Veltjens, Josef

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Josef „Seppl“ Veltjens 2.jpg

Josef „Seppl“ Veltjens (Lebensrune.png 2. Juni 1894 in Geldern; Todesrune.png gefallen 6. Oktober 1943 in den Apenninen bei Piacenza) war ein deutscher Offizier sowie Jagdflieger der Fliegertruppe mit 35 Luftsiegen im Ersten Weltkrieg, Kamerad von Hermann Göring, Ritter des Ordens „Pour le Mérite“, Freikorpskämpfer, Mitglied der NSDAP und der SA (bis 1931), internationaler Waffenhändler während des spanischen Bürgerkrieges und Angehöriger der Luftwaffe (zuletzt Oberst der Reserve und Görings Abgesandter zu Mussolini) im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Oberstleutnant Josef Veltjens

Josef Veltjens, am 2. Juni 1894 in Geldern am Niederrhein geboren, besuchte ein Humanistisches Gymnasium in Berlin und studierte anschließend an der Technischen Hochschule in Charlottenburg Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Explosionsmotoren.

Erster Weltkrieg

Nachdem er sich am 3. August 1914 freiwillig als Kraftfahrer beim Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 gemeldet hatte, kam er bereits am 7. August an die Front. Als seine Kolonne von französischen Vorposten angegriffen wurde, versuchte Veltjens mit drei seiner Kameraden vergeblich, die Fahrzeuge zu verteidigen. Nachdem die Wagen in Brand gesteckt waren, schlug er sich als Versprengter zum Leib-Grenadier-Regiment Nr. 8 durch und kam mit dem Übergang zum Stellungskrieg zur Korps-Kraftwagen-Kolonne 8.

Rasch rückte Veltjens zum Vizefeldwebel auf. Nach mehreren Versuchen gelang es ihm schließlich, zur Fliegertruppe zu kommen. Am 2. Dezember 1915 absolvierte er den ersten Schulflug in Berlin-Johannisthal, nach drei Tagen seinen ersten Alleinflug und bereits am 15. Dezember das Fliegerexamen. Ohne Fahrkarte fuhr er während des Weihnachtsurlaubs an die Front zum Flugplatz in Tergnier und erreichte tatsächlich seine Anforderung als Flieger.

Am 10. Mai 1916 kam Veltjens zur Feld-Flieger-Abteilung 23 und wurde während der Schlacht an der Somme Führer eines Reihenbildzuges. Er wurde im März 1917 als Flugzeugführer von Hauptmann Rudolf Berthold für seine Jagdstaffel 14 angefordert. Veltjens, bereits fünffacher Luftsieger, folgte Berthold im August 1917 zur Jasta 18 nach Flandern und kam damit zum Jagdgeschwader 2. Im März 1918 kam Veltjens zur Jasta 15, deren Kommando er im Mai vorübergehend übernahm. Kurz darauf erhielt er das Ritterkreuz mit Schwertern zum Königlichen Hausorden von Hohenzollern.

Als Hauptmann Berthold wegen einer Verwundung ins Lazarett kam, übernahm Veltjens vorübergehend auch die stellvertretende Führung des Jagdgeschwaders II.

Veltjens schoß am 11. August 1918 bei einem Flug drei feindliche Flugzeuge ab, darunter zwei der wegen ihrer Panzerung als unbesiegbar geltenden Caudron-Bomber. Leutnant Veltjens, am 11. August 1918 mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet, übernahm am 22. August 1918 erneut die Jasta 15 und führte sie in seiner mit einem weißen Pfeil am Rumpf gekennzeichneten Fokker D.VII bis zum Kriegsende. Veltjens und sieben seiner Staffelkameraden, darunter die Leutnants Georg von Hantelmann und Oliver von Beaulieu-Marconnay mit je 26, Leutnant Johannes Klein mit 16 und Leutnant Hugo Schäfer mit 11 Luftsiegen, schossen in den letzten Kriegsmonaten während der Durchbruchsschlacht an der Somme bei Montdidier, dann an der Aisne und schließlich gegen VS-amerikanische Flieger bei Verdun insgesamt 157 feindliche Flugzeuge ab – laut Heeresbericht allein in sechs Tagen 81 Maschinen – bei nur zwei eigenen Verlusten. Veltjens selbst erzielte bis zum Kriegsende 35 Abschüsse.

Freikorps

Nach dem Kriegsende wurde die Staffel in Halle demobilisiert. Leutnant der Reserve Veltjens meldete sich nun zur Panzer-Kraftwagen-Abteilung, wo er als Panzerwagen-Kommandant im Freikorps „Gerstenberg“ (an der Seite der Freikorps „Caspari“ und der Eisernen Brigade) bei der Befreiung Bremens von den kommunistischen Aufständischen[1][2] durch drei Schüsse verwundet wurde. Veltjens gelangte anschließend nach Bremerhaven und später nach Düsseldorf, dann zur Regierungstruppe in Berlin.

Zweiter Weltkrieg

Josef Veltjens wurde von der Luftwaffe reaktiviert. Persönlich von Hermann Göring dazu beauftragt, führte er als Oberst die Verhandlungen mit Finnland, die dem Einmarsch deutscher Truppen am 8. Juni 1941 in Lappland vorausgingen und der Wehrmacht die Nutzung finnischen Territoriums als Aufmarschgebiet sowie die Nutzung des Ostseehafens Kemi als Nachschubbasis sowie die dauerhafte Belegung von Petsamo und anderen Flugplätzen gestatteten.

Fliegertod

Veltjens begab sich am 6. Oktober 1943 mit dem Auftrag nach Mailand, mit dem „Duce“ Benito Mussolini angesichts des alliierten Vormarsches über die Verlagerung der italienischen Goldreserven zu verhandeln. Vor dem Weiterflug nach Rom wurde er in Mailand vor britischen Abfangjägern gewarnt. Deshalb setzte der erfahrene Flugzeugführer den Flug in sehr niedriger Höhe fort. In den Apenninen zerschellte das Flugzeug an einem Berg. Nur der Funker der Junkers Ju 52 konnte sich mit schweren Verletzungen retten, bevor die Maschine ausbrannte.

Oberst d. R. Josef Veltjens sterbliche Überreste wurden von Piacenza, Italien, wo sich das erste Grab befand, nach Lübeck überführt und auf dem Friedhof in Travemünde beigesetzt. Dort ruht neben der Ehefrau (und deren zweitem Ehemann) auch sein Sohn Gerhard Veltjens (1925–1944), der als Jagdflieger in Frankreich an der Invasionsfront fiel. Josef Veltjens hatte weitere Söhne.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Kampfflieger Josef Veltjens, in: „Der Frontsoldat Erzählt“, Norddeutscher National-Verlag, Kiel 1932

Fußnoten

  1. Noch vor der Ausrufung der Bremer Räterepublik hatten sich bremische Vertreter an die Reichsregierung gewandt und baten um ein militärisches Eingreifen gegen die verräterische Revolution. Nach der Niederschlagung des Spartakusputsches in Berlin wurden Truppen frei. Die reguläre Truppen der sogenannten Division „Gerstenberg“ unter Oberst Wilhelm Gerstenberg wurden am 27. Januar 1919 durch Gustav Noske mit der Durchführung der Militäroperation beauftragt. Dazu wurde ein Detachement, bestehend aus Gerstenbergs 3. Brigade, der Marinebrigade „von Roden“ und verschiedenen Unterstützungstruppen in Marsch gesetzt. Vor Bremen stießen verschiedene örtliche Truppen, wie das Freikorps „Caspari“ mit 600 Mann zu dem Detachement. Gemeinsam marschierte man nach Bremen, griff am 4. Februar 1919 an und schlug den Aufstand auch am selben Tag nieder sowie am 8./9. Februar den Aufstand in Bremerhaven. Gerstenberg übernahm den Oberbefehl in Bremen und verhängte ein Versammlungsverbot.
  2. Harold J. Gordon Jr.: Die Reichswehr und die Weimarer Republik, Verlag für Wehrwesen Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1959, S. 44