Flämische Legion
Die Flämische Legion (Die flämischen Löwen genannt) war ein flämischer Freiwilligenverband der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Der Verband war bei Kriegsende als Infanterie-Division organisiert.
Benannt wurde die Division nach dem flämischen Ort Langemarck, wo 1914 junge deutsche Kriegsfreiwillige mit dem Deutschlandlied auf den Lippen auf die feindlichen Linien zustürmten.
Inhaltsverzeichnis
Namensentwicklung

- Juli 1941: SS-Freiwilligen-Legion „Flandern“
- Mai 1943: SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“
- Oktober 1943: 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“
- Oktober 1944: 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1)
Geschichte
Ursprung
Bald nach der Besetzung der Niederlande und Belgiens durch deutsche Einheiten im Jahre 1940 begann Reichsführer-SS Heinrich Himmler dort mit der Suche nach niederländischen und flämischen Freiwilligen, die die neu geschaffene SS-Freiwilligen-Standarte „Nordwest“ verstärken sollten. Am 6. November 1941 wurde die SS-Freiwilligen-Standarte „Nordwest“ aufgelöst und aus den Freiwilligen die SS-Freiwilligen-Legionen „Flandern“ und „Niederlande“ gebildet. Flamen dienten außerdem im SS-Regiment „Westland“ der SS-Division „Wiking“. Neben der „Westland“ bestand die „Wiking“ aus den SS-Infanterie-Regimentern „Nordland“, welches aus Norwegern und Dänen zusammengesetzt war, sowie der „Germania“, ebenfalls mit germanischen Freiwilligen. Die Freiwilligen stammten oft aus dem Umfeld des VNV (Vlaamsch Nationaal Verbond).
Mit Beginn des Rußlandfeldzuges meldeten sich Männer in Flandern und ganz Europa freiwillig zum Dienst in der Großdeutschen Wehrmacht, um den Bolschewismus zu bekämpfen. Männer im Alter von 17 bis 40 Jahren konnten der Legion ohne Berücksichtigung ihrer politischen Anschauung beitreten.
Ost- und Westfront
Im November 1941 verlegte man die Legion an die Leningrad-Front, wo sie der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.) unterstellt war. Die Flamen standen in schwersten Kämpfen.
Bis zum 31. Mai 1943 versah die Flämische Legion mit kleineren Unterbrechungen ihren Einsatz an der Ostfront, bis sie im Zuge einer Reorganisierung in die 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“ und am 19. Oktober 1944 in die 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1) umgewandelt wurde.
Während der Umgliederung zur Division bildeten Teile davon eine rund 2.000 Mann starke Kampfgruppe, welche am 24. Dezember 1944 in die Eifel an die Deutsche Westfront zur Verteidigung der Urfttalsperre verlegt wurde. Ende Januar 1945 verließ diese Kampfgruppe die Eifel und wurde nach Pommern verlegt.
Endkampf
In den nun folgenden Rückzugskämpfen verlor die Division bei der Reichsverteidigung rund 75 % ihrer ursprünglichen Stärke. Die letzten Kämpfe der Division fanden zwischen dem 26. und 27. April 1945 in Prenzlau statt. Die Reste der Division gerieten im Raum Schwerin in englische Kriegsgefangenschaft und wurden als „Kollaborateure“ an Belgien ausgeliefert und dort in Schauprozessen verurteilt.
27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1)
Gliederung
- SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 66
- SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 67
- SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 68
- SS-Artillerie-Regiment 27
- SS-Pionier-Bataillon 27
- SS-Panzerjäger-Abteilung 27
- SS-Nachrichten-Abteilung 27
Unterstellung
- Oktober 1944 - Januar 1945: Befehlshaber des Ersatzheeres, Lüneburger Heide
- Januar - April 1945: III. (germanisches) SS-Panzerkorps, Pommern
Angehörige
Kommandeure
- SS-Sturmbannführer Michael Lippert (24. September 1941 − 2. April 1942)
- SS-Obersturmbannführer Hans-Albert von Lettow-Vorbeck (2. April 1942 − Juni 1942)
- SS-Hauptsturmführer Hallmann (Juni 1942 − 20. Juni 1942)
- SS-Obersturmbannführer Josef Fitzthum (20. Juni 1942 − 11. Juli 1942)
- SS-Obersturmbannführer Conrad Schellong (11. Juli 1942 − 19. Oktober 1944)
- SS-Standartenführer Thomas Müller (19. Oktober 1944 − 8. Mai 1945)
Weitere (Auswahl)
Filmbeiträge
Soldaten erzählen – Toon Pauli:
Fußnoten