Der deutsche Genius

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Buch

Germanophile Literatur, German Genius.jpg
Autor: Peter Watson
Verleger: Simon & Schuster
Erscheinungsjahr: 2010
Originalsprache: Englisch
Umfang: 1.024 Seiten
ISBN: 1416526153
Umschlagabbildung – Der deutsche Genius: Eine Geistes- und Kulturgeschichte von Bach bis Benedikt XVI., ISBN 978-3570010853

Der deutsche Genius – Eine Geistes- und Kulturgeschichte von Bach bis Benedikt XVI. (Originaltitel: The German Genius – Europe’s Third Renaissance, the Second Scientific Revolution and the Twentieth Century) ist ein Sachbuch mit 1.024 Seiten des germanophilen Autors Peter Watson, die deutsche Ausgabe vom 11. Oktober 2010 wurde von Yvonne Badal übersetzt. Im Unterschied zur Aussage des Titels führt das Buch allerdings auch in Deutschland lebende Juden als Deutsche auf, mitunter auch – dem spätestens seit der Nachkriegszeit obwaltenden judäophilen Zeitgeist folgend – Personen ohne jeden ersichtlichen Genius.

Autor

Peter Watson, geboren 1943, studierte an den Universitäten von Durham, London und Rom. Er war stellvertretender Herausgeber von „New Society“ und arbeitete vier Jahre lang für die „Sunday Times“. Er war Korrespondent in Neu York für die „Times“ und schrieb für den „Observer“, die „New York Times“, „Punch“ und „Spectator“.

Inhalt

Schwerpunkt ist die Zeit des beginnenden 18. Jahrhunderts über die Deutsche Bewegung bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Eine Zeit, in der Deutschland mehr Nobelpreisträger hervorgebracht hat als die Vereinigten Staaten und Großbritannien zusammen, eine Zeit, in der das Deutschtum blühte und in der das Wort Thomas Manns durchaus weitreichende Bedeutung hatte: „Kann man Musiker sein, ohne Deutsch zu sein?“

Zum Inhalt schreibt der Verlag:

„Peter Watson beschreibt die deutsche Geistes- und Kulturgeschichte vom Ende des Barock bis zur Gegenwart. Eine Zeitspanne, in der sich die politisch zersplitterte ‚späte Nation‘ zur Maßstab setzenden Intellektuellen Großmacht erhob: Vor 1933 hatte das deutsche Geistesleben einen unangefochtenen Spitzenrang erreicht. Watson zeichnet diese Entwicklung im Detail nach und nimmt neben den Künsten und Geisteswissenschaften ebenbürtig die epochalen Errungenschaften der Naturwissenschaften in den Blick. Er begnügt sich aber nicht mit einer retrospektiven Bestandsaufnahme von Bach über Goethe zu Einstein, sondern zeigt an Köpfen wie Brecht, Adorno, Beuys und Habermas, daß es nach dem Zweiten Weltkrieg einen intellektuellen Neubeginn mit internationaler Ausstrahlung gegeben hat.“[1]

Hochschulthematik

Die wohl nachhaltigste deutsche Revolution begann im Herbst 1810, in einem alten Palais der Hohenzollern in Berlin. Eine neue Lehranstalt fand dort, „Unter den Linden“, ihr Domizil: die Berliner Reformuniversität, ins Leben gerufen nach einer Denkschrift des Bildungsreformers und kurzzeitig amtierenden preußischen Kultusministers Wilhelm von Humboldt. Die Gründung der Hochschule markierte einen radikalen Bruch mit allen bisherigen Formen der universitären Wissensvermittlung. Bildung sollte nicht mehr zweckgebunden und vornehmlich auf ökonomischen Nutzen hin ausgerichtet sein. Vielmehr wurde – durch von Humboldt wie auch durch einige der ersten Professoren der neuen Universität – ein anderer, umfassender Bildungsbegriff propagiert. Seine wichtigsten Grundzüge: die Idee freier, also staatlich unabhängiger Forschung und Lehre, eine enge Zusammenarbeit von Lehrenden und Lernenden, die Grenzenlosigkeit wissenschaftlicher Erkenntnis. Für den britischen Kulturhistoriker und Deutschlandbewunderer Peter Watson war dieser Paradigmenwechsel entscheidend für die deutsche Geistesgeschichte der Moderne.[2]

„Die wichtigste, die entscheidende Errungenschaft deutscher Universitäten am Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts war, daß die Forschung institutionalisiert wurde, insbesondere an der Berliner Universität, an der sich andere Universitäten dann ein Beispiel nahmen. Vor allem das Konzept des modernen Doktorats ist eine deutsche Idee – nach dem Marxismus und dem Freudianismus wahrscheinlich sogar die einflußreichste neuzeitliche Innovation aus deutschsprachigen Ländern.“

Zitate

  • „Die Deutschen haben die moderne Welt erfunden und den modernen Menschen erdacht. [...] Musik, Philosophie, Literatur und natürlich die Wissenschaften: Überall führten die Deutschen.“ — Peter Watson, seit 1989 Lehrbeauftragter am McDonald Institute for Archaeological Research der Universität Cambridge
  • „Der erstaunlichste Satz Ihres Buches heißt: ‚Wir sprechen englisch, aber wir denken deutsch.‘ Und wir dachten, die Welt spreche englisch und denke amerikanisch.“ — die FAZ im Gespräch mit Watson, 3. Januar 2011
  • „Die Amerikaner denken deutsch. Die Vereinigten Staaten haben mit Deutschland wesentlich mehr geistige Gemeinsamkeiten als mit England. Der große Ernst der Amerikaner, ihre Aufmerksamkeit für jedes Detail, ihr Arbeitsethos: das ist alles sehr deutsch.“ — Peter Watson
  • „Die Amerikaner denken deutsch ... wesentlich mehr geistige Gemeinsamkeiten ... ihr Arbeitsethos: das ist alles sehr deutsch. 43 Mio. Amerikaner gaben 2000 bei einer Volkszählung ‚German‘ als Hauptabstammung an. Nicht annähernd war eine andere Einwanderungsgruppe in Nordamerika zahlenmäßig so groß wie die der Deutschen. Berücksichtigt man noch, daß deren Spitzenwerte in Zeiten der Industrialisierung Amerikas erreicht wurden (1848–1914), dürfte deren Einfluß auf die Arbeitswelt, die eine Gesellschaft nachhaltig prägt, nicht verwundern. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges wanderten erneut viele Deutsche in die USA aus, gerade Wissenschaftler. Mit Ende des 2. WK hielt das Denken und Wissen deutscher Ingenieure durch die Vogelfreiheit deutscher Patente sowie der Übersiedlung, Anwerbung und Zwangsverpflichtung deutscher Wissenschaftler erneut Einzug in den USA. Dinge der amerikanischen Alltagskultur wie Frankfurter, Hamburger oder Brezel, selbst Ketchup (Heinz) oder in Pharma (Pfizer), Handel (Astor), Bier (Anheuser-Busch), Auto (Studebaker), Jeans (Levi), Banken (Salomon, GS). Die Studienordnung Harvards oder Berlitz Sprachschulen gehen auf deutsche Ursprünge zurück. Die Liste ist lang. Das Erstaunen darüber kurz.“ — Andreas Koerner
  • „Schon bei erster Durchsicht muß man zutiefst dankbar sein, daß dieses Buch von einem Engländer geschrieben wurde. Käme dergleichen aus deutscher Feder, dann stünden die Kübel voller Jauche und Häme längst bereit, um darüber von hiesigen sogenannten Intellektuellen ausgegossen zu werden. Alles Autobahn!!! Ein Wimpernschlag deutscher Geschichte hat gefälligst alles andere auszulöschen. Auch eine amerikanische Historikerin (Anderson) mußte das deutsche Publikum darüber aufklären, daß es im Norddeutschen Bund und im nachfolgenden Kaiserreich das (neben Griechenland und Frankreich) fortschrittlichste allgemeine Wahlrecht der damaligen Zeit gab. Lange vor den ‚Vorbildern‘ GB und USA ... Wird bis heute in deutschen Geschichtslehrbüchern fromm verschwiegen.“ — Klaus Steffen
  • „Von diesem Punkt aus kann ich nun Ihre Frage beantworten, ob es zwischen uns Differenzen gäbe, wenn dieses Land keine oder nur ganz wenige Migranten hätte. Wir hätten keine, wenn Sie mir zustimmten, dass das deutsche Volk ein sehr besonderes Volk sei und dass es das Ziel unserer Bemühungen sein müsse, diese Besonderheiten zum Blühen zu bringen, immer wieder aufs Neue. Anders ausgedrückt: Dass die Deutschen in mancher Hinsicht auch ein Volk wie jedes andere seien, ist so banal, dass man es gar nicht erwähnen muss. Darüber hinaus sind die Deutschen jedoch auf eine seltsame Art begabt und waren im Bereich der Musik, der Philosophie, der Wissenschaft, der Dichtung eine intellektuelle, in der Volksbildung, dem Handwerk und den sozialen Errungenschaften eine praktische Großmacht (nicht meine Worte, sondern die von Peter Watson, der vor einigen Jahren den ‚deutschen Genius‘ in einem Buch feierte). Daraus abzuleiten, dass es von diesen besonderen Begabungen und Eigenarten absehen sollte, um politisch nicht aus dem Ruder zu laufen, ist dumm und bösartig. Wenn Sie mir diesen Antrieb lassen und ihn gutheißen, haben wir tatsächlich kaum Differenzen.“Götz Kubitschek an Armin Nassehi, Brief vom 8. April 2014

Siehe auch

Literatur

  • Trevor N. Dupuy: Der Genius des Krieges – Das deutsche Heer und der Generalstab 1807–1945, übersetzt von Franz Uhle-Wettler, Graz, Ares, 2009, ISBN 978-3902475510

Verweise

Fußnoten

  1. Einstein und Adorno werden hier fälschlich als Vertreter der deutschen Geistesgeschichte dargestellt.
  2. Deutschlandfunk: Kulturgeschichte mit Verve