Ziegler, Hans Severus

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Staatsrat Dr. phil. Hans Severus Ziegler, Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters zu Weimar und Reichskultursenator

Hans Severus Ziegler (Lebensrune.png 13. Oktober 1893 in Eisenach; Todesrune.png 1. Mai 1978 in Bayreuth) war ein deutscher Lehrer, Publizist und nationalsozialistischer Funktionär.

Leben

Hans Severus Ziegler (Mitte) mit dem 1946 ermordeten Prinz Georg von Sachsen-Meiningen und Witwe Elsa Reger bei der Enthüllung des Meininger Max-Reger-Denkmals am 11. April 1937
Arbeitslager des Kultur- und Rundfunkamtes der Reichsjugendführung in Weimar; Staatsrat Dr. Hans Severus Ziegler spricht zu den Teilnehmern in der Weimarhalle, Juni 1938.
Dr. Ziegler, führendes Mitglied der Reichsmusikkammer

Erster Weltkrieg

Ziegler trat nach dem Abitur der Preußischen Armee als Einjährig-Freiwilliger und nahm anschließend am Ersten Weltkrieg als Sanitäter im Lazarettdienst teil.

Weimarer Republik

Seit 1919 studierter er Germanistik, Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Jena, Cambridge und Greifswald, wo er 1925 zum Dr. phil promoviert wurde.

Zwischen 1922 und 1923 schrieb Severus in Weimar beim Monatsmagazin „Deutsches Schrifttum“, im Jahre 1924 gründete er die Wochenzeitung „Der Völkische“, die er herausgab, und die Tageszeitung „Der Nationalsozialist“, die aus „Der Völkische“ entstand.

Von 1925 bis 1931 war er stellvertretender Gauleiter des NSDAP-Gaues Thüringen und 1930/31 Referent im thüringischen Volksbildungsministerium unter Wilhelm Frick. Ab 1928 war er Mitglied des Kampfbundes für deutsche Kultur (KfdK).

Chronologie

  • 1922/23 Sekretär von Adolf Bartels in Weimar; Redakteur der Zeitschrift „Deutsches Schrifttum“
  • 1924 Gründer und Herausgeber der politischen Wochenzeitung „Der Völkische“ und der Tageszeitung „Der Nationalsozialist“
  • 1925 Mitglied der NSDAP
  • 1925–1931 stellvertretender NSDAP-Gauleiter des Gaues Thüringen
  • ab 1928 Gauleiter der Nationalsozialistischen Gesellschaft für deutsche Kultur in Weimar
  • 1930-1931 Referent im thüringischen Volksbildungsministerium unter Wilhelm Frick

Die erste Gruppe der HJ war in Gera

Die erste Gruppe, die den Namen Hitler-Jugend führte, war eine NS-Jugendgruppe aus Gera. Diesen Namen benutzte als erster der zu dieser Zeit stellvertretende Gauleiter des Gaues Thüringen Dr. Hans Severus Ziegler am 2. Mai 1926. Auf dem 2. Reichsparteitag der NSDAP am 3./4. Juli 1926 in Weimar erhielt die NS-Jugendorganisation dann offiziell den Namen „Hitler-Jugend“.

Drittes Reich

Im April 1933 wurde er künstlerischer Leiter des Schauspiels am Nationaltheater in Weimar und war dort seit 1936 Generalintendent. Seit 1933 war er außerdem Staatskommissar für die thüringischen Landestheater. Seit Oktober desselben Jahres gehörte er als Staatsrat der thüringischen Staatsregierung an.

Dr. Hans Severus Ziegler war Präsident der Deutschen Schillerstiftung und Reichskultursenator. Im Mai 1938 eröffnete er im Rahmen der Reichsmusiktage 1938 die Ausstellung „Entartete Musik“ in Düsseldorf.

Verbot

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden mehrere seiner Schriften[1] sowie ein Buch über ihn[2] auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.

Familie

Hans Severus Zieglers Eltern waren der Kaufmann und Bankier Severus Ziegler und dessen Gemahlin Mary Francis, geb. Schirmer, eine Tochter des deutsch-amerikanischen Musikverlegers Gustav Schirmer und Freundin von Cosima Wagner. Seine Schwester Eva heiratete später den Dramatiker Otto Erler.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Das Theater des deutschen Volkes, 1933
  • Praktische Kulturarbeit im Dritten Reich, 1934
  • Wende und Weg. Kulturpolitische Reden und Aufsätze, 1937
  • Das Recht in der Kunst, 1938
  • Entartete Musik – Eine Abrechnung von Staatsrat Dr. H. S. Ziegler, Völkischer Verlag, Düsseldorf 1938 (PDF-Datei)
  • Lyrische Gedichte, 1940
  • Weltanschauung und Gottglaube, 1941
  • Adolf Bartels, ein völkischer Vorkämpfer der deutschen Jugend, 1942
  • Große Prüfung. Letzte Briefe und letzte Worte Todgeweihter (Umschlagtext: Nach den Schauprozessen in Nürnberg wurden viele der höchsten Repräsentanten des Reiches Opfer alttestamentarischer Rache. — In diesem Buch sind die letzten Briefe und Worte u.a. von Hermann Göring, Joachim von Ribbentrop, Arthur Seyss-Inquart, Fritz Sauckel, Wilhelm Keitel und Alfred Jodl zusammengetragen.)
  • Vom Schaffen deutscher Dichter der neueren Zeit, 1957
  • Adolf Hitler aus dem Erleben dargestellt, 1964
  • Wer war Hitler?, 1970
  • Heitere Muse, 1974

Siehe auch

Literatur

  • Werner Bräuninger: „Ich wollte nicht daneben stehen...“ – Lebensentwürfe von Alfred Baeumler bis Ernst Jünger. Essays. Ares Verlag, 2006. ISBN 978-3902475329
    • Hans Severus Ziegler ist eine der im Buch besprochenen Personen.
  • Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934

Fußnoten