Moreau, Rudolf Freiherr von

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Rudolf Freiherr von Moreau wurde von seinen Kameraden wegen seinem jugendhaften Gesicht liebevoll „Bubb“ gerufen.

Rudolf Ferdinand Maria Freiherr von Moreau (Lebensrune.png 8. Februar 1910 in München; Todesrune.png 31. März 1939 auf der Erprobungsstelle Rechlin) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe sowie Angehöriger der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg und Erprobungsflieger. Internationale Bekanntheit erfuhr Moreau im Jahr 1938 durch seine Beteiligung an den Langstreckenflügen BerlinNeu York und Berlin–Tokio mit der Fw 200 „Condor“.

Werdegang

Rudolf Freiherr von Moreaus „Pedro 1“ (He 111) von der Versuchsbomberstaffel 88 (VB/88); alle He 111 hatten den Spitznamen „Pedro“ (Peter), während die Ju 52 den Spitznamen „Pablo“ (Paul) trugen, deshalb trug die VB/88 auch den Spitznamen „Pedros y Pablos-Staffel“.
Flieger-Schiftsteller und Spanienkämpfer Max Graf Hoyos, Beobachter und Freund von Rudolf Freiherr von Moreau; gefallen als Hauptmann am 12. August 1940 als Kapitän der 8. Staffel/Zerstörergeschwader 76.
Stationen des Rund-Afrika-Flugs; 28.000 km Luftreise mit Junkers D-AMUO, 1937
Feierlicher Empfang für die aus Neu York zurückkehrende Besatzung der „Condor“ in Berlin-Tempelhof, August 1938; von links: (Ober-)Flugzeugfunker Walter Kober, Oberflugmaschinist Paul Dierberg, Flugkapitän Alfred Henke und Zweiter Flugzeugführer Rudolf Freiherr von Moreau.
  • 1916 bis 1930 Schulbesuch in Eichstätt, Bad Reichenhall, Kleeberg und Passau
  • 1930 Absolutorium am Humanistischen Gymnasium (Leopoldinum) Passau
  • 1930 Studium an der Universität München (Geschichte, Philosophie und Kunst)
    • Um seine Geschichtskenntnisse zu erweitern, ging er hierfür mehrere Monate nach Irland, wo er auch seine englische Sprache festigte. Anschließend verbrachte er ein Semester in Prag. An der Universität München besuchte er wieder Veranstaltungen in den Geisteswissenschaften. Dort schloß sich Moreau der Studentenverbindung Rheno-Bavaria im KV an.
  • 9. April 1931 Beitritt der Deutschen Verkehrsfliegerschule am Flugplatz Schleißheim bei München
    • 30 Flugschüler (später waren es 27, da drei den Ansprüchen nicht genügten) bildeten die „Kameradschaft 31“ (K 31); zu von Moreaus engsten Kameraden der K 31 gehörten Wolfgang Falck, Günther Lützow und Hannes Trautloft.
    • Er bestand dort noch im selben Jahr die Prüfung zum Verkehrsflieger.
  • 1. April 1932 Eintritt in die Reichswehr als Offizieranwärter (Fahnenjunker); III. Bataillon des 20. (Bayer.) Infanterie-Regiments in Passau
  • 15. Mai 1933 Flugzeugführer bei der Deutschen Verkehrsfliegerschule in Braunschweig
  • 1. Juli 1933 bis September 1934 Besuch der Infanterieschule in Dresden.
  • 1. Oktober 1934 Leutnant
  • 2. Oktober 1934 bis 4. März 1935 Flugzeugführer auf verschiedenen innerdeutschen Luftverkehrsstrecken
    • Zugleich fungierte er während dieser Zeit als Ausbilder für den fliegerischen Nachwuchs.
  • 5. März 1935 als Technischer Offizier Übertritt zur Luftwaffe,
  • 19. April 1935 Leiter der fliegerischen Staffelausbildung bei der Fliegergruppe Giebelstadt (I. Gruppe/Kampfgeschwader 155)
  • 27. Juli 1936 von Deutschland nach Marokko
    • Von Greifswald nach Berlin, dann über Rom und Melilla; hier stand er unter dem Kommando von Flugkapitän Alfred Henke; bis Anfang September 1936 wurde spanische Kämpfer von Tetuan nach Sevilla und Jerez de la Frontera zur Unterstützung des nationalen Aufstandes geflogen. Insgesamt waren es in sechs Wochen ca. 12.000 Soldaten des spanisch-marokkanischen Korps unter General Francisco Franco, die so im Lufttransport nach Spanien verlegt wurden.
  • 1. August 1936 Oberleutnant und Staffelkapitän
    • erster Befehlshaber des Ju 52/3m Kontingents in Spanien, aus dem auch die K/88 (Legion Condor) hervorging.
  • Dezember 1936 Rückkehr nach Deutschland mit Oberleutnant Max Graf Hoyos und einigen Ausgesuchten zur Umschulung an den neuen Modellen.
  • Januar 1937 Kapitän der Versuchsbomberstaffel 88 mit He 111 B, Do 17 E und Ju 86 D, die ersten Flugzeuge trafen allerdings erst am 14. Februar 1937 bei der neuen VB/88 ein.
    • Von Moreau war auf den Flugplatz in Cáceres zurückgekehrt, wie das Tagesbuch von Hannes Trautloft beweist. Am 14. Januar 1937 hatte er ihn dort freudig getroffen, allerdings war Oberleutnant von Moreau beim Aufbruch nach Sevilla. Er hatte Befehl, die Montageeinrichtung der Flugzeugtechniker von Heinkel, Dornier und Junkers auf dem Flughafen Sevilla-San Pablo zu besichtigen. Hier trafen die Flugzeugteile ein, wurden zusammenmoniert und bei Fertigstellung zur noch nicht offiziellen VB/88, inzwischen auf dem östlich befindlichen Flugplatz Sevilla-Tablada, überstellt. Am 20. Februar 1937 war die VB/88 einsatzbereit.
  • Juli 1937 aus der VB/88 wurde die 4. Staffel K/88, die er knapp ein Monat anführte
  • 26. Juli 1937 Rückkehr nach Deutschland, offiziell bei der I. Gruppe/Kampfgeschwader 155 geführt und beurlaubt
  • 1. September 1937 Ordonnanzoffizier beim Staatssekretär der Luftfahrt Generaloberst Erhard Milch
  • 22. Oktober bis 4. Dezember 1937 Rund-Afrika-Flug
  • 1. November 1937 Hauptmann
  • 1. Juni 1938 zur Erprobungsstelle Rechlin versetzt
  • 10./11. August und 28./30. November 1938 Rekordflüge nach Neu York und Tokio
    • Ferner war er während Flugzeugführer der Maschine des französischen Fliegergenerals Joseph Vuillemin während dessen Rundreise in Deutschland.
  • 12. Februar 1939 offizielle Weltrekordanerkennung durch den „Aero Club“

22 Tage lang über Afrika

Oberleutnant Freiherr von Moreau kehrte im Juli 1937 von der Legion Condor in Spanien nach Deutschland zurück. Nach knapp zwei Monaten als Ordonnanzoffizier bei Generaloberst Milch startet er am 22. Oktober 1937 von Berlin aus mit einer Ju 52 mit dem Kennzeichen D-AMUO zu einem zweimonatigen Afrika-Rundflug. Die Besatzung bestand aus Harry Rother,[1] Flugkapitän der Deutschen Lufthansa, Freiherr von Moreau als Zweiter Flugzeugführer, Obermaschinist Rivinius und Bordfunker Klaproth (ggf. Klapprott[2]), beide ebenfalls von der Deutschen Lufthansa sowie aus vier Passagieren, darunter der Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der „Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG“ sowie Wehrwirtschaftsführer Heinrich Koppenberg, dessen Pressechef Friedrich Andreas Fischer Edler von Poturzyn und der Chef der belgischen Luftwaffe General F. Iserentant.

Ziel des „Rund-Afrika-Fluges“ war auch, die Zuverlässigkeit als Langstreckenflugzeug unter Beweis zu stellen, was vollends gelang. In 22 Tagesetappen mit 126 ½ Flugstunden wurden 26.000 bzw. in 136 Stunden 28.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei kam aber auch der touristische Aspekt für Besatzung und Passagiere nicht zu kurz, wie viele Originalfotos von diesem Flug beweisen. Man besichtigte die Pyramiden, ging auf Großwildjagd oder man ließ sich von Eingeborenen in einem Kanu über das Wasser paddeln. Mit ihrer letzten Etappe von Venedig nach Berlin wurde am 4. Dezember 1937 die Reise erfolgreich abgeschlossen. In der Heimat erfuhr Freiherr von Moreau, daß er inzwischen zum Hauptmann befördert wurde.

Rekordflüge nach Neu York und Tokio

Fliegertod

Rudolf Freiherr von Moreau, Friedhofskapelle Hader (Ruhstorf an der Rott).jpg
Gedenktafel für den Condor-Rekordflug unter Flugkapitän Alfred Henke in der Böttcherstraße (Bremen).jpg

Rudolf Freiherr von Moreau befand sich am 31. März 1939 nahe Rechlin mit einem frühen Versuchsmuster der anfangs als Sturzkampfbomber geplanten Junkers Ju 88 V 9 mit dem Kennzeichen D-ADCN auf einem Erprobungsflug. Zu Besatzung gehörten Flieger-Stabsingenieur Schraewer des Ingenieurkorps der Luftwaffe von der Abteilung E7 (Bombenerprobung) sowie Bordwart Bernhard Beck von der Firma Junkers. Nach einem Zielanflug aus dem Sturz, der korrekt abgefangen wurde, befand sich die Maschine wieder im Steilflug. Freiherr von Moreau, der wohl einen technischen Defekt bemerkte (ggf. löste sich eine Tragfläche), rief der Besatzung zu, daß sie aussteigen sollen. Das Glasdach der Führerkanzel wurde abgeworfen.

Schraewer löste die Sitzgurte noch bevor die Maschine die Horizontallage wieder erreicht hatte. Er wurde hinausgesogen und öffnete fünf Sekunden später den Fallschirm. Bordwart Beck hatte am Boden des Flugzeugs gelegen, um nach hinten die Einschläge zu beobachten. Er verspürte unkontrollierte Bewegungen des Flugzeugs und als er nach oben blickte, fand er sich allein. Auch er kam mit dem Fallschirm unversehrt auf den Boden. Von Moreau war ebenfalls abgesprungen, aber, wie die anschließende Obduktion zeigte, erhielt er beim Absprung eine schwere Verletzung, als sein Kopf an die Seitenflosse des Flugzeugs prallte. Den Fallschirm löste er nicht mehr aus, er war entweder bewußtlos oder schon tot.

An der Absturzstelle brachte man zunächst eine hölzerne Gedenktafel an, die später durch einen Gedenkstein (ein Findling mit Inschrift) ersetzt wurde. Darüber hinaus wurde auch noch eine Brücke in Rechlin nach ihm benannt. Flieger-Stabsingenieur Schraewer, der den Unfall unbeschadet überlebt hatte, nahm sich und seiner Familie beim Einrücken der Roten Armee im Mai 1945, angesichts der Grausamkeiten der Bolschewisten gegen Frauen und Kinder, das Leben.

Beisetzung am 6. April 1939

Tausende Menschen fanden sich zur Beisetzung vor dem Schloß Kleeberg ein. Die Ehrenkompanie der Luftwaffe führte den Weg der Trauergemeinde zur anderthalb Kilometer entfernten Moreau’schen Grablege in der Friedhofskapelle Hader an, Pferde zogen den Wagen der leichten Artillerie mit dem von der Reichskriegsflagge bedeckten Sarg des Fliegers.

Freiherr von Moreaus Tod erhielt nationale und internationale Würdigung. Die Anzeige über Moreaus Tod erschien u. a. in der „Schwäbischen Donau-Zeitung“ und im „Völkischen Beobachter“ im Namen Hermann Görings. Auch die Zeitung „Der Angriff“ berichtete. Die spanische Zeitung „ABC“ brachte am 8. April 1939 einen Nachruf. Der japanische Botschafter in Berlin Ōshima Hiroshi versandte ein Beileidstelegramm an die Familie von Moreau. Ebenso wie Adolf Hitler, Hermann Göring, Franz von Epp und Ernst Udet vor ihm. Die Trauerrede in Rechlin hielt Erhard Milch. Den Nachruf am Grabe von Moreau hielt Generalmajor der Flieger Walter Mußhoff, die Gedächtnisrede Domkapitular Prälat Franz Xaver Eggersdorfer, der den Fliegerhelden als „Falke von Kleeberg“ bezeichnete. Rudolf Freiherr von Moreau ist begraben in der Moreau’schen Grablege in der Friedhofskapelle Hader bei Ruhstorf an der Rott.

Familie

Rudolf war der Sohn des Gutsherrn (Schloß Kleeberg bei Ruhstorf an der Rott[3]) und Juristen Friedrich Ferdinand Maria Freiherr von Moreau (Lebensrune.png 21. Januar 1881 in München; Todesrune.png 28. Februar 1946 in Passau) und dessen am 28. April 1909 geehelichten Gemahlin Friederike Luise Mathilde Elisabeth Ferdinandine, geb. Gräfin von Geldern-Egmond (Lebensrune.png 5. April 1888 in Potsdam; Todesrune.png 2. September 1978 in Passau). Seine Geschwister waren Hermann Rainer Maria Freiherr von Moreau (1912–1966)[4] und Karl Ferdinand Maria Freiherr von Moreau (1916–1997).[5]

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Literatur

  • Max Graf Hoyos: Pedros y Pablos – Fliegen, erleben, kämpfen in Spanien, München 1939
  • Josef Hafner: Rudolf Freiherr von Moreau, Hauptmann der Luftwaffe, zum Gedächtnis 1910–1939, Verlag von J. Pfeiffer, München 1939

Fußnoten

  1. Harry Erhard Rother (zuweilen auch Eberhard-Harry) gehörte zu den frühen Fliegern in der Weimarer Republik. Er war u. a. ein Freund Ernst Udets und Erprobungsflieger bei der Udet Flugzeugbau GmbH, so z. B. nahm er am 19. Januar 1926 den Erstflug der U 11 „Kondor“ vor. Als Flugkapitän der Lufthansa nahm er an zahlreiche Langstreckenflüge teil. Hauptmann Rother, inzwischen zwecks Kriegsdienst wieder bei der Luftwaffe, wurde im Mai 1941 als Kapitän der 1., der Transportstaffel „Rother“ bei der Kampfgruppe z. b. V. 106. Die 1. Staffel war nach Rhodos verlegt worden und nahm an einem Spezialeinsatz zur Versorgung Aufständischer in Syrien und dem Irak teil. Dafür wurden die 10 (nach anderen Quellen 20) Langstrecken-Ju-52/3m vom Typ „g4e“ mit irakischen Hoheitszeichen versehen. Das Unternehmen unterstand dem Sonderkommandos Junck beim Sonderstab F. Die 4. Staffel/Kampfgeschwader 4 (Hauptmann Helmut Schwanhäußer) stellte neun He 111 P-4 und die 4. Staffel/Zerstörergeschwader 76 (Oberleutnant Wilhelm Hobein) steltte neun Bf 110 E-1 dem Unternehmen zur Verfügung. Die Transportstaffel „Rother“ hatte im Pendelverkehr zwischen Athen, Rhodos und Syrien zusätzlich zu den drei eingesetzten Ju 90 für Nachschub in den Irak zu sorgen. Oberst Werner Junck war am 28. Mai 1941 von Mossul nach Athen gereist, um Verstärkung und Nachschub für den Irak-Einsatz zu erwirken. An seiner Besprechung mit dem Generalstabschef der Luftwaffe, General der Flieger Hans Jeschonnek, in Athen nahm auch Hellmuth Felmy teil. Es wurde ins Auge gefaßt, ein Bataillon vom Bau-Lehr-Regiment z. b. V. 800 „Brandenburg“ einzusetzen und den Kampf gegebenenfalls auch von Syrien aus wieder aufzunehmen. Der am 29. Mai 1941 mit sechs Ju 52/3m der Transportstaffel „Rother“ eingeflogene Nachschub kam jedoch zu spät, denn der Widerstand der Iraker war zusammengebrochen, und das Vorrücken der Engländer auf Mossul mußte befürchtet werden. Daher verlegten an diesem Tag die beiden letzten noch flugfähigen He 111 auf Befehl des Ia des Sonderkommandos Junck, Major i .G. Kurt Hentschel, mit insgesamt 16 Mann fliegendem Personal nach Aleppo. Die restlichen Luftwaffenangehörigen wurden von zwei der sechs Ju 52/3m aufgenommen und gleichfalls nach Aleppo gebracht. In Mossul blieb der zuvor so dringend benötigte Nachschub an Bomben, Munition und Ersatzteilen zurück. Auf dem Weiterflug von Aleppo nach Rhodos verlor die Transportstaffel „Rother“ am 31. Mai 1941 eine Maschine. Am 1. August 1943 wurde Major Rother zum Oberstleutnant befördert (ggf. der Reserve) und war ab dem 24. Oktober 1943 Kommandeur der Flugzeugschleuse (endmontierter Flugzeuge für den Fronteinsatz) des Luftflottenkommandos 2 auf dem Fliegerhorst in München-Riem (später Erding). Die 1943 gebaute Junkers Ju-52/3m D-ADQW erhielt von der Lufthansa den Ehrennamen „Harry Rother“, die Maschine im Linienflug zerschellte am 15. Januar 1944 an einem Berg östlich des Flughafens Belgrad-Zemun, ob durch Feindeinwirkung konnte nie geklärt werden. Die drei Besatzungsmitglieder und zwei Passagiere starben.
  2. Ob es sich möglicherweise dabei um den späteren bekannten Flieger-Schriftsteller Albert Klapprott handelt, ist unbekannt.
  3. Die Familie kaufte 1881 Gut und Schloß von Alois Freiherrn Weiß von Starkenfels.
  4. Schon während der Schulzeit in Salzburg und Passau widmete Hermann Freiherr von Moreau sich der Musik und war unter anderem drei Jahre Organist an der Studienkirche. Ab 1931 studierte er an der Akademie der Tonkunst in München und an der Hochschule in Köln. 1934 kam er als Solorepetitor an das Theater in Lübeck und später als Kapellmeister an verschiedene Theater. Kriegsdienst als Offizier der Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft unterbrachen die Karriere. 1949 wurde Freiherr von Moreau Dirigent des Passauer Konzertvereins und musikalischer Oberleiter am Stadttheater Passau, dann am Städtebundtheater Passau-Landshut und baute die Opernabteilung des Theaters aus. 1953 übernahm er die Leitung der neu gegründeten Städtischen Musikschule, 1954 wurde er Musikdirektor der Stadt Passau und 1960 war er Mitbegründer und 1. Vorstand des Vereins der Festspiele Europäische Wochen Passau. Er hat das künstlerische Gesicht der Europäischen Wochen maßgeblich geprägt. 1963 bekam er den Kulturpreis Ostbayern. Die Hermann-von-Moreau-Straße in Passau-Heining wurde nach ihm benannt.
  5. Der Kleeberger Gutsherr und Politiker (CSU) Karl Freiherr von Moreau war von 1970 bis 1978 Bezirkstagspräsident des Regierungsbezirkes Niederbayern. Als solcher war von Moreau wesentlich beteiligt am Aufbau des Bäderdreiecks, des Nationalparks Bayerischer Wald, der Universität Passau und am Ausbau und der Modernisierung des Bezirkskrankenhauses Mainkofen. 1987 übergab er Schloß Kleeberg an seinen Neffen Dr. Karl Benedikt Freiherr von Moreau. In Ruhstorf an der Rott ist die Karl-von-Moreau-Straße nach ihm benannt. Er war Ehrenbürger von Bad Füssing (1976), Ehrenbürger der Universität Passau (1991) und Inhaber des Ehrenrings des Landkreis Passau.