Biden, Joseph
Joseph Robinette „Joe“ Biden, Jr. ( 20. November 1942 in Scranton, Pennsylvanien) ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei und war vom 20. Januar 2021 bis zum 20. Januar 2025 der 46. Präsident der USA.
Zuvor war er von 1973 bis 2009 Mitglied des US-Senats und vertrat dort den Bundesstaat Delaware, danach hatte er vom 20. Januar 2009 bis zum 20. Januar 2017 den Posten als Vizepräsident der Vereinigten Staaten unter Obama inne.
Nach der US-Präsidentschaftswahl vom 3. November 2020 bestimmte ihn der Kongreß am 6. Januar 2021 zum neuen Präsidenten der USA. Sein Vorgänger Trump, der sich zur Wiederwahl gestellt hatte, fand mit Vorwürfen der Wahlfälschung zugunsten Bidens kein Gehör bei den Rechtsinstitutionen des Landes und mußte seinen Platz räumen.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Joseph „Joe“ Robinette Biden jun., kath., wurde am 20. November 1942 als erstes von vier Kindern (zwei Brüder, James Brian Biden und Francis W. Biden, sowie eine Schwester, Valerie (Biden) Owens) einer irischstämmigen Familie (Vater, Joseph „Joe“ Robinette Biden, Sr. (1915–2002) und Mutter, Catherine Eugenia „Jean“ Finnegan) in Scranton, Pennsylvania, geboren. Bidens Vater, zunächst durchaus erfolgreich, hatte einige geschäftliche Rückschläge zu verkraften, so daß Biden in der Folge in eher einfachen Verhältnissen aufwuchs. Als er zehn war, zog die Familie mangels geeigneter Arbeit in Scranton nach Claymont, einem Vorort von Wilmington im US-Bundesstaat Delaware, wo der Vater als Autohändler Fuß faßte. Nach dem High-School-Abschluß an der katholischen Archmere Academy 1961 in Claymont (Delaware) absolvierte Biden bis 1965 ein Studium an der University of Delaware in Newark (B.A.-Abschluss in Geschichte und Politik) und studierte anschließend am Syracuse University College of Law (Neuyork), wo er 1968 sein Examen (J.D.) ablegte. 1969 erhielt er auch seine Anwaltszulassung für Delaware.
Wirken
Biden trat 1973 zu seiner ersten Amtszeit als US-Senator an und hat seitdem fünf weitere Wahlen gewonnen. Als regelmäßiger Bahnfahrer vertritt er dort die Interessen von Amtrak und sieht sich als Interessenvertreter der Dover U.S. Airforce Base und der Hühnerverarbeitungsindustrie Delawares. Als Redner ist er bekannt für seine artikulierten und emotionalen, wenn auch oft langen Reden. Derzeit (2006) sitzt er im United States Senate Committee on the Judiciary und United States Senate Committee on Foreign Relations, in letzterem ist er Vorsitzender.
Im Justizausschuß war er von 1987 bis 1995 Vorsitzender und von 1981 bis 1987 sowie von 1995 bis 1997 als Ranking Minority Member. In seine Amtszeit als Vorsitzender fielen die stark umstrittenen Ernennungen der konservativen Supreme-Court-Richter Robert Bork (1987) und Clarence Thomas (1991). Bei den Präsidentschaftswahlen 1988 stieg Biden aus dem Rennen aus, nachdem Plagiatsvorwürfe gegen ihn erhoben wurden. Er hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock kopiert, die Einzelheiten zum persönlichen Leben enthielt, die in Kinnocks Fall stimmten, bei Biden aber nicht.
Außenpolitisch war er bereits früh Anhänger einer aktiven und notfalls gewaltsamen US-Außenpolitik im Balkan. Er nannte Slobodan Milošević schon früh einen Kriegsverbrecher, setzte sich dafür ein, das Waffenembargo gegen die Gegner der Serben aufzuheben und bosnische Muslime militärisch zu trainieren. Sein Einsatz für Lufteinsätze der NATO war mit ausschlaggebend, Bill Clinton von dieser Option zu überzeugen.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 unterstützte Biden US-Präsident George W. Bush und forderte mehr Bodentruppen in Afghanistan; ebenso pflichtete er der Einschätzung bei, daß Saddam Hussein eliminiert werden müsse. Im Senat stimmte er der endgültigen Resolution zum Irak-Krieg zu, bereut diese Entscheidung wie andere führende Demokraten (z.B. Hillary Clinton) aber heute.[1]
Am 23. August 2008 erklärte Barack Obama Biden zum Vizepräsidentschaftskandidaten.
In der Zusammenarbeit mit Russland wurden ebenfalls Fortschritte erreicht (u. a. ein neues START-Abkommen zur atomaren Abrüstung 2011), bis der Ukraine-Konflikt ab Ende 2013 für eine neuerliche Ost-West-Konfrontation sorgte. Diese entzündete sich an einem EU-Assoziierungsabkommen mit der Ukraine und dem auch von den USA unterstützten Umbruch des Landes. Nach der russischen Sicherung der Krim (3/2014) kam es zu einem Separationskrieg in der Ostukraine, der von Russland unterstützt wurde. Der Hintergrund waren wirtschafts- und politische Interessen Russlands als Nachfolgestaat der Sowjetunion, der sich durch die schrittweise Integration ehemaliger Ostblockländer in die EU bzw. NATO zusehends eingekreist sah. Die USA und EU reagierten v. a. mit Wirtschaftssanktionen auf das russische Vorgehen, begleitet von diplomatischen Bemühungen, in die auch Biden involviert war. Auf NATO-Ebene wurde im September 2014 ein Aktionsplan beschlossen, der die Präsenz der Militärallianz in Osteuropa ausdehnen sollte, ohne die NATO-Russland-Grundakte von 1997 zu verletzen.
US-Präsident
Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden als US-Präsident vereidigt. Kamala Harris bekam den Vizepräsidentenposten.
Kabinett
Von den 26 Ministern und Personen im Kabinettsrang, die Biden als Regierungspersonal nominierte, waren nur sieben Personen ethnisch weiß bzw. mit weißen Wurzeln, entsprechend 27 Prozent.[2] Dagegen stellen Weiße offiziell 60,4 Prozent der Bevölkerung (Stand: 2019). Diese letztere Zahl ist tatsächlich jedoch deutlich niedriger (vielleicht etwas über 50 Prozent), denn „Weißer“ ist in den USA und bei dortigen Volkszählungen, wer sich dafür erklärt, z. B. auch Angehörige jeglicher Ethnien aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika, die entsprechend optieren.[3]
Es handelte sich um Denis McDonough (Veteranen), Tom Vilsack (Landwirtschaft), Jennifer Granholm (Energie), Gina Raimondo (Handel), Marty Walsh (Arbeit), Pete Buttigieg (Verkehr) und William Burns (CIA-Direktor). Unter diesen Regierungsämtern kann traditionell nur der Posten des CIA-Direktors als bedeutend angesehen werden.
Familie
Am 27. August 1966 heiratete Biden Neilia Hunter. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Joseph Robinette III. („Beau“; 1969), Robert Hunter ( 1970) und Naomi Christina ( 1971). Am 18. Dezember 1972 kamen Neilia und Naomi bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Am 17. Juni 1977 heiratete er die Lehrerin Jill Tracy Jacobs. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Ashley Blazer Biden ( 1981).
Beide Söhne Bidens wurden Anwälte und gingen später in die Politik. Beau wurde 2007 Attorney General (Justizminister) von Delaware, Robert Hunter machte Karriere als Lobbyist in Washington, D.C. und nahm 2014, ermöglicht durch Beziehungen seines Vaters (damals Vizepräsident der USA), beim ukrainischen Gaskonzern Burisma einen hochdotierten Repräsentantenposten an. Im Mai 2015 erlag Bidens Sohn Beau mit 46 Jahren einem Gehirntumor. Beau Biden war mit der Jüdin Hallie Olivere verheiratet, seine Tochter Ashley ließ sich 2012 von dem Juden Howard Krein heiraten.[4]
Hunter Biden ließ sich 2019 von der Jüdin Melissa Cohen ehelichen.[5]
Zitate von Biden
- „I don’t want to get going because I’d keep you here too long because you know all what I’m about to, what I’ve said, and you know what I’ve done, and you know what we’re doing, and I know what you’re doing.“ – zu US-Medienleuten am 4. Februar 2022[6]
Bildergalerie
Barack Obama benennt Joseph Biden als Vize
Joe-Biden-Kritik von David Dees
Verweise
- Egon von Greyerz: Bidens Bananenrepublik, goldseiten.de, 21. Januar 2021 – finanzwirtschaftliche Vorausschau des Edelmetallexperten auf die Harris/Biden-Zeit
Englischsprachige Verweise
- Jews in the Biden Administration, undatiert, eingesehen 22. März 2023
- Brandon Smith: Biden’s Presidency Will Be A Catalyst For Secession – And Perhaps Civil War, alt-market.us, 20. Januar 2021
- Jacob Kornbluh: Enough for a minyan: A Jewish Who’s Who of Biden’s Cabinet-to-Be, Forward (jüdische Online-Zeitung), 18. Januar 2021
- Keren David (Jüdin): Joe Biden's very Jewish family, The Jewish Chronicle, 9. November 2020 – alle drei Kinder heirateten Juden
- Why Did All of Biden’s Children Marry Jews?, National Vanguard, 5. November 2019
- Offizielle Internetpräsenz, Joseph Biden, engl.
- Vizepräsident Joe Biden - USA würden israelischen Angriff auf Iran dulden, 20min.ch, 05. Juli 2009
- Megan Sheets: Joe Biden accuser Tara Reade says she 'lost total respect' for CNN's Anderson Cooper and other TV news anchors when they failed to ask the presumptive presidential nominee about her sexual assault allegations during interviews, Daily Mail, 26. April 2020 — Bidens Belästigung an Tara Reade
- Karikaturen
- Götz Wiedenroth: Nicht ohne mein Rednerpult, 10. Februar 2009
- George Washington (1789–1797)
- John Adams (1798–1801)
- Thomas Jefferson (1801–1809)
- James Madison (1809–1817)
- James Monroe (1817–1825)
- John Quincy Adams (1825–1829)
- Andrew Jackson (1829–1837)
- Martin Van Buren (1837–1841)
- William Henry Harrison (1841)
- John Tyler (1841–1845)
- James K. Polk (1845–1849)
- Zachary Taylor (1849–1850)
- Millard Fillmore (1850–1853)
- Franklin Pierce (1853–1857)
- James Buchanan (1857–1861)
- Abraham Lincoln (1861–1865)
- Andrew Johnson (1865–1869)
- Ulysses S. Grant (1869–1877)
- Rutherford B. Hayes (1877–1881)
- James A. Garfield (1881)
- Chester A. Arthur (1881–1885)
- Grover Cleveland (1885–1889)
- Benjamin Harrison (1889–1893)
- Grover Cleveland (1893–1897)
- William McKinley (1897–1901)
- Theodore Roosevelt (1901–1909)
- William Howard Taft (1909–1913)
- Woodrow Wilson (1913–1921)
- Warren G. Harding (1921–1923)
- Calvin Coolidge (1923–1929)
- Herbert Hoover (1929–1933)
- Franklin D. Roosevelt (1933–1945)
- Harry S. Truman (1945–1953)
- Dwight D. Eisenhower (1953–1961)
- John F. Kennedy (1961–1963)
- Lyndon B. Johnson (1963–1969)
- Richard Nixon (1969–1974)
- Gerald Ford (1974–1977)
- Jimmy Carter (1977–1981)
- Ronald Reagan (1981–1989)
- George H. W. Bush (1989–1993)
- Bill Clinton (1993–2001)
- George W. Bush (2001–2009)
- Barack Obama (2009–2017)
- Donald Trump (2017–2021)
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