Wimmer, Wilhelm

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Wilhelm Wimmer

Wilhelm Georg Wimmer (Lebensrune.png 9. September 1889 in Vilsbiburg, Niederbayern; Todesrune.png 15. Mai 1973 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger und Kommandierender General eines Luftgaus im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Gotthard Heinrici, Wilhelm Wimmer (Mitte) und Friedrich Karst (rechts) als Kriegsgefangene der Briten.
Grabstätte; Bildquelle: WW2 Gravestone

Kurzchronologie

  • 23.9.1909 Zweijährig-Freiwilliger und Fahnenjunker im Königlich Bayerischen 16. Infanterie-Regiment „Großherzog Ferdinand von Toskana“
  • 1.2.1914 Flieger-Bataillon Schleißheim
  • 2.8.1914 Offizier z. b. V. im Etappen-Flugpark 6
  • 3.10.1914 Feldflieger-Abteilung 4 b
  • 1.8. bis 31.8.1915 zur Feldflieger-Abteilung 51 kommandiert
  • 21.4.1916 Adjutant beim Stabsoffizier der Flieger (Stofl) der Armeegruppe Strantz
  • 14.9.1916 zur Fliegerersatz-Abteilung 1 b (FEA 1 b) in Schleißheim versetzt und Kommandierung zur Inspektion des Luftschifferwesens (Iluft)
  • 15.12.1917 zur ILuft versetzt
  • 6.11.1918 Führer der bayerischen Flieger-Abteilung (A) 294
  • 18.12.1918 Fliegerreferent beim Stab des Generalkommandos des I. Armeekorps
  • 23.5. bis 23.10.1919 Fliegerreferent beim Ministerium für militärische Angelegenheiten
  • 23.10.1919 1. bayerische Schützen-Regiment
    • als Zugführer bei 1. Kompanie eingeteilt
  • 13.11. bis 4.12.1919 stellvertretender Führer der 2. Kompanie (ggf. ist das II. Bataillon gemein)/Reichswehr-Schützen-Regimenter 41
  • 22.12.1919 bis 4.1.1920 stellvertretender Führer der 1. Kompanie (ggf. ist das I. Bataillon gemein)/Reichswehr-Schützen-Regimenter 41
  • 5.1.1920 Schießschule Wunsdorf
  • 30.9.1920 verabschiedet
  • 1.1.1921 reaktiviert
  • 1928 Teilnahme an einer Flugvorführung der Royal Air Force (Hendon)
  • 1929 Abteilungsleiter Waffen-Prüfwesen im Heereswaffenamt (HWA)
  • 1.11.1930 au der „Geheimen Fliegerliste“
  • 1.9.1933 offiziel vom Heer zur Luftwaffe versetzt und zum Abteilungsleiter im RLM
  • 1.4.1934 Amtschef Technisches Amt (LC) im RWM/RLM

Lexikon der Wehrmacht

„Wilhelm Wimmer trat am 23. September 1909 als Fahnenjunker in das 16. bayerische Infanterie-Regiment ein. Dort wurde er am 1. Dezember 1909 zum Fahnenjunker-Unteroffizier, am 4. Mai 1911 zum Fähnrich und am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert. Er besuchte die Kriegsschule München und absolvierte von Februar bis August 1914 seine Flugzeugführer-Ausbildung beim bayerischen Flieger-Bataillon in Schleißheim. Ab dem 2. August 1914 wurde er Offizier z.b.V. beim Etappen-Flugpark 6 und am 3. Oktober 1914 Flugzeugführer bei der bayerischen Feldflieger-Abteilung 4. Am 9. Juli 1915 zum Oberleutnant befördert, wurde er am 1. August 1915 zur preußischen Feldflieger-Abteilung 51 kommandiert und am 21. April 1916 Adjutant des Flieger-Stabsoffiziers beim Stab des Armee-Oberkommandos Strantz. Am 14. September 1916 wurde er dann zur bayerischen Inspektion der Luftstreitkräfte versetzt und am 6. November 1918 Führer der bayerischen Flieger-Abteilung 294. Am 21. September 1918 zum Hauptmann befördert, folgte ab dem 18. Dezember 1918 die Verwendung als Fliegerreferent beim Stab des Generalkommandos des I. Armeekorps und ab dem 23. Mai 1919 beim bayerischen Ministerium für militärische Angelegenheiten. Am 23. Oktober 1919 wurde er dann als Zugführer und stellvertretender Kompanieführer in das 1. bayerische Schützen-Regiment versetzt und am 15. November 1919 stellvertretender Kompanieführer im Infanterie-Regiment 41. Am 30. September 1920 wurde er aus dem Militärdienst entlassen. Am 1. Januar 1921 wurde Wilhelm Wimmer reaktiviert und in den Stab des Infanterie-Regiments 20 versetzt. Am 5. März 1921 wurde er Kompaniechef in der Kraftfahr-Abteilung 7 und am 1. Januar 1924 in den Stab der 7. Division versetzt. Am 1. Oktober 1924 folgte die Verwendung als Kompaniechef im Infanterie-Regiment 19 und ab dem 1. Oktober 1926 als Referent im Reichswehrministerium. Hier wurde er am 1. Oktober 1929 zum Major befördert. 1929 wurde Wimmer zum Chef der Statistischen Gruppe (Wa. Prw. 8) der Abteilung Prüfwesen im Heereswaffenamt ernannt, womit er zuständig für die Flugzeugentwicklung, -erprobung und -beschaffung war. Aus dieser ging 1933 das Amt C (später Technisches Amt) im Reichsluftfahrtministerium hervor, das Wimmer weiterhin leitete. Er war in dieser Funktion maßgeblich an der Aufrüstung der Luftwaffe beteiligt. Am 1. April 1936 zum Generalmajor befördert, wurde Wimmer am 1. Juni 1936 als Chef des Technischen Amtes durch den persönlichen Freund Görings, Ernst Udet, abgelöst und stattdessen zum Höheren Fliegerführer III mit Sitz in Dresden ernannt. Am 1. April 1938 zum Generalleutnant befördert, wurde Wimmer am gleichen Tag Kommandeur der 2. Flieger-Division. Am 1. Februar 1939 wurde er Kommandierender General des Luftwaffen-Kommandos Ostpreußen und am 1. Oktober 1939 zum General der Flieger befördert. Am 11. Mai 1940 wurde Wimmer mit der Wahrung der Geschäfte des Chefs der Luftflotte 1 beauftragt. Am 22. August 1940 wurde Wimmer als Nachfolger Curt Pflugbeils Befehlshaber im Luftgau Belgien-Nordfrankreich, was er bis zum 6. September 1944 bleiben sollte. Nach Auflösung des Luftgaus infolge der Eroberung des Gebiets durch die Alliierten wurde er am 6. September 1944 in die Führerreserve versetzt. Wimmer wurde neben einigen anderen Luftwaffengenerälen verhaftet und wegen des überstürzten Rückzugs vor ein Kriegsgericht gestellt. Im November 1944 wurde er aber zum Stab des Oberbefehlshaber der Fallschirmtruppe kommandiert. Nach der Kapitulation der Wehrmacht geriet Wimmer in alliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.“[1]

Bildergalerie

Familie

Wilhelm war nicht der Sohn des bayerischen Oberstleutnants Eduard Wimmer (1840–1902)), wie zuweilen angenommen wird, vermutlich war dieser ein Onkel oder Großonkel. Dagegen hieß einer seiner Brüder Eduard und war ebenfalls Flieger (Alter Adler). Verheiratet war Wilhelm Wimmer mit Annamarie, geb. Brug (1895–1978), die mit ihm gemeinsam auch dem Stadtfriedhof von Garmisch-Partenkirchen ruht (Gruft 4).

Max Wimmer

Wilhelms Sohn Max wollte ebenfalls Flieger werden. Nach dem Abitur und dem Reichsarbeitsdienst trat er als Fahnenjunker am 1. November 1937 in die Luftwaffe ein (5. Offizier-Ergänzungs-Jahrgang). Am 1. November 1938 wurde er zum Fähnrich und am 1. August 1939 zum Leutnant mit Rangdienstalter vom 1. September 1939. Gleich zu Kriegsbeginn griff Leutnant Wimmers Kampfgeschwader mit Junkers Ju 88 A Seeziele der Royal Navy an, 1940 wurde das Unternehmen „Weserübung“ unterstützt. Am 22. Februar 1941 verlegte die III. Gruppe nach Gerbini auf Sizilien und griff von hier aus britische Schiffe im Mittelmeer an. Leutnant Wimmer, Flugzeugführer in der 8. Staffel/Kampfgeschwader 30, stieg am 11. April 1941, wenige Tage nach dem Luftangriff auf den Hafen von Piräus, mit seiner Besatzung zu einem weiteren Feindflug auf, aber im Raum der griechischen Insel Salamis griff eine Übermacht der Royal Air Force (Hawker Hurricane der Number 33 Squadron) die Kampfflieger an, Wimmers Ju 88 A-5 (Werknummer: 8.169) wurde abgeschossen und stürzte in die See. Die gesamte Besatzung ist gefallen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Wimmer, Wilhelm, Lexikon der Wehrmacht
  2. Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 154