Spanien (Geschichte)

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Ältere Zeit

Iberer, dann auch Kelten waren die frühen Bewohner der Pyrenäenhalbinsel. Die am höchsten entwickelten Iberer waren zweifelsohne die Tartessos, welche die vermutlich älteste westeuropäische Hochkultur begründeten.

Um 1100 v. d. Z. gründeten die Phöniker ihre Kolonie Gadeira (Cadiz), der bald eine Anzahl von Küstenniederlassungen von der Meerenge von Gibraltar bis nach Coruna folgten. Im 3. Jahrhundert kam das Land zum Großteil unter karthagische Herrschaft. Nach dem Zweiten Punischen Krieg kamen die Römer und romanisierten Verwaltung und teilweise die Bewohner. Insbesondere Militärveteranen genoßen den Ruhestand, die Bevölkerung wurde zu Wein- und Olivenanbau angehalten.

Vandalen

Vermutlich stammen die Vandalen (auch Wandalen) aus Jütland, waren somit Nachbarvölker der Kimbern und Teutonen. Im Herbst 409 drangen in Spanien ein Verband aus Vandalen, Alanen und Sueben ein. Spanien gehörte damals mit einer langen Friedensperiode über 500 Jahre dem Römischen Reich an. Die Sueben etablierten sich im westlichen Galizien, die Alanen und Vandalen blieben im Zentrum des Landes. Mit den – teilweise von den Römern unterstützten – Westgoten kam es zu ständigen stürmischen Auseinandersetzungen, weshalb die Stämme 422 nach Südspanien weiterzog, weshalb noch heute der Name „Andalusien“ (arab.: Al-Andalus, Vandalenland) an ihren Aufenthalt erinnert. Sie eroberten verschiedene Küstenstädte, Sevilla, weiterhin den günstig gelegenen Hafenort Cartagena. Allmählich richtete der König der Vandalen, einer der mächtigsten und fähigsten Germanenkönige, Geiserich, seinen Blick jedoch auf den gegenüberliegenden Kontinent Afrika bzw. die nordafrikanischen Küstengebiete mit ihren legendären Schätzen und Ressourcen.

Und im Mai 429, im Alter von 40 Jahren führte er sein Volk nach Afrika.

Westgoten

Im 5. Jahrhundert zogen über die Pyrenäen die germanischen Westgoten. Im August 410 hatten sie Rom besiegt und waren nach Südfrankreich weitergezogen, wo sie nach Erobeung der Städte Narbonne, Bordeus und Tholosen in Latifundien in Einvernehmen mit den Ex-Einwohnern lebten. Nach dem Hunneneinfall 451 wurden diese zwar besiegt – auch Gotenkönig Teodorich fand dabei den Tod – jedoch wurden die Westgoten anschließend von den Franken unter Chlodwig Richtung Süden gedrängt, behielten jedoch die städtereiche französische Mittelmeerküste westlich des Rotten.

Seit dem Ende des 5. Jahrhunderts waren zahlreiche Westgoten in der Region der heutigen Costa Brava am Mittelmeer nach Spanien eingewandert. Ihnen folgten etwa 35-40 Tausend auf der erneuten Suche nach einer Heimat über die Pyrenäen in die einstigen römischen Provinzen bis Tarragona. Der erste befestigte Stützpunkt war im Golf von Rosas, wo heute noch Reste der mächtigen Mauern in Rosas auf dem Puig Rom (225 m) besichtigt werden können. Im Jahre 415 wurde König Athaulf (Nachfolger und Schwager des wagemutigen Alarichs) bei einem Streit in Barcelona ermordet, sein Nachfolger wiederum war König Vallia. Unter ihren Königen (Leovigild u. a.) machten sie sich im Norden und Westen der Halbinsel zu den Herren, und Toledo blieb über 200 Jahre die Hauptstadt. Ihre Wanderung durch Europa war hier zu Ende und die Westgoten gingen zuletzt in der romanischen Bevölkerung auf.

Hinterlassenschaft der Westgoten

Eine einzigartige Hinterlassenschaft der Westgoten ist die Königsstadt Reccopolis,(in der Nähe Toledos) die von spanischen Archäologen seit 1944 ausgegraben wird. Sie hat mit 25 Hektar herrschaftliche Ausmaße. Sie ist die einzige Stadt, die man aus jener Zeit kennt - die einzige, die von Germanen gebaut wurde.

Um 800, als die Araber stets weiter Richtung Norden drängten, kam Karl der Große mit seinem Heer zu Hilfe und dränge die Araber zurück. In Andorra gilt Karl der Große als Staatsgründer und wird in der Landeshymne als „unser Vater“ benannt.

Im Norden Spaniens entstanden allmählich kleinere, christlich orientierte Staaten wie Asturien, Navarra, Leon und Katalonien. Während Portugal sich ganz selbständig entwickelte, dehnten sich die Königreiche Aragonien und Kastilien immer mehr aus. Die Lebenskraft des maurischen Staates war bereits im 12. Jahrhundert gebrochen, nur durch die Uneinigkeit unter den Christen fristete das Gebilde mit einer gewissen Nachblüte weitere drei Jahrhunderte. Die ständigen Kämpfe gegen Araber oder Mauren im christlichen Kreuzzugsgeist verkörperten sich im Nationalhelden El Cid.

Reconquista

Siehe Hauptartikel: Reconquista (718–1492)

Ab 1496

Durch die Heirat Isabellas von Kastilien und Ferdinands von Aragon wurden im Jahre 1496 beide Reiche zu einem Gesamtstaat vereinigt. 1478 wurde mit Genehmigung des Papstes die Inquisition eingeführt. Sämtliche Akten dazu verwahrt heute ein Madrider Museum. 1492 Im Mai erschien der Erlaß für das Judenverbot in Spanien mit Christianisierungspflicht oder Auswanderung. 1492 eroberten die beiden Herrscher das letzte spanische Maurenreich Granada.

Die spanische Inquisition

Einen von der kirchlichen Inquisition in Rom abweichenden Charakter hatte die spanische Inquisition. Seit durch die Verheiratung Isabellas von Kastilien mit Ferdinand von Aragonien („dem Katholischen“) beide Reiche zu einer imposanten Macht vereinigt worden waren, bot man zur Stärkung der königlichen Macht gegen die übermächtige Aristokratie alles auf.

Als ein wirksames Mittel hierfür erschien die Einführung der Inquisition, welche für den Fiskus eine reiche Ausbeute durch Güterkonfiskation verhieß. Seit 1484 erhielt dieselbe noch die besondere Aufgabe, die zahlreichen Mauren und deren Anhänger, die übermächtigen Juden, beide gefährliche Feinde der Spanier, zu unterdrücken.

Darum wurde die Inquisition in Spanien national, so daß die Trauerszenen der Autodafes nicht nur die zahlreiche Volksmenge, sondern auch die edlen Männer und Frauen mit Teilnahme besuchten, weil bei denselben keineswegs immer hingerichtet, sondern weit öfter die Angeschuldigten begnadigt und freigesprochen wurden.[1]

Das Wappen der Inquisition führte neben dem Schwert den Ölzweig. Atheisten und aus kirchlicher Sicht Ungläubige wurden nur dann verfolgt, wenn sie versuchten, Anhänger zu rekrutieren. Die spanische Inquisition verbindet sich in der Nachwelt mit dem Namen Thomas von Torquemada, dem ersten Großinquisitor.

Kolonialreiche

Zur gleichen Zeit schufen die spanischen „Konquistadoren“ ein großes Kolonialreich in Amerika. Auf den Plünderungszügen im 16. Jahrhundert in Mexiko räumten Cortes und die Inquisition mit der Mayakultur, die jedoch zu der Zeit schon im Absterben begriffen war, gründlich auf: Die Mayas wurden besiegt und zwangsbekehrt. Die letzte Mayastadt wurde 1897 zerstört. Die Spanier besetzten das Land 300 Jahre lang (bis die Mexikaner kamen).

Auch die nach dem spanischen Thronfolger, Philipp II. (1527 - 1598), benannten Philippinen-Inseln wurden unterworfen. Unter Philipp II. war das streng katholische Land die Heimat des Jesuitenordens. 1588 wurde die spanische Armada im Kampf gegen England vernichtet.

Die Niederlande erkämpften in langem Ringen die Unabhängigkeit vom spanischen Königreich.

Zwar hatte Phillip II. noch Spanien mit Portugal vereint, jedoch setzte nach seinem Tode ein unaufhaltsamer Niedergang ein.

Die Habsburger in Spanien

Am 23. Januar 1516 starb Ferdinand der Katholische. Sein Erbe fiel in allen Ländern der Krone Kastiliens an seine regierungsunfähige Tochter Johanna und an deren Sohn Karl (1500-1558) als Prinzregenten. Der in Burgund erzogene Karl kehrte umgehend nach Spanien zurück und wurde überall anerkannt. Karl herrschte seit dem Jahre 1519 auch in Deutschland als Kaiser Karl V.. Karl, dessen Regierung sich auch in Deutschland stark auf die spanische Wirtschaftskraft stützte, hatte sowohl mit Aufständen, als auch mit muselmanischer Aggressivität zu kämpfen.

Im Jahre 1556 wird Karl durch seinen Sohn Philipp II. (Filipe segundo) abgelöst.

Spanien wurde seit 1700 von dem Bourbonen Philipp V. und dessen Nachkommen regiert. Unter Karl III. einem Sohne Philipps V. und noch mehr unter dessen Sohn Karl IV. (1788 - 1808) ging das Land einem inneren Verfall entgegen.

Jüngere Zeit

Spanien als Republik und autoritärer Staat

Bis 1931 war der spanische Staat eine souveräne Monarchie; dann wurde er zur Republik.

Spanischer Bürgerkrieg

Von 1936 bis 1939 herrschte nach chaotischen Zuständen der spanische Bürgerkrieg, in welchem das Schiff „Deutschland“ als reines Beobachterschiff entsandt und am 29. Mai 1937 auf der Reede von Ibiza von bolschewistischen Flugzeugen angegriffen wurde. Zwei Bombentreffer forderten laut Freiburger Zeitung vom 31  Mai insgesamt 23 Tote und 83 Verwundete. Die Zahl der Todesopfer stieg in den darauffolgenden Tagen jedoch noch an.

Der Spanische Staat

Nach Beendigung des Bürgerkriegs im Frühjar 1939 schuf General Franco seine autoritäre Regierung. Autonomere Regionen wie das Baskenland und Katalonien wurden wieder eng an Madrid gebunden. Am 10. Juni 1940 erhielt der deutsche Konteradmiral Dönitz das Spanische Marineverdienstkreuz in Weiß.

Während des Zweiten Weltkriegs erklärte sich die spanische Regierung als neutral. Ein Treffen Hitlers mit Franco wegen Besetzung des strategisch wichtigen Punktes Gibraltar als Kontrollpunkt für den Mittelmeereingang durch die Achsenmächte endete ergebnislos.

Am 11. Oktober 1943 beorderte Franco die offizielle, aus spanischen Freiwilligen bestehende Blaue Division von der Ostfront zurück in die Heimat. Er wollte hiermit – im Zuge der für die Deutschen kritischer werdenden Kriegslage – den alliierten Plutokratien signalisieren, daß er sich von der Reichsregierung distanziert. Antikommunistische Spanier, die weiterkämpfen wollten, bildeten hierauf die „Spanische Legion“.

Nach Kriegsende versuchten die Alliierten und die UNO, Spanien wegen des „letzten faschistischen Diktators“ zu isolieren. Sie verweigerten dem Land auch die Aufnahme in die „Vereinten Nationen“ (UNO), die in den VSA als Kriegsbündnis gegen Deutschland gegründet worden waren. Erst lange nach dem Zweiten Weltkrieg, als die VSA Militärstützpunkte in Spanien erhalten hatten, wurde das Embargo gelockert.

A-Bomben Unfall

Im Jahre 1966 kollidierte in Südspanien über Palomares, Provinz Almeria, ein B-52 Bomber der VSA-Luftstreitkräfte mit einem Tankflugzeug. Vier scharfe Plutoniumbomben fielen aus dem Flugzeug, zwei davon explodierten und verseuchten dabei 220 Hektar Felder. Die vierte Bombe wurde 80 Tage nach dem Unglück aus dem Mittelmeer gefischt. Das Absturzgebiet wurde durch die freigesetzte Strahlung verseucht und die VSA-Regierung ließ über 1 Million Tonnen Erdreich abtragen und nach Amerika bringen.

Südspanien entkam nur knapp einer Katastrophe. 2004 stellten Experten fest, daß noch immer radioaktive Rückstände im Boden zu finden sind.

Herrscher und Staatsoberhäupter

Habsburg

  • Karl I. - 14. März 1516 - 16. Januar 1556. Sohn von Johanna der Wahnsinnigen und Philipp I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
  • Philipp II. - 16. Januar 1556 - 13. September 1598. Sohn von Karl I., König von Portugal und Neapel
  • Philipp III. - 13. September 1598 - 31. März 1621. Sohn von Philipp II., König von Portugal
  • Philipp IV. - 31. März 1621 - 17. September 1665. Sohn von Philipp III.
  • Karl II. - 17. September 1665 - 1. November 1700. Sohn von Philipp IV.
  • Karl III. - 12. September 1703 - 2. Juli 1715 - Urenkel von Philipp III., Gegenkönig in Barcelona

Bourbonen

  • Philipp V. - 16. November 1700- 14. Januar 1724. Urenkel von Philipp IV.
  • Ludwig I. - 14. Januar 1724 - 31. August 1724. Sohn von Philipp V.
  • Philipp V. - 6. September 1724 - 9. Juli 1746. Vater von Ludwig I., zweite Herrschaftszeit
  • Ferdinand VI. - 9. Juli 1746 - 10. August 1759. Sohn von Philipp V.
  • Karl III. - 10. August 1759 - 14. Dezember 1788. Sohn von Philipp V.
  • Karl IV. - 14. Dezember 1788 - 19. März 1808. Sohn von Karl III.
  • Ferdinand VII. - 19. März 1808 - 6. Mai 1808. Sohn von Karl IV., erzwungene Abdankung

Haus Bourbon (Erste Restauration)

  • Ferdinand VII. - 11. Dezember 1813 - 29. September 1833. Sohn von Karl IV., zweite Herrschaftszeit
  • Isabella II. - 29. September 1833 - 30. September 1868. Tochter von Ferdinand VII., Abdankung nach Revolution

Haus Savoyen

  • Amadeus I. - 4. Dezember 1870 - 11. Februar 1873. Nachfahre von Phillip II., Einsetzung durch die Cortes; freiwillige Abdankung

Bourbon (Zweite Restauration)

  • König Alfons XII.; Regierungszeit: 1874–1885
  • Regentin Maria Christina von Österreich; Regierungszeit: 1885–1902
  • König Alfons XIII.; Regierungszeit: 1886–1931; (mündig ab 1902)

Zweite Republik

  • Staatspräsident Niceto Alcalá Zamora y Torres; Regierungszeit: 11. Dezember 1931 – 7. April 1936
  • Amtierender Staatspräsident Diego Martínez Barrio; Regierungszeit: 7. April 1936 - 11. Mai 1936
  • Staatspräsident Manuel Azaña y Díaz; Regierungszeit: 11. Mai 1936 – 5. Februar 1939
  • Staatschef Francisco Franco Bahamonde; Regierungszeit: 1. April 1939 – 20. November 1975

Bourbon (Dritte Restauration)

  • König Juan Carlos I., Regierungszeit 1975-2014
  • König Felipe VI., seit 2014

Fußnoten

  1. Siehe: Hefele, Konzilsgeschichte, S. 340 ff.