Pancke, Günther

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
SS-Gruppenführer Günther Pancke

Günther Friedrich Wilhelm Ludwig Pancke (Lebensrune.png 1. Mai 1899 in Gnesen; Todesrune.png 17. August 1973 in Hamburg) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Vorläufigen Reichswehr, der Wehrmacht (Reserveoffizier) und der Allgemeinen SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Polizei sowie General der Waffen-SS. Von 1943 bis 1945 war er im Zweiten Weltkrieg Höherer SS- und Polizeiführer in Dänemark.

Werdegang

SS-Stammrollen-Auszug
Generalleutnant Wolfgang Muff (2. v. l.), Hartmann Lauterbacher (Gauleiter Südhannover-Braunschweig), japanischer Botschafter General Hiroshi Ōshima und Günther Pancke
SS-Gruppenführer Günther Pancke
Die SS-Obergruppenführer Dr. jur. Werner Best (links) und Günther Pancke
SS-Obergruppenführer Günther Pancke beim Empfang für Ritterkreuzträger Søren Kam in Kopenhagen im März 1945
  • 1910 bis März 1917 Kadettenkorps
  • 1. April 1917 Eintritt in das 2. Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16 („Heidedragoner“) als Fähnrich
  • Nach Dienst an der Kriegsfront in einer Eskadron Demobilisierung im November 1918
  • 28. November 1918 bis 20. Februar 1919 Freiwilliger der Eisernen Brigade
  • Oktober 1919 bis Januar 1920 Dienst im Grenzschutz Ost (Ostpreußen)
  • 1. April 1920 aus der Vorläufigen Reichswehr mit 33 % Kriegsinvalidität entlassen
  • Januar 1920 Umzug nach Südamerika
    • Landwirt/Landarbeiter in Argentinien und Chile, bei seiner Rückkehr beherrschte er Spanisch fließend in Wort und Schrift
  • 1927 Rückkehr nach Deutschland
    • Laborassistent in einem Physikalischen Labor in Kiel
  • 1. August 1930 bzw. laut SS-Stammrolle 1. Juni 1931 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 282.737)
  • 27. Juni 1931 Eintritt in die Allgemeine SS (SS-Nr. 10.110)
    • Anwärter im Sturm 1 (9)/III. Sturmbann (Altona)/4. SS-Standarte in Wesselburen
    • Wegen des Verstoßes gegen das Uniformverbot von der Schutzpolizei festgenommen und zu sechs Wochen Arrest verurteilt; Verlust des Arbeitsplatzes.
      • nach anderen Quellen handelte es sich um einen angeblichen „Gasanschlag“ auf ein Kino, in dem der Film „Im Westen nichts Neues“ lief
  • 17. und 18. Oktober 1931 Teilnahme am SA-Treffen in Braunschweig unter Viktor Lutze zur Weihe von 24 Feldzeichen für neu aufgestellte SA-Formationen
    • Teilnahme an den schweren Straßenkämpfen nach Angriffen durch Kommunisten
  • 2. Oktober bis 31. Dezember 1931 dem 1 (9)/III. Sturmbann der neu aufgestellten 40. SS-Standarte in Kiel unterstellte
  • 1. Juli bis 15. September 1932 Ausbilder an der SS-Schule Kreiensen (Kreis Gandersheim)
  • 24. Dezember 1932 SS-Führer bei der neu aufgestellten 50. SS-Standarte in Flensburg
  • 15. Dezember 1933 bis 20. Februar 1934 Führer des SS-Abschnitts XXII in Allenstein; dem SS-Oberabschnitt „Nordost“ unterstellt
  • 20. April 1934 bis 1. September 1934 Führer des SS-Abschnitts XIII in Stettin; dem SS-Oberabschnitt „Nord“ unterstellt
  • 12. September 1934 bis 25. Mai 1935 Führer des SS-Abschnitts XIII in Hamburg-Altona; dem SS-Oberabschnitt „Nord“ unterstellt
  • 7. Juni 1935 als Stabsführer im SS-Oberabschnitt „Nord“ Eintritt in die Wehrmacht als Reserveoffizier, der Aufklärungs-Abteilung 2 (mot.) zugeteilt
    • erste Reserveübung bis 10. Juli 1935 (im Frühsommer 1936 fand eine weitere vierwöchige sowie im Sommer 1937 und 1938 eine jeweils sechswöchige Übung statt)
  • 15. April 1936 Stabsführer im SS-Oberabschnitt „Nordwest“; sein Ia war Generalmajor a. D. Walter Braemer, später General der Kavallerie z. V. sowie SS-Gruppenführer und Wehrmachtsbefehlshaber Ostland
  • 1. Juli 1938 bis 9. Juli 1940 Chef des Rasse- und Siedlungshauptamtes (bis 11. September 1938 mit der Führung beauftragt)
    • September bis 1. Dezember 1939 während des Polenfeldzuges Sonderbefehlshaber der Polizei beim Armeeoberkommando 8 und beim Armeeoberkommando 2
    • sein Nachfolger beim RSHA wurde SS-Gruppenführer Otto Hofmann
  • 9. Juli 1940 bis 8. Juli 1943 Führer und HSSPF des Oberabschnitts „Mitte“ in Braunschweig
  • 16. September 1943 dem Persönlichen Stab „RFSS“ unterstellt
  • 4. Oktober 1943 Teilnahme an der Gruppenführer-Tagung in Posen, bei der Heinrich Himmler die erste Posener Rede hielt
  • 6. Oktober 1943 bis 3. Mai 1945 Dr. jur. Werner Best unterstellt als HSSPF „Danmark“ bzw. „Dänemark“ sowie Gerichtsherr des SS- und Polizeigerichts XXX
  • 25. August 1945 Ausführliches Verhör durch den Feind; das Protokoll seiner Aussagen wurde sowohl beim Nürnberger Tribunal als auch bei seinem eigenen Gerichtsverfahren vorgelegt und verwendet.

Kriegsgefangenschaft und Anklage

Nach drei Jahren wurde der Höhere SS- und Polizeiführer Günther Pancke gemeinsam mit dem Reichsbevollmächtigten in Dänemark Werner Best, dem General der Infanterie Hermann von Hanneken sowie dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes Otto Bovensiepen, in Kopenhagen für seine angeblich in Dänemark begangenen Verbrechen bei der Bandenbekämpfung. Er hatte auf Befehl rund 1.700 bis 2.000 dänische Polizisten und Grenzschutzpolizisten 1944 (die sich geweigert hatten, die bewaffneten Partisanen zu bekämpfen) verhaften lassen, die dann später deportiert wurden. Am 16. Juni 1948 begann seine Verhandlung in Dänemark, am 20. September 1948 wurde er zunächst zu 20 Jahren verurteilt. Vom 9. Mai bis 18. Juli 1949 fand die Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Ost (Ostre Landsret) statt, aber die 20 Jahren wurden bestätigt, beim Revisionsurteil am 17. März 1950 vor dem Obersten Gericht des Landes erneut. Am 12. Juni 1953 wurde er frühzeitig entlassen, allerdings mit der Auflage, nie wieder dänischen Boden zu betreten.

Familie

Günther Pancke war der Sohn des Premier-Lieutenants und späteren Obersten Friedrich Oskar Pancke (Lebensrune.png 20. Februar 1867 in Thorn) und seiner Ehefrau Emma, geb. Mahler (Lebensrune.png 15. Dezember 1877 Berlin; Todesrune.png 6. Mai 1899 in Gnesen).

SS-Oberführer und Leutnant der Reserve Pancke heiratete am 27. August 1935 seine Verlobte Ada Stäcker (Lebensrune.png 4. September 1909 Hamburg; NSDAP-Nr. 1.443.251), nach vereinzelten Quellen soll es sich um seine zweite Ehe gehandelt haben. Aus der Ehe mit Ada sind vier Töchter entsprossen, wobei die älteste Gesce und die jüngste Wiebke hieß (Lebensrune.png 11. November 1936, 22. Februar 1938, 10. August 1939 und 23. August 1942).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise