Deutsche Freiheit

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Das Hermannsdenkmal als Symbol deutschen Freiheitswillens zu Ehren des Befreiers Germaniens und dessen Freiheitskämpfern

Deutsche Freiheit beschreibt die tiefe, innere Sehnsucht des Deutschen Volkes nach Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Einigkeit seit der Hermannsschlacht kurz nach der Zeitenwende bis lange nach den Befreiungskriegen (→ Deutsche Erhebung) im Kampf gegen das Joch des Franzosentums zur Wiedererlangung der Reichsherrlichkeit, ohne die Schwäche der Kleinstaaterei und Ausländerei.

Erläuterung

Hegels Bekenntnis.jpg

Die Deutschen aller deutschen Länder Europas wollen frei von fremdbestimmtem Joch sein, tun sich jedoch mit dem Begriff „Freiheit“ und dessen Erzwingung zuweilen schwer. Das unabdingbare Bedürfnis nach deutscher Einigkeit und Recht und Freiheit wird auch im Text des Liedes der Deutschen behandelt. Auch die deutschen Burschenschaften heben den unermeßlichen Wert von Ehre, Freiheit und Vaterland deutlich hervor.

„Die deutsche Freiheit ist himmelweit von der unserer Gegner verschieden / Unsere Freiheit wurzelt in der eigenen Brust, in der Freiheit eines Christenmenschen, wie Luther sie uns gelehrt hat / Wir wollen unbeirrt durch öffentliche Meinung oder durch Druck von oben oder unten unseren eigenen Weg gehen, nur unserem Gott verantwortlich und unserem Gewissen / Aufbau auf dem Werke Goethes und Bismarcks / Nur wenn es uns Deutschen gelingt, diese unsere innere Freiheit gegenüber den verlockenden Sirenenrufen des Auslandes, die uns zur Demokratie herüberziehen wollen, bewahren, nur dann sind wir berufen, die Pfeiler einer neuen Welt zu bilden und die rückständige Zivilisation Westeuropas im Zeichen der freien Persönlichkeit zu schlagen.“Gustav Roethe[1]

In der Bundesrepublik Deutschland wird das natürliche Streben nach Freiheit, Selbstbestimmung und nationaler Einigung zum Wohl des eigenen Volkes als „Radikalismus“ und Chauvinismus abgewertet, während der Einsatz für die vermeintliche Freiheit der (nach eigenem Gutdünken proklamierten) „unterdrückten Völker“ anderer Herren Länder unreflektiert als „vorbildhafte Heldentat“ gewertet wird.

„Die deutsche Freiheit“ von Friedrich Herold.jpg

Ständische Libertät

VÖLKISCHER BEOBACHTER No. 85, 9. Juli 1925, Der Terror über die deutsche Freiheitsbewegung.jpg

Die „Ständische Libertät“ (auch: Teutsche Libertät, Teutsche Freiheit oder libertas Germaniae) ist ein Kampfbegriff und Schlagwort aus der politischen Geschichte des frühmodernen Deutschlands Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts.

„Die Reichsstände argumentierten fortan stets mit der deutschen (oder ständischen) Libertät, wenn sie Alleinherrschaftsbestrebungen witterten: Das Reich besitze alte, die Freiheit sichernde Grundgesetze, es regiere sich selbst und sei niemandem unterworfen – auch nicht dem eigenen Kaiser.“ — Georg Schmidt

Die Rede von der deutschen oder ständischen Freiheit (→ Ständeordnung) entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten zu einem bedeutsamen Bestandteil der politischen Kultur des frühmodernen Deutschlands. Im Laufe des 17. Jahrhunderts erfuhr sie eine allmähliche inhaltliche Erweiterung, weil der Freiheitsanspruch von seiten der Gelehrten zunehmend auf die Untertanen der Landesfürsten ausgeweitet wurde. So wurde aus der libertas Germaniae der Humanisten eine libertas Germanorum („Freiheit der Deutschen“), die, vor allem im Rechtsdenken der späten Reichspublizisten, eine quasi rechtsstaatlich-grundrechtsähnliche Denkhaltung seiner Zeit voraus darstellte.

Gedichte (Auswahl)

Die deutsche Freiheit

„Die deutsche Freiheit“ ist ein Gedicht von Friedrich Herold, welches zum ersten Mal 1865 in „Die Gartenlaube – Illustrirtes Familienblatt“ (Verlag von Ernst Keil), Heft 7 auf Seite 101 erschienen ist:


Die deutsche Freiheit.


Ein Kind der Wälder mit dem Mark der Eichen,
Wuchs sie heran in blut’gen Schlachtenschauern,
Erstürmt der Weltbezwinger stolze Mauern
Mit deutscher Kraft und trat auf Römerleichen.


Dann, nach Jahrhunderten, seht ihr sie trauern
Auf deutscher Städte Schutt mit düsterm Reigen,
Doch bald empor in Jugendschönheit steigen
Und aller Zeiten Stürme überdauern.


Und sie, die starke, die jahrtausendalte,
Die Freiheit, meint ihr, werde nun vergehen
Vor eurem Wort, vor eures Athems Wehen?


Habt Acht, daß sie ihr Banner nicht entfalte,
Vor dem, umrauscht vom Sturmwind der Gedanken,
Die Burgen fallen und die Berge wanken!

Weitere Gedichte

Auswahl deutscher Freiheitsbewegungen (Bünde, Organisationen)

  • Deutsche Einheits- und Freiheitsbewegung, 1800 bis 1848
  • Deutscher Freiheitsbund (DFB), durch Rittergutsbesitzer und Bundesführer Eberhard Friedrich Hermann von Brockhusen-Langen (1869–1939; Präsident der Guido-von-List-Gesellschaft; Großmeister des Germanenordens) und Friedrich Wilhelm von Bodungen
  • Deutschvölkische Freiheitsbewegung (DVFB), ab 1925
  • Großdeutscher Freiheitsbund, ab Frühjahr 1928 unter dem 1890 geborene Verleger und Wochenblattherausgeber („Echo Germania“) Adolf Schmalix
  • Christlich-deutsche Bewegung (CdB), ab 1930 u. a. durch Walter Wilm, Landesbischof Professor Dr. Heinrich Rendtorff, Berliner Domprediger Bruno Doehring, Ewald von Kleist–Schmenzin und Detlev von Arnim-Kröchlendorff
    • „Wir glauben, daß Gott der Herr die deutsche Freiheitsbewegung geweckt und gerufen hat, ihr Liebe und Treue, Opferwilligkeit und Kampfesmut und Hoffnung geschenkt hat, um dafür zu kämpfen, daß das deutsche Volk seine ihm von dem Herrn der Geschichte anvertraute Sendung erfüllen kann.“
  • Deutsche Gemeinschaft (DG), 1949 bis 1965
  • Die Deutsche Freiheitsbewegung e. V. (DDF), ab 1983

Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte

Die „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte“ wurde 1974 auf Anregung des damaligen Bundespräsidenten Gustav W. Heinemann im Rastatter Schloß eingerichtet. Mit Dokumenten, Bildern, Objekten sowie Ton- und Filmmaterial wird ein lebendiger Eindruck des schwierigen und mutigen Kampfes für Freiheit und Einheit vermittelt. Die Dauerausstellung gibt einen Einblick in Vorgeschichte, Erfolge und Ende der Befreiungskriege, der Revolution von 1848/49 sowie auch über die Freiheitsbewegungen gegen die SED-Diktatur in der DDR von 1949 bis 1989.

Zitate

  • „Deutschland steht auf; der preußische Adler erweckt in allen treuen Herzen durch seine kühnen Flügelschläge die große Hoffnung einer deutschen, wenigstens norddeutschen Freiheit. Meine Brust [Kunst] seufzt nach ihrem Vaterlande – laß mich unwürdiger Jünger sein! Ja, liebster Vater, ich will Soldat werden. Ich will das hier gewonnene glückliche und sorgenfreie Leben mit Freuden hinwerfen, um, sei's auch mit meinem Blute, mir mein Vaterland zu erkämpfen. Jetzt ist es, bei Gott, ein würdiges Gefühl, das mich treibt. Jetzt ist es die mächtige Überzeugung, daß kein Opfer zu groß sei für das höchste menschliche Gut, für seines Volkes Freiheit.“Theodor Körner am 10. März 1813 an seinen Vater
  • „Deutsche Freiheit lebet nur im Liede. Deutsches Recht – es ist ein Märchen nur! Deutschlands Wohlfahrt ist ein Friede voll von Willkür und Zensur! Drum zieh'n wir aus dem Vaterlande, kehren nie und nimmer mehr zurück. Suchen Freiheit uns im fremden Lande: ‚Freiheit‘ ist nur Leben – ist nur Glück!“August Heinrich Hoffmann von Fallersleben[2]
  • „Deutsche Freiheit, deutscher Gott, deutscher Glaube ohne Spott, deutsches Herz und deutscher Stahl sind vier Helden allzumal.“ — Auszug aus „Deutscher Trost“ von Ernst Moritz Arndt
  • „Es lebe das freie, das einige Deutschland! Hoch leben die Polen, der Deutschen Verbündete! Hoch leben die Franken, der Deutschen Brüder, die unsere Nationalität und unsere Selbständigkeit achten! Hoch lebe jedes Volk das seine Ketten bricht und mit uns den Bund der Freiheit schwört! Vaterland – Volkshoheit – Völkerbund hoch!“ — Phillip Jakob Siebenpfeiffer bei seiner Eröffnungsrede anläßlich des Hambacher Festes
  • „Das Deutsche Volk ist zur Freiheit geboren. Nach dem Willen seiner Feinde soll es aus der Geschichte gehen – verderben. Es widersteht aber dem fremden Willen. Seine Ehre ist es, lieber im Kampf zu sterben als in der Sklaverei zu überleben.“Horst Mahler

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Gustav Roethe (1859–1926) war ein deutscher Mediävist und Professor für Deutsche Philologie in Göttingen und Berlin. Politisch lehnte Roethe schon vor 1914 den Parlamentarismus, aber auch das Frauenstudium ab. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er als vehementer Gegner der Weimarer Republik auf und engagierte sich in der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Die deutsche Freiheit äußert sich – nach Roethe – nicht in Demokratie und Meinungsfreiheit. Die Westmächte England und Frankreich reden zwar verführerisch, sind aber im Vergleich zu Deutschland rückständige Nationen, auf ihre Verlockungen soll Deutschland nicht hereinfallen.
  2. Hoffmann von Fallersleben befand sich auf der Flucht vor den staatlichen Verfolgern, war verbittert und zynisch. Im Lied der Deutschen schlug das jedoch in vaterländische Hoffnung und Sehnsucht um.