Sachsenheimer, Max

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Eichenlaubträger Max Sachsenheimer

Maximilian „Max“ Heinrich Sachsenheimer[1] (Lebensrune.png 5. Dezember 1909 in Mühlbach; Todesrune.png 2. Januar 1973 in Merzhausen) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Schwerterträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Max Sachsenheimer

Ausbildung

Maximilian Heinrich (genannt „Max“) Sachsenheimer wurde am 5. Dezember 1909 in Mühlbach bei Eppingen im Kreis Sinsheim/Baden geboren und absolvierte eine schulische Ausbildung.

Militärischer Werdegang

Nach seiner schulischen Ausbildung meldete er sich 1927 freiwillig zur Reichswehr der Weimarer Republik. Nach der militärischen Ausbildung kam er zur 2. Kompanie des Badischen Infanterieregiments 14 nach Meiningen. Zum Unteroffizier befördert absolvierte er 1932 in Ulm einen Ausbildungskurs für Offiziere aus dem Unteroffiziersstand und wurde am 1. Juli 1934 zum Leutnant befördert.

Ab dem 1. Juli war er Kompanieoffizier der 1./IR 75, die zur 5. Infanterie-Division gehörte. Das Regiment, angeführt von Oberst Richter, rückte am 7. März 1936 in eine Freiburger Kaserne ein, da mittlerweile die entmilitarisierte Zone aufgehoben war. Bei der Besetzung des Rheinlandes kam der nunmehrige Oberleutnant, zusammen mit dem I. Bataillon, nach Offenburg/Baden.

Zweiter Weltkrieg

Generalleutnant Friedrich Herrlein (Mitte) und Reichsjugendführer Artur Axmann mit Offizieren im Auslandsheim der Hitlerjugend in Berlin-Gatow am 17. November 1942. Weitere von links (Auswahl): Erich Löffler, Wilhelm Spindler, Max Sachsenheimer, Hans-Gotthard Pestke (links hinter Herrlein), Walter Schlosser und Hans Guhr.
Sachsenheimer, Max.jpg

Am 25. August 1939 begann für die Division die Alarmphase zur Verteidigung Westdeutschlands im Falle eines französischen Angriffs, aufgrund deren Beistandsabkommens mit Polen. Der Divisionskommandeur Generalleutnant Wilhelm Fahrmbacher erhielt an diesem Tag den „X-Befehl“ der ihm befahl einen Verteidigungsabschnitt am Westwall zu übernehmen. Die 5. Division war zusammen mit der 35. Infanteriedivision, unter General der Infanterie Hans Wolfgang Reinhard, dem XXV. Armeekorps, unter General der Infanterie Alfred Wäger, unterstellt und gehörte somit zur 7. Armee die unter dem Oberbefehl von General der Artillerie Friedrich Dollmann stand.

Am 10. Mai begann für Max Sachsenheimer der Kriegseinsatz als Oberleutnant.

Als Führer der Vorauskompanie konnte er mehrere Brücken über den Seine-Kanal und über die Seine unversehrt übernehmen, wofür ihm am 16. Juni 1940 das Eiserne Kreuz 1. Klasse, als einem der ersten Soldaten der Division überreicht wurde. das Eiserne Kreuz 2. Klasse hatte er sich bereits am 25. Mai 1940 verdienen können. Am 1. Januar 1941 wurde Max Sachsenheimer zum Hauptmann befördert, er gab das Kommando seiner Kompanie ab und wurde als Stabsoffizier für Verkehrsregelung eingesetzt, somit war mitverantwortlich für die Marschbewegungen der Division. Im März 1941 heiratete er in einer Heiratsfreistellung in Berlin.

Am 26. Juli 1941 übernahm er wieder ein Truppenkommando und zwar über das II./Infanterie-Regiment 75,[2] dessen früherer Kommandeur Major Reinhard an Ruhr erkrankt war. Bei einem feindlichen Panzerangriff wurde Sachsenheimer jedoch schwer verletzt (linke Hand halb abgerissen). Erst die Intervention des Divisionskommandeurs Generalmajor Seeger veranlasst Sachsenheimer seine Stellung zu verlassen, seinen Posten übernahm der Regimentsadjutant Hauptmann Dieter Keller. Im Feldlazarett wurde Hauptmann Sachsenheimer vom Tübinger Spezialisten Professor Dr. Thiess behandelt und später nach Suwalki geflogen.

Nach einer weiteren Operation in Berlin begab sich Sachsenheimer wieder zu seiner Division, die nach der Schlacht um Wjasma aus der Front gezogen wurde und nun im Begriff war in Frankreich in eine Jägerdivision umgewandelt zu werden.

Im Regimentsstab in Le Creusot erfuhr Sachsenheimer, daß er sein II. Bataillon wieder übernehmen wird, das Bataillon hatte seinen Standort in Monceau les Mines. In der letzten Januarwoche des Jahres 1942 fuhr die 5. Jägerdivision wieder an Ostfront in Richtung Staraja Russa, auf der Fahrt durch Deutschland wurden an einzelnen Stationen Winterbekleidungen ausgegeben. Sachsenheimers II. Bataillon war nunmehr dem Jägerregiment 56 unterstellt und mußte sofort in die Kämpfe eingreifen. Am 20. Februar 1942 gelang es der 5. JD den Gegner südlich von Staraja Russa zu stoppen. Zu dieser Zeit grassierte das Fleckfieber übertragen durch Läuse, bis der nötige Impfstoff aus Deutschland ankam, fielen viele Soldaten dem tödlichen Fleckfieber zum Opfer unter ihnen auch der Hochangesehene Divisionsarzt Dr. Brandi und der Abteilungsarzt der I./Artillerie-Regiment 41, Oberarzt Dr. Blersch, beide gaben ihr Leben für die Rettung ihrer Kameraden.

Im März 1942 war das Bataillon Sachsenheimer entscheidend an der Öffnung des Kessels von Demjansk beteiligt. Im Zuge der aufopferungsvollen Kämpfe wurde dem Hauptmann Max Sachsenheimer am 5. April 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, er sagte dazu: „Es sind Auszeichnungen, die jeder einzelne Mann meiner Truppe mit verdient hat. Es gibt keine Einzelleistung eines Offiziers, die nicht durch seine Soldaten ermöglicht oder beeinflußt worden wäre.“ Am letzten Angriff in Richtung Lowat nahm das Sachsenheimer-Bataillon nicht mehr teil, das es laut Auskunft des Bataillons-Kommandeurs in seinen 3. Kompanien noch ganze 29 Mann, darunter keine Offiziere und Unteroffiziere, es wurde vor allem dezimiert durch Erfrierungen. Am 21. April konnte zum ersten Mal eine Verbindung zum eingeschlossenen II. Armeekorps unter Generalleutnant Graf Brockdorff-Ahlefeldt hergestellt werden.

Im Sommer 1942 übernahm Sachsenheimer das Kommando über das Jäger-Regiment 75,[3] [4] bis am 12. August Oberstleutnant Freiherr von Mühlen das Regiment übernahm und Sachsenheimer wieder sein Bataillon übernehmen konnte. Nach einem kurzen Urlaub sah Sachsenheimer sein Bataillon zur Partisanenbekämpfung eingesetzt und es war zwischenzeitlich der Fallschirmjägerdivision unter Generalmajor Meindl unterstellt.

Eine schwere Krankheit brachte Sachsenheimer ab Mitte Oktober ins Lazarett nach Freiburg im Breisgau, wo er bis zum 8. Februar 1943 weilte. Zum Major befördert kehrte Sachsenheimer zur Division zurück, die mittlerweile von Oberst Helmuth Thumm angeführt wurde. Der bisherige Kommandeur Generalleutnant Almendinger wurde Chef eines Armeekorps. Mittlerweile wurde ihm auch das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.

Der nunmehrige Generalmajor Thumm reichte Sachsenheimer am 2. Mai 1943 zur Generalstabsausbildung ein, die er im Oktober 1943 in Hirschberg besuchte, den Lehrgang schloß er als einer der Besten ab. Zurück bei der Division übernahm er das Kommando über das Jägerregiment 75. Die Division war nunmehr dem LIII. AK unterstellt und befand sich westlich Orscha und wurde am 19. März 1944 nach Brest-Litowsk verlegt. Am 1. April 1944 wurde Sachsenheimer zum Oberstleutnant befördert und wurde am 14. Mai 1944 mit dem 472. Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet, etwa drei Monate später begab er sich zum Divisionsführer-Lehrgang nach Hirschberg.

Endkampf

Am 10. September 1944 sollte der nunmehrige Oberst den Oberbefehl über die 17. Infanterie-Division, von Generalleutnant Richard Zimmer, übernehmen. Als Führer der 17. ID wurde Sachsenheimer am 1. Dezember 1944 zum Generalmajor ernannt. Die am 14. Januar 1945 beginnende russische Offensive zerschlug die 17. Infanterie-Division jedoch fast vollständig, lediglich rund 1000 Soldaten konnten sich bis zur Oder durchschlagen, unter ihnen auch der Divisionskommandeur, der immer Seite an Seite mit seinen Soldaten kämpfte. Die Reste seiner Division wurden nun dem Pionierbataillon der Armee Gräser unterstellt und zum Kampf um Breslau befohlen. In diesen Kämpfen wurde Sachsenheimer am 6. Februar 1945 die 132. Schwerter zum Ritterkreuz überreicht. Nur sechs Tage später erteilte Generaloberst Schörner dem Schwertträger den Ausbruch und volle Handlungsfreiheit. Von der 1.400 Mann starken Kampfgruppe Sachsenheimer erreichten 800 die deutschen Linien.

Sachsenheimer wurden erneut zum Kommandeur der Neuaufgestellten 17. Infanterie-Division bestimmt und bei den Kämpfen um die Görlitzer Heide eingesetzt.

Kriegsgefangenschaft

Nach der Kapitulation der Wehrmacht begab sich Sachsenheimer samt einige Offiziere und Soldaten auf den Weg in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, nachdem sie sich durch die russischen Linien geschlagen hatten. Die Gefangenschaft dauerte für ihn 23 Monate, von Pfingstsonntag 1945 bis zum 22. April 1947.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg verdingte sich Sachsenheimer drei Jahre als Gartenarbeiter und arbeitete von 19501954 als Baustoffkaufmann für eine Großhandlung, ab 1955 machte er sich selbständig und baute einen Betrieb für Spezialfeuerungsbau auf.

Tod

Generalmajor a. D. Max Sachsenheimer, einer der höchstdekorierten Soldaten der Wehrmacht starb am 2. Juni 1973 in Merzhausen bei Freiburg.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Quelle

Fußnoten

  1. Sachsenheimer, Maximilian Heinrich "Max"ww2awards.com (englischsprachig)
  2. Das Infanterie-Regiment 75 wurde am 15. Oktober 1935 bei der Enttarnung der Verbände nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht nach Wiedererlangung der Wehrhoheit im Wehrkreis V aufgestellt. Der Regimentsstab wurde in Donaueschingen, im Wehrkreis V, aufgestellt. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch das Ausbildungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 14 in Villingen im Schwarzwald, im Wehrkreis V, aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde durch das II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 14 ebenfalls in Donaueschingen aufgestellt. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 5. Infanterie-Division unterstellt. Das III. Bataillon vom Regiment wurde am 1. April 1936 durch Abgaben der Landespolizei in Freiburg im Breisgau, ebenfalls Wehrkreis V, aufgestellt. Im Herbst 1936 wurde der Regimentsstab ebenfalls nach Freiburg verlegt. Anfang Oktober 1936 wurde dann durch die Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon 29 auch ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 75 in Villingen aufgestellt. Am 12. Oktober 1937 wurde dann das Ergänzungs-Bataillon zum II. Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 131 umbenannt. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 rückte das Regiment dann in Stellungen an der Westfront aus. Im Frühjahr 1940 wurde es dann im Verband der 5. Infanterie-Division im Westfeldzug eingesetzt. Am 29. September 1940 gab das Regiment das III. Bataillon als II. Bataillon an das Infanterie-Regiment 419 ab. Das Bataillon wurde danach wieder ersetzt. Ende 1941 verlegte das Regiment von Wjasma nach Frankreich, wo es am 1. Dezember 1941 zum Jäger-Regiment 75 umbenannt wurde. Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 75 zuständig.
  3. Das Jäger-Regiment 75 wurde am 1. Dezember 1941 in Frankreich aufgestellt. Das Regiment entstand durch die Umbenennung des Infanterie-Regiment 75. Nach der Aufstellung wurde das Regiment der 5. leichte Division unterstellt. Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 75, später Jäger-Ersatz-Bataillon 75, zuständig. Ab Juli 1942 unterstand das Regiment der 5. Jäger-Division.
  4. Entstanden im Juli 1942 aus der 5. leichten Division. Die Division wurde am 2. Mai 1945 in der Nähe von Wittenberge zersprengt. Nachrichten- und Aufklärungsabteilung setzen über die Elbe und gehen in VS-amerikanische Gefangenschaft. Nachdem ein Durchbruchsversuch der restlichen Teile auf Wittenberge scheitert, ergeben sich die verbliebenen Truppen in der Nacht zum 3. Mai in Lenzen (nördlich Wittenberge) den Amerikanern.