Syrien

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Flagge
Wappen
Flagge Wappen
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Damaskus
Staatsform Republik
Regierungssystem Präsidial
Staatsoberhaupt Präsident Baschar al-Assad
Regierungschef Ministerpräsident Hussein Arnus
Fläche 185.000 km²
Einwohnerzahl 20.960.588
Währung Syrische Lira (SYP)
Unabhängigkeit von Frankreich am 17. April 1946
Weltnetz-TLD .sy
Telefonvorwahl +963
Arabische Republik Syrien.png

Syrien (amtliche Bezeichnung: الجمهورية العربية السورية, al-Dschumhūriyya al-ʿarabiyya as-sūriyya; deutsch: Arabische Republik Syrien) ist ein auf dem Gebiete Kleinasiens und Vorderasiens bestehender Kunststaat, welcher aus der von England und Frankreich mit dem Sykes-Picot-Abkommen betriebenen Zerschlagung des Osmanischen Reiches hervorgegangen ist. Die Bevölkerung des Landes ist im Wesentlichen arabischsprechend.

Erläuterung

Syrien zählt zum sogenannten Maschrek und grenzend im Süden an den Besatzungsstaat Israel sowie Jordanien, im Westen an den Libanon und das Mittelmeer, im Norden an die Türkei und im Osten an den Irak. Das syrische Staatsgebiet umfaßt rund 185.000 Quadratkilometer und ist damit etwa halb so groß wie die BRD. Amtiernder Präsident ist Bashar al-Assad. Die hügeligen, wasserreichen Golanhöhen wurden 1967 im Zuge des Sechstagekrieges zum überwiegenden Teil von Israel besetzt, insbesondere zur Ausbeutung fremder Naturalien. So tragen die Wasservorkommen der Golanhöhen wesentlich zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung des jüdischen Besatzungsstaates bei.

Geschichte

Feindstaat im Zweiten Weltkrieg

In dem von England 1939 entfesselten europäischen Krieg, der durch den Eintritt der USA zum Weltkrieg wurde und an dessen Entstehung das organisierte Weltjudentum beteiligt war (→ Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland), versprach sich die damalige Regierung des Landes Vorteile. Als die deutsche Niederlage absehbar war, stellte sie sich auf die Seite der Feinde Deutschlands. Seine 1944 gewonnene Unabhängigkeit nutzte der Staat und erklärte am 24. Februar 1945 dem Großdeutschen Reich den Krieg.[1] Dahinter steckte die Absicht, einen Anspruch auf deutsche Reparationsleistungen zu erhalten. Außerdem konnten so deutsche Guthaben und Firmenbeteiligungen beschlagnahmt werden. Das Risiko, noch in Kampfhandlungen mit dem Deutschen Reich verwickelt zu werden, war gleich Null.

Stellvertreterkrieg seit 2011

Überblick

Vom Frühjahr 2011 bis etwa Mitte 2017 befand sich das Land im Kriegszustand und die Regierung verfügte nur noch in Teilen des Landes über die Herrschaftsgewalt. Der östliche und nordöstliche Teil des syrischen Territoriums war im Juni 2015 laut Medienberichten überwiegend unter Kontrolle des Islamischen Staates (IS), allerdings leben in diesem Gebiet – das ca. 50 % des Staatsgebiets ausmacht – nur ca. 10–15 % der syrischen Bevölkerung. Der Süden und Westen des Landes wurde zu dieser Zeit von den Regierungstruppen kontrolliert und im Nordwesten haben z. T. vom „Westen“ unterstützte Rebellengruppen die Macht übernommen.[2] Durch die Intervention der russischen Luftwaffe und mit Hilfe iranischer Milizen gelang es der syrischen Regierung bis 2017, sowohl den Islamischen Staat (IS) als auch andere Rebellengruppen zu besiegen.

Hintergrund

Die VSA, das Vereinigte Königreich, die NATO und die Golfstaaten bewaffnen und finanzieren die ausländische Invasion Syriens – die westlichen Medien beschönigen dies in immer stärkerem Maße als „revolutionär“. Das NATO-Mitglied Türkei ist direkt an dieser Aggression beteiligt, indem es z. B. libysche Kämpfer auf türkischem Boden unterbringt und ihre Finanzierung und Bewaffnung sowie andere logistische Aspekte für sie koordiniert, wenn sie die türkisch-syrische Grenze überschritten haben. Das gleiche gilt für Dschihadisten aus anderen Weltregionen, wozu auch solche aus der BRD und anderen europäischen Ländern gehören. An diesen Operationen, die das ständige Eindringen von Kämpfern nach Syrien ermöglichen, ist entlang der türkischen Grenze auch die amerikanische CIA beteiligt. Im Juni 2012 räumte die New York Times unter der Überschrift „CIA soll an der Versorgung der syrischen Opposition mit Waffen beteiligt sein“ ein: „CIA-Mitarbeiter operieren verdeckt in der Südtürkei“ und regelten den Nachschub an Waffen wie „automatischen Gewehren, reaktiven Panzerbüchsen, Munition und auch einigen Panzerabwehrwaffen“. Die Zeitung deutet an, daß die Türkei, Saudi-Arabien und Katar vor allem die finanzielle Seite der Waffenversorgung regelten, während die CIA weitgehend für die logistischen Aspekte verantwortlich sei. Vor der syrischen Küste kreuzt ein Spionageschiff der BRD-Marine. Mit der Technik des Bundesnachrichtendienstes (BND) an Bord ließen sich Truppenbewegungen bis zu 600 Kilometer tief in Syrien beobachten. Die Erkenntnisse daraus würden an (zionistische) amerikanische und britische „Partnerdienste“ weitergegeben. Von dort aus gelangten auch Informationen an die syrische „Befreiungsarmee“. Außerdem sind BND-Agenten im türkischen NATO-Stützpunkt Incirlik bei Ankara stationiert, die Telefonate aus Syrien abhörten.[3]

Rußland unterstützt seit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen die syrische Regierung unter Assad, allerdings meinten Beobachter im Juni 2015 erste Hinweise zu sehen, daß Rußland seinen Verbündeten im Stich lassen könnte, um daraus politischen Profit zu ziehen.[2] Spätestens im Oktober 2015 stellte sich dies allerdings als Fehleinschätzung heraus, denn Rußland startet eine Initiative, um gemeinsam mit Assad den Islamischen Staat (IS) zu bekämpfen, die er dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (VN) vortrug. Weiterhin wurde durch das russische Oberhaus (Föderationsrat) der Einsatz der russischen Armee in Syrien gebilligt, der sich vorläufig nur auf den Einsatz der Luftwaffe beschränken soll.[4] Bereits Ende September 2015 flogen russische Kampfflugzeuge erste Einsätze in Syrien.[5] Nach Angaben, die der russische Generalstab Mitte Oktober 2015 öffentlich machte, plant Rußland den Aufbau eines größeren Militärstützpunktes in Syrien, ob es sich dabei um den Ausbau des bestehenden oder eines neuen handelt, ist noch unbekannt. Die neue Basis soll durch alle drei russischen Teilstreitkräfte genutzt werden.[6]

Weitere Unterstützer sind der Iran sowie die Hisbollah-Miliz.

Lügenpropaganda

Netzseite der BBC am 27. Mai 2012

Am 15. April 2012 berichteten sowohl die Tagesschau der ARD, wie auch das Heute Journal des ZDF, daß Syriens Präsident Assad den Friedensplan gebrochen hätte und zeigten als „Beweis“ ein Video, in dem eine Explosion in der Stadt Homs zu sehen war und das angeblich von „Rebellen“ aufgenommen wurde. Am selben Tag präsentierte das ZDF dann dasselbe Video erneut in einem Beitrag über angebliche Terroranschläge der Taliban in Kabul und im Irak. Nach mehreren Zuschriften von Zuschauern wurde das Video aus der ZDF-Mediathek entfernt und in einem E-Brief an den Bildblog erklärte der zuständige Redakteur den „Fehler“ wie folgt:[7]

„Diese 7 Sekunden lange Einstellung zeigte Aufnahmen aus dem syrischen Homs. Ursache der bedauerlichen Verwechslung war eine falsche Zuordnung der Bilder in unserer Bildschnittdatenbank.
Leider ist uns das durchgegangen, obwohl in unseren Sendungen für praktisch jedes Wort und Bild ein Sechsaugen-Prinzip gilt. Ich kann nur um Verständnis dafür bitten, dass so etwas bei mehreren tausend Film- und Wortbeiträgen im Jahr zwar äußerst selten vorkommt, aber nie ganz auszuschließen ist.“

Die Stellungnahme des Redakteurs läßt darauf schließen, daß das Video tatsächlich aus Homs stammt. Das mag stimmen oder nicht, um als Beweis für Assads Bruch des Friedensabkommen zu dienen, wäre jedoch mindestens die Angabe erforderlich, zu welchem Zeitpunkt es aufgenommen wurde. So berichtete bspw. auch der Sender Al-Jazeera über angebliche Verstöße Assads und präsentierte als Beweis ein als „live“ bezeichnetes Video, in dem zu sehen war, wie ein Stadtteil Homs' völlig mit Granatnebelschwaden überzogen ist. Ein Bürger Homs zeigte jedoch anhand von Aufnahmen, die er mit der Kamera seines Mobiltelefons aufzeichnete, daß der Bericht nicht den Tatsachen entsprach.[8] Wie Russia Today berichtete, hatte bereits im März eine Reihe von Führungskräften und Journalisten bei Al Jazeera ihren Rücktritt erklärt, weil sie die einseitige Berichterstattung über Syrien und nicht mehr mittragen wollen.[9]

Ähnliche Manipulationen finden auch in anderen Ländern und Medien statt. So zeigte bspw. die BBC am 27. Mai 2012 auf der ersten Seite ihrer Netzpräsenz unter der Überschrift Syrisches Massaker in Houla verurteilt während die Entrüstung steigt[10] ein Foto, auf dem ein Junge zu sehen ist, wie er über eine Reihe von in weißen Tüchern gehüllte Leichen springt, und das untertitelt ist mit der Behauptung, daß es sich vermutlich um die Leichen von während des Houla Massakers in Syrien getöteten Kindern handelt.[11] Nachdem bekannt wurde, daß es sich bei dem Bild um eine im Jahre 2003 im Irak entstandene Aufnahme des italienischen Fotografen Marco Di Lauro handelt,[12] tauschte die BBC das Foto aus[13] und entschuldigte sich für den „Fehler“.[14]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. Wer hat Deutschland den Krieg erklärt?, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hrsg.): Der Große Wendig. Grabert Verlag, Tübingen, Band 1, 2006, S. 611–613 (611)
  2. 2,0 2,1 Assads Sturz ist so nah wie nie, WELT vom 1. Juni 2015
  3. der Zeitung zufolge, Bild am Sonntag, 19. August 2012
  4. Russisches Parlament billigt Militäreinsatz in Syrien, Junge Freiheit, 30. September 2015
  5. Russland fliegt Angriffe in Syrien - aber gegen wen?, SZ, 30. September 2015
  6. Russland plant größeren Stützpunkt in Syrien, FAZ, 16. Oktober 2015
  7. 33-cabinet.png Abgerufen am 27. Juni 2012. Archiviert bei WebCite®.Lukas Heinser: Wie eine Explosion der anderenBILDblog, 17. April 2012
  8. Peter van Dorren: Die ARD und ZDF-Lügner: Dasselbe Video - verschiedene BerichterstattungMedien-Lügen, 9. Juni 2012
  9. Russia Today, 16. März 2012
  10. „Syria massacre in Houla condemned as outrage grows“
  11. „This image – which cannot be independently verified – is believed to show the bodies of children in Houla awaiting burial“
  12. Marco Di LauroFacebook, 26. Mai 2012
  13. 33-cabinet.png Abgerufen am 27. Juni 2012. Archiviert bei WebCite®.Syria massacre in Houla condemned as outrage growsBBC, 27. Mai 2012
  14. 33-cabinet.png Abgerufen am 27. Juni 2012. Archiviert bei WebCite®.Houla massacre picture mistakeBBC, 29. Mai 2012