Wittmann, Herbert

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Ritterkreuzträger Herbert Wittmann

Herbert Wittmann (Lebensrune.png 3. Januar 1914 in Döllnitz, Oberfranken; Todesrune.png 26. Juli 2007 in Pullach) war ein deutscher Offizieranwärter der Reichswehr und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe, Flugzeugführer, Gruppenkommandeur eines Kampfgeschwaders und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Oberst der neu gegründeten Bundeswehr.

Werdegang

Gruppenkennung der II. Gruppe/KG 53

Reichswehr und Luftwaffe

Nach dem Abitur trat Herbert Wittmann am 15. April 1933 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment 21 ein und schied am 31. Dezember 1934 aus dem Heeresdienst aus, um am 1. Januar 1935 zur noch nicht enttarnten Luftwaffe zu wechseln. Er wurde ursprünglich als Beobachter und dann bei der „Fliegergruppe Giebelstadt“, dem Kampfgeschwader 455, zum Kampfflieger ausgebildet. Die Fliegergruppe des KG 455 wurde am 1. Oktober 1935 in I. Gruppe/Kampfgeschwader 155 umbennat,[1] wo er am 1. Juli 1935 zum Leutnant (mit Wirkung vom 20. April 1935) befördert wurde. Am 1. April 1938 beim Kampfgeschwader 157 zum Oberleutnant befördert, flog er anschließend bei der 1. Staffel/Kampfgruppe 88 der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg (67 Feindflüge).

Zweiter Weltkrieg

Herbert Wittmann (Mitte) als Offizier der Bundeswehr

Am 1. April 1939 wurde er Kapitän der Stabsstaffel des Kampfgeschwaders 53 und flog mit dieser im Mai 1940 während des Westfeldzuges. Anschließend nahm er am Unternehmen „Adlerangriff“ teil und wurde am 11. September 1940 (mit Wirkung vom 1. September 1940) zum Hauptmann befördert.

Ab Juni 1941 flog er über Rußland und wurde hier für seine hervorragenden Erfolge am 23. November 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. U. a. hatte er 30 Transportzüge vernichtet und zwei Kanonenboote versenkt. Am 1. November 1941 war er Inspektionschef an der Luftkriegsschule (LKS 4) Fürstenfeld-Bruck geworden, wo er am 1. April 1942 zum Major befördert wurde.

Im Mai 1943 wurde er Kommandeur der II. Gruppe/Kampfgeschwader 53 und wurde am 5. Dezember 1943 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

„Zu Beginn des Jahres 1944 war das Kampfgeschwader 53 dem ‚Auffrischungsstab Ost‘ zugeteilt, um für neue Aufgaben vorbereitet zu werden. Stab und II. Gruppe lagen in Rauchowka, die I. Gruppe in Proskurow, die III. Gruppe in Puchwitschi und die IV. (Ausbildungs-) Gruppe in Orleans-Bricy. Die 15. (kroatische) Staffel war weiterhin in Agram eingesetzt. Nachdem die Auffrischung des Geschwaders im März 1944 abgeschlossen war, wurde es unter dem IV. Fliegerkorps im Mittel- und Südabschnitt der Ostfront gegen russische Industrie- und Verkehrsziele eingesetzt. Im Juni 1944 war die in Agram eingesetzte 15. Staffel des Geschwaders aufgelöst worden. Im Juli 1944 wurde das Geschwader in die Heimat verlegt. Es folgten Störangriffe auf Truppenansammlungen, frontnahe Ziele und Weichselbrücken von Jesau, Heiligenbeil und Insterburg aus. Im August 1944 folgte die Verlegung in den Raum Verdun - Sedan, um von dort Versorgungseinsätze in die Normandie zu fliegen. Im August 1944 verlegte das Geschwader schließlich nach Deutschland, um auf den Einsatz zum Abwurf der V1 von Flugzeugen aus geschult zu werden. Am 20. August 1944 wurde die IV. (Ergänzungs-) Gruppe in Szolnok aufgelöst. Am 9. September 1944 wurden die Reste der III. / Kampfgeschwader 3 in die I. / Kampfgeschwader 53 eingegliedert. Ab Oktober 1944 flog das Geschwader Einsätze mit der V1 gegen London. Dabei erlitten die eingesetzten Staffeln schwere Verluste.“[2]

Endkampf

Kurzwerdegang

Ab August 1944 bis Januar 1945 gehörte Wittmann zu den ausgewählten Flugzeugführern, die mit der He 11 H-22 die Fieseler Fi 103 aus der Luft als Waffe gegen den Feind in London einsetzte (die einzelnen Gruppen des KG 53 lagen auseinandergezogen auf mehreren Flugplätzen und erlitten bei ihren Feindflügen laufend schwere Verluste durch feindliche Jäger), anschließend wurde er in der Reichsverteidigung eingesetzt. Am 15. März 1945 wurde das Geschwader aufgelöst, die verbleibenden Geschwaderangehörige wurden zum Erdkampf abgestellt.

Nach 467 Feindflügen mit der He 111 an der Ost- und Westfront wurde er am 11. Februar 1945 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft trat Wittmann am 1. August 1956 der Luftwaffe der Bundeswehr bei, wo er u. a. als Taktiklehrer, als Lehrgruppenkommandeur der Offiziersschule der Luftwaffe, als Regimentskommandeur (Luftwaffen-Ausbildungsregiment II) in der Nassau-Dietz-Kaserne (Legerplaats Budel) in Budel, Niederlande[3] und als Kommandeur des VBK Mittelfranken diente. Er wurde am 31. März 1972 als Oberst in den Ruhestand verabschiedet.

Tod

Oberst a. D. Wittmann verstarb 2007 in Pullach bei München.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Fliegerhorst Giebelstadt
  2. Kampfgeschwader 53Lexikon der Wehrmacht
  3. Die Stationierung von deutschen Truppen geschah aufgrund eines Staatsvertrages zwischen den Niederlanden und Deutschland vom 17. Januar 1963, dem Budel-Seedorf-Abkommen,[2] das im Austausch mit der Stationierung von niederländischen Heeresverbänden in Seedorf eine Stationierung von infanteristischen Luftwaffeneinheiten in einer Kaserne ähnlicher Größe in Budel vorsah. Die ersten deutschen Soldaten zogen dann am 1. Juni 1963 auf dem Legerplaats ein.Von 1963 bis 1996 waren dort in wechselnder Stärke von zehn resp. zwölf Kompanien die Bataillone 1 und 2 des Luftwaffen-Ausbildungsregimentes II stationiert. Das dritte Bataillon war mit vier Kompanien in Ulmen disloziert.[3] Nach einer Umstrukturierung der Luftwaffenausbildung wurde in Budel von 1997 bis 2005 das Luftwaffenausbildungsregiment I mit den Kompanien 1. – 5. und 16. stationiert.