Universitäten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation

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Die Universitäten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sind die Hochschulen des Ersten Reiches, welche vom römisch-deutschen Kaiser den Status einer Universität erhalten haben (zumeist mit päpstlicher Bulle). Die im Jahre 1806 gegründete „Deutsche Technische Hochschule Prag“ oder das 1862 gegründete baltendeutscheRigaische Polytechnikum“ gehören (im Gegensatz zur Universität Dorpat) schon zeitlich nicht in diese Liste. Ebenso werden zahlreiche hochschulähnliche Einrichtungen (akademische Gymnasien), wie z. B. die 1529 gegründete „Gelehrtenschule des Johanneums“ in Hamburg, in dieser Liste nicht als Universitäten des Heiligen Römischen Reiches qualifiziert.

Liste

Heinrich von Friemar (auch: Henricus de Alemannia; 1245–1340) vor seinen Schülern; Buchmalerei aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Disputation mit Stundenglas um 1500 im Collegium Sapientiae (Freiburg im Breisgau)
Universitätslehrer in Deutschland, umgeben von seinen Studenten in vornehmer Kleidung; aus: Emil Reickes „Lehrer und Unterrichtswesen in der deutschen Vergangenheit“, Verlag Diederichs, Leipzig 1901.
Promotion an der Universität Altdorf im 17. Jahrhundert
  • Neapel 1224 (Universität Neapel „Friedrich II“)
    • Gegründet wurde die Hochschule von Friedrich II. und war die erste staatliche Universität Europas. Schon die 1088 gegründete Universität in Bologna war von Deutschen beeinflußt. Viele Professoren und Studenten stammten aus dem Reich im Norden, im Jahr 1158 erhielt die Universität von Friedrich Barbarossa durch das Scholarenprivileg (authentica habita) eine gewisse Autonomie.
  • Prag 1348 (Karls-Universität)
    • Sie ist die erste und älteste reindeutsche Universität der Welt.
  • Wien 1365 (Alma Mater Rudolphina Vindobonensis)
  • Heidelberg 1386 (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
  • Köln 1388–1798, neu gegründet 1919
  • Erfurt 1392–1816
  • Würzburg 1402-1411, dann seit 1582
  • Leipzig 1409 (für vertriebene deutsche Studenten und Dozenten aus Prag)
  • Rostock 1419
  • Greifswald 1456
  • Freiburg im Breisgau 1457 (Collegium Sapientiae)
  • Basel 1459
  • Ingolstadt 1472–1800, dann 1802 Landshut, seit 1826 München (Ludwig-Maximilians-Universität)
  • Trier 1473–1798
  • Mainz 1476–1797, neu seit 1946
  • Tübingen 1477 (Eberhard Karls Universität Tübingen)
    • Mechthild von der Pfalz, Erzherzogin von Österreich, die seit 1463 im nahegelegenen Rottenburg residierte, hatte die Verlegung des Stiftes Sindelfingen nach Tübingen, veranlaßt. Sie, die bereits bei der Gründung der Freiburger Universität entscheidend mitgewirkt hatte, konnte ihren Sohn Eberhard V. Graf von Württemberg-Urach für das Projekt einer Universitätsgründung in Tübingen gewinnen. Hier studierten u.a. die württembergischen Nationalaktivisten, Musiker und Rechtsanwälte Alexander Heinig und Steffen Wilfried Hammer.
  • Frankfurt an der Oder 1498/1506–1811, → Fusion mit Breslaus Akademie; im Wiederaufbau
  • Wittenberg 1502–1817, → Halle (1694)
  • Marburg an der Lahn 1527 (Alma Mater Philippina)
  • Königsberg 1544 (Albertus-Universität Königsberg)
  • Dillingen 1551–1804
  • Jena 1558
  • Eichstätt 1564 (Collegium Willibaldinum)
  • Helmstedt 1576–1809 (Academia Julia)
  • Olmütz 1573–1782
    • Von Kaiser Maximilian II. von einer Ordensschule zur Universität erhoben mit Vorlesungen ab 1576; Mit der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 wurde die Universität verstaatlicht und im Jahre 1778 ihr Sitz nach Brünn verlegt. 1782 kehrte sie nach Olmütz zurück, wurde aber in ein dreijähriges Lyzeum umgewandelt. Die 1724 an der Universität gegründete „Akademie für die ritterlichen Übungen, einschließlich vorzüglich ersprießlicher Ingenieurskunst“ war die Vorgängerin der 1849 gegründeten „Deutsche Technische Hochschule Brünn“.
  • Herborn 1584–1817 (Academia Nassauensis)
    • „Hohe Schule Herborn“, Gründung durch Johanns VI. von Nassau-Dillenburg, eines jüngeren Bruders Wilhelms von Oranien. Hier war u. a. Comenius eingeschrieben. In der Festschrift zur 400-Jahr-Feier „Von der Hohen Schule zum Theologischen Seminar“ schreibt Gerhard Menk: „Im Dezember 1603 lag die Frequenz bei rund 400 Schülern und Studenten, darunter überaus zahlreichen Ausländern und Adligen – Ausweis genug für die zurzeiten überaus hohe Reputation der nassauischen Hohen Schule wie ihres Lehrpersonals.“
  • Graz 1586 (Karl-Franzens-Universität)
    • Schon 1573 (Verhandlungen seit 1570) Stiftungsbrief für ein Jesuiten-Kollegium; Universität am 1. Januar 1585 mit päpstlichem Privileg gegründet, Überreichung des Stiftungsbriefes von Kaiser Rudolf II. am 14. April 1586; Karl II. Franz von Innerösterreichs Oheim Rudolf II. hatte gezögert, da Graz eine starke Konkurrenz für die Hochschulen in Prag und Wien darstellte.
  • Gießen 1607
  • Paderborn 1614-1808, neu
  • Straßburg 1621–1792
    • Zur Zeit der jakobinischen Terrorherrschaft wurde die Universität zu einem Hauptangriffspunkt, im Mai 1794 erklärte der jakobinische Maire von Straßburg Pierre-François Monet, daß alle Anstrengungen unternommen werden müßten, um die „Hydra des Deutschtums“ aus der Stadt zu eliminieren; neu gegründet als „Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg“ am 1. Mai 1872 nach dem Deutsch-Französischen Krieg im Reichsland Elsaß-Lothringen.
  • Rinteln 1621–1809
    • In Rinteln dozierten der barocke Polyhistor Chrysander und der Aufklärer Thomas Abbt (und auch ein weniger berühmter Eberhard Mittelmüller, der sich Eberhard Mesomylius nannte).
  • Salzburg 1622–1810, neugegr. 1963
  • Altdorf 1623–1809 (Altdorfina), → Erlangen
  • Osnabrück 1630–1633
  • Kassel 1632–1652, neu gegründet als Gesamthochschule
  • Dorpat 1632–1656, 1798/1802–1893, 1918 ff.
    • Die Universität bildete hauptsächlich die baltendeutsche und rußlanddeutsche Mittelschicht aus, wobei auch Esten an ihr auf Deutsch studierten. Der Lehrkörper und ein Großteil der Studierenden waren deutschsprachig.
  • Bamberg 1648–1803, 1972 bzw. 1978 ff.
  • Duisburg 1655–1818
    • Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg (genannt Wilhelm der Reiche) faßte schon im Jahre 1555 den Entschluß, für seine Länder eine eigene Landesuniversität zu gründen. In Duisburg lehrte von 1559 bis 1562 Professor Gerhard Mercator am akademische Gymnasium Geometrie, Mathematik und Kosmologie. neues Gesicht geben. August von Kotzebue, der weltweit populärste Stückeschreiber der Goethezeit, studierte dort Rechtswissenschaften. Am 18. Oktober 1818 wurde die Universität von Friedrich Wilhelm III. offiziell aufgehoben. Zur selben Zeit wurde die Universität Bonn gegründet. Große Teile der Duisburger Universitätsbibliothek wurden nach Bonn verlagert und bildeten dort den Grundstock der neu gegründeten Bonner Bibliothek. Ebenso gelangte das Universitätszepter der Duisburger Hochschule nach Bonn und ist dort bis heute vorhanden.
  • Breslau 1702 (Jesuitenkolleg)
  • Fulda 1734–1805 (Alma Mater Adolphiana)

Siehe auch