Johnson, Andrew

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Andrew Johnson (1808-1875)

Andrew Johnson (Lebensrune.png 29. Dezember 1808 in Raleigh, Nordkarolinien; Todesrune.png 31. Juli 1875 in Carter Station, Tennessee) war ein US-amerikanischer Politiker, Freimaurer und von 1865 bis 1869 der 17. Präsident der Vereinigten Staaten. Nach dem Attentat auf Abraham Lincoln ging das Präsidentenamt auf Johnson, damals Vizepräsident, über. Selber aus armen Verhältnissen stammend zeigte er in seinem politischen Leben eine starke Abneigung gegen die Oberschicht. Der überzeugte Anhänger der Sklaverei und Rassentrennung war der erste US-Präsident, gegen den ein Amtsenthebungsverfahren angestrengt wurde, was allerdings erfolglos blieb. Politische Gegner bezeichneten Johnson als den „abscheulichsten, radikalsten und skrupellosesten Demagogen der Union“.[1][2]

Jugend, Familie und Ausbildung

Andrew Johnson war eines von drei Kindern von Jacob Johnson und dessen Frau Mary McDonough Johnson. Sein Vater starb, als Andrew 3 Jahre alt war und ließ die Familie in Armut zurück. Seine Mutter arbeitete als Näherin um das Haushaltseinkommen zu sichern. Nachdem sie erneut geheiratet hatte ging Andrew mit seinem Bruder William ohne eine angemessene Schulausbildung bei einem örtlichen Schneider in die Lehre. 1826 eröffnete er eine Schneiderei in Greeneville, Tennessee. Erst seine Frau, Eliza McCardle, die er 1827 geheiratet hatte, unterstützte ihn dabei, Lesen und Schreiben zu lernen. Das Ehepaar bekam fünf Kinder (drei Söhne, zwei Töchter).[2]

Leben und Wirken

Johnsons Geschäft entwickelte sich sehr gut, wurde zu einem Treffpunkt der politischen Diskussion und verhalf ihm zu öffentlichem Ansehen in der Region. Johnson selber setzte sich für die lokale Arbeiterklasse ein und gewann deren Unterstützung. 1829 wurde er zum Ratsherrn gewählt, danach wurde er Bürgermeister von Greeneville.[1]

Politik

Nachdem 1831 Nat Turner einen Sklavenaufstand anführte, verabschiedete Tennessee eine neue Verfassung, die eine völlige Entrechtung der Neger vorsah. Johnson unterstützte dieses Vorhaben und warb im gesamten Bundesstaat für die Ratifizierung, was ihm eine größere Bekanntheit verschaffte. 1835 erreichte Johnson einen Sitz im Repräsentantenhaus von Tennessee. Er identifizierte sich mit der demokratischen Politik von Andrew Jackson, indem er sich für die Armen einsetzte und sich gegen unnötige Staatsausgaben wandte. Zudem war er Vertreter der „States-Rights-Theorie“, die für die Souveränität und Eigenständigkeit der Bundesstaaten stand, wobei er gleichzeitig uneingeschränkter Anhänger der Union war.[1]

1843 wurde Johnson der erste Demokrat aus Tennessee, der in den Kongreß der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Er schloß sich einer neuen demokratischen Mehrheit im Repräsentantenhaus an und erklärte, daß Sklaverei für die Erhaltung der Union unerläßlich sei. Er verblieb im Kongreß, bis er im Jahr 1853 Gouverneur von Tennessee wurde. Er setzte sich dort u.a. für die Abschaffung der Zentralbank ein, hatte aber als Gouverneur ohne Vetorecht kaum Einfluß auf die Gesetzgebung. Bei der Präsidentschaftswahl 1856 unterstützte er James Buchanan und kandidierte selber für einen Sitz als Bundessenator, den er 1857 erringen konnte.[1]

Sezessionskrieg

Nach der Wahl von Abraham Lincoln im Jahr 1860 trennte sich Tennessee von der Union. Bei Ausbruch des Sezessionskrieges war Johnson als einziger Südstaaten-Senator Befürworter des Fortbestands der Union. Dies machte ihn in den Augen der Südstaatler zum Verräter. Johnson brach mit seinem Heimatstaat und wurde so der einzige Süd-Senator, der seinen Sitz im US-Senat behielt. Sein Eigentum inklusive seiner Sklaven in Tennessee wurde beschlagnahmt, seine Frau und die Kinder wurden aus Tennessee vertrieben. Sobald Unionstruppen Tennessee 1862 besetzten, ernannte Lincoln Johnson dort zum Militärgouverneur.[1][2] In dieser Funktion ging er mit allen Mitteln gegen die Konföderierten vor, erlangte aber nie die vollständige Kontrolle über den Bundesstaat. Johnson widersetzte sich ursprünglich der „Emanzipationsproklamation“, die das Ende der Sklaverei in den Konföderierten Staaten verkündete, aber nachdem er eine Ausnahmeregelung für Tennessee erhalten hatte und erkannte, daß es ein wichtiges Instrument zur Beendigung des Krieges war, akzeptierte er sie. Dies erhöhte erneut die Abneigung gegen Johnson im Süden. 1864 erklärte Lincoln Johnson anstelle von Hannibal Hamlin zu seinem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft. Nach mehreren Siegen der Unionstruppen im Sommer und Herbst 1864 wurde Lincoln wiedergewählt. In Tennessee trat Anfang 1865 eine neue Verfassung in Kraft, mit der die Sklaverei verboten wurde. Deren Ausfertigung war dann eine der letzten Amtshandlungen von Andrew Johnson in seiner Funktion als Militärgouverneur. [1][2]

Präsidentschaft

Nach dem Attentat auf Lincoln übernahm Johnson die Präsidentschaft und das Erbe der Wiederherstellung der amerikanischen Union. Drei Stunden nach Lincolns Tod wurde Andrew Johnson als 17. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.

Konflikte mit dem Kongreß

Da der Kongreß in den ersten Monaten seiner Amtszeit nicht tagte nutzte Johnson die Gelegenheit, um seine eigenen Vorstellungen vom Wiederaufbau im verwüsteten Süden umzusetzen. Es wurde schnell deutlich, daß er die Südstaaten nicht zwingen würde, den Negern die volle Gleichheit zu gewähren. Er vergab schnell Begnadigungen und Amnestie an alle Konföderierten, die einen Treueeid leisteten. Dies führte dazu, daß viele ehemalige Konföderierte in den Südstaaten ins Amt gewählt wurden, die dafür sorgten, daß die Sklaverei im Wesentlichen aufrechterhalten wurde (Black Codes). Später erweiterte er seine Begnadigung auf konföderierte Beamte höchsten Ranges, darunter Alexander Stephens, der als Vizepräsident unter Jefferson Davis tätig war, und 1868 auf Davis selber. Mit dieser Politik geriet Johnson in schwere Konflikte mit dem Kongreß. Als das Parlament wieder einberufen wurde, brachten die Mitglieder ihre Empörung über die Gnadenerlasse des Präsidenten und seinen Mangel an Schutz der Bürgerrechte von Negern zum Ausdruck. 1866 verabschiedete der Kongreß das Gesetz des „Freedmen's Bureau“, das wesentliche Punkte für ehemalige Sklaven und den Schutz ihrer Rechte vor Gericht vorsah. Sie verabschiedeten dann den „Civil Rights Act“ und definierten „alle Personen, die in den Vereinigten Staaten geboren wurden und keiner ausländischen Macht unterliegen, mit Ausnahme der nicht besteuerten Indianer, als Bürger“. Johnson legte ein Veto gegen diese beiden Maßnahmen ein, anschließend wurden beide präsidialen Einsprüche vom Kongreß außer Kraft gesetzt.[1][2]

1867 leitete der Kongreß in den ehemaligen Konföderierten Staaten den militärischen Wiederaufbau ein, um die politischen und sozialen Rechte der Neger in den Südstaaten notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Nachdem Johnson ihm unliebsame Generäle im Süden entlassen hatte wurde ein Gesetz verabschiedet, das dem Präsidenten die Befugnis verweigerte, Bundesbeamte ohne Zustimmung des Senats abzusetzen (Tenure-of-Office-Act). Eine Rede Johnsons während der Kongreßwahlen 1866 führte zu einer totalen Blamage des Präsidenten, der damit die Bevölkerung und den Kongreß gegen sich hatte. Johnson wählte die Kraftprobe mit dem Kongreß und entließ Kriegsminister Edwin Stanton mit dem Hinweis, der Tenure-of-Office-Act stelle eine direkte Verletzung seiner verfassungsmäßigen Autorität dar. Im Februar 1868 schließlich stimmte das Haus dafür, Präsident Johnson wegen Verletzung des Tenure-of-Office-Act und wegen Mißachtung des Kongresses anzuklagen. Das Verfahren scheiterte im Senat allerdings an einer Stimme, weshalb Johnson das Präsidentenamt fortführen konnte, seine Autorität aber schwer angeschlagen war. Er wurde von den Demokraten nicht erneut für das Präsidentenamt vorgeschlagen. Seine politischen Erfolge waren der Kauf Alaskas und der Rückzug der Franzosen aus Mexiko, deren Anwesenheit als Verstoß gegen die Monroe-Doktrin gewertet wurde.[1] [2]

Seine massiv vom Kongreß betriebene Demontage soll nach abweichenden Darstellungen unter anderen Gesichtspunkten vorangetrieben worden sein. Johnson war seit Mai 1851 Freimaurer in der Greeneville Loge 119 in Tennessee.[3] Der Kongreß soll zum damaligen Zeitpunkt noch von zahlreichen Gegnern der Freimaurerei besetzt gewesen sein. Johnsons Freimaurerstatus war bekannt, sodaß er ohnehin mit Widerstand zu rechnen hatte. Als Johnson aber von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch machte und den Hochgradfreimaurer Albert Pike begnadigte, soll dies für die Anti-Freimaurer der eigentliche Anstoß des Amtsenthebungsverfahrens gewesen sein. Pike soll im Sezessionskrieg durch besondere Grausamkeit aufgefallen und u.a. Unionssoldaten skalpiert haben. Pike wurde von Johnson rehabilitiert und konnte sogar später Richter am Obersten Gerichtshof in Arkansas werden. Johnson selber soll für seine schützende Hand zum 32. Grad der Freimaurer nach schottischem Ritus aufgestiegen sein.[4] Johnson beendete seine Amtszeit und nahm nicht an der Amtseinführung seines Nachfolgers Ulysses S. Grant teil.

Späte Jahre

Nachdem er das Weiße Haus verlassen hatte, ging er auf Vortragsreise. Im Jahr 1874 gewann er zum zweiten Mal die Wahl zum Bundessenat. In seiner ersten Rede nach seiner Rückkehr in den Kongreß sprach er sich gegen die militärische Intervention von Präsident Grant in Louisiana aus. Während der Unterbrechung des Kongresses im folgenden Sommer starb Johnson am 31. Juli 1875 an einem Schlaganfall bei Carter Station, Elizabethton, in Tennessee. Gemäß seinen Wünschen wurde er bei Greeneville begraben, sein Körper in eine amerikanische Flagge gehüllt und eine Kopie der Verfassung unter seinem Kopf plaziert. Johnson wird heute von linksgerichteten Autoren kritisch bewertet, insbesondere da er sich für die Rechte der Weißen einsetzte und die Gleichwertigkeit der Neger verneinte.[1][2]

Verweise

Fußnoten