Lengerke, Wilhelm von

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Ritterkreuzträger Wilhelm von Lengerke; warum er, insofern es sich tatsächlich um ihn handelt, das Erinnerungsabzeichen „Braunschweiger Totenkopf“ trägt, das bekanntlich anderen Truppenteilen vorbehalten war, bleibt ungeklärt.

Wilhelm Ludwig Theodor von Lengerke (Lebensrune.png 17. Juni 1894 in Salchow, Kreis Greifswald in der Provinz Pommern; Todesrune.png gefallen 26. August 1942 an der Ostfront) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Chronologie

Oberstleutnant Wilhelm von Lengerke (mit Armschlinge) im Spätsommer 1941 an der Ostfront im Gespräch mit einem seiner verwundeten Soldaten, der von einem Sanitäter versorgt wird.
Emil Sack und Wilhelm von Lengerke, Wetzlarer Anzeiger vom 9. September 1942
Das ursprüngliche Kriegsgrab
Gedenkstein

Militär

  • 1. Oktober 1913 Eintritt in die Preußische Armee als Fahnenjunker
    • Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 6 (gebildet aus Husaren, Ulanen und Dragoner) der 38. Kavallerie-Brigade in Erfurt
  • 30. April bis 1. August 1914 Besuch der Kriegsschule in Engers

Erster Weltkrieg

  • 2. August 1914 bis 2. August 1915 Zugführer des Jäger-Regiments zu Pferde Nr. 6 an der Kriegsfront
  • 2. August 1915 bis 21. August 1917 Ordonnanzoffizier im Stab der 38. Kavallerie-Brigade
  • 21. August 1917 bis 12. September 1918 als Erster Ordonnanzoffizier (O1) der 3. Infanterie-Division
  • 12. September 1918 bis 26. November 1918 als Erster Ordonnanzoffizier (O1) der 83. Infanterie-Division
  • 26. November 1918 bis 5. Januar 1919 Zugführer im Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 6

Freikorps

  • 5. Januar 1919 bis 11. Oktober 1919 Führer der MG-Staffel des Jäger-Regiments zu Pferde Nr. 6 der Garde-Kavallerie-Schützen-Division
    • Nach dem Inkrafttreten des Waffenstillstands von Compiègne trat das Regiment am 12. November 1918 von Charleville an der Maas unter Major/Oberstleutnant Bodo von Petersdorff den Rückmarsch in die Heimat an. Es traf am 8. Dezember in Potsdam und am 10. Dezember 1918 in Berlin ein. Die älteren Soldaten wurden zur Demobilisierung nach Erfurt geschickt. Die jüngeren Soldaten wurden während der Weihnachtskämpfe am 24. Dezember 1918 im Rahmen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division gegen die meuternde und im Berliner Stadtschloß und dem Marstall verschanzte Volksmarinedivision eingesetzt. Noch während der im Januar ernsthaft beginnenden Demobilisierung des Regiments waren die noch aktiven Mitglieder an der Niederschlagung des sogenannten Spartakusaufstands im Januar 1919 und an den Berliner Märzkämpfen beteiligt.

Reichswehr

  • 11. Oktober 1919 bis 24. November 1919 Nach Übernahme in die Vorläufige Reichswehr Zugführer im Reichswehr-Schützen-Regiment 59
  • 24. November 1919 bis Mai 1920 Adjutant im Reichswehr-Schützen-Regiment 6
  • May 1920 bis 1. Oktober 1920 Ordonnanzoffizier in der 3. Kavallerie-Division in Kassel
  • 1. Oktober 1920 bis 31. Dezember 1922 Als Kompanieoffizier in das Reiter-Regiment 14 nach Ludwigslust versetzt
    • 23. März 1921 zum 14. (Preußisch-Mecklenburgisches) Reiter-Regiment umbenannt.
  • 31. Dezember 1922 aus der Reichswehr verabschiedet

Drittes Reich

  • 1. Juli 1934 von der Reichswehr reaktiviert (ggf. zuerst als Ergänzungsoffizier)
    • 2. Schwadron des 14. (Preußisch-Mecklenburgisches) Reiter-Regiments, am 1. Oktober 1934 zum Reiter-Regiment Ludwigslust umbenannt
  • 17. Juli 1934 bis 14. September 1934 Lehrgang an der Kriegsschule Hannover
  • 1. Oktober 1934 bis 1. März 1935 Regiments-Adjutant beim Reiter-Regiment Ludwigslust
  • 1. März 1935 bis 12. Oktober 1937 Chef der Stabs-Schwadron des Reiter-Regiments 14
    • 6. Oktober 1936 in Kavallerie-Regiment 14 umbenannt und dem XI. Armeekorps unterstellt
  • 12 Oktober 1937 Kommandeur der II. Abteilung des Kavallerie-Regiments 13
    • Bei der Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg wurde das Regiment Ende August 1939 aufgelöst. Die Schwadronen bildeten Teile diverser Aufklärungs-Abteilungen.
    • Wilhelm von Lengerke wurde Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 30 der 30. Infanterie-Division unter General der Infanterie Kurt von Briesen
  • Ende 1939 bis 15. Februar 1940 Lehrer/Ausbilder an der Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz (Heeres-Reitschule)
  • 15. Februar 1940 bis 1. November 1940 Kommandeur der I. Abteilung des Reiter-Regiments 1
    • Teilnahme am Westfeldzug 1940; Im Sommer 1940 wurde das Regiment als Besatzungstruppe an den französischen Küsten eingesetzt.
    • Im September 1940 verlegte das Regiment mit der 1. Kavallerie-Division aus Insterburg in das Generalgouvernement.
    • zwischen 1. November 1940 und 3. Dezember 1941 zeitweilig dem Stab der Deutsche Militärmission in Bukarest, Königreich Rumänien zugeteilt
  • 1. September 1941 als Kommandeur der I. Abteilung/Reiter-Regiment 1 verwundet
  • 3. Dezember 1941 bis 5. Juli 1942 Kommandeur des Schützen-Regiments 21
    • Das Schützen-Regiment 21 wurde am 3. Dezember 1941 auf dem Truppenübungsplatz Stablack, im Wehrkreis I, aufgestellt. Das Regiment entstand durch die Umgliederung des Reiter-Regiment 1. Das Regiment wurde der 24. Panzer-Division unterstellt. Taktisch wurde das Regiment der Schützen-Brigade 24 unterstellt. Im April 1942 war das Regiment im Raum Rennes in Frankreich stationiert. Ab Juni 1942 wurde das Regiment mit der Division in Südrußland eingesetzt. Am 5. Juli 1942 wurde das Regiment in Panzer-Grenadier-Regiment 21 umbenannt. Im Januar 1943 wurde das Regiment mit der Division in Stalingrad vernichtet.
  • 5. Juli 1942 Kommandeur des Panzer-Grenadier-Regiments 21
  • 26. August 1942 Gefallen an der Ostfront, Oberstleutnant Vollrath von Hellermann, zuvor Kommandeur der Kradschützen-Abteilung 4, übernahm das Regiment
Wilhelm von Lengerkes Schwiegersohn Rolf Giesecke, den er vermutlich nie kennenlernen durfte.

Tod

Oberst Wilhelm von Lengerke fiel am 26. August 1942 als Kommandeur des Panzer-Grenadier-Regiments 21/24. Panzer-Division (XXIV. Armee-Korps/6. Armee/Heeresgruppe B) auf Höhe 118 5 km südlich Ssoljanka nahe Krasnoarmeisk 50 km von Stalingrad entfernt. Er wurde posthum zum Generalmajor befördert, seine Orden und Ehrenzeichen wurden der Gemahlin Marianne übersandt.

Ruhestätte

Beigesetzt wurde er auf dem Heldenfriedhof der 24. Panzer-Division nahe Prywolschski, der später von der Roten Armee überrannt, geschändet und eingeebnet wurde. Seine Übereste konnten bis dato nicht geborgen werden (Stand: 2018).

Gedenken

Auf dem Zentralfriedhof der Hansestadt Lüneburg[1] befindet sich der Ehrenhain III. Hier wurde zu Ehren des Generalmajors von Lengerke ein Gedenkgrabstein aufgestellt. Im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte Rossoschka wird er geführt, seine Name befindet sich auf dem Gefallenenkubus Nr. 126.

Familie

Eltern

Wilhelm von Lengerke war der Sohn des Königlich Preußischen Amtsrats und Klostergutspachters in Salchow bei Anklam Carl Abraham Friedrich von Lengerke (1860–1935) und seiner Gemahlin Hermine, geb. Schramm (1869–1950).

Geschwister

Wilhelms ältere Schwestern waren die Zwillingesmädel Helene Henriette Anna von Lengerke und Hermine Caroline Maria von Lengerke (Lebensrune.png 23. Juni 1893), seine jüngere Geschwister waren Margarethe Henriette Annemarie von Lengerke und Karl Ernst Ulrich von Lengerke. Karl war ebenfalls Offizier und seit dem 1. Mai 1934 Hauptmann. Er fiel beim Westfeldzug 1940 am 21. Mai als Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 54 bei der 18. Infanterie-Division. Karl hinterließ Gattin Julie Martha Maria, geb. Ranke (1904–1989) aus München und vier Kinder.[2]

Ehe

Wilhelm von Lengerke war mit Marianne, geb. Hardt (1903–1965) aus Hohenmin, Neubrandenburg verheiratet. Zu den Kindern der beiden gehören Marianne und Ellen. Ellen heiratete später Eberhard Karl Albrecht Baron von Bistram (Lebensrune.png 1933), Marianne am 10. Juli 1951 den Kavallerie-Leutnant a. D. Rolf Giesecke (1925–2011), einem passionierten Reiter und Jäger sowie ab 1968 Geschäftsführer der „RAGIS“, aus der Gründerfamilie Giesecke (Rabbethge & Giesecke AG, später KWS Saat AG) aus Klein Wanzleben, die 1945 von den Bolschewisten enteignet wurde, aber im Westen (in Einbeck) einen Neubeginn wagte und im Geschäftsjahr 2016/2017 über eine Milliarde Euro Umsatz verzeichnete.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten