Davidstern

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Der blaue Davidstern (hebräisch „Schild Davids“) ist das neuzeitliche Symbol des Judentums, des Zionismus und des jüdischen Volkes.

Der Davidstern (umgangsprachlich auch Judenstern genannt) ist ein Hexagramm, benannt nach König David von Israel. Der Stern ist ein Symbol der Kabbala (auch Kabbalah), der mystischen Tradition des Judentums.

Geschichte

Das komplette hebräische Alphabet im Davidstern kodiert
Die Rückseite des Ein-US-Dollarscheines mit einem aus 13 „Siegeln Salomos“[1] geformten Davidstern
Deutung der von den Freimaurern verwendeten Zahl 33: die 3 steht jeweils für ein Dreieck; zwei Dreien zusammen (33) ergeben den Davidstern

Das Judentum hatte in der Antike und im Mittelalter weder ein nationales noch ein religiöses Symbol, auch wenn verschiedene Symbole verwendet wurden, am häufigsten der im Tempel benutzte siebenarmige Leuchter (das offizielle Symbol Israels) und der aufgerichtete Löwe.

Interessant ist, daß der stehende Löwe (Löwe von Juda) auch in zahlreichen Familienwappen fürstlicher Adelsfamilien in Europa Einzug gehalten hatte. Die jüdische Versippung der englischen Windsors und die stehenden Juda-Löwen in deren Familienwappen ist der sichtbare Beweis.

Die Geschichte des Davidschildes beginnt erst im Jahr 1648 in Prag am Ende des von Juden finanzierten Dreißigjährigen Krieges. In jenem letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges wurde Prag von der schwedischen Armee belagert. Es wurde zumeist von Prags Bürgermiliz verteidigt, unter denen sich auch eine jüdische Einheit befand. Dies war bis in die Tage von Maria Theresia der Fall, die später die Teilnahme der Juden an den Milizen beendete. Bekanntlich war Maria Theresia keine Freundin der Juden und bezeichnete sie als „die größte Pest“ auf Erden:

„Ich kenne keine ärgere Pest von Staat als diese Nation.“[2]

Da es den Schweden nicht gelang, die Stadt einzunehmen, entschied Kaiser Ferdinand III., allen Einheiten der Bürgermiliz entsprechend ihrer selbstdefinierten Zugehörigkeit Ehrenflaggen und andere Auszeichnungen zukommen zu lassen. Dies schloß die Juden ausdrücklich ein. Allerdings wußte niemand in Wien, welches Symbol man auf jene Flagge sticken sollte, die den Juden zugedacht war. Selbst die Familie Oppenheimer, des Kaisers „Hofjuden“ und Finanzier des Krieges, wußten keinen Rat. In ihrer Ratlosigkeit bat man die gelehrten Jesuiten in Wien, ein jüdisches Symbol zu erfinden. Diese kamen schließlich zu dem Schluß, daß König David „den ersten und den letzten Buchstaben seines Namens, D, auf seinem Schild getragen haben muß“. Sie wußten, daß sich das jüdische Alphabet um das Jahr 400 v. d. Z. zum aramäischen hin gewandelt hatte, auch wenn das frühere Alphabet noch bei festlichen Anlässen verwandt wurde. So sind zum Beispiel antike jüdische Münzen mit diesen alten Buchstaben beschrieben, die identisch sind mit den phönizischen Buchstaben. In diesem Alphabet ist der Buchstabe „D“ ein Dreieck, wie heute noch das griechische Delta (D). Daher legten sie zwei Dreiecke übereinander, womit der Davidschild geboren war. Es wurde nachfolgend auf die jüdische Flagge gestickt und den Juden Prags als Auszeichnung für ihren Einsatz für das Reich überreicht.

Diese wiederum mochten dieses Symbol, und ihre Schriftgelehrten verstanden seine Bedeutung, zumal der Wechsel im jüdischen Alphabet auch im Talmud erwähnt wird. So begann sich dieses neue Symbol auch in jenen Städten zu verbreiten, die mit Prag in Verbindung standen, und es wurde in den Synagogen und zu anderen feierlichen Anlässen verwendet. Eine dieser Städte war auch Frankfurt (Main), und als die von dort stammende Familie Rothschild im frühen 19. Jahrhundert geadelt wurde, nahm sie dieses damals schon berühmte jüdische Symbol in ihr Wappen auf.

Die weltweit verstreuten Rothschildsöhne waren bekannt dafür, daß sie immer wieder – genau wie der biblische David – Kriege angezettelt haben, immer alle kriegführenden Nationen finanziert hatten und dadurch immer reicher wurden.

Und seither verbreitete sich das Symbol wie ein Flächenbrand in alle jüdischen Gemeinden, einschließlich der nichteuropäischen, zumal die Familie Rothschild unter den Juden damals sogar einen messianischen Status genoß und hochangesehen war. Und als Finanzier der kriegsführenden Nationen und Adelshäuser Europas war sie unersetzbar und lebensnotwendig.

Tatsächlich hatten die Juden vor dem Jahr 1648 nie von diesem Symbol gehört, geschweige denn es auch nur benutzt, wenn man einmal von der Zeit zwischen 700 und 400 v. d. Z. absieht, als es sowohl von Juden als auch von Nichtjuden bei Zaubersprüchen verwendet wurde.

In Israel wird heute nicht behauptet, dieses Symbol sei antiken Ursprungs, weil zu viele Israelis an jüdischer Geschichte interessiert sind und sich als Hobbyarchäologen betätigen, so daß eine derartige Behauptung schnell als Lüge bloßgestellt würde. Daher schweigt man sich über die Herkunft dieses Symbols einfach ganz aus. Selbst die zionistische Bewegung hat den Davidschild bis zum Tode ihres Begründers Theodor Herzl nicht verwendet. Auf Herzls Fahne befand sich der aufgerichtete Löwe, umgeben von sieben fünfzackigen Sternen. Herzls Nachfolger David Wolfsohn aber, der den jüdischen Empfindsamkeiten mehr Beachtung schenkte, erfand jene Flagge, die später vom Staat Israel angenommen wurde. Der weiße Hintergrund mit den blauen Randbändern entspricht den heutigen jüdischen Gebetsschals. Diese Farbgebung entstammt allerdings der antiken römischen Toga, wobei das dortige Violett gegen Blau ausgetauscht wurde.

Kennzeichnung von Juden

Eine Kennzeichnung von Juden begann in moslemischen Ländern bereits im 9. Jahrhundert. Um 807 verfügte der Abbasiden-Kalif Harun Al-Raschid, daß Juden gelbe Gürtel zu tragen hätten. Gelbe Kapuzen wurden in den nächsten 50 Jahren zur Pflicht.[3]

Innozenz III., Papst von 1198 bis 1216, tat, was ihm möglich war, um das Leben der Juden zu erschweren. Er schloß sie durch seine weiteren Bestimmungen immer mehr vom gesellschaftlichen Leben aus. Sie mußten ein gelbes Stoffstück an der Kleidung tragen, das sie kennzeichnete. Ferner war es ihnen nicht mehr erlaubt, öffentliche Ämter anzunehmen.

1516 wurde in Venedig vom Dogen den Juden der Stadt der Stadtteil „Ghetto“ zugewiesen, wovon sich auch die Bezeichnung ableitet. Tagsüber mußten die Juden dort einen gelben Hut tragen, damit man sie sofort als Jude und somit als latente Gefahr für das Gemeinwesen erkennen konnte:

„Man hat unsern Leuten in Venedig befohlen auf dem Kopfe einen gelben Hut zu tragen.“[4]

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Gelber Ring

Judenstern im Dritten Reich

Judenfeindschaft.jpg

Die Einführung des Sternes ging insbesondere auf Forderungen zionistischer Kreise und auf Drängen von Gegnern eines nationalsozialistischen Deutschlands zurück. Der Aufstieg des Nationalsozialismus hatte eine erhebliche Verstärkung des Zionismus unter Juden in Deutschland zur Folge. „Trag ihn mit Stolz, den gelben Fleck!“[5] war ein populäres Schlagwort, geprägt von Robert Weltsch, dem Chefredakteur der Jüdischen Rundschau. Die Botschaft dieses Schlagwortes, das mehrere Jahre vor der Judenstern-Verordnung aufkam, richtete sich gegen die Assimiliationisten und Zauderer.

Zionistische Forderungen nach einem Judenstern

Der Jude Erwin Goldmann schrieb in seinem Buch „Zwischen den Völkern“:

„Im Jahre 1938 erzählten mir Gestapo-Beamte bei einer der häufigen Rücksprachen wegen der Angelegenheiten meiner Schutzbefohlenen, in Berlin habe bei den zuständigen Stellen ein Direktor Georg Kareski als überzeugter Zionist wiederholt den Vorschlag gemacht, das Tragen eines Judensterns einzuführen. Da mir klar war, zu welchem Unglück in verschiedener Hinsicht eine solche Maßnahme führen müßte, rief ich ihn sofort in Berlin an.“[6]

Am übernächsten Tag suchte Goldmann den Zionisten auf, und Kareski verteidigte hart seine Meinung. Kareski hat deshalb auch die Nürnberger Gesetze von 1935 ehrlich bejaht und sah in ihnen den Weg zu einer klaren Trennung der beiden Völker – bei Berücksichtigung ihres Eigenlebens. Kareski gab außerdem zu, daß die Sonderbestimmungen für jüdische Frontkämpfer nicht zuletzt auf Ansuchen jüdischer Kreise beseitigt worden seien.

Militär- und spionagetechnische Überlegungen: Canaris verlangt den Judenstern

In seinem Buch „Die Tragödie der deutschen Abwehr[7] bringt Karl Bartz ein Kapitel unter der Überschrift „Canaris verlangt den Judenstern“[8] Darin beschreibt er in Einzelheiten aufgrund von Angaben des früheren Chefs des Ministeramts im Propagandaministerium, Staatssekretär Gutterer, wie der Vertreter der Abwehr, ein Oberst M., in einer der täglichen Konferenzen Dr. Goebbels’ mit den Abteilungsleitern und Rundfunkintendanten plötzlich die Einführung einer äußerlichen Kennzeichnung der deutschen Juden gefordert habe: „Admiral Canaris sieht darin [jüdische Spionage und Verbreitung defätistischer Gerüchte] eine große Gefahr, er wendet sich daher mit der Bitte an Sie, Herr Reichsminister, als Gauleiter von Berlin, Maßnahmen zu erwägen, damit zumindest die Juden in Berlin äußerlich gekennzeichnet werden.“ Auch sollten die „Juden der Hauptstadt“ in „Baracken oder sonstigen Sammelunterkünften“ zusammengezogen werden. Goebbels lehnte erregt ab, wie auch jeder andere sich zu Wort meldende Teilnehmer an der Konferenz auch:

„Goebbels, der schon während des Vortrags alle Konsequenzen solcher Maßnahmen erfaßt hat, ist einigermaßen erregt […] Er unterbricht den Obersten, ,Unmöglich! Das ist ein Ding der Unmöglichkeit! Ich kenne meine Berliner! Was wird dabei herauskommen? Ein allgemeines Bedauern und Wehklagen wird einsetzen. Überall wird es heißen: Die armen Juden! Und die ganze Aktion wird sich gegen die Bewegung auswirken. Eine Anzahl sensibler Juden wird durch die Kennzeichnung zum Selbstmord getrieben werden, und wir werden im Ausland noch mehr Kredit verlieren'.“[9]

Etwa 14 Tage später wiederholte dort Oberst M. unter Vorlage von Dokumenten Canaris’ Wunsch nach Kennzeichnung der Juden und Kasernierung. Als wieder Ablehnung erfolgte, bat Canaris bei Goebbels um einen Vortragstermin, den er wenige Tage darauf bekam. In Gegenwert von Oberst M. und Staatssekretär Gutterer betonte Canaris dann: „Ich möchte zusammenfassend betonen, daß die Juden a) gekennzeichnet b) umgesiedelt werden müssen. Dies unter allen Umständen, weil die Nachteile für das Reich bei Belassung des bisherigen Zustandes viel größer sein werden als die psychologische Belastung, die damit verbunden ist.“[10]

Bedenken von seiten der nationalsozialistischen Staatsleitung

Goebbels hatte Bedenken gegen diese Forderungen und setzte deswegen eine Chefbesprechung dazu an, zu deren Vorbereitung sich wenige Tage später führende Vertreter des Auswärtigen Amtes (AA), der Parteikanzlei, des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und anderen zur weiteren Behandlung bei Goebbels trafen. Unterstaatssekretär Luther vom AA wies Canaris' Wunsch scharf zurück, das RSHA äußerte schwere Bedenken, keiner stimmte Canaris zu oder sprach für seinen Vorschlag. Eine Ministerbesprechung fand daraufhin nicht mehr statt.

Canaris leitete dann seinen Plan Hitler direkt zu, der abschließend die Einführung des Judensterns befahl, hingegen die Ghettoisierung der Juden Berlins aber ablehnte. Sodann wurde erlassen, daß Juden im Dritten Reich einen „Judenstern“ zu tragen hatten. Einen gelben Stoffstern mit großem „J“ zur allgemeinen Kenntlichmachung des Trägers in der Öffentlichkeit. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde angesichts der jüdischen Kriegserklärungen an Deutschland am 28. Oktober 1939 die Maßnahme zunächst für das Generalgouvernement angeordnet, in dem viele Juden lebten. Ab dem 15. September 1941 galt die Verordnung für das ganze Reich.

Reflexion des Judensterns in der BRD

Die insbesondere in der BRD von der politisch korrekten Geschichtsschreibung und den Massenmedien nachhaltig verbreitete Auffassung, diese Maßnahme sei grundlos und zwecks bloßer Diffamierung erfolgt, infolgedessen es auch nur deshalb zu einer Aufhebung von Sondervergünstigungen für jüdische Weltkriegsteilnehmer gekommen sei, ist eine irreführende propagandistische Entstellung komplexer historischer Zusammenhänge, im Dienste der Umerziehung. Dementsprechend wird die Einführung des Judensterns im bundesdeutschen Besatzungskonstrukt als typische, namentlich verbrecherisch motivierte, antisemitische Maßnahme der damaligen deutschen Reichsleitung verunglimpft. Vielmehr handelte es sich dabei jedoch um eine Kennzeichnung von Ausländern und offensichtlichen Reichsfeinden, wie sie zur damaligen Zeit auch in anderen Staaten praktiziert wurde und im Ermessen eines jeden souveränen Staates liegt.

Siehe auch

Literatur

  • Felix Singermann: Die Kennzeichnung der Juden im Mittelalter. Druck von Paul Funk, Berlin 1914 (Dissertation), PDF

Fußnoten

  1. Magen Dawid, Jewish Encyclopedia, 1906
  2. zitiert in Alfred Arneth: Geschichte Maria Theresia’s: Bd. Maria Theresia nach dem Erbfolgekriege, 1870, S. 51 (PDF-Datei)
  3. Juden und Moslems, Planet Wissen
  4. Ludvig Holberg / Georg August Detharding: Jüdische Geschichte von Erschaffung der Welt bis auf gegenwärtige Zeiten, Band 2, 1747, S. 660 (PDF-Datei)
  5. JR, 4. April 1933, S. 1
  6. Erwin Goldmann: Zwischen den Völkern. Ein Rückblick, Erlebnisse und Erkenntnisse, Köln 1975, S. 129–133, S. 129
  7. Karl Bartz: Die Tragödie der deutschen Abwehr, Salzburg 1955, Neuauflage K. W. Schütz, Pr. Oldendorf 1972, S. 95–106
  8. Karl Bartz: Die Tragödie der deutschen Abwehr, Salzburg 1955, Neuauflage K. W. Schütz, Pr. Oldendorf 1972, S. 95–112
  9. Karl Bartz: Die Tragödie der deutschen Abwehr, Salzburg 1955, Neuauflage K. W. Schütz, Pr. Oldendorf 1972, S. 100
  10. Karl Bartz: Die Tragödie der deutschen Abwehr, Salzburg 1955, Neuauflage K. W. Schütz, Pr. Oldendorf 1972, S. 104