Flämische Legion
Die Flämische Legion (genannt die flämischen Löwen) war ein Verband flämischer Freiwilliger der Waffen-SS, der während des Zweiten Weltkrieges auf deutscher Seite eingesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Namensentwicklung
- Juli 1941: SS-Freiwilligen-Legion „Flandern“
- Mai 1943: SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“
- Oktober 1943: 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“
- Oktober 1944: 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1)
Geschichte
Zweiter Weltkrieg
Bald nach der Besetzung der Niederlande und Belgiens durch deutsche Truppen im Jahre 1940 begann SS-Chef Heinrich Himmler dort mit der Suche nach holländischen und flämischen Freiwilligen, die sein neu geschaffenes SS-Regiment „Westland“ verstärken sollten. Innerhalb weniger Wochen konnte so das SS-Regiment in voller Stärke aufgestellt werden.
Heinrich Himmler verkündete am 3. April 1941 die Aufstellung eines weiteren aus holländischen, flämischen und dänischen Freiwilligen bestehenden Regiments. Dem VNV (Vlaamsch Nationaal Verbond, dem Flämischer Nationalverband), der die volle Unterstützung durch den Kriegs-, dann Militärverwaltungschef[1] für Belgien und Nordfrankreich Eggert Reeder genoß, wurde als erstem gestattet, eine Freiformation aufzustellen, die schnell zur Elitetruppe wurde.
Mit Beginn des Rußlandfeldzuges waren viele der Freiwilligen im Regiment „Nordwest“ bereit, einer neu geschaffenen „Flämischen Legion“, auch als „Freiwilligen Legion Flandern“ bezeichnet, beizutreten, die im Rußlandfeldzug kämpfen sollte. Männer im Alter zwischen 17 und 40 Jahren konnten der Legion ohne Berücksichtigung ihrer politischen Anschauung beitreten.
Ost- und Westfront
Im November 1941 verlegte man die Legion an die „Leningrad-Front“ als Teil der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.). Bei heftigen Kämpfen an der Ostfront mußte die Legion, die trotz ihres Namens Teil der Waffen-SS war, große Verluste hinnehmen.
Bis zum 31. Mai 1943 versah die Flämische Legion mit kleineren Unterbrechungen ihren Einsatz an der Ostfront, bis sie im Zuge einer Reorganisierung in die 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“ und am 19. Oktober 1944 in die 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1) umgewandelt wurde.
Während der Umgliederung in eine Division bildeten Teile davon eine rund 2.000 Mann starke Kampfgruppe, welche am 24. Dezember 1944 an der Deutschen Westfront in die Eifel zur Verteidigung der Urfttalsperre verlegt wurde. Ende Januar 1945 verließ diese Kampfgruppe die Eifel und wurde nach Pommern verlegt.
Endkampf
In den nun folgenden Rückzugskämpfen verlor die Division bei der Reichsverteidigung rund 75 % ihrer ursprünglichen Stärke. Die letzten Kämpfe der Division fanden zwischen dem 26. und 27. April 1945 in Prenzlau statt. Die Reste der Division gerieten im Raum Schwerin in englische Kriegsgefangenschaft und wurden als angebliche Kollaborateure nach Belgien ausgeliefert und dort in Schauprozessen „verurteilt“.
27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1)
Gliederung
- SS-Panzergrenadier-Regiment 67
- SS-Panzergrenadier-Regiment 68
- SS-Panzergrenadier-Regiment 69 (vorgesehen)
- SS-Artillerie-Regiment 27
- Divisionseinheiten 27
Unterstellung
- Oktober 1944 bis Januar 1945: Befehlshaber des Ersatzheeres, Lüneburger Heide
- Januar bis April 1945: III. (germanisches) SS-Panzerkorps, Pommern
Personen
Kommandeure
- September bis Oktober 1944: SS-Obersturmbannführer Conrad Schellong
- Oktober 1944 bis 2. Mai 1945: SS-Oberführer Thomas Müller