Bieber, Rudolf

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Rudolf Bieber, hier in der Uniform eines DLV-Fliegerkapitäns, in „Das Deutsche Führerlexikon“, S. 56

Rudolf Bieber (Lebensrune.png 12. März 1900[1] in Düsseldorf; Todesrune.png gefallen 3. Juli 1941 über Frankreich im Raum Sereus/Saint-Omer) war ein deutscher Freikorpskämpfer (Freikorps Düsseldorf), Oberingenieur, Flieger, Mitglied des DLV, Adjutant des DLV-Präsidenten Loerzer, Berater von Hermann Göring, Politiker, Offizier der SA, der SS (zuletzt seit dem 9. November 1938 SS-Standartenführer) und Hauptmann in einem Jagdgeschwader der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Sein Werdegang wird zuweilen in militärhistorischen Foren mit dem von Generalmajor Martin Bieber verwechselt.

DLV-Fliegerkommandant (Major) Bieber bei seiner Hochzeit, Hermann Göring und Bruno Loerzer fungieren als Zeugen des Bräutigams.[2] Die Hochzeitsgesellschaft begrüßt Presse und Öffentlichkeit auf den Stufen des Berliner Rathauses nach der standesamtlichen Trauung.

Leben

Beisetzungsfeier für SS-Standartenführer und Hauptmann der Luftwaffe Rudolf Bieber
Todesanzeige
Links: General der Flieger Danckelmann und Gauleiter Florian; rechts: Witwe Bieber (mit Blumen)

Werdegang

Bieber entstammte einer Familie von begeisterten Segelfliegern. Beim DLV war er u. a. Adjutant des Präsidenten, Reichsluftsportführer Loerzer.

Erster Weltkrieg und Freikorps

1918 trat er als Kriegsfreiwilliger bei der II- Werft-Division der Kaiserlichen Marine ein. Ab 1919 kämpfte Bieber im Westfälischen Freikorps „Lichtschlag“, das im Ruhrgebiet besonders effektiv und unnachgiebig gegen den Terror der Spartakisten vorging. Anschließend kämpfte er noch beim Freikorps Düsseldorf.

Politik

Er war auch Politiker und seit 1933 (5. Wahlperiode) für die NSDAP Mitglied des Landtages (Freistaat Preußen). Vom 10. bis 31. Oktober 1931 hatte er als SA-Sturmbannführer den 5. Lehrgang der Reichsführerschule der NSDAP in Dresden besucht. Er nahm auch am 6. und 12. Lehrgang der Reichsführerschule der Osaf-München teil.

Zweiter Weltkrieg

Trotz seiner SS-Mitgliedschaft meldete er sich bei Kriegsausbruch zur Luftwaffe (ggf. deutlich früher). Am 1. Mai 1941 wurde der Flugzeugführer zum Hauptmann befördert und zum Chef der Stabs-Kompanie der I. Gruppe (unter Rolf Pingel) des JG 26 ernannt. Am 30. Juni 1941 schoß er eine Supermarine Spitfire und am 2. Juli 1941 eine Bristol Blenheim südlich des Flugplatzes Merville ab.

Fliegertod

Der Jagdflieger Hauptmann Rudolf Bieber, ältester Flugzeugführer des Geschwaders, im Stab der I. Gruppe/Jagdgeschwader 26 fiel am Morgen des 3. Juli 1941. Er wurde mit seiner Bf 109 E-7 im Luftkampf gegen einen Einfall der Royal Air Force (Circus 30), die zunehmend frecher und wagemutiger nach Einstellung des deutschen Unternehmens „Adlerangriff“ im Mai 1941 geworden sind, abgeschossen – der Abschuß seiner Maschine soll zwei Kilometer südlich von Saint-Omer (Pas-de-Calais) erfolgt sein.

Am Nachmittag desselben Tages fiel bei der Abwehr eines zweiten Falles (Circus 31) Eichenlaubträger Hauptmann Wilhelm Balthasar, Kommodore des Jagdgeschwaders 2 „Richthofen“, über Aire-sur-la-Lys in Frankreich.

Beisetzung

Die Beisetzung des erfahrenen Fliegers mit zwei bestätigten Luftsiegen fand mit ausgesprochenen militärischen Ehren in Wizernes bei Saint-Omer statt. An der Seite der trauenden Witwe befanden sich u. a. General der Flieger Heinrich Danckelmann und Gauleiter des Gaues Düsseldorf Friedrich Karl Florian, dessen langjähriger und treuer Mitkämpfer Bieber schon seit den Tagen des Freikorps gewesen war.

Ruhestätte

Rudolf Bieber ruht inzwischen auf der Deutschen Kriegsgräberstätte Bourdon; Endgrablage: Block G, Reihe 7, Grab 61).

Sonstiges

Die jährliche Verleihung des „Rudolf-Bieber-Gedächtnis-Preises“ des Reichsmodell-Wettbewerbes des Deutschen Luftfahrtverbandes steht nicht unbedingt in Verbindung mit dem in diesem Artikel behandelten Jagdflieger Rudolf Bieber.

Mitgliedschaften (Auswahl)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Ernst Kienast (Hg.): Handbuch für den Preußischen Landtag, Ausgabe für die 5. Wahlperiode, Berlin 1933, S. 284–298, 304–402

Fußnoten

  1. 1901 wird sowohl von der Verlustliste des Jagdgeschwaders 26 als auch vom Eintrag beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bestätigt, aber das Deutsche Führerlexikon gibt das Geburtsjahr mit 1900 an (Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934), auch die Tatsache, daß er 1918 noch als Kriegsfreiwilliger der Kaiserlichen Marine diente, läßt 1900 vermuten.
  2. Alle Offiziere sind hier in DLV-Uniform, da DLV-Mitglieder, somit liegt das Datum vor 1937, allerdings tragen sie die Mützen der neuen Luftwaffe, was ein Datum ab 1934/35 suggeriert. Loerzer und Göring waren Kameraden und Freunde, Göring war Loerzers Beobachter in der Anfangszeit der Fliegertruppe. Bieber steht zu Göring Linken, Biebers junge Gattin zu Görings Rechten.