Adams, John
John Adams ( 30. Oktober 1735 in Braintree, Suffolk County, Province of Massachusetts Bay; 4. Juli 1826 in Quincy, Suffolk County, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Jurist, Diplomat, der erste Vizepräsident sowie der zweite Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1789–1797). Er war der Vater von John Quincy Adams. Wie alle Präsidenten außer Andrew Johnson förderte Adams den jüdischen Einfluß auf die nordamerikanische Politik oder unterstand selber dem Einfluß jüdischer Berater.[1]
Inhaltsverzeichnis
Familie
Sein Vater, John Adams sen., war Landwirt, Diakon und Stadtrat und stammte direkt von Henry Adams ab, einem Puritaner, der 1638 aus England in die Massachusetts-Bay-Kolonie gezogen war. Seine Mutter, Susanna Boylston Adams, war eine Nachfahrin der Boylstons von Brookline, einer bedeutenden Familie im kolonialen Massachusetts. Am 25. Oktober 1764 heiratete Adams Abigail Smith, seine dritte Cousine. Sie hatten sechs Kinder, Abigail (1765), John Quincy (1767), Susanna (1768), Charles (1770), Thomas Boylston (1772) und Elizabeth (1777).[2] Sein Vetter Samuel Adams war Anführer der Boston Tea Party.
Ausbildung
Im Alter von 16 Jahren erhielt Adams ein Stipendium für die Harvard University. Nach seinem Abschluß 1755 studierte Adams Rechtswissenschaften. Im Jahr 1758 erwarb er einen Master-Abschluß in Harvard und wurde anschließend als Rechtsanwalt zugelassen.
Leben und Wirken
1779 war Adams einer der amerikanischen Diplomaten, die entsandt wurden, um den Vertrag von Paris auszuhandeln, der den Revolutionskrieg beendete. Darüber hinaus war er an der Entstehung der Verfassung von Massachusetts von 1780 beteiligt. Nach dem Krieg blieb Adams in Europa, und von 1784 bis 1785 schloß er Handelsverträge mit mehreren europäischen Nationen ab. Im Jahr 1785 wurde er der erste US-Botschafter in England. 1788 kehrte Adams nach fast 10 Jahren in Europa nach Hause zurück. Er setzte sich für die Rechte der Kolonien ein und engagierte sich stark für die Unabhängigkeit von Großbritannien. Neben Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, Robert Livingston und Roger Sherman wirkte Adams an der Ausarbeitung der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung mit. 1789 wurde er für die erste amerikanische Präsidentschaftswahl nominiert. Wie erwartet erhielt George Washington die meisten Wahlstimmen und wurde zum Präsidenten gewählt. In Übereinstimmung mit der damals für die Präsidentschaftswahlen festgelegten verfassungsmäßigen Bestimmung wurde Adams zum Vizepräsidenten ernannt. Das gleiche Ergebnis kam bei den Wahlen von 1792 zustande. Während beider Amtszeiten wurde Adams zunehmend frustriert über seine politische Stellung, da er mit Washington in politischen oder rechtlichen Fragen nicht viel Übereinstimmungen hatte.[2]
Bei den Präsidentschaftswahlen von 1796 besiegte Adams seinen Kontrahenten Jefferson mit 71 zu 68 Stimmen und übernahm am 4. März 1797 das Präsidentenamt. Seine Amtszeit stand unter dem Einfluß der Französischen Revolution und dem Krieg zwischen Franzosen und Briten. Adams war vor seiner Präsidentschaft Botschafter in Großbritannien und den Niederlanden und hatte mit vielen politischen Intrigen zu kämpfen. Dies wird auf einen Konflikt zwischen Freimaurern (wie u.a. George Washington und Alexander Hamilton) und Anti-Freimaurern (wie u.a. John Adams und Thomas Jefferson) zurückgeführt.[3] 1798 wandte er sich in einem Brief an die Freimauerloge in Marienland, in dem Adams seiner Sorge um den Einfluß auf Staatswesen und Politik Ausdruck verlieh.
- „Es war die Meinung vieler rücksichtsvoller Männer, solange ich mich erinnern kann, daß Ihre Gesellschaft in der einen oder anderen Zeit zu einem Instrument der Gefahr und Unordnung für die Welt werden könnte.[...] Beharren Sie, meine Herren, bei der Verehrung der Verfassung, die Ihre Freiheiten sichert, bei der Liebe zu Ihrem Land, bei der Ausübung der sozialen und moralischen Pflichten....“
Im Weiteren akzeptierte Adams letztlich den Einfluß der Freimaurer.[4] Während seiner Amtszeit als Präsident wurde die Hauptstadt von Philadelphia nach Washington, D.C. verlegt und es entstand das Zwei-Parteien-System aus Föderalisten und Republikanern. Im Jahre 1800 kandidierte Adams nochmals für die Föderalisten, hatte aber kein Vertrauen mehr zu seiner eigenen Partei. Nach seinem Präsidentenamt zog sich Adams aus der Politik zurück und lebte mit seiner Frau auf dem Familienanwesen, von wo er mit seinem Freund Thomas Jefferson im Briefaustausch blieb.[5][2]
Zitate
- „Menschen und Nationen werden im Feuer der Not geschmiedet.“
Verweise
- Lebenslauf im Biographical Directory of the United States Congress (englischsprachig)
- Seite von John Adams im Millercenter (englischsprachig)
Fußnoten
- George Washington (1789–1797)
- John Adams (1798–1801)
- Thomas Jefferson (1801–1809)
- James Madison (1809–1817)
- James Monroe (1817–1825)
- John Quincy Adams (1825–1829)
- Andrew Jackson (1829–1837)
- Martin Van Buren (1837–1841)
- William Henry Harrison (1841)
- John Tyler (1841–1845)
- James K. Polk (1845–1849)
- Zachary Taylor (1849–1850)
- Millard Fillmore (1850–1853)
- Franklin Pierce (1853–1857)
- James Buchanan (1857–1861)
- Abraham Lincoln (1861–1865)
- Andrew Johnson (1865–1869)
- Ulysses S. Grant (1869–1877)
- Rutherford B. Hayes (1877–1881)
- James A. Garfield (1881)
- Chester A. Arthur (1881–1885)
- Grover Cleveland (1885–1889)
- Benjamin Harrison (1889–1893)
- Grover Cleveland (1893–1897)
- William McKinley (1897–1901)
- Theodore Roosevelt (1901–1909)
- William Howard Taft (1909–1913)
- Woodrow Wilson (1913–1921)
- Warren G. Harding (1921–1923)
- Calvin Coolidge (1923–1929)
- Herbert Hoover (1929–1933)
- Franklin D. Roosevelt (1933–1945)
- Harry S. Truman (1945–1953)
- Dwight D. Eisenhower (1953–1961)
- John F. Kennedy (1961–1963)
- Lyndon B. Johnson (1963–1969)
- Richard Nixon (1969–1974)
- Gerald Ford (1974–1977)
- Jimmy Carter (1977–1981)
- Ronald Reagan (1981–1989)
- George H. W. Bush (1989–1993)
- Bill Clinton (1993–2001)
- George W. Bush (2001–2009)
- Barack Obama (2009–2017)
- Donald Trump (2017–2021)
- Joseph Biden (seit 2021)
- Geboren 1735
- Gestorben 1826
- VS-Amerikaner (Weißer)
- Präsident der Vereinigten Staaten
- Vizepräsident (Vereinigte Staaten)
- Mitglied des Kontinentalkongresses
- Mitglied der Föderalistischen Partei
- Mitglied der American Philosophical Society
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Botschafter (Vereinigte Staaten)
- Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten)