehrmacht und der neu gegründeten Bundeswehr, zuletzt Generalmajor des Heeres und Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr. Nach seinem Abschied wurde er Berater der Landesregierung Baden-Württembergs.

Werdegang

Bundeskanzler Konrad Adenauer besucht die Soldaten der neu gegründeten Bundeswehr 1956 in Andernach; Von links: Bundesminister der Verteidigung Theodor Blank, Adolf Heusinger, Bundeskanzler Adenauer und Hellmuth Laegeler.
  • 1902 geboren als Sohn des Oberstleutnants Erwin Friedrich Laegeler und dessen Frau Luise
  • 26. April 1921 nach dem Abitur Eintritt als Fahnenjunker in das 13. (Württembergische) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg
  • 1923 Fähnrich an der Infanterieschule der Reichswehr in München
    • als solcher nahm er mit 20 Offizieren und 79 weiteren Offizieranwärtern (darunter Ernst Otto Schaefer und Horst Kraehe) im Rahmen der Sturmkolonne „Ludendorff“ am „Hitler-Putsch“ teil. In seiner Personalakte ist am 11. November 1923 zu lesen „Lehrgang unterbrochen“, jedoch ohne Begründung. Anschließend wurde die Infanterieschule zeitweilig auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf verlegt, so auch Laegeler, der unter der allgemeinen Amnestie fiel (nur zwei Waffenschüler kamen vor Gericht). Laegeler wurde einem neuen Lehrgang zugeteilt, der bis 1924 dauerte.
  • 1924 bis 1933 Zugführer, Ordonnanzoffizier und Nachrichtenoffizier im Stammregiment
  • 1. Oktober 1933 bis 30. September 1935 Generalstabslehrgang an der Kriegsakademie in Berlin
  • 1. Oktober 1935 Ib der 17. Division in Nürnberg
  • 1. Mai 1936 Ib der 33. Division
  • 1. Oktober 1937 Referent in der 2. Abteilung beim Generalstab des Heeres
  • 26. August 1939 bis zum 20. September 1940 Erster Generalstabsoffizier (Ia) der neu gebildeten 263. Infanterie-Division
  • 21. September 1939 Ia der 76. Infanterie-Division
  • Januar/Februar 1942 Führerreserve
  • 20. Februar 1942 Lehrer an der Kriegsakademie
  • 20. November 1942 Chef des Generalstabes des LVII. Panzer-Korps
  • 28. Juli 1944 Chef des Generalstabes der 2. Panzer-Armee
  • 10. August 1944 bei den schweren Rückzugskämpfen aus der Ostfront schwer an Gelbsucht erkrankt; Lazarett und Truppengenesungsheim Tübingen (Führerreserve)
  • 1. Februar 1945 Chef des Generalstabs beim Oberbefehlshaber des Ersatzheeres (Chef HRüst und ObdE) Heinrich Himmler
  • 11. April 1945 Leiter des Sonderstabes des Führungsstabes B (Außenstelle OKW-Süd/Südraum) unter Generalleutnant August Winter
  • 15. Mai 1945 Chef der Demobilisierungs-Abteilung beim Oberbefehlshaber Süd
  • 1945 anschließend in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten, er soll in die USA transportiert worden sein
  • November 1946 aus der Gefangenschaft entlassen
  • 1947 bis 1948 beruflich tätig im Gestaltungsring Stuttgart
  • 1948 bis 1953 beruflich tätig im Zweckform Schreibwaren und Bürobedarf GmbH

Amt Blank und Bundeswehr

In der 33. Kabinettssitzung vom 25. Mai 1954 war Generalmajor a. D. Hellmuth Laegeler im Amt Blank eingestellt worden, wo er schon seit 1953 inoffiziell tätig war, u. a. als Mitglied der deutschen Delegation beim Interimsausschuß der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft in Paris. Die vorläufig im Amt Blank bereits zu Abteilungsleitern aufgestiegenen Leiter der Teilstreitkraft-Abteilungen Laegeler, Panitzki und Zenker versahen ihr Amt nur kommissarisch, bis die neuen Inspekteure mit Billigung des Bundeskabinetts rechtswirksam ernannt waren.[1] Ein Sonderstab unter Laegeler war für allgemeine Fragen der nuklearen Kriegführung und die atomare Bewaffnung im Amt Blank zuständig.[2] Im Bundesministerium für Verteidigung in Bonn war er Stellvertreter des Generalleutnants a. D. Heusinger (Abteilung II Militärische Abteilung). Die ursprünglichen Planungen für das Heer der Bundeswehr durch die federführenden Generäle Heusinger, Dr. Speidel und Laegeler hatten seit 1954, analog zum früheren Heeresmodell der Wehrmacht 1935/39, zunächst zwölf aktive Divisionen mit 36 Kampfgruppen (Vorläufer der späteren Brigaden), also drei Kampfgruppen pro Division statt den herkömmlichen drei Regimentern mit den zusätzlichen Einheiten der Kampfunterstützungswaffen vorgesehen.

Am 12. November 1955 wurde er als Generalmajor in die neue Bundeswehr übernommen. Zunächst war er bis 1957 mit der kommissarischen Leitung der Abteilung V (Heer) im BMVg beauftragt. Von 1957 bis 1959 war er Kommandeur der 4. (Panzer)-Grenadier-Division (4. PzGrenDiv) in in Regensburg, anschließend ab 1. Oktober 1959 als Nachfolger von Generalmajor Heinz Gaedcke Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr. Am 31. März 1962 wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger an der Führungsakademie wurde Generalmajor Ulrich de Maizière.

Offizierausbildung

Nach nur 17 Ausbildungsmonaten wurden die am 2. Januar 1956 offiziell eingetretenen Offizieranwärter am 1. Juni 1957 bereits zu Leutnanten befördert. Die Ausbildung hatte jeweils sechs Monate in der Truppe, fünf Monate an den Heeresoffizierschulen I Hannover oder II Husum (später Hamburg) und sechs Monate in den Fähnrich-Lehrgängen an den Truppenschulen der Waffengattungen umfaßt. In einem Rundbrief an alle Kommandeure des Heeres forderte der stellvertretende Inspekteur des Heeres Laegeler diese Offiziere „in einer Grundeinheit ihrer Truppengattung“ zu verwenden. Gemeint war der förderliche Einsatz als Kompanie- oder Batterieoffizier, als Zugführer bei der Infanterie oder den motorisierten gepanzerten Verbänden:

„Im Interesse einer planmäßigen und gründlichen Weiterbildung der jungen Offiziere sind die Leutnante mit Vordienstzeiten in Wehrmacht, BGS und Polizei mindestens 1 Jahr, Leutnante ohne Vordienstzeiten mindestens 2 Jahre als Zugführer einzusetzen. Eine sofortige Verwendung dieser jungen Offiziere in Stäben, an Schulen oder in anderen Sonderstellungen ist auch in Ausnahmefällen nicht zulässig.“

Sportausbildung bei der Bundeswehr

Mit der Gestaltung und Zielsetzung der militärischen Sportausbildung befaßte man sich seit der Aufstellung der Streitkräfte, insbesondere um die vermehrte Verwendung von Fahrzeugen zu kompensieren. So sprach im Jahr 1956 Generalmajor Laegeler anläßlich der Eröffnung des ersten Lehrgangs für Sportoffiziere und Sportlehrer der Bundeswehr in Köln folgende Worte:

„Die hochentwickelte Mechanisierung und Technisierung unserer Zeit – nicht nur in den Streitkräften – bringt es mit sich, daß die körperliche Bewegung an Bedeutung verliert, damit zu kurz kommt und daß als Folge die gesamte Leistungsfähigkeit absinkt. Dem muß vor allem beim Soldaten entgegengewirkt werden, denn daran kann kein Zweifel bestehen, daß die motorisierte Bewegung der Truppe auch heute auf dem Gefechtsfeld meist ihr Ende findet, und dort an die Beweglichkeit, Schnelligkeit und Wendigkeit des Mannes zu Fuß, der befähigt ist, sein Kampfgerät mit sich zu führen und sich in weitaufgelockerten Formationen querfeldein zu bewegen, höchste körperliche Anforderungen gestellt werden. Ganz allgemein müssen wir daher den Sport auch als dringend nötigen Ausgleich und als Gegengewicht gegen einseitige Inanspruchnahme durch Fahren und Gefahrenwerden ansehen.“[3]

Tod

Der Familienvater Generalmajor a. D. Hellmuth Laegeler verstarb am 13. Juli 1972 in Stuttgart. Beigesetzt wurde er mit militärischen Ehren auf dem Stuttgarter Waldfriedhof; Endgrablage: Abteilung 15, Grab 10596. In seiner Nähe ruhen u. a. die Generäle Rudolf Bunau, Hans Graevenitz und Friedrich Hauck.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Diese temporäre Konstruktion läßt sich durch die vorläufige Interimsstellung der Offiziere als Angestellte erklären. So wurde noch im November 1955 die Abteilung IV/Streitkräfte von Generalleutnant a. D. Dr. Speidel, die Abteilung V/Heer von Generalmajor a. D. Laegeler, die Abteilung VI/Luftwaffe von Oberstleutnant i. G. a. D. Panitzki und die Abteilung VII/Marine von Fregattenkapitän a. D. Zenker geführt.
  2. In der Dienststelle Blank galt durchaus die Devise des Generalmajors a. D. Laegeler, „das atomare Zeug sollen die Amerikaner machen“.
  3. Laegeler, Hellmuth: Sport in der Bundeswehr, in: „Leibesübungen“, Heft 7, o.O. 1956, S. 4–5,