McKinley, William
William McKinley ( 29. Januar 1843 in Niles, Ohio; ermordet 14. September 1901 in Buffalo, Neu York) war ein US-amerikanischer Politiker, Freimaurer und der 25. Präsident der Vereinigten Staaten. Er diente im Sezessionskrieg unter Rutherford B. Hayes bei den Unionstruppen, führte eine aggressive Außenpolitik und war nach Abraham Lincoln und James A. Garfield der dritte US-Präsident, der während seiner Amtszeit einem Attentat zum Opfer fiel.[1][2] Wie alle Präsidenten außer Andrew Johnson förderte McKinley den jüdischen Einfluß auf die nordamerikanische Politik oder unterstand selber dem Einfluß jüdischer Berater.[3]
Inhaltsverzeichnis
Familie, Jugend und Ausbildung
William McKinley jun. war eines von neun Kindern von William McKinley und Nancy Campbell Allison. Seine Eltern waren schottischer Abstammung. Als junger Mann besuchte er das Allegheny College, bevor er eine Stelle als Landlehrer annahm. Er nahm als Freiwilliger auf Seiten der Union am Sezessionskrieg teil und wurde als Major entlassen. Danach studierte er Rechtswissenschaften und eröffnete 1867 eine Rechtsanwaltskanzlei in Canton, Ohio. 1871 heiratete er Ida Saxton, die Tochter eines Bankiers. Mit ihr hatte er zwei Töchter (Katherine McKinley, Ida McKinley), die beide jung verstarben. Nach dem Tod ihrer Mutter und ihrer beiden jungen Töchter in rascher Folge zu Beginn ihrer Ehe verschlechterte sich schnell Idas Gesundheitszustand. Sie verbrachte den Rest ihres Lebens als Pflegefall und starb 1907.[1][2]
Politik
McKinley wurde bereits 1865 Freimaurer. Als Nordstaatler wurde er während des Sezessionskrieges in die Südstaatenloge Winchester Hiram Loge 21 in Virginien aufgenommen.[4] Später wurde er Mitglied der Eagle Loge 431 in Canton, Ohio, die nach seinem Tod nach ihm benannt wurde.[5] McKinley trat 1869 in die Politik von Ohio ein und wurde 1876 als Republikaner in das Repräsentantenhaus im Kongreß der Vereinigten Staaten gewählt. Während fast 14 Jahren im Kongreß war er Vorsitzender des House Ways and Means Committee und wurde als Verfechter des wirtschaftlichen Protektionismus in Form von hohen Zöllen auf Importgüter bekannt. 1890 wurde der „McKinley-Tarif“ verabschiedet, der steigende Verbraucherpreise hervorrief und im gleichen Jahr zu einen schweren Wahlniederlage führte. McKinley kehrte nach Ohio zurück und gewann 1891 die Wahl zum Gouverneur. Durch die schwere Wirtschaftsdepression und den daraus resultierenden sozialen Unruhen 1893 gewannen die Republikaner gegenüber den Demokraten wieder an Vertrauen. McKinley wurde vom reichen Industriellen Marcus Alonzo Hanna unterstützt, der McKinley öffentlich als Vorkämpfer des Wohlstands und Wahrer nordamerikanischer Interessen anpries. McKinley gewann 1896 die republikanische Präsidentschaftsnominierung und anschließend auch die Präsidentschaftswahl mit rund 600.000 Stimmen Vorsprung; auch im Wahlmännergremium fiel die Wahl mit 271 zu 176 Stimmen deutlich aus.[1][2]
Präsidentschaft
Innenpolitik
Kurz nach seinem Amtsantritt berief McKinley eine Sondersitzung des Kongresses ein, um die Zölle zu erhöhen, eine Maßnahme, von der er glaubte, daß sie andere Steuern senken und das Wachstum der heimischen Industrie und der Beschäftigung für amerikanische Arbeitnehmer fördern würde. Das Ergebnis war der „Dingley-Tariff-Act“, benannt nach dem Kongressabgeordneten Nelson Dingley aus Maine, der höchste Schutzzoll in der nordamerikanischen Geschichte. McKinleys Unterstützung für den Dingley-Tarif stärkte seine Position bei gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern, förderte aber auf der anderen Seite, unterstützt durch McKinleys unternehmerfreundliche Verwaltung, die schnelle Bildung von riesigen Konzernen, die eine große Marktmacht an sich zogen.[1]
Außenpolitik
Außenpolitisch verfolgte McKinley einen aggressiven, imperialistischen Kurs. 1898 zettelte er den Spanisch-Amerikanischen Krieg an, annektierte Hawaii und machte Guam und Puerto Rico zu US-Protektoraten. Im Dezember 1898 wurde der Vertrag von Paris unterzeichnet, der den Krieg offiziell beendete. Es folgte der Philippinisch-Amerikanische Krieg von 1899 bis 1902, der zur Niederschlagung dortiger Unabhängigkeitsbestrebungen diente. 1900 schickte McKinley Truppen, um den Boxeraufstand niederzuschlagen.[1][2]
Wiederwahl und Attentat
Die amerikanische Öffentlichkeit zeigte sich mit der Aggressionspolitik McKinleys sehr zufrieden, seine Wiederwahl erfolgte mit einem stark verbesserten Ergebnis (292:155 Wahlmännerstimmen); auch der Stimmenvorsprung gegenüber dem demokratischen Kandidaten, William Jennings Bryan, hatte sich vergrößert. Nach seiner zweiten Amtseinführung im März 1901 begab sich McKinley auf eine Reise, die ihn erst in den Westen der Vereinigten Staaten führte und am 5. September 1901 in Buffalo, Neu York, endete. Dort hielt er am 5. September 1901 vor 50.000 begeisterten Menschen auf der Panamerikanischen Ausstellung eine Rede. Am 6. September stand McKinley in der Empfangshalle der Ausstellung, als ein arbeitsloser Fabrikarbeiter aus Detroit namens Leon Czolgosz zwei Schüsse auf ihn abgab, die ihn in die Brust trafen. Czolgosz, ein Anarchist, gab die Tat zu und behauptete, den Präsidenten getötet zu haben, weil er ein „Feind des Volkes“ war. Er wurde im Oktober 1901 hingerichtet. McKinley kam in ein Krankenhaus in Buffalo, wo trotz intensiver Behandlung Wundbrand einsetzte, sodaß er acht Tage später seinen Verletzungen erlag. Vizepräsident Theodore Roosevelt folgte ihm.[1]
Sonstiges
McKinley wurde in Canton, Ohio, bestattet, wo er zu Lebzeiten mit dem Spitznamen „Idol von Ohio“ bedacht wurde. Seine aggressive Außenpolitik pflegte er mit Reden zu begleiten, die seinen Friedenswillen bekundeten.
- „Ein Krieg sollte niemals begonnen werden, bis jede Friedensbemühung versagt hat.“[2]
Verweise
- Biographie im Biographical Directory of the United States Congress (englischsprachig)
- Seite von William McKinley im Millercenter (englischsprachig)
Fußnoten
- George Washington (1789–1797)
- John Adams (1798–1801)
- Thomas Jefferson (1801–1809)
- James Madison (1809–1817)
- James Monroe (1817–1825)
- John Quincy Adams (1825–1829)
- Andrew Jackson (1829–1837)
- Martin Van Buren (1837–1841)
- William Henry Harrison (1841)
- John Tyler (1841–1845)
- James K. Polk (1845–1849)
- Zachary Taylor (1849–1850)
- Millard Fillmore (1850–1853)
- Franklin Pierce (1853–1857)
- James Buchanan (1857–1861)
- Abraham Lincoln (1861–1865)
- Andrew Johnson (1865–1869)
- Ulysses S. Grant (1869–1877)
- Rutherford B. Hayes (1877–1881)
- James A. Garfield (1881)
- Chester A. Arthur (1881–1885)
- Grover Cleveland (1885–1889)
- Benjamin Harrison (1889–1893)
- Grover Cleveland (1893–1897)
- William McKinley (1897–1901)
- Theodore Roosevelt (1901–1909)
- William Howard Taft (1909–1913)
- Woodrow Wilson (1913–1921)
- Warren G. Harding (1921–1923)
- Calvin Coolidge (1923–1929)
- Herbert Hoover (1929–1933)
- Franklin D. Roosevelt (1933–1945)
- Harry S. Truman (1945–1953)
- Dwight D. Eisenhower (1953–1961)
- John F. Kennedy (1961–1963)
- Lyndon B. Johnson (1963–1969)
- Richard Nixon (1969–1974)
- Gerald Ford (1974–1977)
- Jimmy Carter (1977–1981)
- Ronald Reagan (1981–1989)
- George H. W. Bush (1989–1993)
- Bill Clinton (1993–2001)
- George W. Bush (2001–2009)
- Barack Obama (2009–2017)
- Donald Trump (2017–2021)
- Joseph Biden (seit 2021)
- Geboren 1843
- Gestorben 1901
- VS-Amerikaner (Weißer)
- VS-amerikanischer Freimaurer
- Präsident der Vereinigten Staaten
- Gouverneur (Ohio)
- Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Ohio
- Mitglied der Republikanischen Partei (Vereinigte Staaten)
- Militärperson (Nordstaaten)
- Politiker (19. Jahrhundert)
- Person im Philippinisch-Amerikanischen Krieg
- Person im Spanisch-Amerikanischen Krieg
- Attentatsopfer