Springer, Heinrich

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Heinrich „Hein“ Adolf Leopold Springer (Lebensrune.png 3. November 1914 in Kiel; Todesrune.png 27. Oktober 2007 in Oelixdorf) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Sturmbannführer der Waffen-SS und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg sowie ein Opfer der Siegerjustiz und Ingenieur in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Von links: Leo Drossel, Heinrich Liebe, Hans Krohn, Franz Hahne (Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes) und Heinrich „Hein“ Springer, 1942

Heinrich Springer besuchte die Meldorfer Gelehrtenschule, ein Gymnasium im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Während seiner Schul- bzw. Lehrzeit zum Maurer war er begeisterter HJ-Führer, anschließend studierter er Bauingenieurwesen.

SS

Am 1. November 1937, nach seinem Reichsarbeitsdienst, trat er der SS-Verfügungstruppe bei (schon seit 1936 SS-Mitglied; SS-Nr.: 291.007; NSDAP-Nr.: 3.707.886) und diente als Schütze zuerst bei der 2. SS-Standarte „Germania“ (3. Sturm), dann bei der 3. SS-Standarte „Der Führer“ (11. Sturm). Nach dem Beitritt Österreichs und der Befreiung des Sudetenlandes wurde er vom 15. November 1938 bis 15. August 1939 zum 7. Friedensjunkerlehrgang an der SS-Junkerschule Bad Tölz kommandiert. Als Standartenoberjunker kam er am 16. August 1939 zum Zugführerlehrgang nach Dachau, den er am 15. Oktober 1939 erfolgreich absolvierte. Er wurde er am 23. Oktober 1939 als Zugführer zum 2. Sturm/Leibstandarte „Adolf Hitler“ versetzt und dort im November zum SS-Untersturmführer befördert.

Zweiter Weltkrieg

Heinrich (Hein) Springer III.jpg
Springer an der Spitze seiner Kompanie
Von links: Sepp Dietrich, Gerd Bremer, Heinrich Springer und Kurt Meyer
Fritz Witt im Jahre 1944, an seinem 36. Geburtstag im Schloß Tillieres, wo er sein Hauptquartier eingerichtet hatte. Links neben ihm ist der Ritterkreuzträger Heinrich Springer, Witts Divisionsadjutant, zu sehen. Zwei Wochen nach dieser Aufnahme fiel Witt bei der Schlacht um Caen.

Als Zugführer im Westfeldzug 1940, inzwischen beim 1. Sturm/I. Sturmbann, wurde ihm das Eisernes Kreuz 2. Klasse für seine Leistungen vor Dünkirchen verliehen, im September 1940 wurde er zum SS-Obersturmführer befördert. Ebenfalls kämpfte er im Balkanfeldzug, dann trat die Leibstandarte zum Unternehmen „Barbarossa“ an. Als Adjutant des I. Bataillons/SS-Infanterie-Regiment (mot.) „LSSAH“ wurde er mit dem EK 1. Klasse ausgezeichnet, als er einen Stoßtrupp hinter die feindlichen Linien führte, mit dem Auftrag, den Kontakt zum III. Armeekorps (mot.) unter Eberhard von Mackensen wieder herzustellen. Im November 1941, inzwischen SS-Hauptsturmführer und Führer der 3. Kompanie/SS-Infanterie-Regiment (mot.) „LSSAH“, wurde er schwer verwundet, als seine Männer und er eine wichtige Eisenbahnbrücke bei Rostow am Don eroberten und gegen weit überlegene Kräfte zuerst hielten, um einen Brückenkopf über den Don zu bilden. Springer wurde abtransportiert – seine schwer angeschlagene Kompanie mußte am nächsten Tag die Brücke räumen – und erfuhr im Januar 1942, noch im Lazarett liegend, das er zum Goldenen Verwundetenabzeichen auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen bekommen hatte.

Nach seiner Genesung kehrte er zurück und wurde Chef der 1. Kompanie. In dieser diente auch SS-Untersturmführer Wolf Gustav Ernst Berger ( Februar 1943), Sohn des SS-Gruppenführers Gottlob Berger. Springer wurde im Februar 1943 durch Granateinschlag während der Schlacht bei Charkow erneut schwer verwundet. Während seiner Genesung wurde er am 21. Juni 1943 zum SS-Sturmbannführer befördert und am 1. Oktober 1943 als Divisions-Adjutant (IIa) zur 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ unter Fritz Witt und später Kurt Meyer versetzt. Als solcher war er auch für die Ausbildung der noch sehr jung zugeführten Offizieranwärter und Offiziere der Division zuständig, immer wieder mußte er Offiziere beantragen, auch Fachoffiziere, die dann vom Heer kamen, bei der Waffen-SS Dienst taten, aber ihre jeweilige Heeresuniform beibehielten.

Seit dem 11. Mai 1944 war er im Persönlichen Stab Reichsführer-SS Wenige Tage vor der Invasion in der Normandie und den schweren Kämpfen, in denen die SS-Division „HJ“ in Caen und im Kessel von Falaise schwerste Verluste erlitt, wurde Springer am 1. Juni 1944 Verbindungsoffizier der Waffen- SS beim Wehrmachtsführungsstab im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) (Alfred Jodl unterstellt) und hatte diese Dienststelle bis 28. August 1944 inne. Am 30. August 1944 wurde er Generalfeldmarschall Walter Model, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B, bis 4. Februar 1945 als Erster Ordonnanzoffizier (O1) unterstellt. Als solcher nahm er an den Kämpfen um die Operation Market Garden bei Arnheim sowie an der Ardennenoffensive teil. Am 6. Februar 1945 wurde er dann Erster Ordonnanzoffizier des Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel unter Reichsführer-SS Heinrich Himmler. Am 27. Mai 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft.

Verwundungen

Von links: Heinrich „Hein“ Springer, Fritz Witt, Albert „Papa“ Schuch (1890–1960) und Hubert Meyer, Frankreich 1944
  • 10.6.1940 verwundet
  • 21.6.1940 verwundet
  • 15.10.1941 verwundet
  • 18.11.1941 verwundet
  • 21.11.1941 erheblich verwundet an der Eisenbahnbrücke vor Rostow
  • 12.2.1943 schwer verwundet in Charkow

Chronologie

Walter Model im Gespräch mit Eugen Meindl an der deutschen Westfront, O1 (Erster Ordonnanzoffizier) Heinrich Springer mit Aktentasche
  • 1931–1932 Besuch des Gymnasiums in Meldorf
  • 1.10.1932 Ausbildung zum Maurer (Kiel)
  • Oktober 1932 Mitglied der HJ
    • HJ-Führer; Führer des Jungvolk-Fähnleins „Nord" (HJ-Gefolgschaft Kiel-Mitte)

1934–1937 Besuch der Staatsbauschule Eckernförde (Ausbildung zum Bauingenieur)

Zweiter Weltkrieg

Nachkriegszeit

  • 27.5.1945 Aufenthalt in Mariengaard
  • 27.5.1945 englische Gefangenschaft
  • 1945–1946 Internierungslager Neuengamme
  • Februar 1946 geglückte Flucht
  • 1946 Verhaftung
  • 4.9.1946–6.5.1947 Internierungslager Bad Nenndorf
  • 6.5.1946–14.12.1947 Internierungslager Recklinghausen
  • 1947 Spruchkammerverfahren
  • 3.12.1947 Verurteilung zu 9 Monaten Haft
  • 1947–1948 Internierungslager Fischbek
  • 1948 Auslieferung nach Belgien
  • April 1948 Rückführung nach Deutschland
  • April 1948 Gefängnis Altona/Hamburg
  • 13.4.1948–17.6.1948 Zeuge im (2.) Bad Nenndorf-Prozeß
  • 1948 Internierungslager Fallingbostel
  • 25.6.1948 Entlassung aus der Internierungshaft
  • 1.9.1948–30.6.1952 Hochbau-Ingenieur in Kiel
  • 15.11.1952 Bauingenieur in Itzehoe
  • 12.1977 Technischer Angestellter in Schleswig-Holstein

Tod

SS-Sturmbannführer a. D. Heinrich „Hein“ Springer verstarb im Oktober 2007 eine Woche vor seinem 93. Geburtstag. Er lebte zuletzt mit seiner Gemahlin Ursula in der Horststraße 7 in Oelixdorf (nach anderen Quellen in einem Pflegeheim des Ortes), beide waren 2007 sehr krank geworden. Ursula ist ihm vorausgegangen. Das Paar hinterließ ihre Kinder und neun Enkelkinder. Seine Tochter schrieb:

„Heinrich Springer zählt zu der Generation, die nicht nur übermenschliche Leistungen nach der Machtergreifung am 30. Januar 1933 und im Zweiten Weltkrieg vollbrachte, sondern trotz der Millionenopfer an den Fronten, der Bevölkerungsverluste durch den Bombenterror und der Vertreibungs-Verbrechen, den unerschütterlichen Willen zu überleben und die Kraft aufbrachte, das zerstörte Nachkriegsdeutschland wieder mit aufzubauen. Angesichts der bitteren Enttäuschung durch die Niederlage, der mehrfachen Teilung des Vaterlandes und des Raubes großer Gebiete durch die Sieger, trotz der Besatzungsmächte im eigenen Haus, ist es gelungen, mit Tatkraft und Selbstbewußtsein einen Neuanfang im Innern zu beginnen und Deutschland auch auf internationaler Ebene, entgegen den Lügen und Verleumdungen, wieder Achtung und Gewicht zu verschaffen.“

Familie

Am 22. Dezember 1939 heiratete Springer, Sohn von Adolf Wilhelm Springer und dessen Gattin Hermine Elise, geb. Schröck, seine Verlobte Ursula Puchert, mit der er beinahe den Rest seines Lebens verbringen sollte und die ihm auch in den schweren Jahren des Krieges und der Gefangenschaft stets treu zur Seite stand. Aus der Ehe sind (mindestens) vier Kinder entsprossen, die Mädel Anke, Güda und Helga sowie Sohn Herwig.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Werke (Auswahl)

  • Stationen eines Lebens in Krieg und Frieden – Zeitgeschichtliches Zeugnis des SS-Sturmbannführers und Ritterkreuzträgers der Leibstandarte SS Adolf Hitler, DVG Deutsche Verlagsgesellschaft, 1996, ISBN 9783920722405