Schultheiss, Paul

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Paul Schultheiss.JPG

Paul Schultheiss (zuweilen auch Schultheiß; Lebensrune.png 17. August 1893 in Sonthofen; Todesrune.png 26. Mai 1944 bei Markt Eisenstein, Sudetenland) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, des Deutschen Heeres, der Fliegertruppe, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Generalmajor Paul Schultheiss.png
Generalmajor Paul Schultheiss II.JPG

Lexikon der Wehrmacht

„Paul Schultheiß trat am 3. Juli 1912 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom Kaufmann Karl Schultheiß kam dabei zum 2. Württembergisches Infanterie-Regiment ‚Kaiser Wilhelm, König von Preußen‘ Nr. 120. Bei diesem wurde er am 22. März 1912 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 25. Februar 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 21. Februar 1912 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 2. Württembergisches Infanterie-Regiment ‚Kaiser Wilhelm, König von Preußen‘ Nr. 120 eingesetzt. Diese Funktion übte er dann bis zur Mobilmachung für den 1. Weltkrieg im Sommer 1914 aus. Anfang August 1914 wurde er dann zum Ersatz-Bataillon der 53. Infanterie-Brigade versetzt. Im Mai 1915 wurde er dann zum Adjutant des Ersatz-Bataillons vom 2. Württembergisches Infanterie-Regiment ‚Kaiser Wilhelm, König von Preußen‘ Nr. 120 ernannt. Bereits Ende Mai 1915 begann er dann bei der Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 1 in Berlin-Adlershof seine Fliegerausbildung. Ab Ende April 1916 wurde er dann als Flugzeugführer beim Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung 5 (Kagohl 5) verwendet. Ab Ende Juni 1916 wurde er dann bei der Feld-Flieger-Abteilung 300 ‚Pascha‘ unter Hauptmann Hellmuth Felmy eingesetzt. Anfang Oktober 1916 verlegte er mit der Abteilung wegen der bevorstehenden Regenzeit nach Beersheba. Am 13. November 1916 erfolgte von dort ein Fernflug nach Kairo mit Zwischenlandung in El-Arisch. Dieser wurde durch Oberleutnant Richard Falke und Leutnant Paul Schultheiß durchgeführt. Sie belegten Kairo mit Bomben und machten wichtige Bildaufnahmen. Mitte April 1917 wurde er dann zur Kampfstaffel 43 versetzt. Dort wurde er am 18. April 1917 zum Oberleutnant befördert. Mitte Juni 1917 kam er dann zur Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 10 nach Böblingen. Mitte September 1917 wurde er dann zum Feldzeugmeister versetzt. Ende April 1918 folgte seine Kommandierung zum Armee-Flug-Park 18 an die Westfront, von wo er bereits wenige Tage später zur Flieger-Abteilung 206 (Artillerie) versetzt wurde. Anfang Oktober 1918 kam er dann zur Fliegerersatzabteilung 1 nach Altenburg. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann ab Anfang Dezember 1918 bei der Fliegerersatzabteilung 10 in Böblingen demobilisiert. Ab Januar 1919 gehörte er dann wieder als Kompanieoffizier zum 2. Württembergisches Infanterie-Regiment ‚Kaiser Wilhelm, König von Preußen‘ Nr. 120. Ende Mai kam er dann zum Flugplatz Böblingen. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt der leichten Kraftfahr-Kolonne 5 zugeteilt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter dort verwendet.
Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Regimentsadjutant in das 18. Reiter-Regiment in Stuttgart-Cannstatt übernommen. Dort wurde er dann die ersten Jahre in dieser Funktion eingesetzt. Zum 1. November 1924 wurde er dann zum Rittmeister befördert. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann als Regimentsadjutant durch Oberleutnant Fridolin von Senger und Etterlin abgelöst. Er selbst wurde daraufhin zum Chef der 1. (Württemb.) Eskadron vom 18. Reiter-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Diese Position behielt er dann für über zweieinhalb Jahre. Am 31. Mai 1929 wurde er abgelöst. Dafür wurde er dann zum Regimentsstab vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Rathenow versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann zur 4. Eskadron vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Schwedt versetzt [Anm.: Seit dem 1. November 1930 auf der Geheimen Fliegerliste]. Mitte Juli 1931 wurde er dann zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt [Anm.: Referent im Luftschutzamt]. Dort wurde er dann in der Heeres-Organisationsabteilung (T 2) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Ab spätestens Ende Oktober 1931 leitete er als Nachfolger von Major Ulrich Grauert das Referat II (Personal). Außerdem gehörte auch die Luftbildtätigkeit zu seinem Bereich. Ab Mai 1933 wurde er dann als Abteilungsleiter im RWM verwendet. Dabei wurde er im Luftkommandoamt (LA) als Leiter der Personalabteilung eingesetzt. Als solcher wurde er zum 1. Februar 1934 zum Major befördert [Anm.: Kommandeur der I. Gruppe/KG 152 mit dem Tarnnamen ‚Verkehrsinspektion der DLH‘]. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Major zur Luftwaffe versetzt. Dort wurde er dann als Offizier z. b. V. im Reichsluftfahrtministerium (RLM) eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1935 kam er dann als Luftwaffenattaché zur deutschen Botschaft nach Budapest. Dort wurde er zum 1. Januar 1936 zum Oberstleutnant befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Oberst zum 1. April 1938 wurde er noch an der deutschen Botschaft in Budapest als Luftwaffenattaché eingesetzt. Am 31. Mai 1938 wurde er abgelöst. Er kehrte jetzt erneut als Offizier z.b.V. zum RLM zurück und wurde dort dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe unterstellt. Während dieser Zeit wurde er ab dem 1. Oktober 1938 für zwei Monate dem Stab vom Kampfgeschwader 158 in Wiener Neustadt zugeteilt. Am 1. Januar 1939 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Otto Deßloch zum Kommandeur vom Kampfgeschwader 158 in Wiener-Neustadt ernannt. Am 1. Mai 1939 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom Kampfgeschwader 76 ernannt. Zu Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Geschwader im Spätsommer 1939 im Polenfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Herbst 1939 gab er sein Kommando an Oberst Stefan Fröhlich ab. Er wurde dafür dann wieder zum RLM versetzt. Dort wurde er dann als Inspekteur der Sturzkampfflieger eingesetzt. Ab Ende Januar 1940 wurde er dann als Inspekteur der Kampf- und Sturzkampfflieger eingesetzt. Am 22. Oktober 1940 wurde er zum Höheren Kommandeur der Sturzkampffliegerschulen ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1941 zum Generalmajor befördert. Zum 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Ebenfalls Anfang 1943 gab er dann sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt erneut als Offizier z. b. V. im RLM eingesetzt und dort dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe zugeteilt. Am 15. März 1943 wurde er dann zum Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens der Luftwaffe ernannt.“[1]

Fliegertod

Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens der Luftwaffe (L.In.10) sowie Höherer Kommandeur der Luftkriegsschulen Generalleutnant Schultheiss befand sich am 26. Mai 1944 im Raum Hammern nördlich des Kreises Markt Eisenstein (Böhmerwald) und Bayerisch Eisenstein als seine He 111 D-1 von der Luftkriegsschule 1 aus (im Dresdner Stadtteil Klotzsche) aus unbekannten Gründen (nach vereinzelten Quellen infolge Bedienungsfehler) abstürzte. Mit ihm starben auch der Flugzeugführer Oberfeldwebel Hans Hofmann und der Beobachter Oberleutnant Heinrich Dieter. Der Bordfunker Unteroffizier Willy Burkhardt und der Bordmechaniker Unteroffizier Heinz Bendling konnten schwer verletzt geborgen. Nach einer Woche schweren Leidens ist Unteroffizier Burkhardt am 4. Juni 1944 seinen Verletzungen erlegen. Generalleutnant Josef Brunner, Kommandeur die Luftkriegsschule 1, wurde am 10. Juni 1944 neuer Höherer Kommandeur der Luftkriegsschulen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten