Sengschmitt, Fritz

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Fritz Sengschmitt

Friedrich „Fritz“ Sengschmitt (zuweilen auch Sengschmidt;[1] Lebensrune.png 13. Januar 1919 in Wien; Todesrune.png gefallen 11. Januar 1944 in Elbingerode im Harz) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, der Kampfflieger war zuletzt Oberleutnant und Zerstörerflieger der Luftwaffe sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As mit insgesamt zwischen 250 und 300 Feindflügen errang bei der Reichsluftverteidigung mit dem schweren Jäger Bf 110 mindestens 15 Luftsiege.

Werdegang

Ritterkreuzverleihungszeremonie 1942
Als 2. v. r. der Kapitän der 2. Staffel/ZG 26 Oberleutnant Fritz Sengschmidt und weitere Offiziere der I. Gruppe/ZG 26 wahrscheinlich in Wunstorf oder Lippspringe im Spätsommer/Herbst 1943
USAAF-Major James Howell Howard von der 356th Fighter Squadron, 354th Fighter Group, Ninth Air Force in der Führerkanzel seiner P-51 „Mustang“; nach manchen Quellen war es Howard, der zuletzt Oberstleutnant war, der am 11. Januar 1944 gemeinsam mit drei weietern P-51 Fritz Sengschmitt im Luftkampf besiegte.

Nach Abitur und Reichsarbeitsdienst trat Sengschmitt, der schon bei der Hitler-Jugend Segelflieger war, als Fahnenjunker der Luftwaffe bei. Nach Besuch der Luftkriegsschule, der Flugzeugführerschule (FFS), der FFS C 12 und schließlich der Großen Kampffliegerschule (KFS) 1 in Tutow zwecks Ausbildung wurde er zum Leutnant befördert und zur Krönung der Fliegerausbildung an die Blindflugschule (BFS) kommandiert.

Zweiter Weltkrieg

Im Herbst nach dem Westfeldzug 1940 und dem Unternehmen „Adlerangriff“ wurde Sengschmitt zur 2. Staffel/KG 2, dem „Holzhammer-Geschwader“ versetzt. Das Kampfgeschwader hatte an der Westfront schwere Verluste hinnehmen müssen, so daß begabter Nachwuchs willkommen war.

Ende März 1941 wurde das Geschwader zur Luftflotte 4 verlegt und nahm im Rahmen des VIII. Fliegerkorps am Balkanfeldzug teil. Zu Beginn waren der Stab und die drei Gruppen in Wien-Zwölfaxing stationiert. Von hier aus nahmen sie am 6. April am Luftangriff auf Belgrad teil. Im weiteren Feldzugsverlauf unterstützte das KG 2 die vorgehenden Heeresverbände und später die Eroberung der Insel Kreta aus der Luft. Während des Balkaneinsatzes wurden 18 Flugzeuge zerstört und 37 Geschwaderangehörige fielen.

Beim Unternehmen „Barbarossa“ war das Geschwader mit dem Stab (darunter Sengschmitts Kamerad Heinrich Hunger), der I. und III. Gruppe dem VIII. Fliegerkorps in der Luftflotte 2 unterstellt. Von den Plätzen Arys-Rostken und Lyck aus, kämpften sie im Mittelabschnitt der Ostfront, nahm auch an der Schlacht um Moskau teil. Am 19. August 1942, inzwischen wieder an der Westfront, flog Sengschmitt gegen die feindliche Invasion von Dieppe. Im September 1942 erhielt er nach 186 Feindflügen das Ritterkreuz.

Ende 1942 soll Sengschmitt kurze Zeit Kapitän der 4. Staffel/Kampfgeschwader 40 geworden sein, wurde wegen seiner großen Begabung dann 1943 zum Zerstörerflieger ausgebildet und wurde am 7. April 1943 Kapitän der 2. Staffel/I. Gruppe/Zerstörergeschwader 1. Im Juli 1943 wurde die I. Gruppe aus dem Einsatz gezogen, nach Wunstorf und im August 1943 nach Bad Lippspringe verlegt. Am 13. Oktober 1943 wurde die Gruppe aus dem Geschwaderverband herausgelöst und in I. Gruppe/Zerstörergeschwader 26 „Horst Wessel“ umbenannt. Sengschmitt war nun Kapitän der 2./ZG 26.

Ritterkreuz

Die Ritterkreuzverleihungszeremonie leitete Hugo Sperrle, am selben Tag wurden auch Walter Bornschein, Peter Broich und Fritz Schröter mit dem hohen Kriegsorden ausgezeichnet.

Luftschlacht über Mitteldeutschland

Eine brennende B 17 der USAAF kann am 11. Januar 1944 nach der Luftschlacht über Mitteldeutschland in Metfield, England notlanden.

Am 11. Januar 1944 in den frühen Morgenstunden griff die 8. USAAF (Eighth Air Force; Missions-Nummer: 182) u. a. Oschersleben (177 Bomber sowie knapp 200 Jäger, darunter 50 P-51) und Halberstadt (114 Bomber sowie 177 P-47 und 44 P-51 Jagdschutz) an, wobei die VS-Amerikaner in diesem Abschnitt 61 B 17 „Fliegende Festungen“ und P-51 „Mustang“ verloren, was ca. 21 % der eingesetzten Viermot-Bomber entsprach.

234 B-17 und 138 B-24 begleitet von 49 P-38 und 322 P-47 als Jagdschutz flogen gegen Braunschweig, Osnabrück, Bielefeld, Peine, Herford, Nienburg, Meppen und Lingen, wobei das Hauptziel, Braunschweig, von 47 B-17 getroffen wurde. Die B-24 hatten sich verflogen und verpaßten den Einsatz.

Die Amerikaner verbuchten an diesem Tag nach Rückkehr der Maschinen 34 Verwundete, 12 Gefallene und 613 Vermißte, die entweder fielen oder mit dem Fallschirm absprangen (darunter viele verwundete „Luftgangster“) und in die Kriegsgefangenschaft gingen.[2]

In der „Luftschlacht über Mitteldeutschland“ auf rund 6.000 m wurden an diesem Tag von Hollands Küsten bis nach Mitteldeutschland insgesamt mehr als 150 Feindmaschinen abgeschossen, ein Fünftel der einfliegenden Bombermasse. Insbesondere das JG 26 war mit 13 Luftsiegen (12 B 17 und eine P-47) und nur einem eigenen Abschuß (Unteroffizier Heinz Voigt, der jedoch leicht verwundet überlebte) sehr erfolgreich, Oberleutnant Ottmar Zehart konnte in seiner Fw 190 A-6 „Weiße 7“ für die Sturmstaffel 1 unter Hans-Günther von Kornatzki[3] über Dortmund den ersten Luftsieg überhaupt für die neue Einheit erringen. Aber auch die Verluste der Luftwaffe, die die großen Einflugs- und Ausflugskorridore mit nur 500 Maschinen abwehren konnten, waren mit 41 abgeschossenen Flugzeugen (vorwiegend Bf 109, Fw 190 und Bf 110, vereinzelt auch Ju 88) verheerend, und vor allem im vorletzten Kriegsjahr kaum ersetzbar.

Zu den gefallenen Fliegerhelden über dem Reich gehörte auch der 24jährige Fritz Sengschmitt, des weitern vom ZG 26 u. a. Hauptmann Peter Hayn (Stab I./ZG 26), Unteroffizier Oskar Host sowie sein Bordfunker Unteroffizier Kurt Gentner (3./ZG 26) und Leutnant Lutz Röder (3./ZG 26). Major Karl Böhm-Tettelbach wurde verwundet, überlebte aber den Abschuß. Das Zerstörergeschwader 76 verlor Oberleutnant Heinz Bannemann (2./ZG 76), Oberleutnant Ernst Porbeck (7./ZG 76) und Oberfeldwebel Heinz Rotscholl sowie dessen Bordfunker Unteroffizier Karl Zeller.

Filmbeiträge

Fliegertod

Staffelkapitän Oberleutnant Fritz Sengschmitt fiel am 11. Januar 1944 bei der Reichsluftverteidigung während eines Luftkampfes gegen feindliche Terrorflieger und deren Jagdschutz, als seine Bf 110 G-2 „Schwarze 8“ (Werknummer: 120.074) über dem Harz von vier P-51 der USAAF angegriffen und abgeschossen wurde. Mit ihm fiel sein Bordfunker/-schütze Feldwebel Wilhelm Krebs.

Ruhestätte

Die Leichen der Beiden konnten geborgen werden und wurden von den Kameraden des Zerstörergeschwaders feierlich beigesetzt.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Laut Grabstein und laut Todesanzeige ist die korrekte Schreibweise Sengschmitt.
  2. WWII 8thAAF COMBAT CHRONOLOGY – JANUARY 1944 THROUGH JUNE 1944
  3. Oberstleutnant Hans-Günther von Kornatzki (Lebensrune.png 22. Juni 1906 in Ziegnitz) galt als der „Vater der Sturmjäger“, er fiel am 12. September 1944 als Kommandeur der II. (Sturm-)Gruppe/JG 4 bei der Reichsluftverteidigung im Raum Zilly.
  4. Vereinzelte Quellen geben den 19. Oktober 1942 an.