Schroth, Walther

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General der Infanterie Walther Schroth

Ernst Hermann Walther Schroth[1] (fälschlicherweise auch Walter; Lebensrune.png 3. Juni 1882 in Glumbowitz, Kreis Wohlau, Schlesien; Todesrune.png 6. Oktober 1944 bei Wiesbaden oder Bad Nauheim) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie, Kommandierender General eines Armeekorps sowie mehrerer Wehrkreise und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Generalmajor Schroth
Fotomontage mit Ritterkreuz
Unterschrift
General der Infanterie Schroth, im Hintergrund eine BDM-Führerin
„Walther Schroth trat am 27. Februar 1902 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Domänenrats kam dabei zum 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment ‚Graf Kirchbach‘ Nr. 46. Bei diesem wurde er am 23. November 1902 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er dann am 18. August 1903 in seinem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1902 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment ‚Graf Kirchbach‘ Nr. 46 eingesetzt. […] Am 1. April 1908 wurde er dann als Adjutant zum Bezirkskommando Hirschberg versetzt. Ab dem 1. November 1908 wurde er dann als Adjutant des I. Bataillons vom 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment ‚Graf Kirchbach‘ Nr. 46 eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. August 1911 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann zur Kriegsakademie kommandiert. Als Oberleutnant rückte er mit seinem 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment ‚Graf Kirchbach‘ Nr. 46 an die Fronten des 1. Weltkrieges aus. Dort wurde er anfangs als Kompaniechef eingesetzt. Am 8. November 1914 wurde er als solcher auch zum Hauptmann befördert. Am 18. Februar 1915 wurde er dann in den Generalstab versetzt. Dort wurde er dann nacheinander bei der Etappen-Inspektion C, dem V. Armeekorps eingesetzt. Danach kam er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) nacheinander in die Generalstäbe der 4. Infanteriedivision und der 34. Infanteriedivision. Am 22. Mai 1918 wurde er dann als Ia zum Generalstab der 30. Infanteriedivision versetzt. Danach kam er dann noch zum Generalstab vom AOK 2, bevor er zuletzt als Ia im Generalstab der 80. Reservedivision eingesetzt wurde. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er die erste Zeit im Grenzschutz beim II. und V. Armeekorps eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Er wurde an diesem Tag in den Generalstab vom Reichswehr-Gruppenkommando 3 versetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er als Generalstabsoffizier zum Befehlshaber der Infanterie der Reichswehr-Brigade 9 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Generalstabsoffizier zum Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Generalstabsoffizier beim Artillerieführer II in Stettin eingesetzt. Später wurde er zum 6. Infanterie-Regiment nach Flensburg versetzt. Dort wurde er als Chef der 10. Kompanie am 1. April 1923 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er die nächsten Jahre in der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1929 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. März 1929 zum Kommandeur des I. (Hanseatisches) Bataillon vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen ernannt. Am 1. April 1931 wurde er dann zur Infanterieschule nach Dresden versetzt. Dort wurde er dabei zum Leiter des I. Lehrgangs ernannt. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann zum Leiter des II. Lehrgangs an der Infanterieschule Dresden ernannt. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Kommandeur der Infanterieschule Dresden ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1934 zum Generalmajor befördert. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 blieb er weiter Kommandeur der Infanterieschule. Am 1. April 1935 wurde er zum Artillerieführer I in Königsberg ernannt. Damit wurde er bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 automatisch zum Kommandeur der 1. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Generalleutnant befördert. Auch bei seiner Beförderung zum General der Infanterie war er noch Kommandeur der 1. Infanterie-Division in Königsberg. Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre gab er Anfang Februar 1938 sein Kommando ab und wurde zum Kommandierenden General vom Generalkommando XII. Armeekorps in Wiesbaden ernannt. Damit wurde er bis zur Mobilmachung auch Befehlshaber vom Wehrkreis XII. Zu Beginn des 2. Weltkrieges bezog er mit seinem Korps Stellungen im Westen. Vor dem Westfeldzug machte er Urlaub und wurde von General Gotthard Heinrici vertreten. Nach Beginn des Westfeldzuges übernahm er das Korps bei der Schlacht um Frankreich. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach führte er sein Generalkommando zu Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Mittelrussland. Am 9. Juli 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Anfang 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 30. April 1942 wurde er zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden ernannt. Damit wurde er gleichzeitig auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis IV ernannt. Am 1. März 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando XII. Armeekorps in Wiesbaden ernannt. Damit wurde er gleichzeitig wieder zum Befehlshaber vom Wehrkreis XII ernannt. In dieser Stellung wurde er im August 1944 parallel auch Mitglied des Ehrenhofes, welcher die Verwicklung von Offizieren in den Anschlag auf Hitler prüfte und Verdächtige dem Volksgerichtshof zur Aburteilung übergab. Dieser Ehrenhof bestand neben ihm hauptsächlich aus dem Vorsitzenden Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, Generaloberst Heinz Guderian sowie dem Generalleutnant Karl-Wilhelm Specht als aktive Mitglieder. Vertreter waren General der Infanterie Karl Kriebel und Generalleutnant Heinrich Kirchheim.“[2]

Chronologie

Ernst Hermann Walther Schroth II.png
  • 27.2.1902 Eintritt in das 1. Niederschlesische Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ Nr. 46, Posen
  • August 1903 Kompanieoffizier im 1. Niederschlesischen Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ Nr. 46
  • 1.4.1908 Adjutant beim Bezirkskommando Hirschberg/Schlesien
  • 1.11.1908 Adjutant des I. Bataillons des 1. Niederschlesischen Infanterie-Regiments „Graf Kirchbach“ Nr. 46
  • 1.8.1910 Gerichtsoffizier des 1. Niederschlesischen Infanterie-Regiments „Graf Kirchbach“ Nr. 46
  • 1.10.1912 zur Kriegsakademie kommandiert
  • 2.8.1914 Kompaniechef im 1. Niederschlesischen Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ Nr. 46
  • 28.9.1914 im Generalstab der Etappeninspektion der Armeeabteilung „Strantz“
  • 18.2.1915 in den Generalstab versetzt; nacheinander bei der Etappen-Inspektion C und dem V. Armeekorps; dann nacheinander Ia der 4. Infanterie-Division und der 34. Infanterie-Division
  • 6.5.1916 im Generalstab des I. Armeekorps
  • 6.8.1917 Ia im Generalstab der 34. Infanterie-Division
  • 18.12.1917 Offizier z. b. V. im Generalstab der 2. Armee
  • 12.4.1918 Ia im Generalstab der 80. Reserve-Division
  • 17.1.1919 im Generalstab des II. Armeekorps
    • 1919 im Grenzschutz Ost beim II. und V. Armeekorps
  • 1.10.1919 im Generalstab des Reichswehr-Gruppenkommandos 3 unter Generalleutnant Ludwig von Estorff, Kolberg
  • 16.5.1920 im Generalstab der Reichswehr-Brigade 9, Schwerin, des Übergangsheeres
  • 1.10.1920 im Generalstab der 2. Division, Stettin
  • 1.10.1921 Generalstabsoffizier beim Artillerieführer II, Stettin
  • 1.1.1923 Chef der 10. Kompanie des 6. Infanterie-Regiments, Flensburg
  • 1.10.1925 in die Heeresausbildungs-Abteilung (T 4) das Reichswehrministeriums, Berlin, versetzt
  • 1.3.1929 Kommandeur des I. (Hanseatischen) Bataillons des 16. Infanterie-Regiments, Bremen
  • 1.4.1931 Leiter des I. Lehrgangs an der Infanterieschule Dresden
  • 1.10.1931 Leiter des II. Lehrgangs an der Infanterieschule Dresden
  • 1.10.1933 Kommandeur der Infanterieschule Dresden
  • 1.4.1935 Artillerieführer I, Königsberg
  • 15.10.1935 Kommandeur der 1. Infanterie-Division, Königsberg
  • 4.2.1938 Kommandierender General des XII. Armeekorps und (bis 26.08.1939) Befehlshaber im Wehrkreis XII, Wiesbaden
    • 9.4.1940 bis 17.6.1940 Urlaub (Stellvertreter Gotthard Heinrici)
    • 23.12.1941 abwesend wegen Krankheit; aus dem Kriegstagebuch (KTB) des XII. Armee-Korps: „13.00 Uhr Generalleutnant Heinemann (Höherer Arko 302) eingetroffen – mit der Führung des Korps beauftragt. 15.00 Uhr Der Herr Kommandierende General, General der Infanterie Schroth, verabschiedet sich von seinem Stabe.“
  • 19.2.1942 Führerreserve
  • 30.4.1942 Kommandierender General des Stellvertretenden Generalkommandos IV. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis IV, Dresden
  • 1.3.1943 Führerreserve
  • 1.5.1943 Kommandierender General des Stellvertretenden Generalkommandos XII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis XII, Wiesbaden
  • 2.8.1944 zugleich Mitglied des Ehrenhofes des Heeres

Tod

Am Nachmittag des 6. Oktober 1944 befand sich General der Infanterie Schroth auf einer Dienstfahrt, als sein Fahrzeug entweder bei Wiesbaden oder bei Bad Nauheim in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde. Er wurde schwer verletzt und erlitt einen tödlichen Riß der Hauptschlagader (Aorta). Er ruht auf der Kriegsgräberstätte des Alten Südfriedhofs in Wiesbaden; Endgrablage: Grab 3.

Familie

Walthers Eltern waren der Domänenrat Hermann Schroth und dessen gemahlin Klara, geb. Kluge. Sein jüngerer Bruder war der Generalmajor der Luftwaffe Günther Schroth (Lebensrune.png 6. April 1894 in Glumbowitz), der im Endkampf um Deutschland am 8. April 1945 schwer verwundet wurde und am 2. Juni 1945 im Lazarett Bloemendahl/Holland verstarb. Am 23. Juni 1906 heiratete Leutnant Schroth seine Verlobte Käthe Hedemann, aus dieser Ehe sind drei Kinder, ein Sohn und zwei Töchter entsprossen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Vollständiger Name und Schreibweise von „Walther“ bestätigen sowohl die Generalskarte als auch die Sterbeurkunde (StA Wiesbaden Nr. 2494/1944) und der Grabstein.
  2. Schroth, Walter, Lexikon der Wehrmacht
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S. 116
  4. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 685, ISBN 978-3-938845-17-2