Müffling, Karl von

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General der Infanterie Karl Freiherr von Müffling

Philipp Friedrich Karl Ferdinand Freiherr von Müffling genannt Weiß (auch: Carl; Lebensrune.png 12. Juni 1775 in Halle, Herzogtum Magdeburg, Königreich Preußen; Todesrune.png 16. Januar 1851 in Erfurt) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt Generalfeldmarschall. Er war eine vielseitige Persönlichkeit, hochgebildet, bekannt als Kartograph, Diplomat, Politiker und Militärschriftsteller, stand in Verbindung mit Wolfgang von Goethe, war allerdings auch nicht frei von Eitelkeit. Reichsfreiherr vom und zum Stein, seit 1826 Landtagsmarschall (Provinz Westfalen), schätzte „seine aristokratischen Gesinnungen, […] seine Kenntnisse, Bildung und Gutmütigkeit“. Der General war für ihn ein Mann, „den allgemeine Verehrung“ umgab. Er empfahl dem König von Preußen die Einführung eines Telegraphen für den Heeresdienst und regte eine Reform der Militärgerichtsbarkeit an. Als Chef des Generalstabes, seit 1821 nicht mehr dem Kriegsminister sondern dem König dienstlich unterstellt, setzte er es durch, daß die Befugnisse des „Großen Generalstabes der Armee“ beträchtlich erweitert wurden.

Werdegang

Philipp Friedrich Karl Ferdinand Freiherr von Müffling, genannt Weiß.jpg

Karl, seinem Familiennamen nach Bayer, seiner Geburt nach Preuße, seinem Besitz nach Thüringer, wurde am 12. Juni 1775 zu Halle, wo sein Vater als Hauptmann in Garnison stand (1787 als Major für seinen Einsatz im Gefecht bei Amstelveen in Holland den Verdienstorden Pour le Mérite erhalten), geboren. Sein Jugendunterricht war hauptsächlich darauf gerichtet, ihn für seine künftige militärische Laufbahn vorzubereiten. Er hatte, wie er selbst später schrieb, sehr wenig gelernt, doch hatte er Sinn für Mathematik, war fleißig und besaß einen festen Willen.

1788 trat er als Gefreiten-Korporal (Fahnenjunker) in das Füsilier-Bataillon „von Langelair“ (Nr. 1). Am 14. Januar 1790 wurde er Portepeefähnrich beim Füsilier-Bataillon Nr. 1, nun „von Schenck“, später „von Wedell“, in Halle und am 23. Mai 1790 zum Sekondeleutnant ernannt. 1793, im Ersten Koalitionskrieg, hatte er sich bewährt. Am 26. Februar 1796 wurde er in das Füsilier-Bataillon „von Bila“ (Nr. 2) der kurmärkischen Füsilier-Brigade versetzt, das nach dem Baseler Frieden zur Überwachung der Demarkationslinie nach Westfalen abkommandiert wurde. Von Müffling wurde hier unter Oberst (später Generalmajor) Karl Ludwig Jakob Edler von Le Coq (1754–1829),[1] seit der Belagerung von Mainz (1793) Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ und seit 1795 Chef der preußischen Observationsarmee in Nordwestdeutschland, zu Vermessungsarbeiten für die Karte von Nordwestdeutschland herangezogen. Auf Verwendung Scharnhorsts wurde er als Oberstleutnant am 26. April 1813 wieder in die Preußische Armee aufgenommen. Am 23. Juli 1813 wurde er Oberst und, gegen den Willen von August Neidhardt von Gneisenau, der Carl von Clausewitz bevorzugte, Quartiermeister der Schlesischen Armee unter Gebhard von Blücher. Am 8. Dezember 1813 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Generalquartiermeister ernannt. Am 19. April 1815 wurde er im Hauptquartier des Herzogs von Wellington Verbindungsoffizier zwischen der britischen und preußischen Führung. Als solcher hatte er große Verdienste gehabt, als er die beiden Flügel der verbündeten Armeen in den Niederlanden koordinierte und somit als einer der Architekten des Sieges im Sommerfeldzug von 1815 gelten kann.

Nach der Einnahme von Paris war er für mehr als vier Monate Gouverneur der französischen Hauptstadt (und verzichtete dabei zugunsten der Staatskasse die ihm zustehenden Bezüge), wo er sich um das Aufspüren und der Rückführung deutscher Beutekunst aus Napoleons Verstecke verdient machte. Im Frühjahr 1816 ging es dann nach Koblenz, wo ihm 25 junge Offiziere überwiesen wurde, mit denen er 1817 die trigonometrische Vermessung des Rheins begann. Am 30. März 1818 wurde er mit Patent vom 1. April zum Generalleutnant befördert. Nach dem Kongreß von Aachen erhielt er am 26. Oktober 1818 den Auftrag, die Routen für den Rückmarsch der preußischen Truppen auszuarbeiten. Ebenso war er in Brüssel, um mit dem König der Niederlande über den Einsatz eines preußischen Hilfskorps bei einem drohenden französischen Angriff auf Belgien zu verhandeln. Den ihm 1819 angebotenen Posten eines Gesandten in London lehnte er ab. Im selben Jahr erwarb er die beiden Burgen Hatzfeld-Gleichen und Mühlberg. Nachdem Karl Wilhelm Georg von Grolman aus der Armee ausgeschieden war, wurde Generalleutnant von Müffling endgültig die obere Leitung der militärischen topographischen und trigonometrischen Vermessungsarbeiten unter dem Kriegsminister übertragen. Am 30. März 1832 wurde er zum General der Infanterie befördert.

Kommandierender General des VII. Armee-Korps

Freiherr von Müffling, genannt Weiß, war vom 11. Januar 1821 bis 1829 als Nachfolger Karl von Grolmans, der im Dezember 1819 abgetreten war, Chef des Generalstabes gewesen. Er hatte dieses Amt niedergelegt, um als preußischer Sondergesandter im russisch-osmanischen Krieg (1828–1829) zu vermitteln. König Friedrich Wilhelm III. hatte von Müffling nach Konstantinopel entsandt; er gewann der „Hohen Pforte“ (diplomatische Benennung des kaiserlich ottomanischen Kabinetts), als 1829 das Überschreiten des Balkans durch den deutschen General in russischen Diensten und spätere Walhalla-Genossen Hans Karl von Diebitsch (1785–1831) und der Fall Adrianopels ihren Mut gebrochen hatten, die Zusage, den Frieden nachsuchen zu wollen. Die russischen Bedingungen erschienen jedoch zu hart; man erbat sich die Intervention des preußischen Gesandten Royer.[2]

Nach seiner Rückkehr aus Konstantinopel hatte der König endlich seiner Bitte um Versetzung zur Truppe entsprochen und ihn am 28. November 1829 zum Kommandierenden General in Münster ernannt. Im Frühjahr 1830 trat er die Dienststellung an und nahm Wohnung im Schloß bezogen. In dem Ernennungs-Schreiben heißt es:

„Sie haben Mir in allen Verhältnissen so treue und ausgezeichnete Dienste geleistet, daß Ich gern die sich Mir darbietende Gelegenheit wahrnehme, Ihnen durch die Ernennung zum Kommandierenden General des VII. A.-K. einen erneuten Beweis Meines Wohlwollens zu geben, indem ich Mich überzeugt halte, daß Sie sich auch in diesem Verhältnisse Ansprüche auf Mein fortdauerndes Vertrauen und auf Meinen Dank erwerben werden. Hiernächst wünsche Ich aber, daß Sie sich von den Anstrengungen Ihrer letzten bedeutenden Reise ganz erholen und erst gegen das Frühjahr nach Münster abgehen, nachdem Ich bereits dem General-Lieutenant von Luck die Wahrnehmung der Geschäfte des Generalkommandos übertragen habe.“[3]

Neue Deutsche Biographie

„M. trat mit 13 Jahren in die Armee ein, wurde 1790 zum Sekondeleutnant befördert und nahm an den Feldzügen 1792/93 teil. Seine mathematische Begabung wie auch gute franz. Sprachkenntnisse verschafften ihm trotz mangelnder Schulbildung Zugang zum Generalquartiermeisterstab. Grundlage für die Ausbildung zum Generalstabsdienst bildete die Landesvermessung, an der M. 1796-1803 in Westfalen und Thüringen beschäftigt war. Auch in den folgenden Jahrzehnten machte er sich um die Landesaufnahme verdient. 1803 gehörte er zu jenen 29 Offizieren, die bei der Neuaufstellung des preuß. Generalstabes Verwendung fanden. Im selben Jahre wurde er Mitglied der Militärischen Gesellschaft in Berlin, die unter dem maßgebenden Einfluß von Scharnhorst das geistige Forum für die Erneuerungsbemühungen der Armee war. 1804 zum Stabskapitän und Quartiermeisterleutnant im Generalstab befördert, gelangte M. 1805 in den Stab Blüchers, bei Beginn des Feldzuges 1806 zwischenzeitlich in jenen Hohenlohes. Seit März 1807 stand M. als Vizepräsident des Landeskollegiums in weimarischen Diensten. Auf Verwendung Scharnhorsts im April 1813 als Oberstleutnant im Generalstabe des Blücherschen Hauptquartiers eingestellt, wurde er zunächst mit der Abfassung der amtlichen Kriegsberichte betraut. Sein Einfluß als Oberquartiermeister der Schles. Armee wuchs nach dem Tode Scharnhorsts, da Gneisenaus mangelnde Erfahrung in der höheren Truppenführung sowie seine geringe operative Schulung ihn von dem erfahrenen Generalstabsoffizier abhängig machten (1813 Generalmajor und Generalquartiermeister). Im Feldzug 1815 wurde M. in das Hauptquartier Wellingtons kommandiert, um die Koordination der preuß.-brit. Armeen zu gewährleisten. 1814 kurzfristig Gouverneur von Paris, blieb er bis 1818 im Stabe Wellingtons, der das Oberkommando über die verbündeten Truppen in Frankreich innehatte. 1817-20 leitete er jeweils während der Sommermonate die Vermessungsarbeiten für die Generalstabskarte der Rheinprovinz, wofür ihm 1820 die Leitung aller Vermessungsarbeiten übertragen wurde (1818 Generalleutnant). Bereits 1819 regte M. die Einführung eines optischen Telegraphen für den Heeresdienst an. Am 11.1.1821 erfolgte seine Ernennung zum Chef des Generalstabes der Armee. Unter M. erfolgte eine systematische Schulung der Offiziere, so u. a. durch Sandkasten-Planspiele, die bereits durch Wilhelm v. Grolman eingeführten Übungsreisen wurden intensiviert, die kriegsgeschichtliche Schulung der Generalstabsoffiziere gefördert. Die Einführung eines besonderen Generalstabsdienstweges, der einen unmittelbaren Bericht an den Chef ermöglichte, sollte der Einheitlichkeit der taktischen und operativen Grundvorstellungen dienen. 1829 ging M. als Sondergesandter nach Konstantinopel, um den Sultan zum Friedensschluß mit Rußland zu bewegen, und erhielt anschließend das langersehnte Truppenkommando als Kommandierender General des VII. Armee-Korps in Münster, welches er bis 1838 innehatte (1832 General d. Inf.). 1837 erfolgte seine kommissarische Ernennung zum Präsidenten des preuß. Staatsrates, dem er bereits seit Ende 1821 angehörte. Am 30.3.1838 wurde er in diesem Amte bestätigt und zugleich zum Gouverneur von Berlin ernannt. Seine Gabe, komplizierte Sachverhalte auf den wesentlichen Kern zu reduzieren, sein sicheres und maßvolles Urteil, seine breite Bildung wie auch der Sinn für das politisch Mögliche und seine Zivilcourage befähigten ihn für dieses Amt. 1847 wurde er aus Altersgründen unter Ernennung zum Generalfeldmarschall verabschiedet. Die nach seinem Tode veröffentlichten Erinnerungen sind nicht vollständig; wesentliche Teile seiner Kritik an der Kriegführung 1813/15 wurden nicht gedruckt.“[4]

Gefallene Soldaten 1848

Die Beisetzung der am 24. November 1848 im Straßenkampfe zu Erfurt gefallenen Soldaten auf dem Johannisfriedhof fand am 27. November 1848 vormittags unter großer Zeremonie, einem Trauerzug vom Lazarett aus statt, in dem hinter den sieben geschmückten Särgen Generalfeldmarschall Karl von Müffling ritt. Die Trauerrede, die „zur Beschaffung eines Denkmals für die Gefallenen“ auch im Druck erschien, hielt Divisions-Prediger Kleckl. Er bezog auch die gefallenen Revolutionäre, denen das kirchliche Begräbnis verweigert wurde, mit in die Trauer ein. Die sieben Soldaten waren alle um 20 Jahre jung. Neben drei Thüringern kamen vier aus den Kreisen Querfurt, Sangerhausen und Bitterfeld (heute Sachsen-Anhalt).[5]

Der Abschied

Am 25. September 1843 ließ er sich durch Kabinettsorder von den Präsidialgeschäften im Staatsrat beurlauben. Auf seinen Wunsch wurde der Urlaub im Oktober des folgenden Jahres verlängert. Am 6. April 1847 nahm er zum letzten Mal an einer Sitzung des Preußischen Staatsministeriums teil, aufgrund der Gicht und des Nachlassens der Sehkraft bleib es jedoch beim Abschiedsgesuch. Am 5. Oktober 1847 im Alter von 72 Jahren wurde er mit dem Charakter als Generalfeldmarschall aus dem Dienst verabschiedet. Fortan lebte er abwechseln in Erfurt und auf seinem Rittergut Ringhofen.

Tod

Grabmal im Erfurter Brühler Garten
Der bedeutende deutsche Historiker Johann Gustav Bernhard Droysen schrieb über von Müfflings Tod:

„Er hat mich tief erschüttert. Preußen hat den letzten glorreichen Namen aus der Zeit seines Ruhmes verloren, einen Namen, an den sich eine Reihe der erhebendsten Erinnerungen knüpft. Die Geschichte feiert die mehr als eine Schlacht, die sein Gedanke war; darum nicht minder war, daß er selbst am meisten dazu gethan, daß ihr Ruhm vor Allen dem alten Blücher und Gneisenau zugewandt wurde.“

Generalfeldmarschall Freiherr von Müffling, genannt Weiß verstarb am 16. Januar 1851 nach nur fünf Tagen schwerster Lungenentzündung. General der Infanterie Oldwig von Natzmer schrieb wenige Tage darauf seinen Vetter Ernst, der als Oberst in Erfurt in Garnison lag:

„Durch den Tod des braven und liebenswürdigen Feldmarschalls Müffling wirst Du und gewiß ganz Erfurt einen großen Verlust erlitten haben. Ich war empört, daß man in den Zeitungen so wenig Notiz von dem Tode eines so hochverdienten Mannes genommen hat.“

Grabmal im Brühler Garten (Erfurt)

„Am 19. Januar 1851 wurde auf dem Brühler Friedhof der Offizier Friedrich Karl Ferdinand Freiherr von Müffling (1775-1851) beigesetzt. Zwei Jahre später errichtete der bekannte Schinkel-Schüler Friedrich August Stüler an dieser Stelle ein klassizistisches Grabmal in Form eines dreiseitig offenen dorischen Tempels. An der Rückwand wurde eine Konsole angebracht, auf der man eine überlebensgroße Büste Müfflings platzierte. Jenes Monument spiegelt die große Verehrung, die der Verstorbene in Erfurt genoss. Schon die Beisetzungsfeierlichkeiten waren eine beeindruckende Veranstaltung mit allen militärischen Ehren. In der Erfurter Zeitung war zu lesen, dass der lange Zug zum Brühler Friedhof ‚unter großer Teilnahme des Publikums‘ erfolgte. Später machte man Müffling sogar zum Ehrenbürger und beschloss 1893, eine Straße in der entstehenden Ostvorstadt, dem „Feldherrenviertel“, nach ihm zu benennen. Wer war jener heute nur noch unter Geschichtsfreunden bekannte Militär? Freiherr von Müffling gehörte zu den angesehensten Offizieren der preußischen Armee. 1821 wurde seine Karriere mit der Ernennung zum Generalstabschef gekrönt. Große Verdienste erwarb er sich auch als Wegbereiter der modernen Kartographie. So ging die Schraffur für Höhenunterschiede auf preußischen Militärkarten als ‚Müffling-Schraffe‘ in die Geschichte ein. Müfflings Biographie war zugleich eng mit Erfurt verbunden. Seine Laufbahn hatte 1803 als Premierleutnant im neuaufgestellten Regiment Nr. 59 von Wartensleben in Erfurt begonnen, das erst ein Jahr zuvor an Preußen gefallen war. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst als Generalfeldmarschall 1847 verbrachte er auch seine letzten Lebensjahre hier. Als Besitzer des Gutes Ringhofen bei Mühlberg weilte er zudem oft in Thüringen. Müfflings Grabmal erhielt 1925 durch die Anlage des Brühler Gartens auf dem ehemaligen Friedhof noch deutlicheren Denkmalcharakter. Nach 1945 teilte es jedoch das Schicksal vieler preußisch-nationaler Denkmale, die nicht mehr in das offizielle Geschichtsbild passten. Zwar wurde es nicht zerstört, fristete aber ohne die 1951 entfernte Büste über Jahrzehnte ein trauriges Schattendasein. Auch die Müfflingstraße wurde 1950 in Theo-Neubauer-Straße umbenannt. Seit dem Jahre 2000 erinnert das sanierte Grabmal mit Büste wieder an den Erfurter Ehrenbürger Müffling. Es folgten 2001 eine Gedenktafel am letzten Wohnsitz in der Regierungsstraße und 2007 die Umbenennung der Schulstraße an der Neuerbeschule in Müfflingstraße.“[6]

Familie

Karl entstammte dem Adelsgeschlecht Müffling und war das erste Kind des späteren preußischen Generalmajors Johann Friedrich Wilhelm von Müffling (Lebensrune.png 14. Mai 1742 in Holzhausen, Thüringen; Todesrune.png 9. Dezember 1808 in Neiße) und dessen Ehefrau Christiane Charlotte Wilhelmine von Borschitten (Lebensrune.png 16. Dezember 1743 in Möbisburg; Todesrune.png 30. September 1796 in Prenzlau). Karl hatte vier jüngere Geschwister, sein Bruder Wilhelm (1778–1858), der ebenfalls in den Befreiungskriegen mit dem Eisernen Kreuz und dem Pour le Mérite ausgezeichnet wurde, wurde General der Infanterie und war zuletzt Gouverneur von Koblenz und Ehrenbreitstein.

Ehe

Er heiratete am 4. Oktober 1799 in Osnabrück seine Verlobte Wilhelmine Freiin von Schele-Scheelenburg (Lebensrune.png 29. Oktober 1775; Todesrune.png 22. Januar 1836). Aus der Ehe sind folgende Kinder entsprossen:

  • Friedrich Ludwig Eduard Georg Karl (Lebensrune.png 13. Januar 1801; Todesrune.png 20. Oktober 1887); Herr auf Ringhofen, Geheimer Regierungs-Rat und Ehrenritter des Johanniter-Ordens
⚭ 18. Juli 1829 Emma von Müffling (Lebensrune.png 2. Januar 1809; Todesrune.png 4. Januar 1830), Cousine, Tochter seines Onkels Wilhelm Freiherr von Müffling, genannt Weiß (1778–1858)
⚭ 3. August 1832 Luise von Schwartz (Lebensrune.png 5. Februar 1805; Todesrune.png 25. April 1834)
⚭ 9. September 1838 Hedwig von Bernstorff (Lebensrune.png 3. November 1805; Todesrune.png 12. Dezember 1883)
  • Friederike Ottilie Charlotte (Lebensrune.png 23. Mai 1802; Todesrune.png 30. Dezember 1862) ⚭ 23. Mai 1831 Hermann von Estorf (Lebensrune.png 26. September 1806; Todesrune.png 8. Juni 1878)
  • Antoniette Pauline (Lebensrune.png 17. November 1803; Todesrune.png 15. Mai 1886) ⚭ 23. Juni 1822 Generalleutnant Graf Karl Viktor Adolf von Westarp (Lebensrune.png 6. April 1796; Todesrune.png 4. Mai 1850)
  • Mathilde (Lebensrune.png 4. März 1805 in Erfurt)

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrungen

  • Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, 1823
  • Ehrenmitglied der Westphälischen Gesellschaft zur Beförderung Vaterländischer Cultur
  • Ehrenmitglied des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens
  • Chef des 27. Infanterie-Regiments am 17. Oktober 1836
  • Ehrenbürger von Berlin am 1. Dezember 1842
  • Ehrenbürger von Erfurt am 1. Dezember 1842
  • Müfflingstraße Koblenz
  • Müfflingstraße in Erfurt (seit 1950 Theo-Neubauer-Straße)
  • Umbenennung der Erfurter Schulstraße an der Neuerbeschule in Müfflingstraße, 2007

Schriften (Auswahl)

Müffling veröffentlichte seine Werke unter dem Chiffre „C. von W.“.

  • Über Situationszeichnung der Berge, Gotha 1801
  • Operationsplan der preußisch-sächsischen Armee 1806, in: „Jenaische Allgemeine Literaturzeitung“ Nr. 113 und Nr. 114, Weimar 1807
    • Schlacht bei Auerstädt und Rückzug bis Lübeck
    • Bericht über die Vorgänge bei der Hohenlohe’schen Armee im Jahre 1806
  • Marginalien zu den Grundsätzen der höhern Kriegskunst für die österreichischen Generäle (Weimar 1808, 2. Aufl. 1810)
  • Die preußisch-russische Kampagne im Jahr 1813 (Breslau 1813; 2. Auflage, Leipzig 1815)
  • Geschichte des Feldzugs der englisch-hannöversch-niederländischen und braunschweigischen Armee unter dem Herzog von Wellington und der preußischen unter dem Fürsten Blücher im Jahr 1815, Stuttgart und Tübingen 1817 (auch Ausgaben in Französisch und Englisch)
  • Geschichte der Rheinvermessung, in: „Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften“, Tübingen 1818, S. 33–48
  • Beiträge zur Kriegsgeschichte der Jahre 1813 und 1814; die Feldzüge der schlesischen Armee (Berlin 1824, 2 Bände)
  • Betrachtungen über die großen Operationen und Schlachten etc. (Berlin 1825)
  • Napoleons Strategie im Jahr 1813 (Berlin 1827)
  • Über die Römerstrassen am rechten Ufer des Nieder-Rheins – Von dem Winterlager Vetera ausgehend, zur Veste Aliso, über die pontes longi zu den Marsen und zu der niedern Weser, Mittler, Berlin 1834

Die nachgelassene Schrift Aus meinem Leben (Berlin 1851, 2. Auflage im Beiheft zum Militär-Wochenblatt für Juli 1855) gab sein Sohn heraus. Sie enthält Schilderungen über die Vorgänge im Blücherschen Hauptquartier 1813–14. Müfflings Memoiren wurden durch Theodor von Bernhardi (Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Generals von Toll, Bd. 4) wegen Müfflings angeblicher Eitelkeit und Voreingenommenheit gegenüber August Neidhardt von Gneisenau stark kritisiert.

Verweise

Fußnoten

  1. Sein Kartenwerk Westfalens wurde von Karl von Müffling ergänzt und fortgesetzt.
  2. Camille Royer de Luynes (Todesrune.png 1830), Königlich Preußischer Gesandter an der Pforte 1829 und 1830.
  3. Hans-Joachim Behr: General Müffling und die westfälischen Provinzialstände, Westfälische Zeitschrift 153, 2003
  4. Müffling, Karl, Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 266 f.
  5. Erfurt (1848), Thüringen, Gefallenendenkmäler
  6. Dr. Steffen Raßloff: Karl von Müffling, Thüringer Allgemeine, 14. Juli 2012