Fahnert, Friedrich

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Generalmajor Friedrich Fahnert

Friedrich Hermann Fahnert (Lebensrune.png 18. Januar 1879 in Limbach, Kreis Chemnitz; Todesrune.png 10. Juni 1964 in Baden-Baden) war ein deutscher Offizier der Sächsischen Armee, der Schutztruppe, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Luftnachrichtentruppe im Zweiten Weltkrieg. Der Alte Adler (Flugzeuglizenz-Nr. 413 am 27. Mai 1913 auf dem Flugplatz Halberstadt mit einem Rumpler-Eindecker) prägte maßgeblich das militärische Fernmeldewesen von den Anfängen der Telegraphie bis 1945.

Werdegang

Führergeburtstag am 20. April 1939 in Berlin; Vorderreihe von links: Generaloberst Erhard Milch, General der Flieger Hans-Jürgen Stumpff, Generalleutnant Ernst Udet, Admiral Max Bastian und Generalmajor Friedrich Fahnert. Ebenfalls u. a. auf dem Bild: NSFK-Korpsführer General der Flieger Friedrich Christiansen, Generaloberst Wilhelm List, Generalmajor Hermann von Hanneken und Generalleutnant Walter Petzel.
„Friedrich Fahnert trat am 20. März 1900 als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2. Am 25. August 1901 wurde er bei diesem nach dem Besuch der Kriegsschule Metz zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei vordatiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im Eisenbahn-Regiment Nr. 2 eingesetzt. Zum Spätsommer 1904 wurde er dann für fast drei Jahre zur Kaiserlichen Schutztruppe nach Deutsch Südwestafrika versetzt [Anm.: Während des Hottentottenkrieges]. Ab dem 1. Juli 1907 wurde er dann wieder im Eisenbahn-Regiment Nr. 2 als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1907 wurde er dann für anderthalb Jahre zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Dort wurde er dann am 28. Januar 1909 zum Oberleutnant befördert. Ende März 1909 wurde er dann in das Telegraphen-Bataillon Nr. 1 versetzt. Er gehörte bei diesem vermutlich zur 3. (königlich sächsische) Kompanie. Am 1. Oktober 1910 wurde er dann für ein Jahr zum 1. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment ‚König Albert‘ Nr. 18 kommandiert. Danach wurde er dann wieder beim Telegraphen-Bataillon Nr. 1 eingesetzt. Am 1. März 1913 wurde er dann zur Militärfliegerschule Halberstadt versetzt. Dort erhielt er dann auch im Frühjahr 1913 seine Fluglizenz. Am 1. Oktober 1913 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann im neuen Königlich Sächsisches Telegraphen-Bataillon Nr. 7 zum Kompaniechef in Zeithain ernannt.
Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er dann ab Anfang August 1914 als Führer der Flieger-Ersatz-Abteilung 1 eingesetzt. Er kam dann bereits nach wenigen Wochen als Führer zur Feldflieger-Abteilung 32 an die Westfront. Ende August 1915 wurde er dann als Abteilungsführer zur Feldflieger-Abteilung 21 versetzt. Am 1. März 1916 wurde er dann als Stabsoffizier zur Armee-Abteilung Scholtz an der Ostfront versetzt. Am 1. Dezember 1916 wurde er dann zur Inspektion der Fliegertruppe (Idflieg) versetzt. Dort wurde er dann als Leiter der Flieger-Funk-Abteilung für fast ein Jahr in Döberitz eingesetzt. Am 1. November 1917 wurde er dann als Abteilungsführer zum Armee-Flug-Park 11 an die Ostfront versetzt. Mitte August 1918 wurde er dann als Abteilungsführer zum Armee-Flug-Park 5 an die Westfront versetzt. Ab Anfang September 1918 wurde er dann bis zum Ende des Krieges beim 2. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 171 als Kompanie- und Bataillonsführer eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz I. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens mit Schwertern und Krone und beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen.
Nach dem Krieg wurde er dann nach einiger Zeit im Sächsischen Grenzschutz als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann als Kompaniechef bei der Nachrichten-Abteilung 19 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Stabsoffizier beim Stabe zur 4. (Sächs.) Nachrichten-Abteilung in Dresden. Am 1. Oktober 1921 kam er dann zum Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden. Dort wurde er dann die nächsten Jahre als Stabsoffizier für Nachrichtenwesen eingesetzt und am 1. Februar 1923 zum Major befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Oktober 1923 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann bei der Inspektion der Nachrichtentruppe (In 7) dreieinhalb Jahre eingesetzt. Am 1. April 1927 wurde er dann zum Kommandeur der 4. (Sächs.) Nachrichten-Abteilung in Dresden ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1928 zum Oberstleutnant befördert. Ende Januar 1930 gab er sein Kommando über die 4. Nachrichten-Abteilung in Dresden ab. Am 1. Februar 1930 wurde er dann dafür in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Dort wurde er als Verbindungsoffizier zum Reichspostministerium eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. April 1931 zum Oberst befördert.
Am 30. September 1932 schied er dann aus dem aktiven Dienst der Reichswehr aus. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen. Am 1. Januar 1933 kam er dann als Zivilangestellter und Grenzschutzspezialist zur Kommandantur der Festung Glogau. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann wieder in den aktiven Dienst der Reichswehr übernommen. Er kam dabei zum Stab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht kam er dann am 1. Oktober 1934 zur Heeresdienststelle Breslau. Durch die Umbenennung des Stabes gehörte er dann ab dem Mai 1935 zum Generalkommando VIII. Armeekorps. Am 1. August 1936 wurde er dann in die Luftwaffe übernommen. Dabei wurde er dann zuerst als Ausbilder für das Luftnachrichtenwesen an der Luftkriegsakademie in Berlin-Gatow eingesetzt. Ab dem 1. März 1938 wurde er dann auch noch zusätzlich als Inspekteur der Luftnachrichtentruppe (L In 7) im Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin verwendet. Am 1. April 1938 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1938 wurde er zum Höheren Kommandeur der Luftnachrichtenschulen in Berlin ernannt.
Am 1. Mai 1939 wurde er dann zum Höheren Kommandeur der Luftnachrichten-Ausbildungs-Regimenter ernannt. Als solcher wurde er dann auch nach Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 weiter eingesetzt. Ab Ende März 1940 wurde er dann auch als Höherer Nachrichtenführer bei der Luftflotte 1 eingesetzt. Zum 1. April 1940 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Ab dem 1. Oktober 1940 wurde er dann nur noch als Höherer Nachrichtenführer bei der Luftflotte 1 verwendet. Ende September 1942 wurde er abgelöst. Am 1. Oktober 1942 wurde er dann dafür zum Kommandeur der Luftnachrichten-Ausbildungs-Division in Nancy in Frankreich ernannt. Für seine vorherige Tätigkeit wurde ihm am 7. Dezember 1942 das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Im September 1944 wurde er dann zum Kommandeur der Luftnachrichten-Ausbildungs- und Ersatz-Division in Berlin ernannt. Ende Januar 1945 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Höheren Kommandeur vom Luftnachrichten-Lehr-Stab in Halle an der Saale ernannt. Als solcher wurde er zum 1. April 1945 auch noch zum General der Luftnachrichtentruppe ernannt. Sein einziger Sohn ist als Jagdflieger im 2. Weltkrieg gefallen. Anfang Mai 1945 geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende 1947 wieder entlassen. [Anm.: Am 2. Mai 1945 in Lübeck in britische Kriegsgefangenschaft geraten, am 9. Januar 1946 in das Special Camp 11 verlegt, am 5. Dezember 1947 entlassen]. Nach seinem Tod erhielt 1964 die Fernmeldekaserne in Baden-Baden seinen Namen verliehen.“[1]

General-Fahnert-Kaserne

Die seit October 1964 so genannte „General-Fahnert-Kaserne“ der Bundeswehr wurde im Oktober 1916 in „Kirchfeld-Kaserne“ umbenannt. Seit 2014 hatte es bei der inzwischen traditionslosen Bundeswehr der Groß-BRD Diskussionen über einen Namenswechsel der Kaserne gegeben, da General Fahnert, der dem Vaterland 45 Jahre ehrenvoll gedient hatte, nicht zu den Putschisten und Verrätern 1944 gehört hatte.

Familie

Sein einziger Sohn Friedrich-Wilhelm Fahnert (Lebensrune.png 5. Juni 1916), zuerst Kampfflieger (Kampfgeschwaderdienst: KG 27, KG 2, KG 40 und KG 6), zuletzt Jagdflieger, fiel bei der Reichsluftverteidigung als Hauptmann und Kapitän der 5. Staffel/Jagdgeschwader 26, als seine Fw 190 D-9 am 5. April 1945 von der feindlichen Flugabwehr zwischen Burlage und Lembruch abgeschossen wurde. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Diepholz; Endgrablage: Abteilung 3, Reihe 3, Grab 6.

Beförderungen

Kragenspiegel

Auszeichnungen (Auszug)

Grabstätte der Familie Fahnert auf dem Hauptfriedhof in Baden-Baden; Endgrablage: Feld 21, Grab 89/90.

Literatur

Friedrich Fahnert / Ferdinand Nibler: Mein Leben und meine Zeit – Die Lebenserinnerungen von General der Luftnachrichtentruppe Friedrich Fahnert, Universität der Bundeswehr, München 1997

Fußnoten