Ziegler, Joachim

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Joachim Ziegler 1.jpg

Joachim Ziegler (Lebensrune.png 19. Oktober 1910 in Hanau am Main; Todesrune.png gefallen 2. Mai 1945 im Endkampf um Berlin)[1] war ein deutscher Offizier der Reichswehr, der Wehrmacht und der Waffen-SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS sowie Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Joachim Ziegler (rechts) mit Ia (Erster Generalstabsoffizier) des III. (germanisches) SS-Panzerkorps SS-Obersturmbannführer Helmut von Vollard-Bockelberg (links)

Joachim Ziegler wurde am 19. Oktober 1904 in Hanau am Main als Sohn eines Oberleutnants geboren. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde sein Vater, Adjutant der 1. Eskadron des thür. Ulanen-Regiments 6, im September 1914 bei Verdun als vermißt gemeldet.

Nachdem Ziegler, der großes Interesse an einer Forstlaufbahn zeigte, seine Schulzeit in Darmstadt verbrachte und dort 1923 sein Abitur ablegte, trat er, aufgrund von Geldmangel, am 5. April 1923 dem Reiter-Regiment 15 der Reichswehr bei und besuchte die Kriegsschule, nach deren Abschluß er am 1. Dezember 1926 zum Leutnant befördert wurde. Am 1. Juni 1929 wurde er zum Oberleutnant in seinem Regiment befördert.

Im Sommer 1935 wurde er zum Panzer-Regiment 6 versetzt und nahm im Rahmen der Legion Condor am Spanischen Bürgerkrieg teil. Am 1. Januar 1935 erhielt er die Beförderung zum Hauptmann. Ziegler übernahm dort den Posten des Kompaniechefs der 7. Kompanie. Für den Spanienfeldzug wurden neben Ziegler noch weitere Offiziere aus dem aktiven Dienst entlassen um in Spanien eingesetzt werden zu können.

SS-Oberführer Joachim Ziegler mit SS-Obergruppenführer Felix Steiner in Berlin

Zweiter Weltkrieg

Vom 10. November 1938 bis zum 5. Februar 1940 wurde Ziegler als Adjutant der 3. Panzer-Brigade verwendet und verdiente sich als solcher das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Noch vor Beginn des Westfeldzuges wurde er Ic der 7. Panzer-Division unter dem Kommandeur Erwin Rommel. Hier blieb er bis zum 25. Oktober 1940, verdiente sich das Eiserne Kreuz I. Klasse und wurde am 1. März 1940 zum Major befördert. Am 29. Juli 1940 wechselte er in den Posten des Divisions-Ib. Mit Ende seiner Tätigkeit bei der 7. Panzerdivision wechselte er am 15. Oktober 1940 in den Generalstab.

Joachim Ziegler (im Mantel) mit Offizieren der Wehrmacht

Am 26. Oktober 1940 wurde er Ib der 20. Infanterie-Division (mot.) und später Ia, womit er Nachfolger von Werner Friebe wurde.

Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant i. G. am 1. Februar 1942 wurde er am 15. Juli 1942 stellvertretender Chef des Stabes des LVII. Panzerkorps. Bereits am 28. September 1942 wurde er Chef des Stabes des XXXIX. Panzerkorps unter Generalleutnant Robert Martinek und löste damit Hans-Georg Hildebrandt ab. In diese Zeit fiel am 1. Januar 1943 die Beförderung zum Oberst i. G. und er erhielt das Deutsche Kreuz nach Einreichung durch den späteren General der Artillerie Martinek.

Anfang Juni 1943 wurde Ziegler in den Dienst der Waffen-SS überstellt und übernahm dort den Posten von Hans Sporn im III. (germ.) SS-Panzerkorps. Bereits am 10. August 1943 wurde Ziegler durch Helmut von Bockelberg abgelöst und Ziegler selbst trat am 1. August 1943 der Waffen-SS im Range eines SS-Oberführers bei. Ab dem 9. November 1943 erhielt er die Erlaubnis zum Tragen der Uniform eines SS-Oberführers und wurde am 1. August 1944 zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS befördert.

Im Juli 1944 übernahm er die Führung der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“, nachdem deren Kommandeur Fritz von Scholz im Kampf gefallen war. Das Kommando wurde ihm am 10. August 1944 übertragen.

Für die schweren bestandenen Kämpfe der Division im Raum Narwa erhielt Ziegler am 5. September 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. In der Folge führte er seine Division über Pommern nach Berlin. Dort wurde er am 25. April 1945 seines Postens als Divisionskommandeur enthoben. Ziegler hatte von Himmler den Auftrag bekommen, mit seiner Division nach Schleswig-Holstein durchzubrechen, was aber für die Verteidigung der Hauptstadt das sofortige Ende bedeutet hätte, da die „Nordland“ als kampfstärkster Verband der Berliner Verteidigung galt. Ziegler sagte, daß es nicht Aufgabe der „europäischen Freiwilligen“ sei, die Hauptstadt zu verteidigen. Zieglers kommandierender General sah dies als Gefahr an und ernannte Dr. Krukenberg (der übrigens ähnlich dachte) zum neuen Kommandeur der „Nordland“ mit dem unterstellten Sturmbataillon „Charlemagne“. Dennoch erhielt Ziegler drei Tage später das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Allerdings wurde dieser Verleihung keine Nummer mehr zugeteilt. Die von der OdR festgelegte Nummer 853 ist nicht bindend.

Als Begründung für das Eichenlaub hieß es:

Am 23.01.1945 griffen die Russen mit Teilen von 3 Armeen und der Masse des 3. Mech. Korps aus Richtung Preekuln an. Nach schwerer Artillerievorbereitung stieß der Feind in Richtung Libau vor. Die dünne Verteidigungslinie wurde schnell durchbrochen, wobei sich nur kleine Widerstandsnester halten konnten. Brigadeführer Ziegler erkannte sofort die Gefahr kratzte alle greifbaren Truppen, sowie Trosse zusammen und baute eine neue Verteidigungslinie auf, bzw. griff mit persönlich geführten Angriffen den eingebrochenen Gegner an.
Dank seiner Einsatzkraft und seiner persönlichen Tapferkeit, gerade in den Kämpfen zwischen dem 23. und 25.01.1945 ist das Halten der Front zu verdanken. Ziegler verhinderte den Durchbruch nach Libau und schuf die Voraussetzungen für die erfolgreiche Verteidigung Kurlands.
Am 15.02.1945 griff die SS-Division „Nordland“ an, um das eingeschlossene Arnswalde zu Entsetzen. Ziegler wußte das er mit seinen schwachen und neu aufgestellten Panzergrenadier-Regimentern nur mit der Überraschung und durch persönlichen Einsatz Erfolg haben werde. Mit Beginn der Kämpfe stand Ziegler immer neben seinen Soldaten, beim vordersten Bataillon. Nachdem der erste Durchbruch durch die Reihen des Gegners gelungen war, beorderte er seine gepanzerten Einheiten heran, um einen vollen Durchbruch zu erreichen. Gegen 14.00 Uhr konnte der Kontakt zu der Besatzung Arnswalde hergestellt werden. Durch die Offensive der Division wurde das 7. Garde-Kavallerie-Korps nahezu aufgerieben, wobei große Mengen an Beute gemacht werden konnte. Trotz der schweren Kämpfe blieben die eigenen Verluste gering. Auch konnte der Gegner davon abgehalten werden, weitere Angriffe zu starten, da dieser erst seine angeschlagenen Truppen neu formieren mußte.
In den schweren Abwehrkämpfen in Pommern, ab dem 03.März 1945 stand die „Nordland“ immer im Mittelpunkt der eigenen Abwehr. Die Division stand in Kämpfen mit der 2. Garde-Panzer-Armee, mit Teilen der 61. und 47. sowjetischen Armee und der 3. sowjetischen Stoß-Armee. Die „Nordländer“ verteidigten vor Stettin und konnten einen Brückenkopf bei Altdamm halten.
Am 17.03. griff der Gegner, nach starker Artillerievorbereitung, mit frischen Truppen den Brückenkopf Altdamm an, um nach Stettin durchzubrechen. Geplant war das Einkesseln der Deutschen Truppen und der Übergang über die Oder. Ziegler ahnte die Planungen des Gegners und richtete seinen Gefechtsstand 2 Kilometer hinter Frontlinie auf. Dennoch konnte der Gegner einbrechen. Ziegler mußte mit seinem Stab selbst in den Nahkampf gehen. Artillerieunterstützung war nicht mehr möglich, da sämtliche Nachrichtenmittel ausgefallen waren. Ein Großteil der eigenen schweren Waffen waren ebenfalls bereits zerstört oder verloren gegangen. Der Brückenkopf konnte jedoch gehalten werden, was vornehmlich der Person Zieglers zuzuschreiben ist. In den Kämpfen zwischen dem 03.03. und dem 18.03.1945 zerstörte die Division 194 Panzer.“

Tod

Ziegler wurde in der Reichskanzlei für kurze Zeit unter Arrest gestellt, wurde jedoch wieder der Einheit zugeteilt und fiel, wie so viele seiner Kameraden, schließlich am 2. Mai 1945 bei einem Ausbruchsversuch der Reste der SS-Division „Nordland“ und der Kampfgruppe „Mohnke“ bei der Weidendammer Brücke bzw. im Norden Berlins. Über die Umstände seines Todes gibt es zahlreiche Spekulationen. Es erscheint jedoch als sicher, daß er von einer Granate getroffen wurde und schwer verwundet im Bereich des Humboldthaines in der Brunnenstraße verstarb.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten