Pierce, Franklin
Franklin Pierce ( 23. November 1804 in Hillsborough, Neuhampshire; 8. Oktober 1869 in Concord (Neuhampshire)) war ein Alkoholiker, Rechtsanwalt, US-amerikanischer Politiker, Freimaurer und der 14. Präsident der Vereinigten Staaten. Pierce nahm am Überfall auf Mexiko teil und war Unterzeichner des Kansas-Nebraska-Act, der zu blutigen Auseinandersetzungen über die Haltung zur Sklaverei führte (Bleeding Kansas).[1] [2] Wie alle Präsidenten außer Andrew Johnson förderte Pierce den jüdischen Einfluß auf die nordamerikanische Politik oder unterstand selber dem Einfluß jüdischer Berater.[3]
Inhaltsverzeichnis
Familie, Jugend und Ausbildung
Sein Vater Benjamin Pierce war Gouverneur von Neuhampshire und ein enger Freund von Andrew Jackson. Seine Mutter, Anna Kendrick Pierce, war Hausfrau und legte großen Wert auf die Schulausbildung ihrer acht Kinder. Im Alter von 12 Jahren verließ Pierce daher das öffentliche Schulsystem und besuchte private Akademien. Als er 15 Jahre alt wurde, schrieb er sich am Bowdoin College in Maine ein, welches er 1824 als Fünftbester seines Jahrgangs verließ. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften erhielt Pierce 1827 seine Zulassung als Rechtsanwalt. 1834 heiratete er die streng religiöse Jane Means Appleton, die die Abstinenzbewegung unterstützte. Mit ihr hatte Pierce drei Söhne.[2][1]
Leben und Wirken
Pierce arbeitete nur kurz als Rechtsanwalt, bevor er 1829 mit 24 Jahren in das Repräsentantenhaus von Neuhampshire einzog. Mit Unterstützung seines Vaters, der Gouverneur des Bundesstaates war, stieg er zum Sprecher der Kammer auf. Bereits 1833 wechselte er in das Repräsentantenhaus im Kongreß der Vereinigten Staaten. Seine politische Unterstützung galt dem damaligen Präsidenten Andrew Jackson, wodurch Pierce auch den Spitznamen „Young Hickory“, abgeleitet von Jackson's Beinamen „Old Hickory“, trug. In Washington, D.C. verfiel Pierce zunehmend dem Alkohol. Im Jahr 1841, unter dem hartnäckigen Drängen seiner Frau, stimmte Pierce schließlich zu, aus dem Senat auszusteigen. Danach trat er in die Abstinenzbewegung ein und begann eine Tätigkeit als Rechtsanwalt.[2]
Militärdienst
Nach dem US-amerikanischen Überfall auf Mexiko half Pierce bei der Rekrutierung von Männern für die Freiwilligen von Neuhampshire. 1847 führte Pierce eine Expedition an, um unter General Winfield Scott in die Hafenstadt Veracruz vorzudringen. Im weiteren Verlauf des Krieges zog sich Pierce eine Beinverletzung zu, die ihn bis zum Ende der Auseinandersetzung außer Gefecht setzte. Nach dem Krieg kehrte Pierce zu seiner Familie in Neuhampshire zurück.
Präsidentschaft
In Neuhampshire wurde Pierce der Führer der Demokratischen Partei des Staates. Als sich die Präsidentschaftswahl 1852 näherte, suchte die Demokratische Partei einen Kandidaten, der ein sklavenfreundlicher Nordstaatler war, um Wähler auf beiden Seiten der Sklavenfrage anzuziehen. Basierend auf dieser Agenda sah man in Pierce den idealen Kandidaten, auch wenn es bedeutete, daß er gegen seinen ehemaligen Kommandanten, General Winfield Scott von der Whig-Party, antreten mußte. August Belmont, der jüdische Statthalter der Familie Rothschild, finanzierte seinen Wahlkampf, was ihm Pierce nach der Wahl mit einem Botschafterposten in den Niederlanden vergütete.[4]
Pierce wurde zum Nachfolger von Millard Fillmore gewählt, aber die Freude über seinen Sieg wurde bald durch den Tod eines seiner Söhne, verursacht durch einen Zugunfall, in den Hintergrund gedrängt. Als Präsident brachte Pierce die Sklavenfrage in Bezug auf Kansas und Nebraska auf. Als er 1854 zustimmte, den Kansas-Nebraska-Act zu unterzeichnen, verwandelte er Kansas in ein Schlachtfeld für den Konflikt des Landes um die Sklaverei, welcher als Bleeding Kansas in die Geschichte einging. Pierce sympathisierte offen mit den Plantagenbesitzern des Südens und stand einer weiteren Ausbreitung der Sklaverei positiv gegenüber, was insbesondere nach den Annexionen aus dem letzten Krieg in den Südstaaten als wünschenswert angesehen wurde. Pierces Umgang mit der Angelegenheit veranlaßte daraufhin seine demokratischen Unterstützer, ihn bei der Präsidentschaftswahl 1856 zugunsten seines Nachfolgers James Buchanan fallenzulassen.[1]
Auch auf außenpolitischer Ebene rief Pierce oftmals Entrüstung hervor: Nicht nur setzte er Großbritannien unter Druck, auf die Interessengebiete entlang der Küste Mittelamerikas zu verzichten, sondern versuchte auch Spanien davon zu überzeugen, Kuba zu verkaufen. Unter seiner Führung verschlechterten sich die Beziehungen insbesondere zu Großbritannien beträchtlich.[2]
Späte Jahre
Nach seiner Amtszeit als Präsident zog sich Pierce nach Concord, Neuhampshire, zurück. Während des Sezessionskrieges stellte er sich mit seinen Äußerungen gegen Abraham Lincoln und unterstützte die Konföderierten, was ihm zahlreiche Feinde im Norden einbrachte. Nach dem Tod seiner Frau verstärkte sich erneut sein Alkoholismus. Er starb am 8. Oktober 1869 in Concord; sein Grab befindet sich dort auf dem Alten Nordfriedhof.[1][2]
Sonstiges
Mit 47 Jahren war Franklin Pierce zum damaligen Zeitpunkt der jüngste Präsident in der Geschichte Amerikas. Aus seiner Sympathie für die Freimaurer machte er kein Geheimnis, seine Mitgliedschaft gilt als bestätigt. Welcher Loge er angehörte, ist nicht genau zu ermitteln.[4]
Verweise
- Biographie im Biographical Directory of the United States Congress (englischsprachig)
- Seite von Franklin Pierce im Millercenter (englischsprachig)
Fußnoten
- George Washington (1789–1797)
- John Adams (1798–1801)
- Thomas Jefferson (1801–1809)
- James Madison (1809–1817)
- James Monroe (1817–1825)
- John Quincy Adams (1825–1829)
- Andrew Jackson (1829–1837)
- Martin Van Buren (1837–1841)
- William Henry Harrison (1841)
- John Tyler (1841–1845)
- James K. Polk (1845–1849)
- Zachary Taylor (1849–1850)
- Millard Fillmore (1850–1853)
- Franklin Pierce (1853–1857)
- James Buchanan (1857–1861)
- Abraham Lincoln (1861–1865)
- Andrew Johnson (1865–1869)
- Ulysses S. Grant (1869–1877)
- Rutherford B. Hayes (1877–1881)
- James A. Garfield (1881)
- Chester A. Arthur (1881–1885)
- Grover Cleveland (1885–1889)
- Benjamin Harrison (1889–1893)
- Grover Cleveland (1893–1897)
- William McKinley (1897–1901)
- Theodore Roosevelt (1901–1909)
- William Howard Taft (1909–1913)
- Woodrow Wilson (1913–1921)
- Warren G. Harding (1921–1923)
- Calvin Coolidge (1923–1929)
- Herbert Hoover (1929–1933)
- Franklin D. Roosevelt (1933–1945)
- Harry S. Truman (1945–1953)
- Dwight D. Eisenhower (1953–1961)
- John F. Kennedy (1961–1963)
- Lyndon B. Johnson (1963–1969)
- Richard Nixon (1969–1974)
- Gerald Ford (1974–1977)
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- George H. W. Bush (1989–1993)
- Bill Clinton (1993–2001)
- George W. Bush (2001–2009)
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- Geboren 1804
- Gestorben 1869
- VS-Amerikaner (Weißer)
- VS-amerikanischer Freimaurer
- Präsident der Vereinigten Staaten
- Senator der Vereinigten Staaten aus Neuhampshire
- Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Neuhampshire
- Mitglied des Repräsentantenhauses von Neuhampshire
- Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
- Politiker (19. Jahrhundert)
- Militärperson (Vereinigte Staaten)
- Person im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg
- Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten)