Svoboda Edler von Asticotal, Hubert

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Oberst d. R. Dr. Ing. Hubert (von) Svoboda Edler von Asticotal

Hubert Ferdinand Ernst Svoboda,[1] seit 1917 Svoboda Edler von Asticotal (Lebensrune.png 29. Dezember 1897 in Lemberg, Galizien, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 1. Oktober 1976 in Kapstadt, Südafrika), war ein deutscher Offizier der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr, der Freikorps und der Wehrmacht, zuletzt Oberst der Reserve der Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Ausbildung und Militär

Der galiziendeutsche Hubert Svoboda wurde 1897 in Lemberg (Königreich Galizien und Lodomerien Kronland) in der Donaumonarchie als Sohn eines Berufsoffizieres geboren. Als der Erste Weltkrieg ausbrach bestand er seine Kriegsmatura und trat der k. u. k. Armee bei.

Erster Weltkrieg

Als Fähnrich der Reserve kam er zum Artillerie-Regiment seines Vaters. 1915 wurde er an die Technische Militärakademie in Mödling kommandiert, wurde am 18. August 1917 zum Leutnant befördert und kämpfte mit der Artillerie in Polen, dem Russischen Kaiserreich und Italien. Er war im Großen kroeg hochdekoriert, wie die zwei Reihen der Feldspange im Bild aus 1945 aufzeigen.

Freikorps

Nach der Kapitulation wurde er von Deutschösterreichischen Volkswehr (Vorläufer des Bundesheeres), im Frühjahr 1919 trat Svoboda Edler von Asticotal, der ein glühender deutscher Patriot war, dann dem Freikorps „von Epp“ bei. Nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik und des Terrors der Spartakisten kehrte er zum Militärdienst zurück, wurde am 12. September 1919 zum Oberleutnant befördert und schied aus dem aktiven Militärdienst aus.

Zwischenkriegszeit

Die kurze Zeit in München ließ ihn nicht mehr los, er hatte sich in die Stadt an der Isar verliebt und reiste 1920 dorthin. An der Ludwig-Maximilians-Universität studierte er dann Chemie und Ingenieurwesen, anschließend promovierte er zum Dr. Ing. 1927 war er dann wieder in Österreich und wurde Mitglied der Heimwehr im Bund der österreichischen Selbstschutzverbände, um den um sich greifenden marxistischen Terror zu bekämpfen. Als im September 1930 der Bundesführer der Heimwehren, Ernst Rüdiger Starhemberg, zu einer Regierungsbeteiligung durchrang und durch setzte, daß sich die Heimwehren, die stets ein erklärter Gegner des Parlamentarismus gewesen waren, unter der Bezeichnung „Heimatblock“ an den Nationalratswahlen des Jahres 1930 beteiligten, verlies Hubert von Svoboda die Organisation tief enttäuscht. Er war deutschnational und ein entschiedener Gegner einer „österreichischen Republik“. Nun konzentrierte er sich auf seine berufliche Karriere und seine kleine Familie.

Der Beitritt Österreichs 1938 erfüllte Svoboda Edler von Asticotal mit großem Glück. Gleich im März des Jahres meldete er sich als Reserveoffizier der Wehrmacht und wurde als Hauptmann der Reserve und Flakoffizier bei der Luftwaffe angenommen. Bei der Wehrmacht wurde er vorwiegend als Hubert Edler von Svoboda oder nur „Hubert von Svoboda“ geführt. Im August 1938 gehörte er verwaltungstechnisch zum Flak-Regiment Linz, das im November 1938 in Flak-Regiment 38 (Luftgau-Kommando XVII) umbenannt wurde. Im August 1939 wurde er aktiviert und als Batteriechef in der I. Abteilung/Flak-Regiment 38 (gem. mot.) verwendet.

Zweiter Weltkrieg

Die I. Abteilung unterstand dem Luftgaukommando XVII und unterstützte die 5. Panzer-Division während des Polenfeldzuges. Anschließend lag die Abteilung in Regensburg und nahm im am Westfeldzug 1940 unter dem Stab des Flak-Regiments 102 unter dem I. Flakkorps teil. Hauptmann d. R. von Svoboda wurde am 10. Mai 1940, dem ersten Tag des Feldzuges, verwundet. Er kam ins Lazarett und zur Genesung noch ins Reserve-Lazarett nach München. Anschließend wurde er zur Flakartillerie-Schule V in Baden (Wien) kommandiert, wurde am 27. Juli 1940 zum Major d. R. befördert und am 14. August 1940 zum Kommandeur der I. Abteilung/Flak-Regiment 7 ernannt.

Er diente auch in den Flak-Regimentern 33 und 103, wurde am 14. Mai 1941 Kommandeur des Flak-Ersatz-Bataillons 643, wurde im September 1942 Kommandeur des schweren Flak- Bataillons 133 und im November 1942 zum Flak-Regiment 44 kommandiert. Am 17. November 1942 wurde er Kommandeur der schweren Flak-Abteilung 643, war anschließend Kommandeur der schweren Flak-Abt. 133 (bis 20. Februar 1943) und wurde dann zum Kommandeur der schweren Flak-Abteilung 353 ernannt. Am 1. April 1943 wurde er zum Oberstleutnant der Reserve befördert.

Am 25. August 1943 wurde Oberstleutnant Hubert Edler von Svoboda Kommandeur des Flak-Regimentes 46 und übernahm ab November 1943 die schwere Aufgabe, das Regiment neu aufzustellen, nachdem die I. Abteilung – I./Flak-Regiment 46 (gem. mot.) – im Mai 1943 in Tunesien vernichtet wurde. Bei der Abwehr der Operation Market Garden führte er die Flak-Kampfgruppe „von Svoboda“ oder auch Flak-Brigade „Swoboda“ mit 15 Batterien (darunter SS-Flak-Batterie 102 des II. SS-Panzer-Korps) und 2.140 Männer gegen die Luftlandeinvasion des Feindes. Die Ad-hoc-Kampfgruppe mit 2, 3,7, aber hauptsächlich 8,8-cm-Flak bewährte sich glänzend.

Mit Wirkung vom 1. Dezember 1944 wurde er zum Oberst d. R. befördert. Am 7. Dezember 1944 (nach anderen Quellen schon am 28. Oktober 1944) gab er das Kommando des Regimentes an Oberst Wilhelm Surwald und übernahm das auf Brigadestärke angewachsenen Flak-Regiment 123, auch bekannt als „Flakgruppe Dänemark“ der Luftflotte Reich. Als Kommandeur des Regimentes geriet er am 8. Mai 1945 in alliierte Kriegsgefangenschaft.

Kriegsgefangenschaft

In der britische Kriegsgefangenschaft wurde gegen ihn dann von der VS-amerikanischen Armee als „Kriegsverbrecher“ ermittelt. Die Flak hatte einen Tiefflieger der USAAF abgeschossen, der Minuten zuvor einen zivilen Reisezug angegriffen hatte und zahlreiche Passagiere ermordet hatten. Der feindliche Terrorflieger wurde, nachdem er mit dem Fallschirm abgesprungen war, von Zivilisten aufgegriffen und schwer verprügelt. Nun sollte Oberst von Svoboda, in dessen Verantwortungsbereich dies geschah, dafür die Verantwortung übernehmen, Zu einer Verhandlung kam es nie, dennoch wurde er erst 1949 aus der Gefangenschaft entlassen.

Nachkriegszeit

Nachdem der Sohn schon 1950 ausgewandert war, entschied sich das Ehepaar Svoboda Edle von Asticotal nach Südafrika auszuwandern, wo er Großlandbesitzer und Jäger wurde. Es ist unklar, ob Südafrika oder südliches Afrika, denn Sterbeort und Grabstätte sind in verschiedenen Ländern. Möglich ist, daß sie nach Südafrika umsiedelten, aber auch Namibia erscheint möglich. Ggf. befand sich Hubert von Svoboda bei seinem Ableben 1976 nur auf einer Reise in Kapstadt.

In Afrika verwendete er zumeist als Familiennamen „von Svoboda“, in den Akten Südafrikas bezüglich seines Todes werden er und seine Gemahlin dagegen als Svoboda von Asticotal geführt, „Edler“ taucht jedoch nicht mehr auf.[2]

Tod

Hubert und Erna von Svoboda, Grabstätte in Windhuk

Oberst d. R. a. D. Hubert Svoboda Edler von Asticotal verstarb 1976 in Kapstadt (Westkap) und ruht in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Erna und seiner Schwiegermutter Elisabeth Diebler (1875–1967) auf dem Hauptfriedhof in Windhuk (Pionierspark) im ehemaligen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika (Namibia).

Familie

Hubert von Svobodas Vater war Ferdinand Svoboda[3] (katholisch) aus Hohenmauth in Böhmen, Absolvent der Theresianischen Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt, Offizier der Gemeinsamen Armee und zuletzt Oberst der k. u. k. Armee und Kommandeur der 17. Feldartillerie-Brigade bei der 17. Infanterie Truppendivision (unter Feldmarschall-Leutnant Vinzenz Ströher)im Ersten Weltkrieg, der vom Kaiser Österreichs am 7. Januar 1917 in den Adelsstand erhoben wurde mit dem Prädikat „Edler von Asticotal“.[4] Der korrekte Nachname wäre Svoboda Edler von Asticotal, in Österreich manchmal auch Edler von Svoboda, in Deutschland führte dies zuweilen zu nur von Svoboda oder gar zu von Svoboda Edler von Asticotal, wobei „Svoboda“ gelegentlich Swoboda geschrieben wurde.

Huberts Bruder war Gustav von Svoboda Edler von Asticotal, im Ersten Weltkrieg Offizier der k. u. k. Luftfahrttruppe und zuletzt als Hauptmann der Reserve Kommandant der Ballonkompanie Nr. 17 in Visna.

Hubert von Svoboda heiratete 1928 seine Verlobte Erna Elizabeth Margarete Diebler (1908–1987). Ihr Sohn war der renommierte Künstler Alexander „Alex“ von Svoboda (Lebensrune.png 16. April 1929 in Lambach, Oberösterreich), der, nachdem er, wie er berichtete, mit „15 Jahren in selbstaufopferischer Absicht als Soldat dienen mußte“, mit der Panzerfaust feindliche Kampfwagen zerstörte, miterleben mußte, wie Schulkameraden vom Gymnasium vom abgeschlachtet wurden, dann zum Zweck der Zwangsarbeit von der „Roten Armee nach Sibirien verschleppt wurde“, flüchtete, sich „6.000 Meilen nach Österreich durchschlagen konnte“, um dann Übersetzer für George S. Patton und später Kunstgestalter von Krankenhäusern und Kirchen im Auftrag der VS-amerikanischen Armee zu werden.[5][6] Festzustehen scheint, daß Alex von Svoboda 1950 nach Kanada auswanderte, in der dortigen Kunstwelt zur Berühmtheit wurde, es zu Wohlstand sowie zu einer Ehefrau und vier Kindern brachte.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Der Landser“, Nr. 2782 („Totentanz in Steinau“) Rubrik: Ritterkreuzträger der Luftwaffe

Fußnoten

  1. vereinzelte Quellen verzeichnen die Reihenfolge als Hubert Ernst Ferdinand
  2. Cape Town Maseti Files
  3. Nicht mit Generalmajor (Titlar) Franz Swoboda Edler von Gustenau (1845–30.3.1918) zu verwechseln
  4. Vgl. Hans von Stratowa: Wiener Genealogisches Taschenbuch, Band V, Wien 1933 (Wappen im Band VI, 1934)
  5. Christopher J. Rutty: Unraveling the Mystery of the Connaught Mural – Alexander von Svoboda and the Building 83 Mosaic
  6. Zeitungsartikel mit kurzem Lebenslauf