Padua, Paul Mathias

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Professor Mathias Padua, 1977

Paul Mathias Padua (Lebensrune.png 15. November 1903 in Salzburg; Todesrune.png 22. August 1981 in Rottach-Egern) war ein deutscher Maler.

Werdegang

„Leda mit dem Schwan“, GDK 1939; Gauleiter Adolf Wagner fand das Gemälde skandalös, aber Adolf Hitler war derart angetan, daß er es für 6.000 Reichsmark kaufte und im Gästezimmer des Berghofes aufhängen ließ. Es wurde von den VS-amerikanischen Invasoren 1945 gestohlen.
Paul Matthias Padua: Der Führer spricht (1939)

Seine Kindheit und Jugend verbrachte Padua bei seinen Großeltern in Geiselhöring und Straubing in Niederbayern. Stark großdeutsch und vaterländisch gesinnt diente er als Jugendlicher in den Reihen der Freikorps[1]. Schon früh entdeckte er die Malerei für sich. Um den ärmlichen Verhältnissen zu entfliehen, die er bei seinen Großeltern vorfand, ließ er sich am Riegsee bei Murnau und in München nieder.

Weimarer Republik

Die akademische Ausbildung, die Padua angestrebt hatte, brach er bereits nach einigen Wochen ab und konzentrierte sich autodidaktisch auf das Studium der Werke Wilhelm Leibls (1844–1900) und dessen Kreis. Dieser Einfluß prägte sein Frühwerk deutlich, wurde aber Ende der 1920er Jahre stilistisch von Tendenzen der Neuen Sachlichkeit Schritt für Schritt abgelöst. 1922 beteiligte er sich erstmals an einer Ausstellung im Münchner Glaspalast und wurde Mitglied der Münchner Künstlervereinigung.

Es folgten weitere Ausstellungen und Ehrungen. 1928 erhielt er den Georg-Schicht-Preis für das beste deutsche Frauenbildnis, zwei Jahre später den Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg und 1931 ein Reisestipendium der Stadt München. Der Künstler führte mehrere Großaufträge in Freskotechnik aus, so auch 1932 einen Bilderzyklus an den Außenwänden des Rathauses von Nördlingen. Diese frühe Anerkennung war für einen autodidaktisch ausgebildeten Künstler ungewöhnlich.

Drittes Reich

Paduas Karriere als junger, der traditionellen Kunst zugewandter Künstler war eher ungewöhnlich, da er keine abgeschlossene akademische Ausbildung genossen hatte. Er war im Dritten Reich anerkannt und auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen 1938 bis 1944 im Haus der Deutschen Kunst zu München mit 23 Werken vertreten. Mit dem virtuosen Kolorit seiner Stilleben und weiblichen Akte machte er sich einen besonderen Namen.

Er wurde mehrfach ausgezeichnet, 1937 und 1940 erhielt er den Lenbachpreis der Stadt München für Portraits (1937/Clemens Krauss) und 1938 den Preis für das schönste Kinderportrait. Dreimal malte er Mussolini, das letzte Mal zwei Monate vor dessen Tod. Walter von Reichenau malte er in dessen Auftrag kurz nach seiner Beförderung zum Generaloberst im Oktober 1939.

Zweiter Weltkrieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Padua in eine sogenannte „Propagandakompanie“ als Kriegskünstler eingezogen, aufgrund einer Verwundung allerdings frühzeitig zurück nach Deutschland geschickt. Padua malte bis 1943 einige der bekanntesten Bilder der deutschen Propagandakunst, etwa „Der Führer spricht“. Auch das Gemälde „Der 10. Mai 1940“, das den Beginn des Westfeldzuges darstellt, ist ein herausragendes Werk. Bei der Ausstellung „Deutsche Künstler und die SS1944 in Salzburg wurde von ihm das Bild „Der Urlauber“ ausgestellt.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg wurde Paduas Farbpalette intensiver und umfangreicher. Im Tegernseer Tal eröffnete Padua seine eigene „Galerie am See“. Über die letzten 30 Jahre bis zu seinem Tod ist nicht viel öffentlich bekannt.

Werner Braun beim Malerprofessor Mathias Padua

„Wie im Nu verging der Nachmittag am Tegernsee bei Professor Mathias Padua und seiner reizenden Frau Marie-Antonie, unter Freunden Biggi genannt. In einem riesigen Seeufer-Parkgrundstück in Rottach-Egern steht die herrschaftliche Villa mit den großen Initialen M.P. […] Sicherlich war und ist Mathias Padua kein bequemer Mensch, der ja und bravo sagt, wenn er nein und unmöglich meint. Achtung und Bewunderung empfindet man, wenn man vor seinen herrlichen Werken steht; Hochachtung und Ehrung aber überkommt einen, wenn man seinen Erzählungen lauscht, von einem Leben hört, das nichts an Härte, Bitternis, Schicksalsschlägen, Armut und Lieblosigkeit zu wünschen übrigläßt. Es wäre zu wenig, zu sagen, Professor Padua ist ein Autodidakt; er steuert dem 80. Lebensjahr zu, aufrecht, stolz, erfolggekrönt, wo andere Menschen schon nach den ersten Jahrzehnten zusammengebrochen wären, aufgegeben, resigniert hätten. Eine zähe, kraftvolle, urbayrische Persönlichkeit ist Mathias Padua.
Es gelingt mir sicher nicht, sein Leben in Kurzform so prägnant einzufangen, wie es seiner würdig wäre – aber nur einige seiner Bilder vorzustellen, das wäre noch dürftiger gewesen. Am gleichen Tage, wie Gerhart Hauptmann, den er später malte, geboren, am 15. November 1903. Da man damals in Niederbayern nur unter Schande ein lediges Kind zur Welt bringen konnte, mußte die 16jährige Mutter weit weg, in Salzburg, gebären. […] Doch zurück zur Schule. In Straubing besuchte Mathias Padua die Realschule. Mit 15 ist er freiwillig zum Militär eingerückt und mußte nach 6 Monaten Militär in Regensburg das Abitur nachmachen. Er bestand mit einem glatten Einser. Der Verdienst 13 Nachhilfeschülern half dem stets hungernden Burschen etwas. Die nächste Station war Oberammergau. Allein die Geschichte bis Padua die 17 Mark für die Hinfahrt bekam und dort eine Art Hausmeisterstelle fand, um leben zu können, wäre vielseitig. Unsere Jugend heute kann sich gar nicht mehr hineindenken, wie hart die Weltkriegsjahre und die Nachkriegszeit war, die man als goldene Zwanziger bezeichnet – für viele Menschen zum Hohn. […]
Padua im Dritten Reich, Padua nach 1945 auf dem Bauernhof auf der Eck zwischen Gmund und Hausham, Padua in St. Wolfgang. Ein Kapitel wäre mit ‚Padua und die Frauen‘ überschrieben. Auch hier war sein Glück nach drei Ehen von viel Tragik verschüttet, bis er die Münchnerin Marie-Antonie fand, mit der er seit über 15 Jahren verheiratet ist. Unerschöpfliche Erlebnisse hatte er auf seinen Fahrten nach West- und Südafrika, Tunesien; es war jeweils ein Arbeitsurlaub – auch in Japan, China, Hongkong. Und immer wieder begegnen ihm Erinnerungen aus der Vergangenheit, sein längerer Aufenthalt bei König Carol von Rumänien, bei der Fürstin von Albanien. Er erinnert sich, wie er in Paris erst in die oberen Fünftausend hineinschmeckte, bei denen der Kleideretat pro Jahr 100 000,- Mark war. Er verkehrte im Maxim. ‚Mit einer Amerikanerin hatte ich eine Affäre; der fuhr ich im Sarntal, wo Leni RiefenstahlDas blaue Licht‹ drehte, davon, kam nach München, wo mich Ludwig Schmid-Wildy anrief: ›Du, bei mir ist eine Frau – ich sag Dir, Du mußt gleich kommen.‹ Und es wurde wieder eine Geschichte für sich.‘
‚Was machen Sie in ihrer Freizeit noch gerne?‘ ‚Ach ich habe gerne Schafkopf g'spielt. Aber meine Altersgenossen sind schon weggestorben und mit den Jungen kann ich nicht mehr so. Sonst treibe ich viel Sport, im Winter Langlauf, im Sommer Schwimmen, Bergtouren und viel Wandern.‘ Professor Mathias Padua – ein reißender Gebirgsbach, der sich durch Felsen und Gestrüpp einen Weg bahnen mußte, ein urwüchsiger Fluß wie Inn, Isar oder Lech; ein Strom, immer noch jedem Schicksal trotzend; zurückblickend auf einen langen Weg, voll Kummer und Leid. Wieviel herzerwärmende Sonnenstrahlen es gab, wieviele glückliche Stunden, wieviele Augenblicke, wo das Goethewort vom Verweilen zuträfe – der Schreiber dieser Zeilen vermag kein Resümee zu ziehen. Vor dem Künstler und Menschen Mathias Padua habe ich zuviel Respekt, um ihn nach seiner persönlichen Lebensbilanz der Neugierde willen zu fragen. Fest steht für mich, daß sich die Buntheit und der Kampf in seinem Leben in vielen Gemälden wuchtig widerspiegelt, und mit die Größe des Malers Mathias Padua geprägt hat; der Nachwelt wird sie erhalten bleiben. Ich habe ich zum Schluß herzlich zu bedanken, wie frei und offen in liebenswürdiger Bescheidenheit ein großer Künstler in sein Gemüt blicken ließ, ebenfalls für die Warmherzigkeit seiner Frau Biggie.“[2]

Verweise

Fußnoten

  1. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396
  2. Helmut Braun: Beim Malerprofessor Mathias Padua, in: „Der Wendelstein-Kalender 1981“