Internationaler Währungsfonds
Der Internationale Währungsfonds (Kürzel IWF bzw. IMF von englisch International Monetary Fund) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Er ist eine Schwesterorganisation der Weltbank-Gruppe und hat seinen Sitz in Washington D. C., USA. Die Organisation hat 190 Mitglieder einschließlich Rußland.
Inhaltsverzeichnis
Kampf gegen die Golddeckung von Währungen
Eine auf die journalistische Analyse des Goldhandels spezialisierte Weltnetzseite erklärte den geschichtlichen Ablauf, der zur Ermächtigung des Weltwährungsfonds führte mit folgenden Worten:
- „John Maynard Keynes behauptete einmal: ›Gold ist ein barbarisches Relikt!‹ Getreu diesem Credo zogen die Weltbank, der IWF und die US-Zentralbank schließlich gegen das Gold ins Feld. Als dann 1990 nur noch die Schweiz das Fähnlein des Goldes hochhielt, war es an der Zeit, auch diese letzte Bastion zu nehmen. Unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe wurde der Schweizer Bevölkerung 1992 vorgegaukelt, daß ein Beitritt zur Weltbank und zum IWF unabdingbar sei. Daß dabei aber die Währung, der Schweizer Franken, seine Golddeckung verlieren würde, sah man sich zu verschweigen gezwungen. Mit einer Total-Revision der Schweizer Bundesverfassung verschwand dann die Golddeckung dann endgültig. Kaum jemandem dürfte bekannt sein, daß es der Präsident der Schweizer Notenbank, Meyer, war, der das aus meiner Sicht Unwort des Jahrhunderts prägte: ›Unnötige Golddeckung‹. Und ruckzuck standen 1.300 Tonnen Schweizer Gold zum Verkauf.“[1]
Diese globalistische Ideologie ist schon oft im Detail beschrieben worden. Auch rückt der Goldpreis (in Relation zu den Krisenwährungen) seit langem schon ins Blickfeld einer breiteren, an Wirtschaftsfragen interessierten Öffentlichkeit. Aber dennoch ist es bis heute ein Geheimtip, daß es eine globalistische Propaganda gibt, die Gold planvoll verächtlich redet. Ebenfalls wissen bis heute nur wenige Fachleute (und fast niemand sonst), daß es zu den Kautelen des Internationalen Währungsfonds gehört, daß ein Land, das IWF-Kredite beantragt, die Golddeckung seiner eigenen Währung vertragsgemäß aufgeben muß. Damit wird das kriminelle System des Weltgeldbetruges zur Rechtsnorm erhoben und zugleich global durchgepeitscht. Entrechtung, Ausplünderung – und das methodische Abhängigmachen ganzer Volkswirtschaften von einem Betrugssystem –, kann kaum perfekter organisiert werden. Von niemandem gewählte oder legitimierte Weltbeamte betreten eine Regierungszentrale und kommandieren gewählte Regierungen dort herum wie dumme Jungs: Was die EU (→ EUdSSR) in Griechenland vorführte, können die anonymen Weltverschwörer in jedem Land dieser Welt veranstalten, das – mittels Währungsbetrug – der IWF-Souveränitätsvernichtung unterworfen worden ist.
Die Konsolidierung der Schuldknechtschaft
Der IWF wurde am 22. Juli 1944 durch eine internationale Übereinkunft gegründet und nahm im Mai 1946 erste Arbeiten auf. Seine eigentliche operative Tätigkeit begann ab dem 1. März 1947. Sie erfolgte aufgrund der Beschlüsse der Konferenz in Bretton Woods, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Neuhampshire. Diese für die manipulative Neuordnung des Weltwirtschaftssystems (→ NWO) entscheidenden Verhandlungen dauerten vom 1. Juli 1944 bis zum 22. Juli 1944.
Der IWF wird daher zusammen mit der Weltbank-Gruppe als Bretton-Woods-Institution bezeichnet. Zu seinen Aufgaben gehören: Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, Ausweitung des Welthandels, Stabilisierung von Wechselkursen, Kreditvergabe, Überwachung der Geldpolitik, Technische Hilfe.
Der IWF hat zurzeit 193 Mitgliedsländer, deren Stimmrecht sich an ihrem Kapitalanteil orientiert. Die Mitgliedsstaaten mit den größten Stimmanteilen sind: VSA 16,77 %, Japan 6,02 %, BRD 5,88 %, Frankreich 4,86 %, Vereinigtes Königreich 4,86 %, China 3,66 %. Da die Beschlüsse im IWF mit einer Mehrheit von 85 % getroffen werden müssen, verfügen jeweils die USA und die gemeinsamen EU-Staaten de facto über eine Sperrminorität.[2]
Organisation
Organe
- Gouverneursrat
- Internationaler Währungs- und Finanzausschuß (IMFC)
- Exekutivdirektorium
- Entwicklungsausschuß
- Finanzstabilitätsforum
Der IWF hat etwa 2.716 Mitarbeiter aus 185 Staaten.
Geschäftsführende Direktoren
Der IWF wird von einem „geschäftsführenden Direktor“ (Managing Director) geleitet. Gemäß einer informellen Vereinbarung zwischen den USA und einigen westeuropäischen Ländern ist der Direktor des IWF immer ein Europäer, während die einflußreiche Position des ersten stellvertretenden Direktors (First Deputy Managing Director) von einem US-Amerikaner besetzt wird. Eine andere gängige Praxis ist, Europa stellt den Vorsitzenden des Internationalen Währungsfonds und die USA stellen stets den Präsidenten der Weltbank. Tatsächlich handelt es sich bei den Direktoren aber oft um Juden.
Theodor Waigel war stellvertretender Gouverneur des IWF. Im Jahre 2000 war mit Horst Köhler zum ersten Mal ein Deutscher an die Spitze des IWF gelangt. Es gab bereits Spekulationen um eine zweite Amtszeit, als Horst Köhler im März 2004 zurücktrat, um anschließend auf Vorschlag von Angela Merkel zum BRD-Bundespräsidenten gewählt zu werden.
Nachfolger an der Spitze des IWF wurde der ehemalige spanische Wirtschaftsminister Rodrigo de Rato. Er konnte sich damit gegen eine Reihe weiterer Kandidaten (darunter der Spanier José Manuel González-Páramo, der Belgier Peter Praet und der Ire Michael Tutty) durchsetzen.
Am 28. Juni 2007 kündigte Rodrigo de Rato überraschend an, daß er sein Amt nach der Jahrestagung im Oktober 2007 aus privaten Gründen vorzeitig niederlegen werde. [3] Zu seinem Nachfolger wurde der ehemalige französische Finanzminister Dominique Strauss-Kahn gewählt.[4]
Stellvertretende Geschäftsführende Direktoren
Stellvertretende Geschäftsführende Direktoren sind zur Zeit:
- John Lipsky✡, First Deputy Managing Director (IWF-Vize)
- Naoyuki Shinohara, Deputy Managing Director
- Nemat Shafik (Minouche Shafik), Deputy Managing Director (stellvertretende geschäftsführende Direktorin)
Kritik
Der IWF wird unter anderem für ein verfehltes Krisenmanagement kritisiert. So unterstützte der Fonds in den 1990er Jahren die Dollar-Kopplung des Argentinischen Peso, konnte aber nicht verhindern, daß das Land nach mehreren Jahren mit hohen Wachstumsraten in eine Wirtschaftskrise (die sogenannte Argentinien-Krise) geriet. Ebenfalls kritisch betrachtet wird die Rolle des IWF während der Ostasienkrise 1997. Kritiker behaupten, die Programme des IWF hätten nicht zur Lösung der Krise beigetragen, sondern diese noch verschärft. Wegen einiger ähnlicher Situationen geben die Bretton-Woods-Institutionen öfter Anlaß zu Auseinandersetzungen mit manchen Kreisen der Wirtschaft und Politik, besonders wenn es um Entwicklungsländer geht.
Unter anderem sind die „Bretton-Woods“-Institutionen auch zur Zielscheibe der Globalisierungskritiker geworden, da sie in ihren Augen eine neoliberale Politik betrieben. Des weiteren wird, vor allem von Nichtstaatlichen Organisationen, der an die Kreditbewilligung gekoppelte Zwang zur Privatisierung von Elementen der öffentlichen Daseinsvorsorge kritisiert, da die betroffenen Regierungen dadurch die Kontrolle verlieren. Den Kritikern zufolge existiert in den Schuldnerländern in aller Regel kein oder zu wenig inländisches Kapital, um zum Beispiel die Wasserversorgung oder das Bildungswesen in eigener Regie privatisieren zu können, so daß diese Bereiche dann unter die Kontrolle internationaler Anleger fallen; oft aus den VSA oder aus der Europäischen Union, die gegenüber ihren Kapitaleignern verantwortlich und daher nur wenig geneigt seien, auf die Probleme ihrer Gastländer Rücksicht zu nehmen. Darüber hinaus werde die Rendite aus der Investition in Zukunft aus den betroffenen Ländern abfließen, was eine Schwächung derer Binnenmärkte zur Folge hätte. Der Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz kritisiert in seinem Buch „Die Schatten der Globalisierung“ den IWF für seine angeblich blinde Verfolgung der Wirtschaftspolitik-Vorstellungen des Washington Consensus.
Der IWF wird auch von konservativer Seite kritisiert, insbesondere in den Vereinigten Staaten. So argumentieren manche Ökonomen, das Bereitstellen von IWF-Nothilfe in Finanzkrisen verführe Schwellenländer, zu hohe Schulden aufzunehmen, während Investoren zu viel Geld in Schwellenländern investierten. Auch betrachten manche Politiker insbesondere der Republikanischen Partei die multilaterale Ausrichtung von IWF, Weltbank und Vereinten Nationen als mögliche Behinderung der US-Außenpolitik. Während der Asien-Krise etwa forderte der IWF eine Quotenerhöhung von den Mitgliedsländern, da er fürchtete, die nötigen Mittel zur Bekämpfung der Krise könnten sein Grundkapital übersteigen. Der VS-Kongreß stimmte dieser Erhöhung nur zu gegen Einsetzung einer republikanisch dominierten Kommission, welche Möglichkeiten einer Einschränkung der Rolle des IWF und der Weltbank untersuchen sollte. Das Ergebnis war der sogenannte Meltzer-Report (benannt nach dem konservativen amerikanischen Ökonomen Allan Meltzer).
Anders geartete Kritik kommt aus Schwellenländern, insbesondere in Asien. Sie kritisieren die amerikanisch-europäische Dominanz von IWF und Weltbank, welche sich in der Stimmgewichtung in diesen Institutionen niederschlage. Die Kritiker behaupten, die Stimmverteilung sei antiquiert und reflektiere die Struktur der Weltwirtschaft der 1950er Jahre. So hat Frankreich z. B. mehr Stimmen im IWF-Exekutivboard als China, die Schweiz oder Belgien haben mehr Stimmen als Brasilien. Dies – so die Kritiker – untergrabe die Legitimität und Relevanz der Bretton-Woods-Institutionen. Eine grundlegende Reform der Quotenstruktur scheiterte bislang stets am Widerstand der Europäer. Zum Teil als Konsequenz ist wiederholt die Schaffung eines alternativen „Asiatischen Währungsfonds“ diskutiert worden.
Obwohl die meisten Staaten Entwicklungsländer sind, haben diese im IWF relativ wenig zu sagen. Die Stimmrechte im IWF werden im Wesentlichen durch die Einlagequoten der einzelnen Länder bestimmt, in deren Berechnung das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen, die Reserven an Gold, Devisen, IWF-Sonderziehungsrechten und –Reservepositionen, empfangene und geleistete Zahlungen für Waren, Dienstleistungen, Einkommen und private Übertragungen sowie die Variabilität der empfangenen Zahlungen eingehen.
Weitere Kritiker
- Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa:
- „Wir, die wir Bürger der Welt sein wollen, können Systeme nicht verstehen, die letztendlich immer auf den Ärmsten herumtrampeln und diese versklaven. Wie können wir eine sogenannte Globalisierung verstehen, die keine Weltbürger schaffen will, sondern nur Konsumenten. Sie versucht nicht, eine globale Gesellschaft zu errichten, sondern nur einen globalen Markt.“[5]
- Investigativjournalist Alexander Benesch:
- „Man wendet auf Deutschland ähnliche Pläne an, mit denen schon viele andere Nationen in Armut und Abhängigkeit getrieben wurden. Einrichtungen wie der IWF analysieren schuldengebeutelte Länder und gewähren dann zusammen mit Privatbanken und der EZB weitere Kredite oder Kreditstreckungen im Gegenzug für die vertragliche Zustimmung zu sog. ‚Hilfsstrategien‘. In der Vergangenheit bekamen Staatschefs laut dem ehemaligen Chefökonom der Weltbank Joseph Stiglitz 10 % Schmiergeld auf anonyme Schweizer Bankkonten, wenn sie Staatseigentum mit einem Milliardenrabatt an die gewünschten Firmen und Banken veräußerten. Im nächsten Schritt fließt durch Spekulationsblasen massiv Kapital aus dem Land und die Verbraucherpreise steigen drastisch an. Strömen die wütenden Menschen dann ‚auf die Straße‘, marodieren und fordern Sozialismus, werden die letzten halbwegs vernünftigen Investoren verschreckt und fliehen zusammen mit Unternehmern und Sparern woandershin. Währenddessen sichern sich Insider zu Billigst-Ausverkaufspreisen die wichtigsten Ressourcen und Industrien. Haben dann erst einmal Polizei und Militär wieder für ‚Ordnung‘ gesorgt, dürfen die Menschen in dieser neuen Ordnung vegetieren.“[6]
Monopoly
Seit 2008 vergibt der IWF Sofortkredite zum Teil ohne Auflagen. Profitieren sollen Staaten, die durch die VS-Finanzkrise gebeutelt sind. Insgesamt stehen 250 Milliarden Dollar bereit – aber auch die werden wohl nicht reichen,[7] denn nach Schätzungen vom April 2009 belaufen sich die Schulden der von den VSA ausgehenden Finanzkrise auf mehr als 4 Billionen Dollar, das sind umgerechnet 3 Billionen Euro, an weltweiten Verlusten durch Ramschpapiere und faule Kredite.
- „Besonders für europäische Banken prognostiziert der IWF schwierige Zeiten, da vor allem in Osteuropa noch massive Kreditausfälle zu erwarten seien. Während für die Rekapitalisierung des Finanzsektors in den USA laut IWF noch 275 Milliarden Dollar benötigt würden, liege der Bedarf in Europa bei 600 Milliarden Dollar. Um die Kapitalisierung der Banken wieder bis auf das Niveau wie Mitte der 1990er Jahre zu bringen, würden in den USA weitere 500 Milliarden Dollar und in Europa sogar weitere 1,2 Billionen Dollar benötigt, schreiben die IWF-Experten.“ [8]
Auf dem Londoner G20-Gipfel wurde im April 2009 beschlossen, die Reserven des Fonds auf 750 Milliarden VS-Dollar aufzustocken. Darauf hatten die Länder der sogenannten BRIC-Gruppe (Brasilien, Rußland, Indien, China) vereinbart, 80 Milliarden VS-Dollar in IWF-Anleihen zu investieren. Auf Brasilien, Rußland und Indien entfallen je zehn Milliarden und auf China 50 Milliarden VS-Dollar.
Kreditprogramm NAB
Der Internationale Währungsfonds legte im November 2009 das Volumen der Geldmittel für das NAB-Programm auf 600 Milliarden VS-Dollar fest. NAB (New Arrangements to Borrow) ist ein Vertrag über die Gewährung von Krediten, der zwischen dem IWF und einer Gruppe von Ländern und Geldinstituten geschlossen wird. Die NAB-Mitglieder gewähren dem IWF Geldmittel für den Fall einer Verschlechterung des Zustandes des Weltfinanzsystems bzw. zur Verhütung des Zusammenbruchs dieses Systems.
Belgien
Der Chef des Internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn hat am 31. Dezember 2008 ein Abkommen mit den belgischen Behörden für eine Finanzhilfe von 2,5 Milliarden Dollar (1,80 Milliarden Euro) angekündigt.[9]
Griechenland
Die griechische Regierung reichte wegen ihres Staatsdefizites von 273 Milliarden Euro am 23. April 2010 einen Antrag auf Staatshilfen von der Europäischen Union (EU) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ein.[10] Insgesamt 110 Milliarden Euro wurden bis 2013 zugesagt, um einen Staatsbankrott des Landes abzuwenden. Der Internationale Währungsfonds stellt 30 Milliarden Euro zur Verfügung, die übrigen Euro-Mitgliedsstaaten müssen insgesamt 80 Milliarden Euro aufbringen. Der Anteil der BRD an der Finanzhilfe für Griechenland beträgt demzufolge 22,4 Milliarden Euro (pro Jahr 8,4 Milliarden Euro).
Europäische Union
Die EU-Staats- und Regierungschefs einigten sich im März 2009 auf zusätzliche 75 Milliarden Euro für den IWF.[11]
Indien
Die Zentralbank Indiens beschloß im März 2010, zehn Milliarden US-Dollar ihrer Währungsreserven in Anleihen des Internationalen Währungsfonds anzulegen. „Die Anleihen seien für die Unterstützung der infolge der Krise am stärksten betroffenen Länder bestimmt. Diese Entscheidung ist ein Versuch (von IWF-Ländern), die Kreditwürdigkeit des Fonds zu festigen.“[12]
Irak
Der Internationale Währungsfonds billigte im Februar 2010 die Gewährung eines Kredites in Höhe von 3,6 Milliarden Dollar an die irakische Regierung für den Wiederaufbau des durch den langjährigen (VS-Invasion) Krieg zerstörten Landes. Die Bereitstellung dieses Kredits ist eine Fortsetzung des 15monatigen IWF-Programms zur Irak-Hilfe, die von Dezember 2007 bis März 2009 geleistet wurde.[13]
Island
Der Internationale Währungsfonds will Island mit einem Kredit in Höhe von 2 Milliarden Dollar unterstützen. Das teilte die isländische Regierung mit. Der Kredit soll zwischen 2012 und 2015 zurückgezahlt werden.
- Kritik
- „Mehr als 2.000 Menschen protestierten vor dem Parlament in Reykjavik. Sie forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Geir Haage und vom Zentralbankchef David Oddsson. Sie geben den beiden die Hauptschuld an der isländischen Finanzkrise, die den Inselstaat in den Bankrott treibt. Die Isländer haben Angst.“[14]
- „Klassisches Sparen hat keine Tradition in Island – die Inflation war meistens so hoch, dass es keinen Sinn hatte, Geld auf die hohe Kante zu legen, es wurde lieber ausgegeben, bevor es an Kaufkraft verliert. Die hohe Inflation sicherte jedoch die Jobs. Das ging so lange gut, bis die konservativ-liberale Regierung auch auf Anraten des IWF Mitte der 1990er-Jahre eine große Privatisierungswelle begann und Islands Banken meinten, zu Global Playern aufsteigen zu können. Die Bank Kaupthing engagierte Monty-Python-Darsteller John Cleese, um Werbespots aufzunehmen. Sie zahlte ihm Millionen – um 300.000 Einwohner zu beeindrucken.“[15]
Japan
Japan sagte dem IWF im Februar 2009 eine zusätzliche Finanzspritze in Höhe von bis zu 100 Milliarden Dollar zu.[16]
Kanada
Kanada stellte zehn Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro) zu Verfügung. Wegen seines soliden Finanzsystems ist Kanada eines der wenigen westlichen Länder, das seine Banken nicht mit Finanzhilfen oder umfangreichen Bürgschaften, stützen mußte – Finanzkrise 2008.[17]
Mexiko
Mexiko erhielt 2008 vom IWF 3,7 Milliarden Euro Kredite. Mexiko bat Anfang 2009 um einen Kredit in Höhe von umgerechnet rund 47 Milliarden USD. [18]
Norwegen
Norwegen will dem Internationalen Währungsfonds (IWF) mehr Geld zur Verfügung stellen. Die Regierung in Oslo sei bereit, die Mittel des IWF um bis zu 4,5 Milliarden Dollar (etwa 3,4 Milliarden Euro) aufzustocken.[19]
Pakistan
Zu den Empfängern von Notkrediten gehört auch Pakistan. Man versucht dadurch, die VS-Marionettenregierung an der Macht zu halten.
- „Der Internationale Währungsfonds hat einen Kredit über 7,6 Milliarden Dollar für Pakistan gebilligt. Er soll einen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes im Zuge der weltweiten Finanzmarktkrise verhindern. Der Kredit sei auch ein Signal an die Gebergemeinschaft, hieß es.“[20]
Polen
Polen hat im April 2009 beim Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Kreditlinie in Höhe von 20 Milliarden Dollar (15 Milliarden Dollar) beantragt.[21][22]
Portugal
Der IWF gewährte am 20. Mai 2011 Portugal 26 Milliarden Euro Hilfe (Eurorettungsschirm).[23]
Rumänien
Rumänien wird ab Mai 2009 vom Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Union und anderen mit fast 20 Milliarden Euro unterstützt. Mehr als 12 Milliarden stellt allein der IWF durch einen zweijährigen Stand-by-Kredit zur Verfügung. Der Journalist Radu Tudor meinte: „Wir brauchen das Geld, um nicht nach der ersten Phase der Wirtschaftskrise zusammenzubrechen.“ Die Europäische Union stellt bis zu 5 Milliarden Euro bereit.[24]
Serbien
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat (Januar 2009) Serbien einen Kredit in Höhe von 530 Millionen Dollar (gut 400 Millionen Euro) zugesagt. Gut 350 Millionen Dollar seien sofort abrufbar, erklärte der IWF in Washington. Die serbische Regierung allerdings habe entschieden, die Mittel zunächst nicht in Anspruch zu nehmen, sondern die Zusage als Sicherheit zu betrachten.[25]
Serbien bekommt 2009/2010 vom Internationalen Währungsfonds ein Darlehen von drei Milliarden Euro.[26]
Schweiz
Insgesamt soll der IWF 2009 zusätzlich bis zu 750 Milliarden Dollar erhalten. Die Schweiz steuert 10 Milliarden Franken bei. Sie hofft dafür, ihren Sitz im Exekutivrat der Organisation behalten zu können.[27]
Türkei
Das Land rechnet 2009 mit einem Finanzbedarf von 130 Milliarden Dollar. Die Türkei werde den IWF voraussichtlich um Kreditlinien bis zu 25 Milliarden Dollar bitten.
Ukraine
Die internationalen Wechselkursverschiebungen haben die Ukraine unter Druck gesetzt. Auch Kiew wandte sich daher an den IWF. Eine Delegation der Weltfinanzorganisation vereinbarte mit der Ukraine eine Finanzhilfe über 16,5 Milliarden Dollar.
Ungarn
Der Internationale Währungsfonds, die Europäische Union und die Weltbank gewähren Ungarn zur Bewältigung der Finanzkrise einen Kredit in Höhe von 20 Milliarden Euro. Der IWF stellt 12,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Die EU erklärte sich bereit, 6,5 Milliarden Euro zu gewähren, die Weltbank eine Milliarde Euro. Der IWF-Anteil liegt mehr als zehnmal über dem Anteil Ungarns am IWF und damit bei weitem über der normalen Obergrenze für krisengeschüttelte Staaten.
Die Hilfe der EU für Ungarn wird die erste derartige Unterstützung für einen Mitgliedsstaat sein, seit Italien Anfang der 1990er Jahre von der Union unterstützt wurde. „Die ungarischen Behörden haben ein komplettes Maßnahmenpaket entwickelt, das kurzfristig die Stabilität der Wirtschaft unterstützen und langfristig ihr Wachstumspotenzial verbessern wird“, erklärte IWF-Generaldirektor Dominique Strauss-Kahn. Mit dem Rettungspaket solle das Vertrauen von Investoren wieder hergestellt werden.
Weißrußland
Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt Weißrußland einen Kredit von umgerechnet 1,8 Milliarden Euro (2,5 Milliarden Dollar) zur Bewältigung der Finanzkrise in Aussicht. IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn teilte in Washington mit, daß die Experten der Finanzinstitution und die weißrussische Regierung eine entsprechende Vereinbarung erzielt hätten. Die weißrussische Zentralbank hatte beim IWF Ende Oktober 2008 einen Kredit in Höhe von zwei Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) beantragt.[28]
Publikationen
Seit März 2002 publiziert der IWF den vierteljährlich erscheinenden „Global Financial Stabilty Report“, der die vorherigen Publikationen „International Capital Markets“ (jährlich seit 1980) und „Emerging Market Financing“ (vierteljährlich seit 2000) ablöste.
Im Vorwort der ersten Ausgabe des „Global Financial Stability Report“ im März 2002 schrieb der damalige Geschäftsführende Direktor Horst Köhler:
- „Die Erfahrungen mit der schnellen Ausdehnung der Finanzmärkte während des vergangenen Jahrzehnts haben die Bedeutung einer laufenden Bewertung der privaten Kapitalflüsse unterstrichen, die zugleich Motor des weltweiten wirtschaftlichen Wachstums und manchmal das Zentrum von krisenhaften Entwicklungen sind.“
Zitate
- „Der IWF wurde gegründet, um die Probleme einer vom Krieg zerrissenen Welt zu lösen. Als diese Probleme nicht länger nach einer Lösung verlangten, fand er selbst eine neue Bestimmung für sich und verwandelte sich in eine fest verwurzelte Bürokratie, die einigen verstorbenen Ökonomen und ihren ergrauten Theorien mit zunehmend sklavischer Ergebenheit folgt. Dabei zwingt der Fonds ganze Staaten zur Selbstaufopferung und nimmt eine Krise nach der anderen in Angriff, indem er neue, zusätzliche Probleme schafft. Er verfolgt gescheiterte Strategien mit verdoppeltem Eifer, verschreibt eine höhere Dosis der gleichen unwirksamen Medizin und beschuldigt die Kreditnehmer der mangelhaften Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen, ohne je die Fehler in seinen eigenen Strategien zu erkennen.“ — John Mauldin[29]
Siehe auch
- Geld • Gold
- Generation 9/11 • NWO
- Federal Reserve System (FED)
- Quelle / Das angloamerikanische Finanzsystem
- Weltbank • Der Welt-Geldbetrug
Literatur
- ExpressZeitung: Vereinte Nationen – UNsichtbar und UNbemerkt hin zur neuen Weltregierung, Ausgabe 22 (Dezember 2018), Vorschau und Bezugsnachweis – behandelt auch den IWF
- Ernst Wolff: Weltmacht IWF. Chronik eines Raubzugs. 2014, ISBN 9783828833296 [234 S.]
- Thomas Gerassimos Riedel: Rechtsbeziehungen zwischen dem Internationalen Währungsfonds und der Welthandelsorganisation. Die Organisationen und ihre gegenseitigen Rechtsbeziehungen im Bereich des Handels und der Subventionen. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2008, ISBN 978-3-8329-3703-4
- Axel Dreher:
- Die Kreditvergabe von IWF und Weltbank. Ursachen und Wirkungen aus politisch-ökonomischer Sicht. wvb Berlin, 2003, ISBN 3-936846-54-5
- Verursacht der IWF Moral Hazard? Ein kritischer Literaturüberblick. Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften 54, 3: 268–287 (2003)
- Matthias Weik / Marc Friedrich: Der größte Raubzug der Geschichte. Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. Bastei Lübbe, Köln 2014, ISBN 978-3-404-60804-1
- John Perkins: Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Unterwegs im Dienst der Wirtschaftsmafia. Goldmann Verlag, München, 6. Auflage 2007 [Originalausgabe: Berrett-Koehler Publishers, Inc.; San Francisco 2004], ISBN 978-3-442-15424-1
- Hanno Vollenweider: Bankster – wohin Milch und Honig fließen, Amadeus Verlag, Fichtenau 2016, ISBN 978-3-938656-37-2
- Richard Peet: Unholy Trinity. The IMF, World Bank and WTO, ISBN 1-84277-072-1, ISBN 1-84277-073-X
- Michel Chossudovsky: Global Brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg. Verlag Zweitausendeins, Frankfurt a.M. 2002, 476 S., ISBN 3-86150-441-3
- Frank Schäffler / Eberhard & Eike Hamer: Warum lassen wir das geschehen? Eurokrise: Die Lust am gemeinsamen Untergang. Herausgegeben von der Deutschen Mittelstandsstiftung, Hannover o. J. [2012], ISBN 978-3-00-036875-2
Verweise
- Weltpräsentation des IWF (mehrsprachig)
- Chris Martenson: Systemcrash? Nur eine Frage der Zeit! Goldseiten.de, 23. Dezember 2015
- Michael Wiesberg: Entnationalisierung der deutschen Wirtschaft, Sezession im Netz, 24. April 2017
- GE Christenson: Das Gold-Paradoxon von Fort Knox, Goldseiten.de, 9. April 2016
- Michael Haynes: Pope Francis calls for ‘global governance’ and ‘universal vaccines’ in letter to globalist financial summit, LifeSite, 8. April 2021 (engl.)